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Ich will leiden und kann es nicht

A
Zitat von Tukan:
Ich habe Angst, dauerhaft im Unklaren zu sein.

Worüber im Unklaren zu sein?

31.08.2020 15:02 • #31


E
Zitat von Tukan:
Moon River

Ich liebe dieses Lied. Als Du es geschrieben hast, hat es mich den ganzen Tag begleitet. Danke dafür
Zitat von Tukan:
Seit etwa zwei bis drei Jahren bin ich jedoch völlig alleine, also auch ohne Beziehung. Und tatsächlich sind das die Jahre, die ich eigentlich am positivsten in Erinnerung habe.

Man scheint den eigenen Mittelpunkt gefunden zu haben.
Zitat von Tukan:
Keine Dating-Apps, keine sozialen Medien, kein nächtliches Ausgehen, um jemanden kennen zu lernen. Meine wenigen guten Freundschaften, die ich habe, reichten mir als soziale Interaktion. Ich hatte einfach kein Interesse mehr.

Und Ruhe. Kein Auseinandersetzen mehr mit sich und seinen eigenen Problemen. Die oft durch andere Menschen, die einem sehr nah sind, ausgelöst werden. Wenn die nicht da sind, kann man auch entspannter sein.
Zitat von Tukan:
Mein Problem ist, dass ich wahnsinnig darunter leide, dass ich unfähig bin, zu leiden Es fällt mir so unglaublich schwer, darüber zu weinen, dass mir einerseits der Kontakt fehlt und weil ich mir andererseits Sorgen um sie mache. Ich will trauern können und kann es nicht. Ich weiß, dass ich traurig bin, ich spüre den Druck. Ich habe mittlerweile selbst Angst, dass sich daraus bei mir eine Depression entwickelt.

Du leidest. Vielleicht nur anders, als Du es normalerweise von Dir gewohnt bist? Warum glaubst Du, dass Tränen der einzige Kanal der Traurigkeit sind? Weil Du früher viel geweint hast?
Zitat von Tukan:
Dabei habe ich das Recht, traurig zu sein und zu weinen, weil ich ein Mensch bin und weil sie mir wichtig ist Ich bin nicht kalt, ich weiß nicht nur, dass sie mir wichtig ist, ich fühle es auch.

Ich fragte Dich vorhin, wie sich das Nichts fühlen anfühlt. Und du beschriebst es u.a. so:
Zitat von Tukan:
Es geht also in Richtung Depression, es ist aber keine, eher eine depressive Verstimmung.

Eine depressive Verstimmung sollte nicht länger als zwei Wochen gehen. Deins fühlt sich aber, aus meiner Perspektive, schon etwas länger an. Oder was meinst Du?
Zitat von Tukan:
Vor einem Jahr starb mein 12 Jahre alter Hund. Und leider war ich zu dem Zeitpunkt nicht wirklich in der Lage, zu trauern, weil meine Familie nicht wirklich so zurecht kam mit dem Todesfall, mit dem Einschläfern. Ich habe diese Trauer verdrängt, obwohl ich das eigentlich nachholen wollte. Seit diesem Zeitpunkt bin ich gewissermaßen in das alte Verhaltensmuster zurückgefallen, obwohl ich über einen langen Zeitraum kein Problem hatte, zu trauern (es passieren ja immer wieder Dinge in der eigenen Familie oder im Umfeld, die einen traurig machen).

Hat dein Hund gelitten? War Dir klar, dass er eingeschläfert werden würde?
Zitat von Tukan:
Danach war ich, die letzten Jahre, wie soll man sagen: Ich war der Mann, dem bei einem traurigen Film recht schnell die Tränen kamen.

Du machst Trauer an Tränen fest. Trauer hat noch viele andere Gesichter. Vielleicht fühlst Du dich auch einfach nur taub. (Ein Teil der alten Depression, der noch an Dir nagt?) Vielleicht hast Du deine Freundin auch nicht wirklich geliebt und es fällt Dir einfacher sie los zu lassen? Vielleicht ist es alles einfacher als Du gerade glaubst?

Warum ist es Dir so wichitg zu weinen? Was macht das dann mit Dir? Fühlst Du dich dadurch ein klein wenig normaler?

Zehn millionen Fragen. Sorry dafür aber es fällt mir so leichter, mein Gegenüber zu verstehen.

31.08.2020 22:11 • x 2 #32


A


Ich will leiden und kann es nicht

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Tukan
Zitat von Angi2:
Worüber im Unklaren zu sein?

