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Im Streit die Scheidung verlangt

T
Im Augenblick weiss ich nicht, wie ich mich entscheiden soll und suche dringend euren Rat, denn ich weiss wirklich nicht mehr wie es weitergehen soll.
Mein Mann und ich sind jetzt 12 Jahre zusammen, davon 10 Jahr verheiratet. Unser gemeinsames Leben war von Anfang an durchzogen von Katastrophen, Streitereien, Meinungsverschiedenheiten, unterbrochen von Versöhnungen und Aussprache. Anfangs war da Liebe und die Hoffnung, dass wir gemeinsam es schaffen würden, unsere Ehe harmonisch und glücklich zu gestallten obwohl wir so unterschiedlich sind - und jetzt? Ich weiss nicht ein noch aus.
Meine Geschichte:
Nachdem wir in 2005 geheiratet hatten, beschlossen wir gemeinsam, ein Haus zu bauen und zwar nach unseren Vorstellungen. Schon dieses Projekt war ein einziger Alptraum. Sicherlich, er konnte sich nicht intensiv darum kümmern, weil er damals für über ein Jahr in München tätig war und die ganze Woche Vorort, das war für mich auch nicht das Thema. Ich arbeitete damals für einen großen Konzern in guter Position und meine Arbeit machte mir Freude. Unser Bauvorhaben begann mit Diskussionen und Streitereien ob der Werksvertrag von einem Anwalt überprüft werden muss oder nicht (ich war der Meinung das dies auf jeden Fall geschehen muss -den Werkvertrag hat er verfasst - und er war der Meinung, dass ist nicht nötig, kostet nur viel Geld) über schlampige Bauführung des Bauträgers (ich wäre nur übervorsichtig haha) katastrophale Baumängel (ich habe keine Ahnung, die Handwerker wissen schon was sie tun) und endete damit, dass er gemeinsame Entscheidungen ohne mich zu informieren änderte, dann wieder änderte, was dazu führte, dass der Bauträger in Kostennöten kam. Die Handwerksrechnungen wurden von ihm auch nicht überprüft und so kam es, dass die Forderungen immens höher ausfielen wie die abgegebenen Angebote. Es kam wie es kommen musste, das Geld ging aus und wir waren noch nicht mit dem Rohbau fertig. Die Fertigstellung dauerte fast zwei Jahre und wir mussten noch mehr Geld aufnehmen um das Projekt zu beenden. Als wir einzogen, war ich mit den Nerven fertig. Beruflich wurde ich von meinen Kollegen gemobbt, weil ich schneller als sie befördert wurde, privat hatten mich die ständigen Streitereien und auch seine Teilnahmslosikeit sehr geschwächt.
In 2009 war ich dann am Ende meiner Kraft: Ein neuer Vorgesetzte der bossing betrieb, der Hausbau, die ständigen Streitereien und seine Gefühlslosigkeit schafften mich: Burnout! Fast zwei Jahre Psychopharmaka und Therapie. Danach verlor ich meinen Job. Also gut dachte ich, ich bleibe Zuhause und kümmere mich um alles. Ab jetzt war ich dann auch für alles zuständig: Garten und Haushalt und auch als sein Gedächtnis. In Folge ging er Arbeiten und kümmerte sich nur noch um sein Hobby und nichts weiter. Gemeinsamkeiten? Keine! Er reagierte nur auf Zwang, Vorschläge oder Motivation für gemeinsames erleben, egal ob es sich um Einladungen zu Freunden, Spaziergang oder Gartengestaltung ging - es kam nichts. Bei letzterem endete es immer im Streit, denn egal was ich sagte, er war immer dagegen, es ging nicht um sinnvoll oder nicht, schon allein mein Vorschlag war es wert ihn abzulehnen.
Mit seinen beiden Töchtern blieb der Kontakt sehr unterkühlt, egal wie ich mich bemühte. Seine älteste Tochter lebt in den Staaten und die wenigen Begegnungen mit ihr fielen recht frostig und zurückhaltend aus.
Mit beiden kam keine glückliche Verbindung zustande, da beide sehr stark zur Mutter tendieren und ich von Anfang an nur als Fremdobjekt gesehen wurde.
