Ich will mich trennen! Schaffe es aber nicht

Jemanden den du verachtest, wirst du nie wieder wertschätzen.
Langfristig gesehen tust du ihm nen Gefallen wenn du dich trennst. Er kann es nicht. Und er leidet auch in der Beziehung weil er deine Verachtung spürt. Wenn du dich trennst kann es sein dass er daran zerbricht. Es kann aber auch eine neue Chance für ihn sein zu wachsen und neues Glück zu finden

Zitat von Feuerfee:

Weil ich die Dinge die er dann von sich gibt schwer aushalten kann.
Die Vorwürfe, er hätte sich all die Jahre aufgeopfert, damit wir (also nicht er) ein schönes Leben hätten und jetzt wird er so in den Ar. getreten.
Ich weiß nicht, warum ich nicht so hart sein kann in der Situation.

Ich denke es ist wichtig, dass du dir einmal vor Augen führst, wie sehr du dich im Stich lässt. Dass du all das, was du meinst ihm nicht antun zu können, dir die ganze Zeit selber antust. Was du ihm nicht zumuten willst, mutest du dir zu.

Und du hast ja kein schönes Leben. Das stimmt ja einfach nicht. Du lässt zu, dass er sich das einreden kann. Aber du bist unglücklich und zwar, weil er sich nicht bewegt und dich emotional bedroht, wenn du gehen willst.

@Feuerfee
Wie lange trägst du dich mit diesen Trennungsgedanken?
Hast du einen konkreten Grund es gerade jetzt zu wollen?

Zitat von Feuerfee:

Wir kannten uns gerade 3 Monate als er sich mit seiner Ex Frau ausprach bzw es knallte und er noch am selben Abend mit Taschen bei mir auftauchte.

Oh, damit hat er dir eigentlich schon wortlos gesagt, wie er tickt.
Er brauchte sofort wieder eine Frau, an die er sich dranhängen kann. Er kann - oder will - keinen Tag auf eigenen Beinen stehen.

Aber na ja. Oft kann man selbst die deutlichsten Zeichen erst im Nachhinein richtig lesen.

@kattalyn

Nicht erst seit gestern.
Es begann bereits vor 10 Jahren ca.
Zu dem Zeitpunkt habe ich meinen Mann sogar einmalig betrogen
Er hat es rausgekriegt und mir verziehen....kann aber auch sein, dass er da schon nicht alleine sein wollte und da lieber drüber hinwegsehen hat.
Seit dem kamen/kommen die trennungsgedanken in Abständen immer wieder hoch.

Das die Gedanken aktuell so stark sind liegt evt an der Entwicklung?!
An meinem Leben, was ich trotz Ehe bereits führe?!
Ich liebe meinen Job, liebe es in die Sauna zu gehen. Habe Yoga für mich entdeckt und interessante Menschen kennengelernt.
Ich erwische mich immer öfters dabei meine geschiedenen/getrennten Freundinnen zu beneiden. Das Wohnzimmer für mich allein zu haben. Es mir gemütlich zu machen. Auf keinen mehr Rücksicht zu nehmen (ausser meine Kinder natürlich). Mich für irgendwas zu rechtfertigen bzw das Gefühl zu haben mich rechtfertigen zu müssen.

@Heike1307
Und? Lebt er noch?

Zitat von Heike1307:

Oooooh, so einen hatte ich auch. Er drohte sogar mit Selbstmord.

Ich war auch mit so einem Menschen gesegnet. Und was hab ich damals geweint....heute würde ich nur noch freundlich darum bitten, dass es wie ein Unfall aussieht.

Zitat von Feuerfee:

Die Vorwürfe, er hätte sich all die Jahre aufgeopfert, damit wir (also nicht er) ein schönes Leben hätten und jetzt wird er so in den Ar. getreten.

@Feuerfee
Hast du ihn mal gefragt, inwiefern er sich aufgeopfert haben will? Was war seine Antwort?

Zitat von CanisaWuff:

..heute würde ich nur noch freundlich darum bitten, dass es wie ein Unfall aussieht.

