Ich will nicht mehr heiraten, sondern mich trennen

Zitat von Petra_:

Eigentlich ist es doch wirklich so. Meine Oma musste heiraten. Es war alternativlos. Es gibt auch heute noch viele Menschen, die zwangsverheiratet werden. Und ich, ich muss gar nichts. Ich brauch niemanden, der mich unterhält, ich brauche keine Absicherung, habe keine Not, kein inneres Verlangen nach diesem sozialen ...

hat sich da gerade etwas bewegt bei dir?

@Petra_ Du weißt doch ganz genau was Du willst, und was nicht. Was hält Dich ab, es umzusetzen?

@Libellenfrau
Das Konstrukut um das Das gehört sich nicht und Das macht man nicht und dennoch weiß ich ganz sicher, dass ich gar nichts muss. Ich muss nicht. Mich kann gar niemand zwingen. Und ich bin so frei, dass ich - wenn mir die Tratscherei der Nachbarn auf den Keks gehen sollte - einfach woanders hinziehen kann.
@Brightness2 Es ist meine Katastrophe. Wohl eher in meinem Kopf als für alle Anderen von tieferer Bedeutung.

Zitat von Arnika:

Da muss man schon ordentlich naiv und meschugge sein, dass man auf solche Ideen kommt, um einen unangenehmen Moment zu vermeiden und dafür ein Leben mit lauter nie endenwollenden Momenten kassiert. Das ist doch keine erwachsene Frau, die auf so einen Irrsinn kommt. Zumal es für sie offenbar ...

z.b.
Ängstlich vermeidend Persönlichkeit
Riesen Angst
schlechte Erfahrung
bindungsängstler
bindungsvermeider
bindungstrauma

Menschen machen manchmal viele seltsame dinge.

Menschen trennen sich aus liebe aus Angst vor dieser Liebe,

menschen trennen sich, wenn Eltern oder Kinder sterben, um Kontrolle über den Schmerz zu behalten.

menschen machen aus Überforderung vieles. Klingt von außen oft seltsam und ist schwer nachzuvollziehen.

wichtig ist diese Person abzuholen und sie zu beruhigen.

wenn ich hier eine Geschichte nicht glaube , oder nachvollziehen kann , muss ich sie nicht lesen und brauche auch die Person nicht versuchen zu beraten.

was nur völlig ungünstig ist , die Person noch mehr zu verunsichern mit aussagen von außen.

ich bin nicht hier um eine Geschichte nach wahr und unwahr zu prüfen.

ich habe in meinem Berufsleben oft Lebensgeschichten gehört , wo ich zu erst dachte „na ja“, und diese dann schwarz auf weiß in der Akte stand.

ich habe mir da abgewöhnt zu überlegen ob es echt oder unecht ist.

Wenn ich das Gefühl habe , es ist nicht meins , kann ich hier sachlich nüchtern eine gute Antwort geben, so weit es mir möglich ist , und nehmen mich dann raus.

Zitat von Petra_:

Sie ist offen und loyal und vielleicht wäre sie stolz auf mich.

Red mit der Oma. Da sie damals heiraten musste, wird sie wissen wie es sich anfühlt.
Eine Fake-Hochzeit halte ich für die dümmste Idee.
Trenn dich und sag alles ab, möglicherweise lässt sich noch einiges kostenfrei stornieren.

Übrigens habe ich mal 4 Wochen vor einer geplanten Hochzeit im Freundeskreis eine Absage bekommen. Kurz und knapp, ohne Begründung, mit den Worten:
Die Hochzeit fällt leider aus.
Sowas passiert gar nicht so selten
und die Reaktionen waren positiv.
Die Mehrheit war der Meinung eine Absage sei besser als eine unglückliche Braut.

Zitat von Petra_:

weil meine Bedürfnisse irgendwann keine Rolle mehr gespielt haben

Warum ist es soweit gekommen? Warum hast du das zugelassen? Gehe mal in dich. Liegen die Antworten auf diese Fragen vielleicht schon viele viele Jahre zurück? Ggf in deiner Kindheit?
Hat deine Mutter sich und ihre Bedürfnisse auch völlig selbst aufgegeben und du hast gelernt, dass das als Frau normal ist?
Habt ihr Migrationshintergrund?

Zitat von Endlich:

Red mit der Oma. Da sie damals heiraten musste, wird sie wissen wie es sich anfühlt. Eine Fake-Hochzeit halte ich für die dümmste Idee. Trenn dich und sag alles ab, möglicherweise lässt sich noch einiges kostenfrei stornieren. Übrigens habe ich mal 4 Wochen vor einer geplanten Hochzeit im Freundeskreis eine ...

Danke dir für die Geschichte. Ich kenne sowas gar nicht, deshalb finde ich es schön zu lesen, dass es das durchaus mal gibt. Ich kenne dafür einige Fälle, da wurde das Trennungsjahr noch innerhalb der ersten 12 Ehemonate begonnen, deshalb finde ich das vielleicht weniger schlimm, weil das kennt man ja.

