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Im Tal der Tränen - wie lange, nach 24 Jahren Ehe?

Desire78
Hallo ihr Lieben,

ich hab bis jetzt nur mitgelesen, möchte mich aber gerne auch aktiv austauschen, denn ich bin im Tal der Tränen angekommen und ziemlich orientierungslos.
Nach 24 Jahren steh ich mit 2 Kindern alleine da. Die Scheidung haben wir hinter uns, sein Auszug steht an.
Ich konnte nicht glauben, dass er die Scheidungspapiere unterzeichnen würde, bis er es getan hat.
Ich konnte nicht glauben, dass er die Papiere zu Gericht bringen würde, bis er es getan hat.
Ich konnte nicht glauben, dass er vor dem Richter JA sagen würde, bis er es getan hat.
Ich konnte nicht glauben, dass er sich wirklich eine Wohnung suchen würde, bis er es getan hat.
Ich kann nicht glauben, dass er wirklich seine Kisten nehmen, ausziehen und uns zurücklassen wird, bis er es in 4 Wochen tun wird.
Ein Realitätsschock nach dem anderen.
Nach all der Verleugnung bin ich nun in der Realität angekommen, und damit im Tal der Tränen.
Dunkle Gedanken, konfuse Gefühle, lange Nächte.
Wie lange dauert denn dieser Zustand nach so langer Beziehung. Ich lese von 1,2,3,4 Jahren. Das halte ich solange nicht durch. Meine Kinder brauchen mich, so bin ich unbrauchbar.

25.08.2020 05:50 • x 1 #1


Heffalump
Kein Trennungsjahr?
Hat er ne Freundin?

25.08.2020 06:02 • #2


A


Im Tal der Tränen - wie lange, nach 24 Jahren Ehe?

x 3


S
Zitat von Desire78:
Hallo ihr Lieben, ich hab bis jetzt nur mitgelesen, möchte mich aber gerne auch aktiv austauschen, denn ich bin im Tal der Tränen angekommen und ziemlich orientierungslos. Nach 24 Jahren steh ich mit 2 Kindern alleine da. Die Scheidung haben wir hinter uns, sein Auszug steht an. Ich konnte nicht glauben, dass er die Scheidungspapiere unterzeichnen würde, bis er es getan hat. Ich konnte nicht glauben, dass er die Papiere zu Gericht bringen würde, bis er es getan hat. Ich konnte nicht glauben, dass er vor dem Richter JA sagen würde, bis er es getan hat. ...


Hallo du:) Wenn die Scheidung schon durch ist, dann lebt ihr ja schon länger getrennt? Oder du weißt zumindest seit einem Jahr, dass es vorbei ist? Wie alt sind deine Kinder? Habt ihr noch zusammen gelebt? Weiter gemacht, als ob sie Scheidung nicht im Raum steht?

25.08.2020 06:03 • #3


D
Zitat von Desire78:
Wie lange dauert denn dieser Zustand nach so langer Beziehung. Ich lese von 1,2,3,4 Jahren.

Es gibt da meiner Meinung nach keinen zeitlichen Rahmen. Es dauert so lange, wie es dauert. Einige berappeln sich schneller als andere und das ist auch vollkommen in Ordnung.

Die Frage, die ich mir persönlich stellen würde, ist eher ob ich zulassen will das ich in diesem Zustand auf lange Sicht verharre und ob es nicht besser wäre aktiv nach vorne zu blicken.
So bitter es momentan auch erscheinen mag, es wird auch wieder besser.