Hinzu kam, dass seine jüngere Tochter, sie war zu Beginn unserer Beziehung 26 Jahre alt, mit immer mehr Forderungen ankam. Sie wohnte damals noch bei ihrer Mutter und hatte auch ihre Ausbildung beendet. Er bezahlte bis ein Jahr nach ihrer Ausbildung weiterhin Unterhalt für sie. Auch hatte er ihre komplette Ausbildung finanziert.
Anfangs versuchte ich ein gutes Verhältnis zu seinen beiden Kindern aufzubauen und ihnen eine Freundin zu sein - heute weiss ich, das ist nur dann möglich, wenn auch die beiden Kinder dazu bereit sind. Damals stimmte ich zu, der jüngeren Tochter zur bestandenen Ausbildung ein Auto zu schenken. Es dauerte nicht lange und sie wollte von ihm eine Wohnung gekauft haben, gleichzeitig gab sie ihm zu verstehen, dass sie nicht mehr als 16 Stunden in der Woche arbeiten wollte. Auch sah sie sich als Leidtragende, denn sie konnte ja nichts dafür, dass er ihr das Gen Faulheit vererbt hatte. So Gespräche wie...ja der Papa war die Mülltonne in unserer Familie, wenn ich meinen Teller nicht leer aß, habe ich ihn Papa gegeben, hahaha.. schafften es, dass ich immer wütender wurde. Seine Reaktionen waren entweder ignorieren oder überhören. Ihr brav jeden Wunsch zu erfüllen und mich bei allen Zusammenkünften möglichst nicht in Gespräche einzubinden. Zum Eklat kam es dann, als wir in unser unfertiges Haus einzogen. Wir standen vor dem Problem, dass kein Geld mehr vorhanden war und das Finanzamt eine sehr große Summe nachverlangte. Zu diesem Zeitpunkt rief sie an und forderte von ihm die Finanzierung eines Neuwagens, den sie sich ausgesucht hatte, da der alte angeblich kaputt war. Ihre Mutter, eine Ärztin mit eigener Praxis sah sich nicht in der Lage sie zu unterstützen also musste der Papa das ganze finanzieren. Seine Antwort war, ..ja dann such dir eine geregelte Arbeit.. (Wahrscheinlich deshalb, weil im das Finanzamt im Nacken stand und er nicht wusste, wie er dies bewältigen konnte). Das Gespräch dauerte nur kurz, denn sie fing an zu weinen, legte auf um offenbar sofort ihre Mutter anzurufen. Die hatte nichts besseres vor als ihn anzurufen und zu beschimpfen. Nun, mir platzte in dem Moment der Kragen und ich mischte mich ein (vielleicht ein Fehler) ich schrieb seiner Ex einen gesalzenen Brief. Er war am Boden zerstört! Mein jüngerer Sohn (ich selbst habe zwei erwachsene Söhne, die ich allein großgezogen habe ohne die Unterstützung ihres Vaters) und ich versuchten ihn Rückhalt zu geben zum einen und zum anderen nahm ich die Summe als Kredit auf, um ihn zu helfen (in seiner Selbständigkeit wurde ihm kein Darlehen gewährt). Zwar wusste er, dass er richtig gehandelt hatte, die Angst aber, seine Tochter zu verlieren, weil er sie dieses Mal nicht finanziell unterstützte war größer und so handelte er auch. Er lies keine Gelegenheit aus, um ihr seine väterliche Zuneigung zu zeigen mit dem Ergebnis, dass sie ihn total vera*... Meine Rolle war die der Zuschauerin - ich fühlte mich einfach erbärmlich, ihn so zu sehen.
Offensichtlich hat er sich wirklich nicht um die Dinge wie Kindererziehung und Familie gekümmert sondern hat sich nur um den eigenen Beruf gekümmert. Ohne noch weiter ins Detail zu gehen, er ist ein Mensch, der sein Leben und seine Freizeit einzig und allein seinem Hobby (Elektronik, Technik und Informatik) und seinem Beruf widmet. Scherzhalber hatte ich ihn bereits zu Anfang unserer Beziehung meinen zerstreuten Professor genannt ohne zu wissen, wie recht ich damit hatte.
Seit diesem Zwischenfall im Jahr 2008 war Funkstille zwischen Tochter und Vater, er rief nicht an und sie hatte es weder nötig sich zu entschuldigen oder ihn mal zum Geburtstag oder zum Vatertag anzurufen.
Als sie mal wieder Geld benötigte, das war im Jahr 2013 schrieb sie ihm ein Mail und forderte Geld.

