Idealisiert auch der Verlasser irgendwann?

Zitat von Fliesentisch:

Es gehören eben nicht immer zwei dazu. Wenn ein Partner nicht mehr glücklich ist in der Beziehung, dann hat er das Recht, zu gehen, da kannst du als Zurückbleibender noch hundert Mal eine glückliche Beziehung geführt haben, keine Schuld an der Trennung haben und weinen, dann ist dass die Entscheidung des oder der Verlassenden. Aus dieser Sicht spricht die Hoffnung auf einen karmischen Ausgleich, den gibt es aber leider häufig nicht. Wer geht, hat das im Kopf oft schon durchgespielt und teilweise auch verarbeitet, da sind die Chancen auf eine Epiphanie hinsichtlich der beendeten Beziehung gering, dementsprechend gering sollten auch die Hoffnungen sein.

Bei Männertypen, die Verlasser sind und immer gerne recht behalten wollen, schliesse ich eine "Reue" oder Idealisieren schon deshalb aus, weil sie dann ihr Gesicht verlieren. Es mag Ausnahmen geben, aber das sind mMn wenige. Solange der Mann über ein einigermassen gutes Einkommen verfügt, werden sich ausreichend andere weibliche und auswechselbare "Beziehungsmöglichkeiten" bieten, sodass man(n) nicht an die Ex denkt.

@Seneca22 Hier geht es aber darum, dass der verlasser eine Frau ist...

Zitat von Sippi:

Geht es eigentlich auch andersherum?

Hallo Sippi,

Es ist eigentlich, meiner Meinung nach, kaum möglich da eine sichere Antwort drauf zu finden.
Trotzdem möchte ich dir zwei Beispiele nennen, die sich eben ganz unterschiedlich verhielten aber doch am Ende das gleiche Ergebnis hatten:
Eine Freundin von mir trennte sich nach langer Beziehung mit Kindern, da der Mann sich zu klammerig verhielt, sie liebte ihn nicht mehr. Sie kam aber zweimal wieder mit ihm zusammen weil sie bei ihm eine Sicherheit und ein Bemühen fand, die sie bei anderen nicht hatte. Da es aber keine Liebe mehr war, trennte sie sich bald erneut wieder.
Meine eigene Erfahrung ist: Wenn die Liebe erstmal weg war, ist bei mir keine Chance mehr auf ein Comeback gewesen.
Die Gründe eine Beziehung einzugehen, sind vielfältig. Wenn jemand ausspricht, die Liebe sei weg, sollte es aber vor allem Dir sagen: Hände und Hoffnungen weg von dieser Person.

@Anubie ja du hast recht. Aber manchmal kommt es doch vor, dass man meint die Liebe sei weg, weil es halt viel Stress und Veränderungen gab. Und das man vielleicht nach längerer Zeit merkt, dass da doch noch was ist. Man entwickelt sich ja auch weiter. Meinst du nicht, dass man nicht wieder zueinander finden kann? Denn liebe ist doch nur schmetterlinge im Bauch. Und ich glaube, dass meine nochfrau das nicht verstanden hat. Liebe heisst, sich aufeinander verlassen zu können, Sicherheit usw.

Zitat von Sippi:

Liebe heisst, sich aufeinander verlassen zu können, Sicherheit usw.

klingt halt nach den Gründen, warum die Freundin auch zurückgekehrt ist, und sie erwartete aber die gleiche Beziehungsdynamik.
Möglich, wenn sie ganz andere Bedingungen /einen Mann, der absolut an seinen (für sie) Schwächen gearbeitet hat, vorfindet, dass das ganze dann halten kann‍️ Aber realistisch?

@Anubie Und allein die Tatsache, dass wir schon 7 Monate getrennt sind und von ihrer Seite gar nichts kommt, sagt ja auch einiges aus. Das wird nichts mehr.....

Sehe ich auch so. Nach drei Monaten melden sich die meisten spätestens. Also soviel konnte ich hier im Forum über die Jahre lesen.

