#Tag 5 - Bewusstes Loslassen
Ein Brief an ihn, welchen er nicht zu Lesen kriegt.
Du hast mich immer abholt, und immer zur Bahn gebracht, wenn ich los musste. Das fand ich besonders schön.
Doch warum habe ich auf dich warten müssen, wenn du mich abholen gegangen bist? Ich hätte 2 Mal nach Hause alleine laufen können in dieser Zeit...
Einmal war es bei mir spät. Und du bist eingeschlafen. Ich verstehe - Müdigkeit und co. Aber warum sagtest du, du würdest warten? Nun dann bin ich in der Dunkelheit alleine gelaufen. Alles gut. Das habe ich vor die gemacht. Und werde es jetzt auch tun, wenn es dazu kommt, dass es wieder spät bei mir wird. Nur warum sagtest du, du würdest warten?...
Weisst du noch, als wir an einem Wochenende ausgegangen sind und in einer total komischen Bar gelandet sind? Das war ein lustiger und schöner Tag. Bis auf die Tatsache, dass du in Krankenhaus gelandet bist. Ich habe den Krankenwagen gerufen. Ich habe deinen Vater an Ort und Stelle bestellt. Es war tiefe späte Nacht. Ich bin mit deinem Vater zum Krankenhaus zu Fuss gelaufen, weil der Krankenwagen uns nicht mitnehmen wollte. Und das sind schon ein paar Kilometer. Anschliessend legte ich mit dem Notarzt an, weil er meiner Meinung viel mehr leisten könnte. Nur zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass du dich nicht behandeln lassen wolltest, weil die Wartezeit zu lang war. Sind anscheinend viele Menschen, die in einer Notaufnahmestation nachts landen. Was ein Glück, dass du keine Folgeschäden hattest. Welch Sorgen ich mir machte. Ich schlief danach mehrere Nächte nicht und schaute dir beim Schlafen zu. Nur um mich zu vergewissern, dass du LEBST. Dass du atmest. Dass alles gut ist. Schliesslich habe ich den Krankenwagen gerufen, weil du eine Kopfverletzung erlitten hast.
Nun... Zurück zu dieser Nacht in der komischen Bar. Wir haben viel gelacht. Getanzt. Etwas getrunken. Haben sogar eine Schachtel Zig. aus dem Automaten gezogen, ohne zu bezahlen . Das war ein wirklich schöner Abend. Wie lernten viele neue Menschen kennen. Unterhielten uns mit allen super.
Dann war da Einer... Du hast dich mit ihm gut unterhalten. Du warst zu den Menschen so liebevoll. Charmant. Du warst so schön. Deine Statur, dein Gesicht. Dein schönes schüchternes Lächeln. Dein liebevoller Blick. Dein selbstbewusstes Auftreten. Und dieser Eine Typ sagte zu mir, dass du sch***e bist. Du warst in diesem Moment mit anderen Menschen am Reden und hast es nicht mitgekriegt. Ich wollte auch nicht, dass du erstmal davon weisst. Weil ich wusste, es könnte eskalieren. Also bearbeitete ich diesen Typen. (Ich weiss immer noch nicht, weshalb er dich aufeinmal nicht mochte, vielleicht war es nur Neid. Neid für deine Art. Dein Auftreten. Vielleicht war er einfach zu dicht wegen Alk. und würde jeden beliebigen als sch***e bezeichnen).
Nun... Ich bearbeitete ihn. Nur mit Worten. Du kennst ja diese Art von mir. Dieses Gnadenlose. Welche ich an Menschen anwende, die die Menschen verletzen, die ich liebe. Und wenn in mir dieser Beschützer (so nenne ich diese Seite von mir) geweckt wird, dann greife ich an. Verbal. Ohne zu beleidigen. Ich stelle nur fragen und höre aufmerksam zu. Und dann verzetteln sich Menschen. Und bringen alles durcheinander. Und dann kommt dieser Beschützer in mir und setzt genau da an. Findet erstmal Schwächen raus und greift an. Wobei ich sagen kann, bei diesem Typen musste ich nicht viel reden. Er hat sich selbst in seinen Gedanken verfangen. Und fing an zu weinen. (Ich bin nicht stolz auf mich. Aber was wagte er dich, meine Liebe, zu beleidigen?) Als du gesehen hast, dass der Junge weint, sagtest du, ich soll ihn in Ruhe lassen und wir sollten gehen. Du entschuldigtest dich bei ihm. Wie liebevoll du doch bist (ernst gemeint, keine Ironie). Du wusstest schliesslich nicht, was passiert ist. Und als wir diese komische Bar verlassen haben, erzählte ich dir was passiert ist. Da warst du auch erschüttert, denn du hast ihm nichts böses angetan. Nun Augen zu und durch.
Dann kam auf einmal irgendein anderer Typ und wollte sich mit dir anlegen. Einfach so. Wir sassen friedlich draussen und haben uns unterhalten. Und dann kommt dieser Typ und macht dich an. Noch bevor wir aus dem Haus rausgegangen sind zum Feiern, hast du mir ein Versprechen gegeben, dass wenn es drauf ankommen sollte, du dich nicht provozieren lässt. Und das Versprechen hast du eingehalten. Ich fand das sehr bewundernswert. Du hast den Typen beruhigen wollen. Nur ihn hat es mehr aggressiv gemacht. Irgendwann kam sein Kollege und wollte sich einmischen. Ich schob ihn zur Seite. Und weisst du, ich hatte keine Angst um mich. Wir waren die einzigen vier Menschen um diese Uhrzeit auf der Strasse. Zwei fremde Männer, du und ich die Frau. Ich hatte keine Angst. Ich war mutig und entschlossen.