Ein anderes Problem war und ist unser gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit. Schon zu Beginn gab es auch da keine Gemeinsamkeit. Entweder er lies mich stehen und widmete sich um andere oder er belehrte mich vor anderen oder stellte meine Aussagen in Frage oder aber, blamierte mich in dem er über mich einen Witz fallen lies. Ein Gefühl für meine Bedürfnisse oder Zugehörigkeit zu mir, seiner Ehefrau hatte er in keiner einzigen Situation gezeigt - auch hier endeten die Begegnungen mit Streitereien - es verletzte mich sehr und Verständnis dafür hatte er nicht.
Dazwischen beteuerte er aber immer und immer wieder, dass er mich liebt und ein gemeinsames friedvolles Leben wolle.
Unsere zwei letzten Desaster, die mich nun vor die Frage stellen ob überhaupt ein gemeinsames Leben möglich ist sind folgende: Wir waren zu einem Geburtstag im August in Bayern eingeladen und koppelten diese Einladung mit 1 Woche Urlaub um unseren 10 Hochzeitstag und seinem 60 Geburtstag (wir hatten an seinem Geburtstag geheiratet) dort zu verbringen. Einen Tag zuvor verbrachten wir in München und verabredeten uns mit seinen beiden Kollegen/ Freunden zum Abendessen. Das Lokal bestimmte einer der beiden und wir machten uns nach unserer Ankunft im Hotel gleich auf dem Weg zu diesem Lokal. Das Lokal war voll, auch hatte der Kollege vergessen zu reservieren. Es war ein heisser Tag und da auf der Terrasse alle Tische belegt waren setzten wir uns wohl oder übel nach drinnen. Es war furchtbar. Eine Menge Mücken heiss und unbehaglich. Die Bedienung brauchte eine halbe Stunde um uns die Speisekarten zu geben. Die beiden Kollegen beschwerten sich, zeigten aber auch Verständnis und fragten an ob und wann überhaupt mit dem bestellten Essen zu rechnen wäre. Ausserdem regten sie an, das Lokal zu verlassen und wollten eine Abstimmung. Ich stimmte dafür das Lokal zu verlassen, mein Mann enthielt sich und der eine Kollege/Freund bezweifelte Plätze in einem anderen Lokal zu finden und entschied sich zu bleiben, der andere stimmte den zweifelden Kollegen zu, also bestellte man..., Als ich nach draussen ging um eine zu rauchen, bemerkte ich leere Tische und machte dann den Vorschlag sich doch raus zu setzten. Sofort lehnte der eine ab, er hätte keine Lust da ja dort Raucher wären. Die vielen Mücken und die heisse drückende Luft machten mir zu schaffen es wurde mir mehr und mehr unangenehmer. Mein Mann ignorierte mich gänzlich, weil er mit der schwachsinnigen Diskussion der beiden Kollegen beschäftigt war. Es ging darum ob der Norden immer zu Linken wäre.... Ich stand auf und gab zu verstehen, dass ich mich nach draussen setzten würde. Auch da ignorierte mich mein Mann. Nach einer Weile kam meine bestellte Pizza und er brachte sie mir raus um gleich wieder eilends zu seinen Freunden/Kollegen zu gehen. Mir war der Appetit vergangen. Ich ging rein, wünschte ihnen einen schönen Abend und fuhr ins Hotel. Auch da keine Reaktion meines Mannes.
So gegen 24.00 h kam er dann. Er warf mir vor, dass ich mich komplett daneben benommen habe. Den Streit beendete er wütend damit, das wir unseren Urlaub am nächsten Tag beenden und nachhause fahren. Das war dann unserer Hochzeits- und sein Geburtstag - eine schweigsame, 4-stündige Heimreise. Verzweifelt suchte ich Zuhause angekommen nach Gründen unseres Scheiterns, denn offensichtlich ist es ihm nicht möglich mich zu verstehen und auch zu mir zu stehen. Oder bin ich, wie er es sagt, vollkommen daneben?
4 Wochen später verstarb sein Vater.
Ich muss zu seiner Familie erwähnen, dass er, aufgewachsen auf einem Bauernhof als ältester Sohn inmitten einer Großfamilie es wenig Zeit für zwischenmenschliche Gefühle gab. Bei jedem Besuch bemerkte ich das gefühlloses miteinander. Oberflächliche Diskussionen und Aussagen. Auch war es für seine Eltern und den meisten seiner Geschwister nicht von Nöten, mich kennen lernen zu wollen oder bei unseren Besuchen ein verständliches Deutsch zu sprechen. Die gemeinsame Sprache war ein so breites Plattdeutsch, dass ich dem nicht folgen konnte. Anfangs bemühten sie sich in einer verständlichen Sprache zu reden, und mich in Gespräche einzubinden das verlief sich aber sehr schnell im Sande. Man begnügte sich meistens damit mir zu erklären, dass er dies und das nicht kann und ich das auch nicht von ihm verlangen kann und - das ich jetzt mich auch um die Dinge kümmern müsste, damit er seinen familiären Verpflichtungen nachkomme. Es hat dazu geführt, dass ich ihn bei seinen Besuchen nicht mehr begleitete.
Nun war vor zwei Wochen sein Vater verstorben und seine Mutter gab mir sehr gefasst zu verstehen, dass er seine beiden Kinder verständigen müsse. Eigentlich wollte ich zur Beerdigung mitgehen um mich zu verabschieden. Nachdem ich aber erfuhr, dass seine jüngste Tochter auch kommt, fragte ich ihn, wie er nun mit dieser Situation umgehen würde. Auf keinen Fall wollte ich wieder enttäuscht oder frustriert einen Tag abgestellt in einer Ecke verbringen. Auf meine Frage reagierte er gereizt. Wäre ja verständlich, sein Vater ist gestorben. Nach und nach bemerkte ich aber, dass seine Gereiztheit nicht auf dem Tod seines Vaters zurückzuführen ist, sondern einzig und allein darauf, dass er in Bezug auf die Begegnung Ehefrau und Tochter keinerlei Zugeständnisse machen wollte. Er verzerrte meine Aussagen so stark, um diese als lächerliche und unzumutbare Forderung hinzustellen. Ich war so sauer, dass ich ihm sagte, dass ich keinerlei Sinn und keinerlei Gemeinsamkeit sehe und die Scheidung wolle. Es fielen viele böse Worte. Seiner Mutter sagte ich ab, mit dem Ergebniss, dass sie sich weitere Besuch von mir verbat. Dies lies sie am Tag nach der Beerdigung über meinem Mann verlauten. Ehrlich gesagt, ist es mir vollkommen egal, was sie sagt und denkt, denn von seiner Familie fühle ich mich nur zweckentfremdet und komplett ignoriert.
Ich habe Angst, mit ihm weiterzuleben und auch Angst was aus mir wird, wenn wir uns trennen. Meinen Job bin ich los und ich weiss auch nicht, wie ich meinen Lebensunterhalten bestreiten soll.
Er gab mir zu verstehen, dass ich von ihm auch keinen Ehegatten-Unterhalt erwarten könne, ich soll arbeiten gehen. Nun, meine Aussichten auf Arbeiten mit 57 Jahren sind nicht besonders rosig.

