Hallo lieber Unendliches Blau,
ich drück dich mal in Gedanken ganz fest. Es ist sehr hart, wenn der Partner in einer Krise steckt (egal, woher diese kommt.... oftmals ist der Ursprung gar nicht feststellbar).
Bevor ich dir meine Einschätzung (es gibt ja kein Patentrezept, dafür wissen wir alle vie zu wenig darüber und auch über euch beide) geben kann, würd ich gern noch ein paar Dinge wissen:
1.) Wie alt ihr beide seid beide?
2.) Wie lange geht eure Beziehung schon?
3.) Wie lange hält diese Krise bereits schon derartig an? Mit Liebesentzug usw.?
4.) Hattet ihr schon bereits gemeinsam gemeisterte Höhen und Tiefen?
Und meinst du psychologisches oder psychisches Problem? Das klingt etwas irreführend.
Ich kann nur sagen, dass es zu einer Beziehung mit dazu gehört, dass man den anderen unterstützt, wenn er in einer Krise ist. Das bedeutet auch, seine Anforderungen und Ansprüche zurückschrauben und dem anderen Zeit und Raum geben zu können. Das ist wirklich sehr schwer, gerade, wenn man schon länger zusammen ist und eben eigentlich auch weiß, was man vom anderen erwarten kann und was nicht. Dementsprechend durchgerüttelt wird man, wenn das plötzlich nicht mehr so ist und der andere einem noch nicht mal genau sagen kann, warum.
Bevor du dich jetzt verrennst und dich in die Krankheitsbilder einliest, steigere dich bitte nicht zu sehr dabei hinein! Nach dem DSM-V und diesem ganze Dreck sind wir alle psychisch krank und können eine Diagnose gestellt bekommen - die Pharmaindustrie freuts nämlich!
Dennoch solltest du ich mit den Symptomen auseinandersetzen, die deine Freundin hat - völlig egal, ob es nun eine Depression, eine PTBS oder sonstwas ist. Aufjedenfall sollte sie dringend psychologische Hilfe annehmen, da es dort offenbar etwas zu verarbeiten gibt. Steh ihr zur Seite, das tut ein Partner.
Dann würde ich bei dir selbst auch nochmal nachschauen. Ich fand es sehr sehr merkwürdig, dass du schreibst, dass du zu niemandem das Vertrauen hast, dass du mit jemandem darüber reden könntest. Tut mir leid, das nehm ich dir nicht ab. Deine Eltern werden es ihr wohl kaum erzählen. Und auch dein bester Freund wäre nicht dein bester Freund. Also bitte.... rede selbst auch mit anderen! Ansonsten kann es durchaus dasselbe Muster sein, was deine Freundin an den Tag legt. Schlucken und hoffen, dass es von allein verdaut wird. Wird es aber meistens nicht. Sollte dem wirklich nicht so sein, scheinst du ein ernsthaftse Problem mit deinem Grundvertrauen in deine Mitmenschen zu haben. Das ist kann ebenfalls krank machen. Denn Probleme lösen sich wirklich größtenteils nicht, solange man sie nicht mit jemandem teilt oder sie jemandem zumindest anvertraut!
Viel Glück Kraft!