Als ich mit seinem Kollegen beiseite stand und ihm sagte, er soll seinen Freund beruhigen und mit ihm weggehen, ihn aufgeklärt, dass wir nichts gemacht haben und sei Freund auf meinen Freund drauflos ging, hat sein Freund verstanden, dass wir im Recht sind und sein Freund anscheinend nur zu viel getrunken hat. Noch während des Gespräches ist bei euch beiden anscheinend etwas schief gelaufen. Auf einmal hast du eine Kopfverletzung und der Typ läuft weg. Sein Freund ihm hinterher.
Weisst du welche Panik ich gekriegt habe? Nun liegst du da mit der Kopfverletzung und sonst niemand hier.
Kennst du diese Frauen, die anfangen hysterisch zu schreien? Hin und her laufen und wissen nicht, was sie tun sollen?
Nun ich war das genaue Gegenteil dessen. Zuerst wollte ich dem Typen hinterhlaufen. Aber erstens: Ich als kleine Frau gegen einen Mann? Hmm... Ob das gut gehen würde? Und zweitens lagst du da. Und du warst mir wichtiger. Ich tastete deinen Puls. Aber habe den nicht gefunden. Vielleicht wegen Adrenalinschock, Alk., oder sonst was. Also fühlte ich, ob du atmest. Und du hast geatmet. Ich durfte dich nicht bewegen, weil ich kein Rettungssanitäter bin und nicht wusste, wie schwer deine Verletzung sein könnte, und ob ich dir mehr schaden würde, wenn ich dich bewegen würde. Also holte ich mein Handy raus. Wählte die 112. Nur dummerweise war mein Mikrofon defekt an diesem Telefon (was ich davor nicht wusste). Und der Notdienst hörte mich nicht. Ich rufte mehrmals an, bis mir klar wurde, dass man mich nicht hörte. Also nahm ich dein Handy aus deiner Jackentasche. Und zum Glück kamen in dem Moment andere Menschen. Ein Rettungssanitäter war dabei. Er kontrollierte, ob bei dir alles gut ist. Und es war alles gut. Der Krankenwagen wurde trotzdem gerufen. Polizeu wurde gerufen. Und von deinem Telefon wählte ich deinen Vater.
Dann kam wieder der eine Kollege von dem Typen, der mit dem ich gesprochen habe, der ihn wegziehen sollte. Er kam zu mir und hat sich erkundigt, ob mit dir alles gut ist. War eigentlich ganz nett. Ich schubste ihn zur Seite und kam ihm näher und sagte, er soll zusehen, dass er hier weggeht. Naja sowas halt. Er ging ein paar Schritte zurück und ich immer näher. Ich war wütend. Eine Frau hielt uns dann auseinander. Wenn sie nicht wäre, weiss ich nicht, was sonst hätte passieren können.
Dein Vater war sofort da. Die Polizei war sofort da. Der Krankenwagen nicht. Ich war bei dir. Du öffnetest deine Augen und ich beugte mich zu dir und sagte, dass alles gut ist und dass ich dich liebe. Man hob dich auf die Beine. Du schwanktest etwas. Wegen Alk.? Oder Wegen der Kopfverletzung?
Der Krankenwagen noch nicht da. Die Polizei nahm die Aussagen auf und fragte, ob du eine Anzeige erstatten möchtest. Du sagtest nein. Weil keiner von uns genau wusste, wie der Typ aussieht. Wahrscheinlich ist sein Aussehen wegen dem Schock vergessen worden.
Krankenwagen noch nicht da. Dann kommt der eine Typ aus der komischen Bar raus, der dich beleidigt hat. Und ich unter Adrenalin. Bin zu ihm und sagte, er soll hier weggehen und nie wieder unter meine Augen treten.
Krankenwagen immer noch nicht da. Dann ging ich auf die Polizistin los. Nur mit Fragen, wo der Krankenwagen verbleibt. Die gesetzlich vorgeschriebene Ankunftszeit ist längst drei Mal überschritten worden. Was das solle und dass sie sich darum kümmern soll, dass mal einer kommt.
Dann wie auf Zauberspruch war der Krankenwagen da. Nahm dich mit. Und dein Vater und ich gingen zu dir. Wie es sich rausstellte, war alles gut.
Und nun eine Frage an dich: Welch eine andere Frau würde dich dermassen in Schutz nehmen, dass sie keine Angst um sich selbst hat und sich mit anderen Männern anlegt? Und ich war dir nicht wild genug (wie du meinem FakeAcc geschrieben hast)? Wie definierst du denn das WildSein? Dass deine Frau sich vor anderen Männern auf eine ero. Art wild verhält? Dass sie sich offener kleidet? Dass sie BikerKleidung trägt? Oder wie?
Und weisst du was, ich bin stolz auf mich. Dass ich mich nicht offen kleide, ordentlich, nicht OmaMässig. Meinem Alter entsprechend. So wie ich mich wohl fühle. Immer sauber und gepflegt. Und weisst du noch was, ich bin stolz darauf, dass ich mich anderen Männern zurückhaltend verhalte. Denn meine Wildheit widme ich nur meinem Partner. Das wolltest du nicht? Tja... Dann eben nicht. Ich bin aber stolz darauf, dass ich mich nicht jedem gebe.
Und weisst du, als du ihn Krankenwagen weggefahren wurdest, fragten mich Leute, wer das war. Ich sagte: Das ist mein MANN.
P.S RockStar EnergyDrink ist wieder im Angebot beim Kaufland *yuhuu* *freu*
24.03.2017 17:17 •
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