In der letzten Woche war nur Schweigen unterbrochen von einpaar Banalitäten die er hie und da fallen lies. Das Schlafzimmer habe ich geräumt und schlafe seit unserem Urlaub im Gästezimmer. Meine Gefühlswelt ist so aufgewühlt, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann - ich weiss nicht wie es weiter gehen soll.

21.09.2015 21:46 • #1


G
was er da wegen ehegatten unterhalt meint ist eine sache, was dir zusteht eine andere!
bevor du vom staat eine unterstützung bekommst, wird man erstmals schauen, wer zuerst für dich zuständig ist.
also kann er vergessen, dass er dir nichts zahlen wird.
wie ist es denn gefühlsmässig? hast du existenzängste oder eher, dass du ihn verlierst?

21.09.2015 23:11 • #2


A


Im Streit die Scheidung verlangt

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VictoriaSiempre
Thoula - ich schreibe mal Deinen Beitrag Deinem aktuellen Gefühlschaos zu, entschuldige es damit und verstehe es auch!

Aber: Du schreibst ohne Absätze. Für mich ist nicht erkennbar, worum es eigentlich geht!

- Um die Exfrau (Ärztin mit eigener Praxis)?
- Um eine verzogene Tochter?
- Um einsame Pizzen im Raucherbereich?
- Um keine Gemeinsamkeit mit Deinem Partner?

Es scheint eine Menge Baustellen zu geben. Was genau erwartest Du von Deinem Leben? Was von Deinem Mann?

21.09.2015 23:47 • #3


T
Hallo,
das, was mich am meisten in dieser Ehe stört und fertig macht, ist die Tatsache, dass er in all den Jahren mich als seine Ehefrau weder vertraut noch respektiert hat. Anfangs dachte ich, dass Vertrauen und gegenseitiger Respekt mit der Zeit wächst. Anfangs waren wir sehr verliebt ineinander und wollten nur den anderen spüren, berühren und bei ihm sein.

Ich hatte auch das Bedürfnis nach Gespräch und Zuspruch, auch angenommen und verstanden zu werden.

Meine Erzählungen, wenn ich dazu kam, waren Erlebnisse und dabei empfundene Gefühle.
Von ihm kam da nichts persönliches zu Sprache. Auf meine Fragen, wie es ihm denn ergangen ist in seinem bisherigen Leben, bekam ich meistens die Antwort, dass er es vergessen hatte oder ich bekam kleine Bruchstücke zusammenhanglos und ohne Emotion zu hören.

Es wunderte mich zwar, dass offensichtlich fast alles aus seinem Gedächtnis gelöscht war, erklärte es mir aber so, dass er noch nicht bereit war, darüber zu sprechen. Er konnte mir stundenlange Vorträge über Schaltungen, chemische Verbindungen und sonstige Vorgänge aus seinen Hobbys mit Begeisterung erzählen ohne sich darum zu kümmern, ob ich ihm folgen konnte oder überhaupt soviel Begeisterung dafür hatte. Meine Versuche, mehr von ihm und seinem Leben zu erfahren endeten meistens in Vorträgen über seine Hobbys.

Eine der wenigen Situationen aus seiner ersten Ehe, die er zwar damals erzählte aber heute vergessen hat war die, wie es zu Scheidung kam. Bei mir löste diese Situation Entsetzen und Mitgefühl für ihn aus. Jetzt weiss ich, dass er dies damals als normal empfunden hatte, wobei das Wort empfunden (empfinden, fühlen) offensichtlich falsch gewählt ist.

Nach seinen kurzen und knappen Worten war es wohl so, dass zwischen ihm und seine damalige Frau kein Eheleben statt fand und er auch wusste, dass man sich trennen sollte. Seine Frau wäre dann wohl nach einem Seminar nachhause gekommen und ihm gesagt, dass sie die Scheidung will, weil sie jemanden kennen gelernt hatte. Offensichtlich hat wohl seine Ex ihren neuen auch kurz danach mit in das ehegemeinschaftliche Haus mitgebracht. Bis zur Auflösung von Haus und Hof und bis er für sich eine neue Wohnung gefunden hatte, haben die nun zu fünft zusammen gelebt, also er, seine Ex, die beiden Töchter und der Neue, wobei die Aufteilung der Arbeiten so geregelt waren, dass sich der Neue um die gemeinsame Wäsche gekümmert hat, also waschen und bügeln und den Haushalt in Ordnung zu bringen etc.

