Hallo Mirja,
ich glaube, es geht dir momentan wirklich ganz gut und du kannst die situation gut annehmen. es ist manchmal wirklich besser den ersten schritt in ein neues leben zu gehen, als am alten festzuhalten, wenn man sich in dem nicht wohlfühlt. angst zu haben vor dem neuen, gerade wenn auch kinder betroffen sind, ist ganz normal und auch wichtig. den diese angst zwingt einem ja, sich ganz intensiv den neuen schritt zu überlegen mit allen konsequenzen. ich finde es super mutig von dir !!!
auch ich habe einen solchen schritt bereits hinter mir. denn ich war auch bereits einmal verheiratet und mein ex-mann und ich hatten uns gerade ein haus gebaut. alle meine wünsche und träume waren mit diesem haus in erfüllung gegangen (glaubte ich). leider hatte mein ex-mann ein suchtproblem, welches er nicht in den griff bekam, solange wie ich an seiner seite war (das stellte sich aber erst später raus). ich für mich konnte diese ehe nicht mehr ertragen. ich fühlte mich so schrecklich einsam und allein. auch ich hatte angst einen schlußstrich zu ziehen denn ich wußte nicht wie es weitergehen sollte, mit dem haus, mit mir und meiner tochter. aber ich setzte mich mit allen möglichkeiten auseinander und mit hilfe von den banken, mit hilfe von freunden und mit der hilfe meines arbeitgebers habe ich alles in den griff bekommen und mir ging es sehr gut dabei - wie auch dir jetzt.
ich habe dann auch einen englischkurs angefangen und hatte auf einmal auch den ein oder anderen verehrer (nach 12 jahren partnerschaft und ehe) ich fühlte wieder leben in mir.
ich denke, bei uns war einfach die verantwortung den kindern und auch uns selbst gegenüber größer, als in einer beziehung zu bleiben, die uns nicht glücklich machte. das kann uns so gar nicht unbedingt bewußt gewesen sein, aber irgendwo kam ja der mut her, diesen schritt zu machen - oder ?
als ich meinen ex-mann damals verließt, fiel er noch tiefer in seine sucht. aber dann wurde ihm auch klar, dass es für ihn so nicht weitergehen kann, da er so nicht in der lage war, sich um seine tochter (wenn auch nur am wochenende) zu kümmern. dies und auch aus der hoffnung heraus mich zurückzubekommen hat ihn dazu bewegt, eine therapie zu machen. er ist bis heute nicht mehr rückfällig geworden.
wir sind nicht mehr zusammengekommen, da das gefühl für ihn keine liebe mehr war, aber wir sind freunde geworden und er ist da für mich, wenn ich ihn brauche.
ich denke, du bist auf dem richtigen weg.
alles gute
Jacqueline
22.11.2001 10:19 •
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