Ich will mich trennen! Schaffe es aber nicht

Zitat von Feuerfee:

und dann noch das Problem, das diese Menschen evt gar nicht als Autisten erkannt wurden.

Sicher, das ist so.
Meinem Mann sieht auch keiner den Asperger an der Nasenspitze an. Nicht einmal Freunde aus seiner Kindheit hätten das vermutet - denn so anders ist er nicht. Optisch ohnehin nicht, und im normalen Alltagsverhalten auch nicht - sind andere Auffälligkeiten.
Gibt ja hier auch verschiedene Ausprägungen.

Zitat von thegirlnextdoor:

Borderline verwächst sich? Das ist mir neu. Ich habe es eher so mitbekommen dass es im Laufe des Lebens schlimmer wird. Mag aber von Fall zu Fall ...

Borderline kann mit dem Alter besser werden. Mit der richtigen Therapie. In der SHG wo ich bin bzgl der Suchterkrankung meiner Tochter ist eine Mutter selbst Borderlinerin und 3 Mütter haben ebenfalls Töchter die Borderline haben. Alle bereits älter und auch sie beobachten das das Borderline schwächer wird.

Zitat von thegirlnextdoor:

Sicher, das ist so. Meinem Mann sieht auch keiner den Asperger an der Nasenspitze an. Nicht einmal Freunde aus seiner Kindheit hätten das vermutet - ...

Das stimmt.
Trotzdem wüsste ich jetzt nicht was es für einen Unterschied macht das ich keine Beziehung mehr möchte, wenn ich wüsste er wäre evt asperger.

@Feuerfee mit richtiger Therapie und Hilfe ganz sicher, das stimmt!
Ich dachte du hättest gemeint es würde sich von alleine verwachsen, sorry, das hatte ich falsch verstanden.

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich finde das in diesem Thread wirklich mehr als bedenklich.

Das verstehe ich.

Aber dennoch der Ehemann verhält sich nicht koscher.
Das S. Druck ausüben und das emotionale Erpressen.
Erst dachte ich er ist akut gefährdet. Aber dann das er sich zumindest in diesen genannten Aussagen schon- meine Meinung, wie ein BL verhält.


Je mehr ich hier lese, die TE sollte selbst nach Wohnungen gucken. Damit ist sie so denke ich schneller in der Lösungsfindung.

Co-Abhänigkeit, wenn die TE das selbst so bewertet, dann erstrecht raus aus der Wohnung damit der Abstand rein kommt.

Zitat von Feuerfee:

Das stimmt. Trotzdem wüsste ich jetzt nicht was es für einen Unterschied macht das ich keine Beziehung mehr möchte, wenn ich wüsste er wäre evt ...

Der Unterschied wäre vielleicht, dass sein Verhalten besser einzuordnen wäre. Mein Mann hält ja auch extrem an unserer Beziehung fest. Ok - wir lieben uns noch sehr, das macht natürlich einen Unterschied. Zugleich weiß ich aber natürlich wie schwer Veränderungen für ihn grundsätzlich sind. Er hat da auch enorme Probleme damit.

Zitat von Blattfee:

Aber dennoch der Ehemann verhält sich nicht koscher.

Unbestritten, das sehr ich auch so...

Zitat von Yoffi:

Aushalten. Und dir immer wieder als Mantra vorbeten, dass du seinen Kummer nur verlängerst, wenn du jetzt dir zuliebe, nicht ihm, sondern weil DU den Kummer nicht aushälst, einknickst.

Wenn du wirklich Angst um ihn hast, dann ruf die 110 an. Die sind um diese Zeit zuständig und sind mit solchen Situationen vertraut.

Ich möchte nochmal auf meinen Beitrag von gestern hinweisen!

DU musst jetzt ebenfalls aushalten, dass er Kummer hat. Das ist wichtig, weil ihr ansonsten in einigen Monaten wieder genau an diesem Punkt seid. Denn dass du mit ihm nicht leben willst und glücklich bist, das weißt du bereits.

Du kannst dich nicht aufgeben für ihn. Das wäre auch deinen Kindern gegenüber nicht fair.

Und das bedeutet, dass du ihn vor dem Schmerz auch nicht wirst bewahren können.

Du hast aber einen wesentlichen Anteil daran, wie lange er diesen Schmerz aushalten und immer und immer wieder angetriggert bekommt. Und momentan verlängerst du den Zeitraum und verzögerst, dass er sich woanders Hilfe sucht und anfangen kann zu heilen. Und das tust du nicht ihm zu liebe, sondern weil du es nicht erträgst ihn so zu sehen.

Er braucht Grenzen. Und ihr braucht Abstand. Du kannst ihm den Schmerz nicht nehmen, aber je schneller er aus der Rolle des hilflosen Kindes kommt und sich erwachsen verhält, desto besser für ihn. Und dafür musst du auch aufhören als Mami parat zu stehen.

OT: die Diagnosediskussion hier ist ziemlich wirr und Strangsprengend. Zumal hier alle nur aus ihrer eigenen Perspektive und dem mein Asperger ist aber so und so- Aspekt heraus schreiben. Das Thema ist aber um einiges komplexer und wo und vor allem wieso es Schnittstellen zwischen den verschiedenen Störungsbildern gibt, lässt sich nicht in einen Beitrag packen.

Zitat von Yoffi:

und wo und vor allem wieso es Schnittstellen zwischen den verschiedenen Störungsbildern gibt, lässt sich nicht in einen Beitrag packen.

