Und was macht so jemand?
Bindet sich an einen wesentlich jüngeren Mann,der weder Verantwortung für sich, noch für andere übernehmen will,keinen Bock auf Arbeit hat,bei Mami wohnt und Dro. nimmt.
Tja, wo die Liebe halt hinfällt. Außerdem ist Dolasillas Schilderungen zu entnehmen, dass er auch ganz andere Seiten hatte, und es klingt so, als hätte für sie das Positive überwogen.
Dann les ich weiter das diejenige von einzigartiger Beziehung und Liebe redet,sich aber nach kürzester Zeit anderweitig trösten muß.
Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun, oder höchstens in der Hinsicht: Je größer die Liebe war, umso unerträglicher ist der Schmerz und man greift nach jedem Schmerzmittel, das sich einem bietet. Wichtig ist, dass man niemandem etwas vormacht und andere rücksichtslos benutzt. Aber das hat Dolasilla nicht getan. Kannst Du ermessen, wie es in ihr aussieht? Das kann sie nur selbst. Ich kenne das Gefühl, dass es so weh tut, dass man das Gefühl hat, man müsste jeden Moment sterben, dass es einen in Stücke reißt und dass man es keine einzige Sekunde mehr länger aushält, und wenn dann jemand da ist, der einen in den Arm nimmt und tröstet (S. kann auch sehr tröstlich sein, wenn man dazu den richtigen Menschen hat), wer will einen dann be-/verurteilen, wenn man das einfach mal annimmt?
Sorry,das zeigt mir eben einiges und deine Aussage das ist jetzt die Quittung, das du in anderen Beziehungen auch belogen und betrogen hast, bestätigt mir nur meinen Eindruck.
Jeder macht Fehler, meist aus Schwäche. Dolasilla ist hier nur ehrlich und selbstkritisch. Das finde ich keineswegs oberflächlich. Wichtig ist, dass man aus seinen Fehlern lernt. Und Dola hat sich in ihrer letzten Beziehung anders verhalten als in früheren Beziehungen. Ich halte sie durchaus für einen Menschen, der über sich nachdenkt (anregende Impulse von anderen kann man natürlich immer gebrauchen, aber ich denke, du schätzt sie da falsch ein).
Frage ist ob man bereit ist sich mal sich selbst zu stellen,oder lieber Trost,Kraft und Licht haben will,aber keine Lösung oder Veränderung.
Manchmal braucht man Trost, Kraft und Licht, um in der Lage zu sein, sich sich selbst zu stellen und Lösungen und Veränderung herbei führen zu können. Wenn man zu tief unten ist, hat man oft für nichts mehr Kraft. Also, muss man erstmal dafür sorgen, dass es einem wieder etwas besser geht. Natürlich sollte man sich nicht einfach nur betäuben und ablenken. Aber Dolasilla hat sich bloß ein wenig Trost bei einem netten Menschen geholt, den sie damit auch nicht verletzt, sondern dem sie sicherlich auch etwas gegeben hat. Und als es wieder einigermaßen ging, hatte sie die Kraft, sich der Situation zu stellen. Was soll daran verkehrt sein?
Jeder hat seine Art mit der Katastrophe umzugehen, die eine Trennung bedeutet. Für viele geht es um das innere Überleben. Ich finde es daher problematisch, Urteile darüber abzugeben wie sich ein Mensch in einer solchen Ausnahmesituation verhält. Das heißt nicht, dass man nicht kritisch sein darf, aber vielleicht mit ein wenig mehr Taktgefühl. Wichtiger finde ich, zu gucken, ob das, was jemand dann macht, ihm/ihr gut tut bzw. sie/ihn weiterbringt oder nicht.
Eine alte Freundin von mir hat vor ca. 14 Jahren ihren damaligen langjährigen Partner (der ein wunderbarer Partner war) für einen anderen verlassen, mit dem sie inzwischen seit Jahren glücklich verheiratet ist und ein Kind hat. Für ihren Ex war das damals bitter. Für sie war die Entscheidung die richtige. Wer will darüber urteilen? (Nebenbei: Sie ist alles andere als oberflächlich.)
Lieber , ich will Dich damit nicht anpissen, sondern nur ein wenig zum Nachdenken anregen ;). Wir sind alles nur Menschen.
Liebe Grüße! gusi
P.S. Ich glaube übrigens nicht daran, dass man für irgendetwas im Leben die Quittung bekommt. Oder dass eigene Schlechtigkeiten quasi automatisch irgendwann auf einen zurückfallen. Diese Form von Gerechtigkeit gibt es nicht. Es gibt Menschen, die sich für andere wirklich sehr schädlich verhalten, egoistisch, rücksichtslos, kalt sind. Und manche von Ihnen bekommen nie die Quittung. Und andere scheinen vom Pech verfolgt, die nie jemandem etwas getan haben. Vieles im Leben ist Zufall. Auf manches hat man Einfluss. Mir hat folgender Spruch schon viel geholfen: Gott (oder wer auch immer) gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom vom anderen zu unterscheiden. Mit diesem Wort zum Sonntag wünsche ich Euch allen ein schönes Wochenende.
28.09.2007 20:55 •
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