Seine Emotionslosigkeit beim wiedergeben seines Erlebens und auch das sachliche Vortragen hatte mich damals verstört. War diese Ehe so kaputt, dass weder Mitgefühl für den Partner, noch Rücksicht noch Respekt füreinander vorhanden war?

Jetzt wird mir bewusst, dass er dazu nicht fähig ist, denn offensichtlich erlebe ich nun das Gleiche nur eben, dass ich mich nicht in eine andere Beziehung flüchte und diese in unsere mitbringe.

@V.S. Vielen Dank für deine Hinweis was ich eigentlich von meinem Leben und von meinem Mann erwarte.
Nun, es fällt mir im Augenblick schwer, dies positiv zu formulieren - ich weiss was ich nicht mehr ertrage, ja.
Ein Versuch ist es aber wert:

Eigentlich erwarte ich von ihm klärende Worte, also Antworten auf meine Fragen und keine Erklärungen die nichts mit meiner Frage zu tun haben.

Ernst genommen zu werden, wenn ich ihm sage, dass er mich mit seinem Tun verletzt.

Unsere Zusammengehörigkeit auch anderen gegenüber vertreten.

Von ihm verstanden werden.

Teilnahme und Verantwortung für unser gemeinsames Leben übernehmen und sich nicht nur bedienen zu lassen.

Gespräche über uns und nicht nur über Hobby + Beruf.

Als Frau und gleichgestellten Partner behandelt zu werden und nicht als Gegenstand seiner Bedürftigkeit.

Auch mal über Fehler zu sprechen und einen gemeinsamen Konsens zu finden, mit dem beide Leben können.

Sich an gemeinsame Entscheidungen zu halten und nach aussen auch zu vertreten.

Zu mir zu stehen auch wenn ich mal auf dem falschen Weg bin und nicht nur Partei für andere zu ergreifen.

Initiative auch für gemeinsames Erleben.

Das wäre, wenn wir beide wirklich diese Ehe weiterführen möchten. Im Augenblick bin ich nur verstört, zornig, entmutigt, klein gemacht und enttäuscht. Ich weiss nicht ob dies auch tatsächlich möglich wäre.

Wir sind beide auch nicht mehr die Jüngsten und deshalb empfinde ich auch die Angst, mit meinem restlichen Leben was sinnvolles anfangen zu können. Die Tatsache, Heute noch eine Chance zu erhalten ist m.E. sehr gering für Menschen in meinem Alter. Das heisst nicht, dass ich nicht bereit bin Neues anzufangen, sondern darum, zu erkennen, was genau es sein wird und ob ich auch damit mein Leben finanzieren kann. Allzu gut ist mir die Erinnerung an den Ehekrieg meiner ersten Ehe - damals war der Ex und Vater meiner Kinder nicht bereit den Unterhalt für die gemeinsamen Kinder zu zahlen auch nicht ansatzweise, oder sich auch um die Kinder zu kümmern. Es waren 10 leidvolle Jahre für meine Kinder und auch für mich, das möchte ich auf keinen Fall wieder erleben müssen.

22.09.2015 10:32 • #4


E
Zitat:
Eigentlich erwarte ich von ihm klärende Worte, also Antworten auf meine Fragen und keine Erklärungen die nichts mit meiner Frage zu tun haben.

warum erst jetzt?
und warum denkst du dass er jetzt das kann, was er nie gekonnt hat.


Zitat:
ist die Tatsache, dass er in all den Jahren mich als seine Ehefrau weder vertraut noch respektiert hat.

Zitat:
Es waren 10 leidvolle Jahre für meine Kinder und auch für mich

deine eigenen aussagen beschreiben alles! und lassen kaum den hoffnungen für die klare worte und antworten auf deine fragen zu.
vielleicht solltest du endlich für dich alleine handeln. ohne irgend etwas von ihm zu erwarten?

22.09.2015 10:43 • #5


E
ich frage mich außerdem wie man das schafft, über so eine lange zeit ohne respekt des partners zu leben?!
und für diesen teil bist du selbst verantwortlich.
du hast das so angenommen und um dein selbstwertgefühl nicht gekümmert. dafür kann kein partner verantwortlich sein, sondern nur du selbst! man sagt nicht umsonst, dass der eine nur dann alles machen kann, wenn der andere das zulässt.

22.09.2015 10:47 • #6


M
Hallo Thoula,

ein bisschen kann ich mich in deine Situation einfühlen, bzgl. zerstreuter Professor, wenig Emotionen, Gedächtnis sein für ihn.

einGast hat es ja schon angesprochen, du hast nun viele Jahre mit dem Wissen, dass er so ist, gelebt und möchtest es jetzt anders haben. Warum?
Und ich glaube nicht, dass die letzten Jahre sooo schlecht waren. Meistens sieht man nur das negative, wenn man entmutigt und entkräftigt ist, sich selbst alles schlecht redet.

