Hi,
ich empfehle Dir die Videos vom Psychiater R Bonelli auf Youtube.
Da gibts auch einige über (dysfunktionale) Familien oder Familiendynamik
(er nennt das Ordnung der Werte etc in Familien).
Wichtig ist nicht nur das faire Aufteilen der Arbeit. Sondern auch, die Paar Beziehung
zu pflegen, denke ich. Daher finde ich die Frage, wann Ihr letztes Mal was als PAAR
gemeinsam gemacht habt (Wochenend Ausflug, Weggehen, schönes ungestörtes Gespräch etc)
sehr wichtig.
ZB der oben genannte Psychiater hat selbst 5! Kinder.
Trotzdem ist Samstag Abend IMMER Paarzeit, wo er mit seiner Frau was Schönes macht.
Das hat einmal die woche Priorität. Damit man sich als Paar nicht verliert.
Sich Wertschätzung zeigt. Und was Schönes gemeinsam erlebt, das verbindet
(AUSSER Kindern und Haus!)
Auch die Hierarchie muss halbwegs stimmen. Bzw bei beiden Partnern gleich verteilt sein.
So sein Konzept.
An erster Stelle sollte der PartnerIn stehen (denn die Beziehung ist das Fundament der Familie)
Dann die Kinder
Dann der Job
Dann Eltern und Schwiegereltern
Dann Freunde und Bekannte
Ungefähr. Wenn sich also alles nur um die Kinder und das aufgeräumte Haus dreht,
verliert Ihr Euch ganz schnell als Paar.
Wieviel Prozent arbeitet Ihr denn jeweils? Wo gibt es Lücken für Paarzeit?
Und gibt es Hausarbeiten, die delegierbar sind, zB an eine Putzhilfe oder ein Aupair.
Es ist niemals gut wenn ein PartnerIn dem anderen anschafft, was er oder sie
gefälligst zu tun habe (Beispiel Schuhe). Das schafft Hierarchie und es geht die Augenhöhe
verloren. Dann lieber delegieren, wenn genug Geld vorhanden ist.
Vielleicht muss Deine Frau auch lernen, weniger zu machen.
Dann regt es sie nicht so auf, wenn Du etwas vergisst oder versäumst.
Perfektionismus ist bei drei Kindern einfach nicht gut.
Ein Problem ist heutzutage meiner persönlichen Erfahrung nach auch, dass die
Generation erwachsener Männer sehr oft noch mit einer Hausfrau Mutti
aufgewachsen ist. Es ist dann halbwegs normal, dass die Frau einfach den
Grossteil der Arbeit zuhause macht. Das sind oft unbewusste Muster.
Das kommt aber aus einer Zeit, als auch der Mann dann wirklich die komplette
finanzielle Verantwortung hatte. Dann hatte er auch das Recht einzufordern,
dass die Ehefrau die Verantwortung für Haus und Kind in grossen Teilen alleine
übernimmt, denn sie musste ja nicht arbeiten.
Ich habe diesen Umbruch der Generationen als Frau sehr oft selber in Beziehungen
erlebt. Und merkte immer wieder, dass die Männer garnicht merken, wie unfair,
es ab einem gewissen Punkt ist, wenn die Frau immer 70-80% macht im Haus,
und noch dankbar sein soll, wenn der Mann hilft, obwohl doch beide Geld
verdienen. Sie sind halt so aufgewachsen.
Und dann rutscht die Frau in die Mami Rolle, die meckert. Der Mann mauert.
Klassiker.
Ob das so bei Euch der Fall ist, müsstest Du jedoch reflektieren, dass könnt nur
ihr beurteilen.
Ich kann jedoch sagen, dass an diesem Punkt bei mir mehr als eine Beziehung zu
einem Mann gescheitert ist. Es geht da um Fairness. Nicht um Liebe.
Die setze ich mal voraus.
Eheberatung finde ich gut.
Bei so langer Zeit und drei Kindern fände ich Scheidung schade.
Es gab ja auch keinen grossen Verrat wie Betrug o.ä.
Das lohnt sich schon denke ich.
Wenn man aber so miteinander verstrickt ist, dass man sich gegenseitig Befehle
gibt oder ausrastet, ist Beratung sicher sehr wichtig!
Alles Gute Euch, Merretich
18.07.2022 09:39 •
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