Du fährst mit null Hoffnung emotional wesentlich stabiler.

@Anubie Genau das ist nämlich der Punkt. Ich habe genau verstanden, woran es an mir lag. Und ich bin fest davon überzeugt, dass sie eben nicht die gleiche Dynamik vorfinden wird. Ich bin in den letzten 7 Monaten mental gereift. Habe meine Fehler erkannt und würde diese niemals mehr in die Beziehung mit einbringen. Aber was bringt es einem in diesem Bezug, wenn die Liebe laut ihrer Aussage abgestorben ist. Ich kann es nur für die Zukunft besser machen. Ich habe mich hängen lassen. Mitlerweile treibe ich viel Sport, mach optisch wieder was aus mir (bekomme dafür regelmäßig Komplimente von meinen arbeitskolleginnen). Ich würde nie mehr in diese komfortzone verfallen und mich selbst aus den Augen verlieren. Ich würde ihr das gerne Beweise, jedoch wird es nie dazu kommen, da sie mir mit Sicherheit eine dauerhafte Veränderung nicht zutraut. Und liebe in ihr entfachen kann nur sie und dafür müsste sie es zulassen. Sie ist aber sturr und würde es niemals zulassen.

@Anubie aber meine nochfrau und ich sehen uns 2 bis 3 mal die Woche. Ich gehe meine kleine sogar bei ihr zuhause besuchen 1 mal die Woche. Von daher hat sie keinen Grund sich zu melden. Ich bin ja permanent präsent. Aber ich merke das ihr Verhalten mir gegenüber schwankt. Mal ist sie nett und mal wieder mehr oder weniger genervt (so empfinde ich das). Aber wir verstehen uns gut.

Zitat von Sippi:

@Anubie ja du hast recht. Aber manchmal kommt es doch vor, dass man meint die Liebe sei weg, weil es halt viel Stress und Veränderungen gab. Und das man vielleicht nach längerer Zeit merkt, dass da doch noch was ist. Man entwickelt sich ja auch weiter. Meinst du nicht, dass man nicht wieder zueinander finden kann? ...

Lass es doch Sippi - deine Frau hat dir mehrmals klar genug gesagt, dass sie die Scheidung will, keine gemeinsamen Aktivitäten wünscht und einfach nur raus aus der Beziehung will - da ist nichts mehr da auf dem man ein Revival aufsetzen kann

die einzige Chance gäbe es nur, wenn du mal damit aufhören würdest dich dem Schmerz hinzugeben, aus deiner Opferrolle kommst und beginnst an dir selbst zu arbeiten. Denn das ist nicht wesentlich was Anderes als das sich gehen lassen, das ja einer der Hauptgründe für die Trennung war.

Solltest du das mal schaffen willst du sie wahrscheinlich gar nicht mehr zurück

@Anubie Sie kann sich quasi ganz langsam von mir entwöhnen. Und sie weiß, dass ich immer für sie da bin. Sie hat keinen Grund mich zu vermissen oder sonstiges...

Ein Satz ist mir hängengeblieben. Sie sagte ich weiß nicht was nächstes Jahr ist. Aber das sagte sie bestimmt nur, damit ich endlich aufhöre zu betteln und nachzufragen...

Zitat von DieSeherin:

sie hat schon etwas verstanden, nämlich dass ihr liebe nicht reicht und dass sie die beziehung nicht mehr möchte - punkt.

Gut, wenn ich das, was man gemeinhin unter Liebe versteht (inklusive stetig lodernder Leidenschaft), als alleinigen Massstab für den Verbleib in einer Beziehung angesehen hätte, hätte ich mich im Zweijahresabstand trennen und diese wiederkehrenden Trennungen im Freundeskreis, Familie und bei Kindern rechtfertigen müssen.

Ich denke, dass der Begriff der "Liebe" allgemein und insbesondere hier im Forum tw völlig falsch interpretiert wird.