Was also kannst du tun? Ich würde dir raten, versuche erst einmal weg zu kommen von diesen negativen Gefühlen. Du brauchst etwas Objektivität.

Dein Mann ist, wie er ist, er war schon immer so, du kannst einen Menschen nicht verändern.
Man kann einen Menschen aber aus einem anderen Blickwinkel sehen und damit plötzlich andere Dinge und diese helfen, damit umzugehen.
Ich kann aus Erfahrung sagen, wenn du weiter an ihm rum meckerst, ihn zurecht weist, ihn nervst mit deinen emotionalen Forderungen wirst du dir nur selbst die Kraft über kurz oder lang rauben.
Dein Informatiker ist ein Kopfmensch. Er denkt und fühlt auf anderen Ebenen. Rational, pragmatisch etc.. Er ist sicherlich kein Eisklotz, nein, aber Gefühle, ja die sind halt da.
Ausserdem kann man Gefühle mit bewussten Entscheidungen beeinflussen. Es macht einen Unterschied, ob ich morgens aufwache und mich bedanke, wieder einen Tag erleben zu dürfen oder ob ich mich wütend ins Kofkissen schmeisse und den Tag damit verfluche.
Ist die Kassiererin unfreundlich und lasse mich von ihrer Laune anstecken, ist der Tag gelaufen. Lächle ich ihr aber zu in dem Bewusstsein, sie hat einen harten Tag, wünsche ihr einen schönen, hab ich wieder positives bewirkt.
Verstehst du was ich damit sagen möchte? Du bist gerade so wütend auf ihn, du kannst gar nicht mehr anders, weil du im wütend sein wollen gefangen bist.
Lasse es los.
Der München-Treff: 3 verkopfte Männer an einem Tisch, keiner mag so richtig eine Entscheidung treffen über bleiben, drinnen oder draussen, du brodelst vor dich hin und bist sauer. Hochzeit und Geburtstag dahin. Ich kann dich verstehen, ich wäre vielleicht genauso in diese Situation geschlittert, aber hier muss du einen Schlussstrich ziehen und das POSITIVE sehen:
- er hat dich mitgenommen zum essen mit seinen Kollegen/Freunden. Das ist doch nett. Manche Männer bestehen hier eher auf Männerabend..
- er hat dir die Pizza nach draussen gebracht, also hat er dich keinesfalls ignoriert, sondern war doch irgendwie führsorglich...
Letzendlich hattest du die schlechte Laune und bist gegangen. Was hast du erwartet? Dass er in der Männerrunde Händchen mit dir hält o. ä.?
Anstatt ihm die Zeit zu gönnen, du durch die Straßen bummelst und Geschäfte anschaust (nur so als Beispiel) hast du Groll auf deinen Mann geschoben und diesen an ihm ausgelassen, was weiter zu Streit führte, anstatt im Hotelzimmer...... na du weißt schon.

Männer wollen nicht vollgenörkelt werden, dass finden sie abstoßend.

Zum Thema Familie/Töchter.
Lass es einfach sein. Mische dich nicht ein, das ist seine Sache, wenn er nicht Nein sagen kann zur fordernden Tochter. Er ist erwachsen und muss selbst sehen, wie er damit umgeht.
Seine Familie/Mutter kann man sich nicht aussuchen. Entweder man kommt miteinander aus oder nicht.
Stelle keine Forderungen, bleibe stets freundlich (auch wenn du gerne die Augen auskratzen möchtest). Damit erreichst du mehr, als dass du dich auf Streitereien einlässt, das bietet nur mehr Angriffsfläche.

Nun zu dir und deiner Ehe:
Du solltest dich jetzt mal um dich kümmern. Such auch ein Hobby, das dich vereinnahmt, das dich zur endlosen Begeisterung führt. Und schon hast du ein Gesprächsthema mit deinem Mann, ein Austausch darüber, was man erlebt hat.
Es gibt Paare, die machen alles nur gemeinsam, die brauchen das. Aber es gibt auch Paare, die nur getrennte Hobbys haben, dann muss das eben so sein. Jeder soll seiner Begeisterung nachgehen. Du glaubst nicht, wie das schon allein einen Menschen verändert.
Finde für dich einen Ausgleich, eine Erfüllung. Die Tatsache, dass du zu Hause hockst, darauf wartest, dass du betüttelt wirst von deinem Mann, frustriert dich und dass sollte nicht sein.

Wie geht es nun weiter?
Nun, ihr könnt euch scheiden lassen.. Ja, aber dann wäre wieder eine Ehe geschieden, weil 2 Menschen es nicht schaffen in Ruhe und Frieden zu leben. Ein Vorbild der Gesellschaft zu sein. Zu kämpfen um die Zweisamkeit.
Fange an zu lächeln und erinnere dich an das Schöne an eurer Ehe. Das muss es ja gegeben haben in den letzten 12 Jahren.
Und dann entschuldige dich für das Schweigen, sag ihm, dass du ihn liebst. Um die Ketten des Schweigens zu brechen.
Begegnet euch mit Liebe, mit Freundlichkeit und Frieden. Stellt keine Erwartungen an euch.

