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Ich wünschte jemand würde mir einen Brief schreiben

I
Ich komme gerade von einem sehr langen Dienst mit Nachtschicht.
Irgendwie fühle ich mich total ausgebrannt äußerlich wie innerlich.
Früher war ich mal eine hübsche Frau, aber die Zeit ist vorbei und hat ihre Spuren hinterlassen.
Die hellste Kerze auf dem Kuchen bin ich auch nicht, wenn auch ein Studium.
Es hat lange gedauert, es zu akzeptieren.
Alles erkämpft.
Es gibt so viele tolle, schlaue Menschen mit einem höheren IQ oder lebenspraktischer Erfahrungen und sie alle haben nicht studiert. Intelligenz ist so weit gefächert.
Ich bin ein Tölpel, dreh mich dreimal im Kreis und frag mich in welcher Richtung ich stehe.
Meine Antwort wird garantiert falsch ausfallen.
Manchmal denke ich, ich sei es nicht wert, dass man mit mir befreundet ist.
Irgendwie fühle ich mich von meinen 2 Freundinnen, die ich nur sehr selten sehe, ständig
dominiert und ausgenutzt. Sei es als seelischer Mülleimer, Taxifahrer oder anderer Vorzüge.
MIr fällt es oft so schwer mich zu wehren.
Das ist mir auch beruflich aufgefallen.
Kommt einer und deligiert etwas, dann übernehme ich es, ohne aufzumucken.
Einer sagte mal, es wird Zeit sich für sich selbst einzusetzen.

Lieben Dank für Eure Antworten. Da drin steckt so viel Wahres.
Das Leben verändert einen Menschen.
Was ist am Ende wichtig? Was ist von Bedeutung?
Es wird niemals Geld sein oder gesellschaftliches Ansehen.
Gäbe es einen Selbstbewusstseinskurs, ich würde ihn besuchen.
Kennt ihr das?
Ihr trefft in eurem Leben nur selten auf Menschen, denen ihr euch sehr verbunden fühlt.
Dann verliert man diese Menschen.
Das wirkt so lange nach.
Manchmal muss man sie gar nicht lange kennen, aber man hat etwas Wertvolles verloren.

Hier ist der Ort für sehr wertvolle und geistreiche Beiträge.
Es hat gut getan, euch zu lesen.

21.06.2019 09:20 • x 4 #16


N
Liebe ichbinJEMAND dein Beitrag ist so wichtig, wem ist es nicht schon einmal so wie dir gegangen? Aber der Teppich der Menschen braucht alle Farben und jede einzelne von uns ist schön und wichtig. Wenn alles nur ein strahlendes Rot wöre, würde man den einzelnen gar nicht sehen. Erst durch die vielen Nuancen erkennt man uns. Rot leuchtet stärker gegen einen dunklen Hintergrund und die Farbe Grau bringt alles um sie zum Leuchten. Damit wir einzeln und zusammen ein schönes Bild ergeben, braucht es viele Unterschiede, Nuancen und Besonderheit. Wie ich dich gelesen habe, bist du wahrscheinlich jemand, die glaubt NUR ein Grau zu sein. Dabei hast du an dem Strahlen des Bildes einen ganz grossen Einfluss.

Jeder von uns ist ein wichtiger Teil eines grossen Ganzen und darüber sollten wir glückich sein und auf unsereren Part stolz. Ich wünsche dir viele strahlend schöne Tage:)

21.06.2019 10:11 • x 4 #17


A


Ich wünschte jemand würde mir einen Brief schreiben

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I
Ich glaube nicht grau zu sein. Ich trage eher einen Regenbogen in mir.
Der schimmert nur und kommt aus dem Regenmeer.
Er ist eher pastell und gar nicht so dominant.
Gibt es ein dominantes Pastell?
Es wäre auf jeden Fall anders.

21.06.2019 13:07 • #18


perpetuum
Liebes (bitte melde Dich an und ändere Deinen Namen),

Du liest Dich einfach sehr unglücklich. Du hast offensichtlch jemanden verloren, der Dir sehr viel wert war und Dein Selbstbewusstsein ist sehr angekratzt.
Du merkst, dass etwas nicht stimmt und schreibst diesen offenen und mutigen Beitrag.

Du kannst also lieben, anscheinend tief. Du kannst Dich selbst reflektieren und suchst Hilfe. Du bist mutig und kannst Dich öffnen.

Das sind alles sehr schöne Eigenschaften.

Ich glaube, momentan hast Du eine sehr dunkle Brille auf und siehst Dich selber in einem negativen Licht. Dabei hast Du Familie, um die Du Dich kümmerst, Du stehst auf eigenen Beinen, Du bist stark.

Schaffe Dir bitte paar kleine Erfolgserlebnisse. Fang klein an. Mach Deinen Sport und freue Dich daran, dass Du es geschafft hast. Vielleicht einen kleinen Kurs, in dem Du eine Fertigkeit lernst. Wenn Du gut kochen oder backen kannst, erschaffe etwas Besonderes und teile das, erfreue Dich an der Freude, die Du bereitest. Melde Dich hier mit einem schönen Namen an

Fühl Dich fest und lange gedrückt, Du bist gut so wie Du bist.

21.06.2019 14:32 • x 1 #19


S
Liebe IchbinJEMAND

Ich fühle total mit dir, denn mir ergeht es genau gleich wie dir.
Der Unterschied ist, dass ich keine Kinder habe (und wohl auch nie haben werde weil es dafür zu spät ist).