Auch, wenn es sich um den nicht gewalttätigen Vater des gemeinsamen Kindes handelt..?

Man kann sich nicht erpressen lassen, das ist richtig.
Aber es wäre vielleicht, wenn schon konkrete Selbstmorddrohungen im Raum stehen sinnvoll, Hilfe von außen miteinzubeziehen.
Ich persönlich würde mich nicht erpressen lassen wollen, würde aber auch nicht tatenlos dabei zusehen wie sich der Vater meiner Kinder etwas antut.

Natürlich sollte man auf sich selbst schauen. Und aus Mitleid mit einem Menschen zusammenzubleiben halte ich für absolut falsch.
Dennoch tut mir der Mann hier auch leid und ich denke, es wird schon auch Gründe haben warum die TE nicht früher gegangen ist, abgesehen vom Mitleid.
Kann natürlich nur die TE selbst sich beantworten, wenn sie ehrlich zu sich ist.

Die Situation ist auf jeden Fall schwierig und ich würde Hilfe von außen = Beratungsstellen oder psychiatrische Hilfe/Rat in Anspruch nehmen.

Wenn der Mann grundsätzlich nicht böse ist, wäre es sicher der bessere Weg eine friedliche und konstruktive Lösung im Sinne aller Beteiligten anzustreben, anstatt knall auf Fall die harte Tour durchzuziehen und zu riskieren dass etwas passiert.

Ich habe mich aus existenziellen Gründen nicht getrennt klassisch finanziell abhängig.
Und es wäre die letzten Jahre denkbar unklug gewesen eine Trennung während der schwierigen Phase mit Schule, Gericht etc von meinen Sohn durchzuziehen.
Es waren zu viele Baustellen auf einmal. Mag egoistisch von mir gewesen sein.
Ich liebe ihn aber einfach nicht mehr für eine Partnerschaft!
Ich habe ihn lieb, ja, aber mehr nicht. Vielleicht macht es das so schwer?!

Und aufopfern meint er damit; dass er nur gearbeitet haben und wir von seinem Geld profitiert haben....
Das ich ALLES drumherum manage (Finanzen, Termine, Telefonate, Haushalt, Einkaufen etc) ist ja anscheinend egal...

Zitat von Feuerfee:

Ich liebe ihn aber einfach nicht mehr für eine Partnerschaft!
Ich habe ihn lieb, ja, aber mehr nicht. Vielleicht macht es das so schwer?!

Er weiss anscheinend immer noch sehr genau, auf welche Knöpfe er bei dir drücken muss, damit du da bleibst.
Finanzielle Abhängigkeit und jede Menge Baustellen drum herum ist das eine, aber das hier:

Zitat von Feuerfee:

Das ich ALLES drumherum manage (Finanzen, Termine, Telefonate, Haushalt, Einkaufen etc) ist ja anscheinend egal...

hast du mit Sicherheit auch deswegen gemacht, weil du ein gewisses Kümmer-Gen bzw. ein mehr oder weniger starkes Mutter-Theresa-Syndrom hast.

Ich würde vermuten, dass es dir von Klein auf beigebracht wurde, dass du gefälligst erstmal an die Bedürfnisse der anderen denken musst, bevor es um deine eigenen gehen darf. Vielleicht kommt auch noch der brandgefährliche Glaubenssatz dazu, dass man sich Zuneigung und Liebe erarbeiten muss. Alleine der Gedanke, auch mal nur an sich zu denken, macht sofort ein super schlechtes Gewissen, ruft den inneren Kritiker auf den Plan und dieses Gefühl hält frau in jeder noch so schlechten Beziehung.

Das Muster habe ich schon bei einigen der Freundinnen meiner Mutter, aber auch im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis erlebt. Das Ergebnis ist oft erschreckend ähnlich: Heroische Ertragen bzw. Erdulden sämtlicher Entbehrungen und - falls die betroffenen Frauen mutig genug waren - die kurzfristige Flucht in irgendwelche Abenteuer oder Affären. Genau an diesem Punkt könntest du ansetzen ...