25.08.2020 06:28 • x 3 #4


Desire78
Danke für Euer Nachfragen!
Nein, in Österreich gibt es kein Trennungsjahr. Die einvernehmliche Scheidung ist einen Monat alt, geholt haben wir die Papiere im Juni, getrennt hat er sich innerlich schon 4 Jahrelang, ich mich erst vor 4 Wochen.
Die Situation mit ihm war nicht mehr erträglich, ich wurde jahrelang ausgehungert, bzw. auf jeder Ebene einer Beziehung gegohsted : auf Paarebene, Elternebene, WG-Ebene, finanzieller Ebene, habe wirklich ALLES im Leben allein stemmt, von Auto bis Z.... und dann wurde ich noch im Lockdown 8 Wochen kein einziges mal angesprochen. Wenn ich über meine Sorgen reden wollte kam Schulterzucken. Passive Aggression stand immer am Tagesplan, kein Moment der unbeschwert war mit ihm und den Kindern 8 Urlaub, Wiehnachten etc....immer war er seltsam verstimmt) Wir driften auseinander, musste ich mir jahrelang anhöre.....irgendwann will man wissen, ob der Partner, der nichts von sich Preis gibt, diese Scheidung will, die Papiere unterzeichnet. Und das hat er dann. Zwar unter Tränen aber eben doch.....er ist depressiv, aggressiv und jeden Tag einsam in seinem Tonstudio bis Wir haben ihn nur 2 Std am Tag gesehen, davon hat er 1 Std am Sofa geschlafen.
Dazu muss ich sagen, wir hatten 3 Jahre Familientherapie und es hat NICHTS genützt. Der Therapeut vermutet eine passiv aggressive Störung und verdeckten Narzissmus. Das wollte ich nicht glauben. aber ein Spektrum hat er sicher. Eine Freundin hat er denk ich nicht, er ist so gesetzestreu naiv, als er einmal online gedatet hat, musste er es mir SOFORT mitteilen, wie ein Kind der Mutter....ohne zu wissen was er da macht. Er sagt, das war damals ein Hilfeschrei.
Also getrennt haben wir uns, weil ich um die Ehe und Familie gekämpft habe, und irgendwann eingesehen habe, es geht so nicht weiter, meine Belastung ist so groß und letztendlich war ich auch jahrelang einsam, weil täglich alleine. Er wollte leben wie ein 20 jähriger, ganz ohne Verantwortung und für ihn war alles gut, solange wir nicht streiten. Das haben wir auch, zumindest die ersten 10 Jahre bis das erste Kind kam, dann wollte er noch eines und nach 20 Jahren, komplett allein mit allem, und ohne Unterstützung, bin ich immer öfter ausgeflippt. Hab um Hilfe gebeten, oder um ab und zu quality time mit ihm. Ich habe quasi NICHTS bekommen, kein ausgehen, keine gemeinsamen Freunde, ich bin seit 10 Jahren rund um die Uhr quasi allein erziehende Mutter. Ich war sehr Ohnmächtig, es gab in den letzten Jahren sicher 2-3 Dramen im Monat meinerseits. Liebesgeständnisse gab es nur von mir, er sagt immer nur, ich BIN DA, das ist doch Liebesbeweis genug....
Er ist absolut passiv, hätte ich die Papiere nicht geholt, hätten wir bis ans Ende unserer Tage so weiter gelebt und das Ende wäre dann bald gekommen, denn so kann man kein langes Leben haben.

Vor 4 Wochen waren wir noch im Scheidungsurlaub zu viert, und auch noch intim... leider. Die totale Verleugnung auf beiden Seiten. Er sagt bis vor kurzem immer er hätte sich in der Hoffnung geschieden ,dass ICH wieder so werde wie ich mit 20 Jahren war, und er in ein paar Jahren, nachdem er sich ausgelebt und gefunden hat, eh zurück kommt zu mir und wir gemeinsam alt werden. Der Therapeut meint: zu den kindlichen Fantasien kommen Depression und Midlife Crisis dazu. Das macht aber den Schmerz den ich gerade erlebe, nicht kleiner.
Also die Scheidung kam SEHR schnell und dennoch nicht unerwartet, gewollt haben wir es ind em Sinne beide, dass ich mit einem Mann, der mich so runterzieht nicht mehr weitermachen konnte, und er depressiv und unglücklich war. Es geht uns beiden schlecht. Ich denke es gibt niemanden an seiner Seite, dafür is er zu depressiv und verstimmt, er könnte dann sein Glück nicht verbergen, hätte wen anderen,. Ich kenne ihn gut, er ist da sehr kindlich naiv, aber am Ende des Tages kann man ja in niemanden hineinschauen.

25.08.2020 06:31 • x 1 #5


Desire78
Zitat von Dediziert:
Es gibt da meiner Meinung nach keinen zeitlichen Rahmen. Es dauert so lange, wie es dauert. Einige berappeln sich schneller als andere und das ist auch vollkommen in Ordnung.


danke für deine Antwort. Ja, es scheint so zu sein, dass es eben keinen Rahmen gibt, das macht mir Sorgen. Denn ich bin jemand der schlecht loslassen kann und vom Gefühl her, jetzt gerade so im dunkeln tappen, hört das nie auf.