Ja, das Leben als sensible Person ist echt nicht einfach. Ich weiss, wie sich das anfühlt und all die Probleme, mit denen man zu kämpfen hat. Sei es bei der Arbeit oder in den Partnerschaften.

Aber du kannst stolz auf dich sein, du hast nämlich Leben geschenkt und deine Kinder sicher auch gut erzogen, wenn du so ein sensibler und auch aufmerksamer Mensch bist.

Du sagst, dass du alt und hässlich seist (was ich nicht glaube). Aber wenn du das so siehst, gibt es heutzutage soviele Möglichkeiten, um sich verjüngen zu lassen. Es ist nicht jedermanns Sache, aber man kann sich chirurgisch verschönern lassen, wenn man so darunter leidet!

21.06.2019 14:43 • #20


E
Zitat von Ichbinniemand:
Das Leben verändert einen Menschen.


Das ist so...

Zitat von Ichbinniemand:
Was ist am Ende wichtig? Was ist von Bedeutung?


Das kannst nur Du beantworten. Und darüber hat die Veränderung im Leben nicht viel zu bestimmen. Eigene Werte sind eigene Werte. Un die haben trotz aller Veränderung Berechtigung.

21.06.2019 14:50 • #21


scallisia
Zitat von Balkonia:
Ich weiß nicht, ob das hierher gehört, aber weil du, @kbr, schreibst, @ichbinniemand soll sich einen Liebesbrief schreiben... Das ist eine tolle Idee! Aber worauf ich hinaus will: glaubt ihr, dass man/frau auch wegen sich selbst Liebeskummer haben kann?


Ja, das glaube ich. Im tiefsten Liebeskummer wegen der zerbrochenen Ehe habe ich irgendwann gemerkt, dass ich auch um mich weine. Mir wurde bewusst, dass ich mich selbst nicht liebte/liebe. Irgendwann in meiner Jugend habe ich mich verloren. Dabei ging es weniger um verpasste Chancen oder das älter werden und Dinge nicht mehr zu können oder anzunehmen so wie früher. Es ging eher darum, dass mir bewusst wurde, dass ich nie wirklich zu mir gestanden habe. Ich habe um mich getrauert. Ich habe nie gesehen, wer ich wirklich bin. Was macht mich aus? Ja, ich trauerte um die Liebe zu mir, die ich mir wohl selbst nicht geben konnte. Das war erschreckend. Aber auch ein sehr wichtiges Erlebnis.

Dir, liebe @ichbinniemand , möchte ich auch etwas mit auf deinen Weg geben - soweit ich es kann.

Dein Anfangspost hat mich traurig gemacht. Ich kenne diese Gefühle. Du bist eine sehr warmherzige, offene und sensible Frau. Ich lese aber auch in deinen traurigen Zeile eine gewisse Stärke heraus. Das ist eine Mixtur, die es nur selten gibt. Du hast so viel zu geben. Auch dir selbst. Verzweifele nicht, denn dazu hast du keinen Grund, weil du ein toller Mensch bist, so wie du bist.

21.06.2019 15:03 • x 4 #22


I
Das berührt mich sehr, danke!

21.06.2019 15:19 • #23


K
Typberatung, Kosmetik, Fußpflege, Kochkurs, Malen, Nähen, Bildhauern, Schreiben, Musizieren, Natur- und Sporterlebnisse. Das alle sind äußerliche Dinge, die Dir Erfolg und Freude verschaffen könnten. Da gibt es noch viel mehr.

Schade, dass Du auf Fragen so wenig antwortest. Es kann nämlich sein, dass Dein Gemütszustand nicht nur eine Phase sondern behandlungsbedürftig ist. Das ist nichts Schlimmes sondern eine Perspektive. Auch das ist, sich selbst wichtig zu nehmen. Ich hatte ich schon als Kind Depressionen. Begriffen habe ich es erst, als ich im Burnout war mit Anfang 40. Nimm Deine Verfassung bitte ernst, nimm Dich ernst. Wie sollen andere Dich ernst nehmen können, wenn Du es nicht kannst?

Ja, man kann lernen, sich selbst wichtig zu nehmen.

Man kann auch um sich weinen, um verpasste Chancen, um zu wenig Perspektive um zu wenig Engagement für sich selbst. Um zu wenig Mitgefühl für sich selbst. Ich denke auch, dass das so etwas wie Liebeskummer ist. Aber Liebeskummer ist eine Phase, die auch wieder vorbei geht, wenn man eine normale Resilienz hat. Sofern das nicht der Fall ist, kommt man da alleine nicht heraus. Deshalb mein Rat: such doch mal Deinen Hausarzt oder Deine Frauenärztin auf (auch Wechseljahre können Dich in diese Schwermut versetzen). Bestimmt gibt es Mittel und Wege, dem entgegen zu wirken.

Auch Seminare für die Entwicklung von mehr Selbstbewusstsein gibt es oder online-Lernkurse. Man muss nur danach suchen UND es auch machen. Falls der Antrieb fehlt (nicht nur heute und morgen und letzte und nächste Woche): ab zum Arzt!

21.06.2019 15:50 • #24


L
@ichbinjemand: Du hast mich sehr berührt. Danke für deinen Mut. Ich sehe dich. Du bist nicht allein.

Und vergiss bitte nie: deine Kinder bleiben immer deine Kinder, auch wenn sie erwachsen sind und zu wissen, dass es da eine liebe Mutter gibt, die da ist, wenn man sie braucht, ist so wichtig. Und wird niemals unwichtig.

21.06.2019 17:38 • #25


I
Das kommt mit auf meinen Weg.
Ihr seid tolle Persönlichkeiten!

21.06.2019 18:48 • #26


A


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