Warum hat diese Begegnung mit dir so eine immense Kraft? Warum werde ich den Gedanken nicht los, dass dies nicht das Ende ist. Liegt es daran, dass es sich hier nicht um eine normale Begebenheit handelt, es sich nicht so darstellt, wie bei anderen. Dass man den anderen nicht verlassen hat, weil man ihn nicht mehr liebt oder eine andere Person ins Leben getreten ist. Die Gründe sind nicht nachvollziehbar. Übersteigen mein rationales Denken. Genauso wie der Selbstmord eines geliebten Menschen, hängt dieser Entschluss von dir, diese Liebe aufzugeben, über mir, wie das Damokles-Schwert. Bis heute, selbst nach 12 Jahren, ist es nicht klar, warum sich dieser mir sehr nahestehende Mensch das Leben genommen hat. Dies fühlt sich jetzt genauso an und ich denke nicht, dass ich es jemals verstehen werde, warum Du so gehandelt hast.
Es kotzt mich an, dass Du immer nur Deine Angst vorgeschoben hast, nur immer die schlechten Dinge an allem siehst, Deine Angst dir vorgegaukelt hat, ich sei schlecht für dich, obwohl du weißt, dass ich seit langem in deinem Leben das Beste war, was Dir widerfahren ist. Normalerweise verachte ich solche Menschen wie dich, die immer nur jammern, jammern ohne Ende, ohne nur einen Handschlag dafür zu tun, dass die eigene Situation besser wird. Ich bin nicht herzlos, im Gegenteil. Hab dir viel geholfen. Ich bin ein guter Zuhörer und Ratgeber, wenn es einem nicht gut geht, aber wenn man dann trotzdem weiterjammert, die Hilfe, die man einem angeboten hat, nicht im Ansatz annimmt, dann hat man weder Mitleid oder Mitgefühl verdient. Dann muss man sich seinem selbst „gewählten Schicksaal“ hingeben und den Mund halten. Da muss man auch Gott raushalten und ihn nicht für das eigene Leid verantwortlich machen, nicht darauf warten, dass er einem eine Antwort schickt. Du hast die Zeichen nicht gesehen, nicht sehen wollen. Hast mal wieder eine Chance nicht wahrgenommen. Willst nicht wachsen. Kannst nur sagen, ich habe versagt, die Angst hat mal wieder gesiegt, wie so oft in deinem Leben. Immer nur der gleiche Spruch. Stellst dich noch in der Niederlage hervor, indem du sagt, „wenigstens kann ich sagen, ich habe versagt, dass können doch die wenigsten“. Was ist denn das für eine Kunst schon, wenn man schon von vornherein weiß, „naja, was hab ich schon zu verlieren, versagen kann ich immer, das bin ich ja schon gewohnt. Das fällt mir nicht mehr schwer zu sagen, ich kenn ja nichts anderes“.
Da kommen dann nur noch so schlaue Sprüche rüber, die ich mehr als fehl am Platze finde. Angebliche Lebensweisheiten, von was für einem Leben, Du hast doch schon 15 Jahre kein Leben mehr gehabt. Für mich gleicht es einem Vegetieren, den Körper am Leben erhalten, wie an einer Maschine. Dein Geist und die Gedanken so düster. Äußerst Wünsche und willst wo ankommen, sagst, du hast dieses bisherige Leben so satt. Dann steht diese Gelegenheit vor Deiner Türe und schlägst diese Türe wieder mit einer solchen gewaltigen Wucht wieder zu, dass es mich fast umhaut, aber nur fast.
Hauptsache du kannst sagen, „die Angst hat mal wieder gesiegt, ich kann es nicht ändern“. Ja, etwas zu ändern bedarf es einen Willen, Ausdauer, Kraft an sich zu glauben, Veränderungen zuzulassen. Was nützt dir diese ständige Erkenntnis, wenn du nichts änderst. Ich wäre bereit gewesen, diesen Weg mit dir zu gehen, dir zu zeigen, dass es möglich ist, selbst nach so langen Jahren der Einsamkeit, Verzweiflung und Verzicht, ein anderes, besseres Leben zu beginnen. Wie soll man da die Worte glauben, dass man von dir geliebt wurde, wenn du mir jetzt den Scherbenhaufen vor die Füße schmeißt. Ich mir vorkomme, wie eine Laborratte. Du sagst immer wieder, „ich habs versucht, aber es hat nicht funktioniert, ich habe versagt“. Ich kann das nicht mehr hören. Hast du keinen Funken Selbstachtung mehr? Du sprichst von Demut vor dem Leben, das hat mit Demut nichts zu tun. Das Erkennen der eigenen Unfähigkeit, überdeckt immer nur mit der Angst und des angeblichen Versagens. Nichts richtig zu bewältigen und dann immer und immer wieder darüber zu jammern. Ich werde das Alles nie verstehen und ich hoffe nur, dass du deinen Entschluss mal bitter, bitter bereuen wirst und dich dann so fühlst, wie ich jetzt. Ich hab jetzt nur noch Wut und Verachtung für dich übrig. Du hast in meinen Augen nicht gekämpft, wie Du es gesagt hast, du hast es gemacht, wie du es immer gemacht hast. Du hast nichts dazugelernt im Leben, wie auch, immer wenn es anstrengend und schwierig wurde, hast du dich hinter deiner Angst versteckt. Es hat sich nicht gelohnt für dich zu kämpfen, es war alles umsonst. Du bist ein Feigling und wirst immer einer bleiben. Ich bin sauer auf mich selbst, da ich mich dir geöffnet habe, wie noch keinem Menschen zuvor. Ich lag vor dir wie ein offenes Buch. Wie sehr hab ich mir in den letzten Wochen gewünscht, dass du mir wieder sagst, ich brauche dich, ich muss dich hören – jetzt bin ich doch schon einen Schritt weiter, ich weiß, dass mein Leben besser ist ohne dich und ich muss nicht mehr hoffen, auch wenn die Wunden noch offen sind…..Du hast und hattest mich nicht verdient.
10.05.2012 13:12 •
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