25.08.2020 06:35 • #6


Heffalump
Zitat von Desire78:
dass ICH wieder so werde wie ich mit 20 Jahren war,

Welch frommer Wunsch. Und er? Könnte er in den vergangenen 20 Jahren doch einfach erwachsen werden, dann kann er realisieren, das dies nie geschehen kann

25.08.2020 06:37 • x 3 #7


Desire78
Zitat von T4U:
Welch frommer Wunsch. Und er? Könnte er in den vergangenen 20 Jahren doch einfach erwachsen werden, dann kann er realisieren, das dies nie geschehen kann



ja und dennoch plagen mich Schuldgefühle, denn wie du sagst: fromm is er ja

25.08.2020 06:52 • #8


Heffalump
Schuld ist so ein Wort, Anteile ist besser. Keiner ist alleine verantwortlich.

25.08.2020 06:53 • x 4 #9


D
Zitat von Desire78:
Denn ich bin jemand der schlecht loslassen kann und vom Gefühl her

Reinweg von dem was ich von dir lese
Zitat von Desire78:
ich wurde jahrelang ausgehungert, bzw. auf jeder Ebene einer Beziehung gegohsted : auf Paarebene, Elternebene, WG-Ebene, finanzieller Ebene, habe wirklich ALLES im Leben allein stemmt, von Auto bis Z....

hast du doch schon ein Stück weit losgelassen. Zumindest liest es für mich so.
Die Routine und Gewohnheit nicht mehr zu haben,
Zitat von Desire78:
dass es eben keinen Rahmen gibt
ist sicherlich auf den ersten Blick erschreckend.
Aber du kannst dir einen neuen Rahmen schaffen und meiner Ansicht nach wird dir das auch gelingen.

25.08.2020 06:56 • x 2 #10


solis71
Ach ja, die Geschichte kenne ich nur zu gut. Bei mir waren es 23 Jahre. 20 davon schön, die letzten 3 Jahre zum Vergessen.
Um auf Deine Frage zu antworten: Bei mir hat es 4 Wochen nach dem finalen, offiziellem Ende gedauert, bis ich wieder denken konnte und zuversichtlich war. Aber klar, das Ende war weit vorher, eigentlich...

Somit nicht so überraschend, weil je eben die letzten 3 Jahre nicht mehr schön waren.

Nach weitern 2 Wochen habe ich jemanden kennen gelernt, die wirklich zu mir passt und ich bin super glücklich.

Lass gedanklich los und sei dir bewusst, da draussen ist jemand, der dich wirklich verdient, der dich lieben wird und so schätzen wird, wie du bist. Denn nachdem, was du schreibst, sei froh, dass es so jetzt ist, wie es ist. Du hast den Menschen verdient, der dich wirklich liebt.

25.08.2020 22:10 • x 2 #11


Heffalump
Zitat von Desire78:
Denn ich bin jemand der schlecht loslassen kann

Wie kann man zwei Jahrzehnte loslassen? Ich kann es nicht, es ist auch meine Geschichte. Es ist auch mein Sohn, das Beste, was aus ü20 Jahren übrig ist.
Aber, ich kann mich in Gedanken und mit dem Herz lösen, das dieser Mann sich in eine andere Richtung entwickelt hat, die zu uns als Paar nicht mehr passte.

Es ist sein Verlust, nicht meiner. Und wenn ich ihn treffe, nach 3 Jahren nun ohne ihn, bin ich froh, das es so kam. Es passte einfach nicht mehr.

26.08.2020 05:18 • x 4 #12


Desire78
Seine Wesensart macht mich auch nach der trennung noch fertig.
Er wünscht sich, dass wir Freunde bleiben ( mit und ohne Bett....) aber er würde niemals zu mir kommen nach einer Diskussion, und es auch zeigen, dass er befreundet sein will.
Er spiegelt nur, das treibt einen in den Wahnsinn, im wahrsten Sinne des Wortes habe ich mir bei den letzten Streitereien die Haare gerauft und bin in hysterische Ohnmacht verfallen, weil du mit einem Echo diskutierst. Prinzipiell war unsere Beziehung so:
Wir sind jetzt zuammen -OK
wir kriegen jetzte ein Kind-OK
wir heiraten jetzt-OK
wir ziehen jetzt um-OK
wir lassen und scheiden-OK
wir bleiben für immer befreundet-OK
ich kann dich nimm anschauen-OK
ich kann mit dir nicht befreundet sein -OK
werfe ich ihm etwas vor kommt nur - DU auch...aber nie ein Argument, eine Ansicht von ihm, er initiert nichts, er macht nur was man ihm sagt. Irgendwie tut er mir ja sogar leid, weil er nicht aus seiner Haut kann.