Ich hoffe du verstehst meinen Post hier nicht falsch. Ich möchte dich nicht als Nörgeltante hinstellen, bitte nimm das nicht so auf.
Manchmal muss man den Blick von einer Situation/Sache abwenden und nochmal neu betrachten um zu erkennen, was da wirklich passiert.
Ihr seid in einer verfahrenen Situation, dein Mann wahrscheinlich emotional total überfordert, weil er nicht weiß wie damit umzugehen ist. Sei du die Starke und gehe auf ihn zu.
Sag ihm sowas wie: Lass uns den Streit beenden, ich liebe dich und möchte bei dir bleiben.
Aber für eine weitere gemeinsame Zukunft müsstest du lernen zu akzeptieren:
- dass er so ist
- dass er so bleibt
- dass du ihn nicht ändern kannst
- dass du ihn aber so annehmen möchtest wie er ist.

Jeder Mensch hat Macken und Kanten, größere, kleinere. Jede Ehe und Partnerschaft kommt irgendwann an einen Punkt, an dem es aussieht, als ginge es nicht mehr weiter.
Aber du machst dir Gedanken, suchst Hilfe. Das heißt, du hast die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
Und eins kann ich dir versprechen, in dem Moment, in dem DU in DEINEM Leben etwas für DICH tust, ändert sich auch etwas an eurer Partnerschaft. Mach dich rar und interessant, sei Frau mit Hobby. Stell ihn hinten an, aber immer mit Liebe für ihn im Herzen.
Dann wird eure Ehe besser

22.09.2015 11:48 • #7


E
zu größtem teil stimme ich der martha zu.
ich finde auch, dass du die grundlage, die er bietet verschärfst, ohne es zu merken.
aber es heißt ja nicht, dass nur du was machen muss und dich anpassen muss, während er seine linie in allen lebensbereichen durchsetzen tut.
bei euch hapert es an kommunikation und das ist hier der springende punkt.
und in deinen berichten lese ich keine liebe zu ihm, eher die angst von dem was kommt. was ich nachvollziehen kann. du bist anscheinend sehr müde von dieser beziehung. das gefühl wird dadurch nicht besser sondern ganz schwach bis gar keins.
du hast noch was von leidvollen jahren für deine kinder geschrieben.
du wusstest, dass deine kinder darunter leiden und hast das alles in kauf genommen? war dir diese respektlose beziehung wichtiger als wohl deiner kinder?

22.09.2015 12:27 • #8


R
Zitat:
du hast noch was von leidvollen jahren für deine kinder geschrieben.
du wusstest, dass deine kinder darunter leiden und hast das alles in kauf genommen? war dir diese respektlose beziehung wichtiger als wohl deiner kinder?

Gute Fragen! Und ein Muster, was man sehr oft beobachten kann.
Erst wird alles über Jahre so hingenommen und wenn der Täter nicht mehr will, Gedanken gemacht, warum.
Vielleicht als eine Entschuldigung? Für sich selbst im Unterbewußtsein.
Ändert nichts, dass du deine Kinder nicht geschützt hast. Selbst natürlich auch, aber vor allem die Kinder, denn die können nichts dafür, dass die Mama ihnen einen Mann aufgedrängt hat, der sie respektlos behandelt hat.

22.09.2015 12:38 • #9


G
@einGast: Die 10 schrecklichen Jahre erlebten Thoula und ihre Kinder nach der ersten Ehe und dem damit verbundenen Rosenkrieg/Unterhalts- und Umgangskämpfen. Lesen hilft...

22.09.2015 12:45 • #10


R
Ich nehme einGast in Schutz. Ich habe das auch überlesen.
War recht viel und die Zeiten durcheinander!
Da respektlos, hier auch respektlos! Gab es nur Respektloses in ihrem Leben?
Und wenn ja, muss man dringend eine Verhaltenstherapie anfangen.

22.09.2015 12:59 • #11


E
gast2209, stimmt, sorry!
ändert aber nichts, dass auch die jetzige partnerschaft unter respektlosigkeit leidet. und wie kann eine ehe ohne vetrauen funktionieren ist mir auch ein rätsel.
wieweit der gegenüber dafür zuständig ist, ist nur eine seite der medaille.
die andere hat die te in ihrer hand. und ebenso für das ergebnis verantwortlich.

22.09.2015 13:08 • #12


R
Stichwort verantwortlich.
Zitat:
Teilnahme und Verantwortung für unser gemeinsames Leben übernehmen und sich nicht nur bedienen zu lassen.

Gerade die ältere Generation lebt nach den Mustern, ich bringe das Geld nach Hause, du hast dafür alles andere zu tun.
Viele leben damit ganz gut, wenn man die Rolle bewußt annimmt. Nimmt man die Rolle nicht an, fühlt man sich benachteiligt.
Ich kenne das von meinen Eltern. Meine Mutter hat nie was von dem Vater erwartet. Haushalt war ihr part und das Geld brachte der Vater nach Hause.
Allerdings haben sie sich gegenseitig für das was sie tun respektiert.