Ob oder wie viel Energie ich investieren kann, in eine womöglich nicht gesunde Beziehung. Ich komme mit halben Sachen nicht klar. Entweder ganz oder gar nicht, auf unklare Verhältnisse kann ich mich nicht einstellen.

Bei dem kommt natürlich hinzu, dass meine letzte Beziehung so ähnlich war. Und das waren, das muss ich leider so sagen, drei Jahre, in denen ich ihre Depressionen, Verstimmungen und Eifersuchtsattacken aushalten musste. Ich war quasi co-abhängig. Mich hat das zum Ende hin sehr erschöpft. Sie wollte an der Beziehung festhalten, ich wollte es, aber ich konnte einfach nicht mehr und habe es schließlich beendet.

Das erklärt auch für mich, weshalb es für mich so leicht ist, nun Distanz zu ihr schaffen. Ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr ertragen, erneut mit einem permanent depressiv verstimmten Menschen zusammenzuleben, weil ich einerseits selbst jahrelang darunter litt und so froh bin, andererseits seit Jahren genau darunter nicht mehr zu leiden. Ich habe weder die Kompetenz, noch die Kraft, damit umzugehen.

Zitat von Mira_:
Ich liebe dieses Lied. Als Du es geschrieben hast, hat es mich den ganzen Tag begleitet. Danke dafür

Moon River ist toll

Zitat von Mira_:
Man scheint den eigenen Mittelpunkt gefunden zu haben.

Das ist es. Das will ich nicht gefährden, für niemanden. Weil ich weiß, womit ich klar komme und womit nicht.

Zitat von Mira_:
Du leidest. Vielleicht nur anders, als Du es normalerweise von Dir gewohnt bist? Warum glaubst Du, dass Tränen der einzige Kanal der Traurigkeit sind? Weil Du früher viel geweint hast?
[...]
Warum ist es Dir so wichitg zu weinen? Was macht das dann mit Dir? Fühlst Du dich dadurch ein klein wenig normaler?

Es ist die emotionale Empfindung, die ich nicht ausdrücken kann. Die Tränen sind dabei nur kosmetisch. Ich merke, dass ich unterdrücke, obwohl ich das nicht möchte und auch nicht muss. Ich kann mir frei nehmen, kann alleine sein, wenn ich Zeit für mich brauche. Ich habe keine Deadlines. Ich merke also, dass ich etwas unterdrücke, weiß aber nicht genau, warum. Ich weiß nur (auch aus Erfahrung), dass mir das gar nicht gut tut.

Zitat von Mira_:
Eine depressive Verstimmung sollte nicht länger als zwei Wochen gehen. Deins fühlt sich aber, aus meiner Perspektive, schon etwas länger an. Oder was meinst Du?

Es sind aktuell etwa zwei Wochen. Mir geht es heute den zweiten Tag besser, besser als am ersten Tag, an dem es mir besser ging. Ich hatte ihr gestern oder vorgestern geschrieben, dass ich mich zurückziehen werde.

Zitat von Mira_:
Hat dein Hund gelitten? War Dir klar, dass er eingeschläfert werden würde?

Nein, er hat nicht wirklich gelitten. Es war absehbar, dass er wohl sterben und sich sein Zustand verschlechtern wird, aber das Einschläfern hat meine Mutter mehr oder minder über zwei Wochen lang erbettelt. Begründung: Man könne nicht mit ansehen, wie der Hund leide, mit der Begründung, der Hund könne nicht mehr so gut gehen und fiele ab und zu um (Problem mit dem Gleichgewichtssinn, womöglich Gehirntumor, doch Genaues wusste man nicht). Der Hund hat aber meiner Meinung nach nie gelitten. Mich hat das auch nie belastet, weil er eben schon 12 Jahre alt war und es normal ist, dass ein Hund dann eben nicht mehr so fit ist. Ich wollte ihm - er hatte nach wie vor großen Appetit und nur kaum schlechte Tage - eigentlich einen schönen Lebensabend bereiten, aber meine Mutter wollte ihn schon am ersten Tag, wo er das erste Mal umfiel, einschläfern. Dieses Generve war für mich das Anstrengenste. Jeden Tag ging es darum, dass man nun den Hund bitte einschläfern müsse. Einfach nur, weil sie es nicht mit ansehen konnte, dass der Hund zunehmende Alterserscheinungen zeigt. Da ich nicht der Besitzer war, hatte ich das letztendlich auch nicht zu entscheiden. Ich war dann am Ende dabei und zurück blieb eine innere Unaufgeräumtheit, weil es für mich ein unnötig vorgezogenes Ende war. Aber ich bin sicher, dass sich hier die Geister scheiden, auch wenn ich absolut davon überzeugt bin, dass er an seiner unerkannten Krankheit nicht gelitten hat (diese Meinung teilten auch Tierärzte).


