Ich wollte sie unbedingt , dann doch keine Liebe ?

@Anonym14
Erstmal kannst du gar nichts machen außer traurig sein, eis essen, Netflix gucken und deine Freunde bitten dich abzulenken.

Langfristig solltest du dich dringend um deine Muster kümmern. Das was du machst hat mit Liebe nichts zu tun. Denn würdest du sie auch nur mögen, so wäre es dir wichtig, dass es ihr gut geht. Sie hat dir bereits ganz am Anfang von ihren Ängsten und schlechten Erfahrungen erzählt. Das hättest du ernst nehmen MÜSSEN und sie entsprechend respektvoll behandeln. Mit Zeit, mit Vorsicht, mit Vertrauensaufbau. Ohne hin und her Spielchen aufgrund deiner offensichtlichen Bindungsangst. Sie hat sich verletzlich gemacht und statt sie wie ein Ei zu behandeln, hast du dich benommen wie der Elefant im Porzellanladen.

Das Gute ist: da kannst du für dich und deine Zukunft wunderbar ansetzen. Bedeutet wirklich hinsehen, wirklich damit auseinandersetzen, was da bei dir passiert (u.a. sind das auch Hormone im übrigen!) und wirklich aufarbeiten, warum dir Bindungen so viel Angst machen.

Du hast die Chance aus dieser Situation und auch aus dieser schönen Nacht, etwas mitzunehmen, daran zu wachsen und es bei der nächsten, die auf jeden Fall kommen wird, besser zu machen. Damit du sie auch noch nach 10 schönen Nächten willst, und nach 20 und nach 3000. Denn zu 100% hättest du wieder irgendwas an ihr gefunden, wenn ihr eine solch schöne Woche gehabt hättet.

Sie mag dich, aber sie versucht sich selbst mehr zu mögen. Weil du ihr aus Gründen, die zum Teil mit dir, aber auch mit ihr zu tun haben, nicht gut tust.

Lass sie unbedingt in Ruhe. Es sei denn, du WILLST sie quälen.

Wenn man sich kennenlernt, dann löst das einen Hormonsturm aus. Beim einen mehr, beim anderen weniger. Das ist weder Liebe noch mögen. Sondern Biochemie.

Wenn man sich trennt geht ein ähnlicher Sturm los. Daher ist man scheinbar wieder verliebt wie am Anfang. Hormonell gesehen ähnelt sich das sehr.

Und ein ähnlicher Cocktail geht ab, wenn wir eine Sucht oder Zwangserkrankung haben. Deshalb bindet und frustriert das auch so sehr. Beim Kennenlernen sind wir High (es sei denn es überwiegt die Angst wie bei dir), bei Trennung sind wir zwanghaft auf der Suche nach der Dro..

Würdest du sie ernsthaft mögen, wäre dir wichtig, dass es ihr und nicht nur dir gut ginge!

Glaub mir: ich kenne mich mit Zwängen aus und ich kenne auch diesen gradezu zwanghaften Liebeskummer.

Das Ding ist: das einzige was hilft ist wirklich konsequentes fernhalten aller Noxen, also keinerlei Kontakt, kein Stalken auf social media, bei der Arbeit so viel Distanz wie möglich.

Dann schwächt der Zwang, die Sucht, wie im Entzug langsam ab mit der Zeit. Und wenn du dann wieder bei Sinnen bist, wird dir auch wieder einfallen, was und warum das nicht passen kann. Dann bist du vielleicht dennoch traurig, aber nicht mehr so völlig wie auf Entzug.

Finde irgendeine Möglichkeit, dich von ihr fernhalten zu können. Blockier sie selbst, lösch Nummer und Daten, entscheide dich für eine Sache, die du jedes mal machst, wenn du wieder auf ihr Profil gucken willst und versuch das konsequent dann auch stattdessen zu tun. Z.b. jedes mal eine Minute warten bevor du ins Netz gehst und einfach nur atmen. Zähl 100-7-7 usw., dann 109-8-8 usw , 132-10-9-8 usw. Oder kaltes Wasser trinken.

Also immer eine Zeitbrücke einbauen. In der Zeit reguliert sich das Nervensystem bereits ein wenig und der impulsive Drang wird wieder kontrollierbarer für dich. Beherrschbar. Und das hilft schon. Üb dich darin. Es muss ja nicht sofort und immer klappen. Aber mit Übungen wird es besser.

Ja, und genau dieses Gefühl ist hormonell. Lös dich davon, dass das stimmt.