Zitat von Kettenkarussell:

Warum ist es soweit gekommen? Warum hast du das zugelassen? Gehe mal in dich. Liegen die Antworten auf diese Fragen vielleicht schon viele viele Jahre zurück? Ggf in deiner Kindheit? Hat deine Mutter sich und ihre Bedürfnisse auch völlig selbst aufgegeben und du hast gelernt, dass das als Frau normal ...

Lustig ist, dass du es so herum fragst.
Während mein Freund nämlich genau anders herum gefragt hat, wieso hast du solche Angst vor einer Bindung fürs Leben und da war die Frage, ob die Ursache da in der Kindheit und Famlilie liegt und ob ich nicht vielleicht auch hätte oft sehen müssen, wie abhängig die Frauen in meiner Familie waren und dass sie praktisch ohne den Ehemann nicht lebensfähig waren (kein eigenes Einkommen, keine finanzielle Unabhängigkeit, keine eigenes Auto etc.) - auf der anderen Seite arbeite ich sozusagen an meiner Bindungsangst, während du genau anders herum fragst, wieso ich es hab überhaupt so weit kommen lassen, dass ich mir genau diese Fragen stellen lassen muss. Ich will wahrscheinlich einfach ganz simpel nicht so gerne heiraten und fühle mich mit dem Gedanken unwohl, aber ich habe es so weit kommen lassen, dass mir diese Haltung abgesprochen und als unnormal abgetan wird.

@Petra_
Naja, damals hab ich mich auch gewundert, aber mir gedacht, es wird schon einen guten Grund haben. Die Braut war sich ihrer Gefühle für den Mann nicht mehr sicher. Sie konnte es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren unter diesen Umständen zu heiraten.
So hatten beide die Chance mit einem neuen Partner glücklich zu werden und sie sind inzwischen beide verheiratet.

Zitat von Petra_:

Ich will wahrscheinlich einfach ganz simpel nicht so gerne heiraten und fühle mich mit dem Gedanken unwohl, aber ich habe es so weit kommen lassen, dass mir diese Haltung abgesprochen und als unnormal abgetan wird.

Und genau SO solltest du es kommunizieren, zuerst an deinen Freund, und dann auch an alle anderen, die fragen, warum die Hochzeit abgesagt wird. Im Gegensatz zu manch anderen hier empfinde ich dich als sehr reflektiert. Du gibst dir ALLE Antworten selbst.
Du hast nur ein Leben, vergeudet keine wertvolle Zeit. Mach Nägel mit Köpfen und trenn dich.
Dein Verlobter scheint sich deiner ja 150% sicher zu sein.
Dieser Mann sieht dich nicht und wird es in Zukunft erst recht nicht tun, wenn er dich erstmal sicher hat. Was kommt als nächstes? Kinder, die du nicht wolltest, aber bekommen hast, weil sich das ja so gehört? Du klingst schon jetzt kreuzunglücklich, mach dich frei, noch geht es ohne nennenswerte Kollateralschäden. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!

@Petra_ Wie siehst du dich im privaten und beruflichen Umfeld bei anderen Situationen? Kannst du dort auch schlecht Nein sagen? Oder eher nur bei deinem Freund?

Zitat von Libellenfrau:

@Petra_ Wie siehst du dich im privaten und beruflichen Umfeld bei anderen Situationen? Kannst du dort auch schlecht Nein sagen? Oder eher nur bei deinem Freund?

Ich kann generell nicht so gut nein sagen. Allerdings wird es sonst privat und vor allem beruflich wirklich kaum ausgenutzt. In meinem Beruf kann ich mich weitestgehend selbst organisieren und habe einige Mitarbeiter, die natürlich überwiegend das tun, was ich entscheide. Aber bei Mehrarbeit neige ich schon eher zum Jasagen und tun, statt groß zu jammern und zu diskutieren. Privat ist es schwieriger, weil ich, wenn jemand Hilfe braucht von meinen Freunden, eigentlich nie nein sagen kann. Stört mich aber nicht so sehr, weil ich auch deren Hilfe annehmen kann, wenn ich sie brauche. Einen klassischen Gefallen kann ich kaum ausschlagen. Da krieg ich kein Nein über die Lippen.

Ich würde dir empfehlen, ganz schnell an deinen eigenen Ängsten und fehlenden Selbstbewusstsein zu arbeiten.
Vor lauter Ängste, hast du dich selbst in eine Situation gebracht, die du eigentlich nicht willst?
Das ist doch ein Kreislauf der ganz dringend durchbrochen werden müsste.

In den meisten Fällen nimmt man sich selbst eh viel zu wichtig. Man meint die Leute könnten über einen reden, obwohl es gar niemand tut. Und die paar die dann trotzdem reden- die würden auch was anderes finden worüber sie reden könnten.
Und selbst dann ist es auch schnell vergessen, weil wieder ganz neues gibt.

Du hast einerseits Probleme, dich abzugrenzen, auf der anderen Seite liest du dich durchaus deines Selbst bewusst. So, als ob du gerade dabei bist, aus dir heraus zu gehen.