Zitat von Mira_:
Vielleicht fühlst Du dich auch einfach nur taub. (Ein Teil der alten Depression, der noch an Dir nagt?)

Das ist wie beim trockenen Alk.: Wenn man einmal jahrelang Depressionen hatte, dann verändert das einen für immer. Man wird immer auf sich achten müssen. Ich denke, dass mich die Situation mit ihr in eine frühere Zeit versetzt, wo ich mich innerlich gefangen gefühlt habe.

Zitat von Mira_:
Vielleicht hast Du deine Freundin auch nicht wirklich geliebt und es fällt Dir einfacher sie los zu lassen? Vielleicht ist es alles einfacher als Du gerade glaubst?

So stark waren meine Gefühle nach dreieinhalb Monaten noch nicht. Ich brauche auch sehr lange, bis sich da etwas entwickelt. Vielleicht ist es wirklich einfacher, als ich glaube. Es geht mir momentan deutlich besser, nachdem ich Abstand von ihr - also besser gesagt von dieser Situation - gewonnen habe. Sie hat auch, von alleine, die Distanz vergrößert (sie hat seit zwei oder drei Tagen gar nichts mehr geschrieben). Ich denke, dass das der richtige Weg ist. Ich will wieder zurück in mein Leben von vor dreieinhalb Monaten.

Gerade der letzte Satz ist eigentlich traurig, immerhin verzichte ich womöglich auf jemanden, den ich wirklich sehr schätze. Ich kann mich auch nicht erinnern, jemals einen so respektvollen Menschen kennengelernt zu haben Wir hatten die ersten drei Monat ja intensiven Kontakt. Aber es ist einfach so, dass ich die Kraft nicht mehr habe. Ich brauche zwar niemanden, der mir Energie gibt. Ich habe eigentlich viel Energie und strahle viel Energie aus. Das ist aber etwas anderes, als Energie abzugeben. Ich brauche keine derartigen Situationen (ihre Isolation, ihre Depressionen), weil sie mir Energie nehmen und ich kann keine Energie abgeben, weil ich aufgrund meiner Vergangenheit sehr auf mich selbst achten muss.

Derzeit fühle ich mich weder traurig, noch fröhlich, noch empfinde ich Druck. Ich bin gerade einfach nur zufrieden.

01.09.2020 02:44 • x 1 #33


BrokenHeart
Zitat von Tukan:
Es fällt mir so unglaublich schwer, darüber zu weinen, dass mir einerseits der Kontakt fehlt und weil ich mir andererseits Sorgen um sie mache. Ich will trauern können und kann es nicht

Ich habe nur den EröffnungsStrang gelesen:

Ich vermute mal, dass Du in vergangenen Jahren so sehr gelitten hast (woran auch immer: Trennungen, Verlust von Menschen etc.), dass Du eine dicke Emotionsmauer um Dich herumgebaut hast ..... Du willst nicht mehr leiden, erlebst die Schmerzen aber trotzdem, weil Du ein Mensch bist

Arbeite Deine Vergangenheit auf und öffne Dich den Menschen .....

01.09.2020 03:51 • #34


BrokenHeart
Zitat von Mira_:
Du machst Trauer an Tränen fest. Trauer hat noch viele andere Gesichter. Vielleicht fühlst Du dich auch einfach nur taub.

Das sind gute Worte, so sollte man es ausdrücken...... Danke

Trauer sind nicht immer Tränen .... Trauer hat viele Gesichter

01.09.2020 03:55 • x 2 #35


Heffalump
Zitat von Tukan:
aber meine Mutter wollte ihn schon am ersten Tag, wo er das erste Mal umfiel, einschläfern.

Bestimmte Menschen leiden weit mehr als das Tier und sind schneller überzeugt, das richtige zu tun.
Zitat von Tukan:
Da ich nicht der Besitzer war, hatte ich das letztendlich auch nicht zu entscheiden.

Zitat von Tukan:
dass er an seiner unerkannten Krankheit nicht gelitten hat

Auch hier, siehe oben, es ging weniger um das Tier, sondern um das eigene Leid, das Tier bis zum Ende mit zu begleiten, er hätte noch Jahre so leben können.