Am meisten leide ich darunter, dass ich nicht mit ihm reden kann. Wir können stundenlang streiten, drehen uns im Kreis, es kommt nie was raus dabei. Er ist irrational, unlogisch, verdreht - so dass ich andere Leute seine texte lesen lass, und keiner kennt sich aus, und keiner kommt da mit. Wirft mir aber das selbe vor.
WIr sind noch so verstickt, dass ich beschlossen habe jetzt nix mehr zu reden, denn wir zerreden uns ununterbrochen. Nicht einmal 3 Jahre Paar Therapie hat da geholfen.
Zugeständnisse kamen immer nur von mir, er macht was man ihm sagt. Bin ich wütend is er wütend, bin versöhnlich ist er versöhnlich. Mit der Zeit muss ihn dieses armselige Verhalten und ewige Schlucken extrem aggressiv gemacht haben....denn er nur noch depressiv und aggressiv zu Hause. Hilfe hat er keine angenommen. Ich wollt emit ihm daran arbeiten, aber für ihn reicht es nicht zu streiten, und nicht zu reden, dann ist eine Beziehung gut.
Ich hätte alles für ihn getan, wir haben immer noch ein starkes inneres Band, um meine Familie zu retten hätte er jeden Vorschlag machen könne, ich hätte mein Bestes gegeben damit er zu sich findet und mit uns glücklich wird, er hatte keinen einzigen Vorschlag und alles abgelehnt....er behauptet aber mich zu lieben, also lässt er sich in der Hoffnung scheiden. dass ich wieder die Alte werde, und wir nie wieder streiten, ohne dass er sich entwickelt.

Irgendwie bin ich ratlos, und schuldig fühl ich mich auch, denn wenn man eine Marionette hat, dann bestimmt man den Ausgang einer Geschichte.

26.08.2020 05:51 • #13


Desire78
Zitat von solis71:
Ach ja, die Geschichte kenne ich nur zu gut. Bei mir waren es 23 Jahre. 20 davon schön, die letzten 3 Jahre zum Vergessen.
Um auf Deine Frage zu antworten: Bei mir hat es 4 Wochen nach dem finalen, offiziellem Ende gedauert, bis ich wieder denken konnte und zuversichtlich war. Aber klar, das Ende war weit vorher, eigentlich...

Somit nicht so überraschend, weil je eben die letzten 3 Jahre nicht mehr schön waren.

Nach weitern 2 Wochen habe ich jemanden kennen gelernt, die wirklich zu mir passt und ich bin super glücklich.
.



Wo hast du denn nach 2 Wochen jemanden gefunden?
Ich weiß das geht alles so schnell heut zuTage, aber in meinem Zustand kann ich mir das einfach nicht vorstellen, alle ist dunkel in mir. Ich wäre gar nicht fähig zu anderen Gefühlen und muss alles erst verarbeiten. Und mit mir im Reinen sein, das bin ich bestimmt noch sehr lange nicht....eine neue Beziehung muss für mich frei sein, von allen Altlasten in mir, sost geht das schief.

26.08.2020 05:54 • x 1 #14


Desire78
Zitat von T4U:
Wie kann man zwei Jahrzehnte loslassen? Ich kann es nicht, es ist auch meine Geschichte. Es ist auch mein Sohn, das Beste, was aus ü20 Jahren übrig ist.
Aber, ich kann mich in Gedanken und mit dem Herz lösen, das dieser Mann sich in eine andere Richtung entwickelt hat, die zu uns als Paar nicht mehr passte.

Es ist sein Verlust, nicht meiner. Und wenn ich ihn treffe, nach 3 Jahren nun ohne ihn, bin ich froh, das es so kam. Es passte einfach nicht mehr.


Und waren Begegnungen für dich vor diesen 3 Jahren?

In meinem Kopf, jetzt mit Mitte 40, mehr als das halbe Leben mit ihm an meiner Seite, kann ich mir beim besten WIllen nicht vorstellen dass eine neue Beziehung denselben Impact haben kann,. Unsere Band ist trotz allen Verwirrungen und Streits extrem stark und echt, auf beiden Seiten, das wissen wir auch beide.
20 Jahre von 20 -40 wirken anders als 20 Jahre von 40-60....die Zeitqualität ist anders, nicht mehr so intensiv. Daher denke ich, ich werde mit niemanden je so innig verbunden sein können in Zukunft.

26.08.2020 06:00 • #15


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