Ich meine dieses Thema sollte Fachleuten vorbehalten bleiben - vor uns sagte jedenfalls noch kein Psychiater dass mein Mann mit Asperger so viel mit einem Borderliner gemeinsam hätte und es gibt auch soweit keine Literatur darüber. (Was Blattfee verlinkt hat versteht sich als Pionierarbeit eines Einzelnen, das sollte berücksichtigt werden).

Ich wollte genau dafür sensibilisieren, bitte bei ernsten Themen nicht mit Halbwissen und halbgaren Verknüpfungen um sich zu werfen.
Das ist stigmatisierend und zum Teil verletzend für Betroffene.

Sorry fürs OT, @Feuerfee.
Ich wünsche dir vor Allem, dass du stark bleibst und durchhältst!
Du kannst das schaffen!

Mein Sohn hat das Drama mit dem packen und wiederkommen etc gestern leider mitgekriegt.

Aber dieser kleine Kerl, hat mit seinen Worten (wortgewand war er schon immer ) so viel auf den Punkt gebracht. Er hat mit mir geredet, wie ein Erwachsener - ok, hat er auch schon immer) aber WAS er gesagt hat.
Mutter, du machst doch nichts verwerfliches. Wenn du ihn nicht mehr liebst, dann ist das so. Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Dann triff die Entscheidung und zieh durch!

Er ist da sehr abgeklärt. Faktisch.
Was aber nicht heisst, daß er nicht auch traurig ist oder unter der Situation leidet.
Er kann die Aussagen von seinem Vater nicht verstehen für wen denn noch.
Ja, für Dich selbst hat mein Sohn geantwortet. Und wenn nicht für dich, dann tue es für mich!
Darauf sagte mein NM: Das kann ich nicht! Ihr seid alles für mich.

Ich habe das abgebrochen, weil mein Sohn auf dieser Ebene nichts zu suchen hat.

Vorhin sagte mein NM, weil mein Sohn so spät ins Bett ist; T. leidet auch unter der Situation, wenn ich weg bin.
Äähhh...nee. Ich habe eine sprachnachricht von ihm, wo er mir sagt was er aktuell für Probleme hat auch bzgl schlafen. Die Geschichte zwischen mir und NM spielt etwas mit darein ja, aber ist nicht ausschlaggebend. Er sieht es sehr faktisch/logisch: du liebst ihn nicht mehr, daß kann passieren dann trenn dich! Punkt.

Für meinen NM bedeutet das: auch mein Sohn liebt mich nicht mehr!

@Feuerfee dein Sohn klingt nach einem wahnsinnig tollen Kind - er ist so viel reifer als sein Vater.

Dein Mann muss wirklich lernen, sich zusammenzureißen.
Ich würde ihm das unter vier Augen nochmal ganz deutlich sagen und nachdem was er vor eurem Sohn gesagt hat gerne auch etwas schärfer und direkter...

Zitat von Yoffi:

die Diagnosediskussion hier ist ziemlich wirr und Strangsprengend

Vor allem überhaupt nicht zielführend.
Diagnosen und ihre Kriterien ändern sich sowieso ständig im Laufe der Jahre. Was vor zehn Jahren noch galt, kann heute völlig überholt sein.

In Beziehungen stellt sich ohnehin nur eine einzige Frage:
Kann und will ich mit dem Menschen, so wie er aktuell ist und sich zeigt, leben oder nicht?
Bin ich glücklich? Fühle ich mich wohl? Möchte ich die nächsten Jahre so verbringen?

Wenn die Antwort darauf ein klares Nein ist, dann spielt es überhaupt keine Rolle, ob die Diagnose, die hinter dem Verhalten und der Art des Partners steht, nun ADHS, Asperger, Borderline, Narzissmus oder was auch immer ist.
Das alles ist für die Entscheidung, ob man die Beziehung verlassen will oder nicht, vollkommen irrelevant.

Edit:

Zitat von Feuerfee:

Mutter, du machst doch nichts verwerfliches. Wenn du ihn nicht mehr liebst, dann ist das so. Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Dann triff die Entscheidung und zieh durch!

Gerade gesehen.
Dein kleiner Sohn hat es perfekt auf den Punkt gebracht.

Zitat von thegirlnextdoor:

Borderline verwächst sich?

Es kommt wohl tatsächlich häufiger vor , dass sich die Symptome einer BPS im Alter so weit abschwächen, dass die Kriterien, die zur Diagnose einer BPS nötig sind, nicht mehr erfüllt werden.
Das ist nicht zwangsläufig mit einer Heilung gleichzusetzen, sondern bedeutet nur, dass die Symptome sich nicht mehr in dem pathologischen Ausmaß bewegen, wie sie für die Erstellung der Diagnose von Nöten wären.
So hat es mir jedenfalls meine Therapeutin erklärt.

Zitat von GarstigeGräte:

Es kommt wohl tatsächlich häufiger vor , dass sich die Symptome einer BPS im Alter so weit abschwächen, dass die Kriterien, die zur ...

So war es auch gemeint

Zitat von Feuerfee:

Mutter, du machst doch nichts verwerfliches. Wenn du ihn nicht mehr liebst, dann ist das so. Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Dann triff die Entscheidung und zieh durch!

Zitat von Feuerfee:

Ja, für Dich selbst hat mein Sohn geantwortet.

Zitat von Feuerfee:

Und wenn nicht für dich, dann tue es für mich!

Toller Sohn!

Was er gesagt hat, gilt auch für dich: Tu es für dich. Und wenn nicht für dich, für deinen Sohn.