01.09.2020 04:20 • #36


Tukan
Derzeit, es ist kurz vor sechs Uhr morgens, treibt mich ein Stück weit die Melancholie um. Wenn man jahrelang allein war und unerwartet einen Menschen gefunden hat, den man doch so gern hat, aber weiß, es wird nicht funktionieren. Ich habe akzeptiert, bevor mir klar wurde, dass es etwas zu akzeptieren gab. Sofort kapituliert, weil das Feuer der Liebe schon lange davor erloschen war. Und doch habe ich irgendwie gehofft, dass es jemand schafft, es eines Tages wieder anzuzünden: Sie. Ich war offen dafür, weil ich so sicher war, das es richtig ist, ihr Vertrauen zu schenken. Das sie auch nie missbraucht hat, aber ihre Krankheit lässt ihre Seele nicht frei und nimmt meiner die Luft zum Atmen.

Traurigkeit

01.09.2020 05:55 • #37


Tukan
Keine Nachricht mehr von ihr am 29., 30. und 31. August. Drei Tage nicht mehr. Ich hatte ihr am 31. August geschrieben, dass ich mich zurückziehen muss, zuvor hatten wir bereits darüber gesprochen. Ich weiß, dass auch sie unter Verlustängsten leidet und habe Angst, dass sie, nur wegen dieser Verlustangst - denn gezeigt habe ich ihr immer das Gegenteil - denkt, sie sei mir nie wichtig gewesen. Ich will die, Trennung, so muss man es nennen, aber nicht künstlich verlängern und bewahre Funkstille.

Vielleicht schreibe ich ihr einen Brief zum Geburtstag, den sie in einigen Tagen hat? Ich denke, es wäre nicht falsch

01.09.2020 06:07 • x 1 #38


A
Warum machst Du das? Warum zeigst Du ihr nicht während ihres Schubs, dass Du da bist. Investierst ein wenig mehr in das Meldeverhalten, als sie. Wenn Du selbst unter Depressionen gelitten hast, dann weißt Du, dass das Zurückziehen dazu gehört, dass Mensch dann nicht anders kann. Dass es aber positiv ist, wenn jemand dennoch da ist und nachfragt, sich meldet und kümmert.

Anderenfalls kann sie den Eindruck tatsächlich haben, dass Dir nicht viel daran liegt - wenn Du schon bei der erste schwierigen Stelle den Rückzug ankündigst. Allein das schon. Warum hast Du das angekündigt? Um sie unter Druck zu setzen?

Etwas viel Drama aus meiner Sicht, dafür, dass Du angeblich gut damit zurecht kommst, wenn es nichts wird.

01.09.2020 06:48 • x 1 #39


Tukan
Anis17: Weil ich mich bei ihr immer wieder gemeldet habe, sie gefragt habe, wie es ihr geht, ein paar Sachen aus meinem Leben geteilt habe. Es ist nicht so, dass sie sich nur ein paar Stunden isoliert, und dann hätten wir wieder Kontakt. Aber sie antwortet kaum auf Nachrichten - sie liest sie nicht einmal, teilweise über Tage nicht. Da sammelt sich dann Nachricht auf Nachricht an, im Wesentlichen unbeantwortet. Ich schreibe mit einem Geist. Ich kann nicht mit ihr telefonieren, weil sie nicht dazu in der Lage ist. Ich kann sie nicht bzw. könnte sie nur schwierig sehen, was auch an der Distanz liegt. Der Kontakt ist seit Wochen praktisch so gut wie beendet und ich habe nun zu gut vor Augen geführt bekommen, wie sehr ich selbst unter dieser für mich unvorhergesehenen Situation leide.

Mir bleibt also gar nichts anderes übrig, als mich selbst zurückzuziehen, wenn ich nicht selbst ins Loch fallen will - zumal ihr mein Einsatz, falls es bei ihr in einigen Monaten besser aussieht, auch nichts mehr bringen würde, weil ich dann nachher selbst depressiv bin. Sie kann meine Hilfe nicht annehmen, was ich verstehe. Ich habe auch die Möglichkeit angerissen, dass sie vielleicht einige Zeit lang zu mir kommt (bei ihr sieht es finanziell nicht so gut aus wegen COVID-19) und sie sich auch keine Sorgen machen müsste um die alltäglichen Besorgungen. Aber dann kam auch keine Antwort mehr. Sie muss von alleine erkennen, dass sie selbst etwas aktiv tun muss (z. B. eine Therapie, mit Freunden reden, was sie nicht tut [sie isoliert sich von allen]), wenn sie ihre Situation ändern möchte. Genauso muss ich nun versuchen, wieder auf den rechten Pfad zu gelangen. Nur so wäre es überhaupt möglich, dass es mit uns beiden, irgendwann, etwas wird.

Ja, ich komme gewissermaßen gut zurecht damit, aber das heißt nicht, dass es mich nicht traurig macht.