22.09.2015 13:34 • x 1 #13


H
Liebe Themenstarterin,

du scheinst sehr verzweifelt zu sein, und erklärst und schilderst sehr viel.
Deine Vernunft hat nun endlich gesiegt, wahrscheinlich sagte dir das dein HERZ schon sehr sehr lange.....

Habe keine Angst, stell dich der Angst.
Leichter gesagt als getan. Aber diese deine folgenden Zeilen:

Ein anderes Problem war und ist unser gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit. Schon zu Beginn gab es auch da keine Gemeinsamkeit. Entweder er lies mich stehen und widmete sich um andere oder er belehrte mich vor anderen oder stellte meine Aussagen in Frage oder aber, blamierte mich in dem er über mich einen Witz fallen lies. Ein Gefühl für meine Bedürfnisse oder Zugehörigkeit zu mir, seiner Ehefrau hatte er in keiner einzigen Situation gezeigt - auch hier endeten die Begegnungen mit Streitereien - es verletzte mich sehr und Verständnis dafür hatte er nicht.

..dies sind eindeutige Zeichen von psychischer Gewalt, die genauso Narben, oftmals schlimmer hinterlässt als physische Gewalt. Es trägt deiner Gesundheit nicht gutes zu.

Da hast du und jeder Mensch besseres verdient. schei. auf Geld. Bau dir dein Leben selber auf, wobei du sicher Anspruch auf Unterhalt hast. Es gibt Gesetze. Hab keine Sorge total vor dem Nichts zu stehen!

Es ist höchste Zeit das Erdulden seiner Machtspiele aufzuhören. Für Dich und Dein Leben.
Misch dich nicht weiter so sehr in seins ein, inklusive wie seine Tochter ihn behandelt ect. Das ist nicht dein B.ier. Kümmere dich am Besten nur um dich selbst ab jetzt, wenn du das schaffst.

Mit besten Wünschen für dich

22.09.2015 13:41 • x 2 #14


T
Natürlich fragt sich der ein oder andere wie denn eine Ehe so lange funktionieren kann und warum man nicht schon längst das Feld geräumt hat.
Ich muss dazu sagen, dass ich nicht zu den Menschen gehöre, die wegen jeder Kleinigkeit die Flinte ins Korn werfen und klagend anderen erzählen, dass der oder die Partnerin kein Verständnis oder kein Respekt zeigt.
Ich gehöre zu den Menschen, die Beständigkeit und Hoffnung in ihrer Ehe als wichtige Eckpunkte lebe.
Da ich weiss, dass zwei Menschen, die schon ein Leben davor gelebt, geliebt und gekämpft hatten nicht unbedingt von Anfang an sofort den neuen Partner/in annehmen und verstehen kann.
So hatte ich in den ersten Jahren unserer Ehe gemeint, dass wenn man sich kennen lernt und auch Vertrauen aufgebaut hat, Verständnis und Respekt sich einspielt.

In den ganzen klärenden Gesprächen, die wir in unserer Ehe bisher geführt hatten, hatte ich dann ja auch die Hoffnung auf Besserung. Doch leider war es dann immer die Regel, dass er am nächsten Tag schon nicht mehr wusste, über was wir gesprochen haben und welche Ver-sprechungener selbst abgegeben hatte.

Als Folge habe ich mich seit einpaar Jahren von meinem ganzen Bekanntenkreis zurückgezogen, weil ich diese Erlebnisse mit ihm in der Öffentlichkeit nicht mehr ertragen habe.
Der Besuch in Bayern war ja auch die große Ausnahme. Mir macht es nichts aus, auch mal alleine etwas zu unternehmen, um ihn dann den Spass mit seinen Freunden/Kollegen zu gönnen - darum geht es nicht. Es gibt im Leben auch solche Situationen, die man nicht bewusst von Anfang an steuern und regeln kann, damit es zu keiner Verletzlichkeit kommt. Sich einfach zu benehmen und zu wissen wo auf welcher Seite man steht -Soviel erwarte ich einfach von meinem Ehemann nach den vielen Ehejahren!

Ich weiss auch, dass sein Verhalten zum großen Teil aus Feigheit erfolgt. Anfangs dachte ich, dass unser Zusammenleben ihm den Mut gibt offen zu seiner eigenen Entscheidung - zu seinem erwählten Leben zu stehen - aber auch das ist mein Irrtum. Was ich damit erreicht habe ist, dass er sich noch bequemer zurückgelehnt hat und mir die komplette Verantwortung überlassen hat.
Von einem Fairplay war auch keine Rede.

Zu glauben, dass sich der Partner auch nach den vielen Jahren ausserstande sieht in seiner Ehe respektvoll und vertrauensvoll mit seinem/er Gefährten/in umzugehen halte ich auch für einen Irrtum eben weil er zu den Kopfmenschen gehört. Denn der Kopf sagt und erkennt, wo man selbst nachlässig oder gemein oder verantwortungslos oder respektlos gehandelt hat - das Herz lebt vom Gefühl ja, aber der Kopf erkennt alles andere und ändert auch sein vorgehen.

22.09.2015 13:57 • #15


A


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