Ein kurzer Ausschnitt meiner jetzigen Gedanken. Was ich gemerkt habe, ist, wenn man spricht, oder eben so wie hier schreibt, dann fällt einem das Leben leichter. So werden die Dinge einfacher verarbeitet...
Am Liebsten würde ich jetzt zu meinem Ex hinlaufen, in umarmen, mit ihm reden. Trotz allem (was ich in meinem Thread geschrieben habe) will ich zu ihm. Das merke ich gerade. Und das nervt mich ehrlich gesagt. Denn mit so einem Menschen möchte ich nicht zusammen sein. Und ich weiss wirklich nicht, was mich an ihn zieht. Warum ich zu ihm will. Eine schöne Erinnerung? Nun er war liebevoll und zärtlich. Aber mehr auch nicht.
Kennt Ihr das, wenn man jemandem hilft, entwickelt man so die Gefühle zu ihm. Und das ist bei mir anscheinend passiert. Ich habe einfach dieses VerantwortungsBewusstsein für ihn entwickelt. Weil er mir so hilflos vorkam. Vielleicht kommt er mir gerade immer noch hilflos vor. Alleine und verlassen. Ich mache mir immer noch Sorgen um ihn, ich wünsche ihm, dass er ein schönes Leben führt und auf eigenen Beinen steht. Dass er einfach aus dem Loch, indem er war, rauskommt. Und das ist das, was er selbst wollte, er hat sein früheres Leben selbst so bezeichnet. Und diese Möglichkeit wollte er nicht mit mir nutzen. Am Anfang vielleicht schon.
Aber im Nachhinein, als er feststellte, dass ich nicht sein Typ bin, vom Charakter und so, war er zu feige mit mir darüber zu reden. Um mir zu sagen, dass es nicht klappt mit uns. Er war abweisend (so wie ich es aufnehme, er sieht es natürlich anders). Und dieses Verhalten von ihm hat mich in Depression geführt. Ich habe mich eine ganze Woche lang verkrochen.Mich verschlossen. Ich habe gelitten.
Und anzumerken ist, dass, als er zu meiner Mama gezogen ist, bin ich auch zu meiner Mama gekommen und habe dort bei ihr gelebt, bis vor Kurzem. Einerseits weil ich meine Mama unterstützen wollte, damit sie nicht alleine ist, und andererseits wollte ich ihn unterstützen. Ihm diese Geborgenheit geben, dass er hier willkommen ist und ich ihm helfe und ihm beistehe. So haben wir quasi zusammengewohnt. Und es war alles gut. Es war alles schön.
Bis ich irgendwann merkte, dass er nicht zu seinen Worten steht, dass er nicht zu mir steht, wenn sich jemand einmischt. Und das löste bei uns eine Art Kriese aus. Er konnte nicht nachvollziehen, warum es mich stört. Er hat immer auf die Sache geschaut, was er versprochen hat und meinte, es ist doch harmlos. Mag sein, dass die Sache selbst harmlos ist, aber es geht um das gesagte Wort. Und wenn er bei Kleinigkeiten das Wort nicht halten kann, wie soll ich mich dann darauf verlassen, dass er grosse Sachen einhält?
Als ich dann anschliessend Depressionen kriegte, fühlte ich mich unwichtig, abgewiesen und abgestossen. Ich habe mich selbst nicht geliebt. Und ich hoffte, dass er mich in den Arm nimmt, bei mir ist und meine Sorge wegnimmt. Aber das tat er nicht. Seiner Meinung nach, hat er es getan. Meiner Meinung nach nicht. Denn einmal am Tag umarmen und sagen, dass er mich liebt, ist nicht ausreichend. Und ich habe ihm geäussert, dass wenn er mich wirklich lieben würde, dann würde er sich Sorgen machen.
Und ich dachte mir die ganze Zeit ein gewisser Instinkt muss doch bei einem Mann vorhanden sein, wenn es die grosse Liebe ist, dann will der Mann sich um sie sorgen und sie behüten. Und das war nicht gegeben. Er sagte immer, dass er einfach zu wenig Erfahrung mit Frauen hatte. Aber ich finde es ist eine Ausrede. Weil wie gesagt, wenn der Mann liebt, so richtig (wie er es mir sagte), dann wird er sich dementsprechend benehmen. Nun es sind auch noch ein paar andere Sachen vorgefallen. Aber das ist erstmal nicht relevant.
Er war nicht ehrlich genug zu mir. Vielleicht war er nicht ehrlich genug zu sich selbst sogar. Und wusste wirklich nicht, was er will. Und wie er handeln soll. Und konnte vielleicht sogar sich selbst nicht eingestehen, dass ich nicht DIESE Frau bin. Oder traute sich nicht, es mir zu sagen. Ich weiss es nicht. Aber Fakt ist, dass er eben nicht ehrlich genug war.
Ignoriert zu werden ist schmerzhaft. Es ist verdammt schmerzhaft. Aber man sollte drüber stehen. Das habe ich nicht geschafft, indem ich mir diese FakeAccounts angeschafft habe. Aber es ist das, was ich nun gelernt habe. Man soll stark bleiben. Und sich einfach damit abfinden, was gerade passiert, wenn man es nicht ändern kann.
Liebe ist ein sehr komplexes Thema. Man kann nie wissen, was in einem anderen Menschen vorgeht. Deswegen ist hier Offenheit sehr wichtig. Dass man ehrlich zueinander ist. Dass man sich vertraut und aufgrund dieses Vertrauens wirklich ehrlich sein kann und über alles reden kann. Egal wie schlimm die Sache ist. Wenn man liebt, wird man verstehen. An erster Stelle sollte man ehrlich zu sich selber sein. Das können nur wenige. Auch ich habe das sehr lange lernen müssen. Aber das ist auch eine andere Geschichte.
Und was ich aus Erfahrung sagen kann, man denkt, man hat eine Lektion gemeistert, man hat was gelernt, und dann wie das Schicksal es will, kriegst du nochmal dieselbe Situation, in der du getestet wirst. Ob du wirklich gelernt hast. Und wenn du es tatsächlich gelernt hast, wirst du mit neuen Situationen konfrontiert. Da denkt man sich, man ist nun auf alles gewappnet. So ist es aber nicht. Man lernt ein Leben lang.
Einen schönen Abend wünsche ich Euch
21.03.2017 20:31 •
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