01.09.2020 07:07 • x 1 #40


A
Lieber Tukan, du hast klare Vorstellungen und bist zufrieden...was willst du mehr?

Niemand ist ständig glücklich, es gibt im Leben immer etwas, das traurig macht.

01.09.2020 09:32 • x 2 #41


Tukan
Zitat von Angi2:
Lieber Tukan, du hast klare Vorstellungen und bist zufrieden...was willst du mehr?

Niemand ist ständig glücklich, es gibt im Leben immer etwas, das traurig macht.

Ja, Du hast recht!

01.09.2020 09:36 • x 1 #42


A
So... 850 km oder so später - gut. Wie @Angi2 schreibt, hast Du klare Vorstellungen und kannst Dich scheinbar doch gut abgrenzen. Traurig sein darfst Du ja. Und offensichtlich passt Du gut auf Dich auf. Dann drücke ich die Daumen, dass es nicht so eine on/off Story wird, nämlich dass Du Abstand gewinnst, ihre Phase vorbei geht und die Runde von neuem beginnt.

01.09.2020 21:18 • x 1 #43


Tukan
Ich habe heute von 19 Uhr bis 2 Uhr morgens geschlafen und auch schon ein bisschen gearbeitet. Gestern habe ich mich meinem besten Freund anvertraut. Ich habe auch mit meinem Bruder, den ich sehr schätze, aber nicht belasten wollte, anvertraut und ihm mehr oder minder gestanden, dass ich aktuell ein Problem mit Trauerbewältigung habe. Normalerweise bin ich immer der starke Bruder, doch diesmal ist er es. Beides hat mir wirklich sehr gut getan, wie auch natürlich, dass ihr euch Zeit für das Lesen meiner Beiträge genommen habt

Sie hat nun am 29., 30., 31. August und 1. September kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben. Auch auf mein Hilfsangebot keinerlei Reaktion, die Nachricht - scheinbar - nicht einmal gelesen. Um ehrlich zu sein baut sich in mir so langsam auch Wut auf. Nicht unbedingt gegen sie, aber allgemein. Meine Ex-Freundin hat mich drei verdammte Jahre lang hingehalten - man wollte ja für den anderen da sein und so und war geduldig. Den Fehler habe ich nicht nur einmal gemacht. Diese Ex-Freundin hat mir übrigens erst kürzlich, nach 14 Monaten Funkstille, wieder eine SMS geschrieben, hätte ich darauf geantwortet, wären wir wohl bei 5 Jahren Kopfschmerzen gewesen. Ich mache das aber nicht nochmal ein Jahr lang durch. Ich sehe das auch gar nicht mehr ein. Ich weiß, dass ich viel Liebe und Kraft geben kann, aber wenn das jemand nicht annehmen kann, weil er sich isoliert, Bindungsängste oder sonst irgendwelche Probleme damit hat, dann spare ich mir das einfach für jemanden auf, der es annehmen kann oder will. Ich bin kein (Er)retter. Ich muss nichts erzwingen und mich niemandem aufzwingen, ich weiß, was ich wert bin, was ich kann und vor allem, was ich nicht kann und nicht will.

Ich habe ihr respektvoll, aber bestimmt, gesagt, dass ich gehen werde, wenn sie sich so krass isoliert und mich praktisch ignoriert. Denn so kann ich ihr definitiv nicht helfen. Ich mache das einfach nicht mehr mit. Und ich habe das auch nicht verdient. Ich bin es einfach leid.

Vielleicht ist auch das die Reaktion, die ich von mir erwartet habe. Aufgestaute Wut. Denn es stimmt nun einmal: Ich bin es verdammt nochmal leid. Ich bin nicht wütend auf sie als Mensch, aber diese Situation *beep* mich wahnsinnig an, weil mir das jetzt schon zum 3. Mal passiert ist und es auch nicht so ist, als würde ich mir wegen einer eigenen Störung unbewusst solche Menschen suchen. Ich habe sie, wie alle anderen Partnerinnen, immer nur durch Zufall kennengelernt und was diese Depressions-Geschichten angeht, einfach oft Pech gehabt. Ich weiß nicht, was in der Welt los ist.

02.09.2020 05:02 • x 1 #44


Heffalump
Zitat von Tukan:
weil mir das jetzt schon zum 3. Mal passiert ist und es auch nicht so ist, als würde ich mir wegen einer eigenen Störung unbewusst solche Menschen suchen.

Aber vielleicht suchen sie Dich. Weil du nicht der klassische Mann bist, sondern mehr der zarte Geist

02.09.2020 05:47 • x 2 #45


A


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