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Ich will ihn zurück - wie verhalte ich mich richtig?

S
Hallo ihr Lieben,

die ganze Geschichte wäre ewig, also hier die Kurzversion: Ich war acht Monate mit meinem Freund zusammen (wir hatten einen holprigen Start, aber dann war es wirklich schön). Der letzte Monat war sehr schwierig, ich habe geklammert, ihn eingeengt, ihm oft Szenen gemacht, weil er so viel gelernt hat, dass er kaum Zeit für mich hatte. Er meinte schon einmal, dass er das als ernsthafte Krise sieht, wenn wir uns so oft streiten und nicht weiß, ob er das ganze noch will. Nachdem er das aber direkt zurückgenommen hat, habe ich es nicht ernst genommen und genauso weitergemacht. Nach einer Woche ist es eskaliert, er wollte endgültig Schluss machen. Ich war total verzweifelt, wir haben es dann letztlich in eine Beziehungspause umgewandelt, in der es, was Kontakt anging, auch ziemlich drunter und drüber ging. Letztendlich hat er mich angerufen und meinte, er könnte nicht so weitermachen wie bisher, seine Gefühle für mich wären weniger geworden, es wäre zu viel kaputtgegangen in den letzten Wochen.
Das war letzten Mittwoch. Ich war am Boden zerstört, ich hatte in der Beziehungspause das Gefühl, dass er auch an einen Neustart glaubt.
Wir haben bis vorgestern nichts voneinander gehört, da habe ich ihm geschrieben, weil es in seiner Familie einen sehr wichtigen Gerichtstermin gab, der ihn sehr lange im Vorfeld beschäftigt hat. Nur, dass ich hoffe, dass es gut verlaufen ist. Er hat dann direkt sehr nett und ausführlich geantwortet und wollte ein Gespräch beginnen. Hat Dinge zum Termin erzählt, mir geschrieben, dass er eine neue Uhr hat, mir eine Stunde später dann ein Bild davon geschickt. Ich habe sehr distanziert und knapp geantwortet, um ihm zu zeigen, dass ich nicht in die Freundschaftsschiene will. Seitdem haben wir wieder Kontaktsperre.

Meine Frage an euch: Was ist hier die richtige Strategie? Ich möchte ihn als meinen Freund zurück (habe sehr viel über alles nachgedacht und denke, dass der Fehler hauptsächlich bei mir lag und ich mit etwas Abstand wieder in der Lage bin, einen Neuanfang zu wagen, der nicht so verkorkst wäre wie das Ende der Beziehung). Deshalb wollte ich eigentlich eine Kontaktsperre durchziehen, um mich selber wieder auf die Beine zu bringen und ihm klarzumachen, was jetzt verloren gegangen ist. Andererseits habe ich Angst, ihn jetzt abgewiesen zu haben.

Was sind eure Erfahrungen und Tipps? Sollte ich mich melden? Wenn ja, wann? Wir waren vor der Beziehung länger sehr gut befreundet, das macht die Lage nicht grade einfacher :/ Danke an alle, die diesen Text durchlesen!

12.02.2015 21:17 • #1


L
Hey Sunshine,

ich bin ein bisschen in der gleichen Lage wie du. Also was die Dauer der Beziehung angeht und die Tatsache, dass wir zuvor gut befreundet waren. Ich kann dir einfach sagen, wie es mir ergangen ist. Wir haben jetzt 2,5 Monate lang Schluss und wenn man von den Feiertagen mal absieht seit 2 Monaten eine KS. Ich spiele auch immer mal wieder mit dem Gedanken mich zu melden, weil unsere Beziehung wunderschön war, wir nie Streit hatten, aber alles an seinen Gefühlen gescheitert ist. Keine Ahnung, aber bisher war ich mir selbst zu wichtig mich zu melden. Ich hatte einfach das Gefühl ich sei noch nicht so weit. Jetzt mache ich sehr viel für mich und versuche wieder alleine glücklich zu sein. Das funktioniert für mich ganz gut. Ich hoffe immernoch, dass er den ersten Schritt macht.
Es ist ja bei jedem anders und man kann es nicht vorhersehen. Darum drücke ich dir einfach mal die Daumen. Hör einfach auf dein Gefühl.

13.02.2015 10:00 • #2


A


Ich will ihn zurück - wie verhalte ich mich richtig?

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G
mit strategien kann man vielleicht kriege gewinnen, aber in der liebe sind diese unangebracht.

ein ehrliches gespräch, nach dem du erst mit sich selbst im klaren bist, was und wie du ändern musst, das wäre so der richtige anfang, meiner meinung nach.
ansonsten bist du dermaßen mit den strategien beschäftigt, dass du das wesentliche aus den augen verlierst und ganz schnell in alte mustern fällst.

13.02.2015 10:07 • #3


S
Danke für die schnellen Antworten! Es ist wirklich schwierig, das richtige zu tun. Wir hatten ja schon viele Gespräche und die Trennung rauf und runter besprochen. Ich habe ihm auch angeboten, mich zu ändern (habe es in der Situation auch wirklich so gemeint, wobei das von heute auf morgen wahrscheinlich nicht gegangen wäre), aber er meinte, der Wille für einen Neuanfang wäre nicht da, auch wenn er mir glauben würde. Deshalb denke ich, dass es wahrscheinlich nicht so viel bringen würde, das nochmal durchzukauen. Ich möchte einfach die Situation vermeiden, dass er mich als Kumpel nicht verliert und ich unglaublich leide, weil ich mir mehr erhoffe und er das nicht erwidert. Deshalb meine Frage nach einer Strategie (auch wenn es wahrscheinlich wirklich ein blödes Wort ist...), ich möchte einfach die richtigen Signale aussenden und ihm zeigen, dass ich zwar losgelassen habe, aber ihn immer noch will...
LearnTheHardWay, danke für deine lieben Worte. ich wünsche dir auch viel Kraft und Glück! Ich hoffe, dass ich in der nächsten Zeit auch so stark sein kann.

13.02.2015 10:14 • #4


G
mir ist nicht so ganz klar, was du jetzt wirklich willst.
kumpel willst du bleiben und dann doch noch auf eine beziehung hoffen?
wie soll denn das gehen? das zermürbt dich doch auf dauer.
und kaum kann das so mit diesem kontext funktionieren.
du hast wohl große verlustängste und dein hirn arbeitet somit auf teufel komm raus.
koste was wolle, aber du musst ihn bekommen? und wenn es anders nicht geht, dann die kumpelschiene?
das ist, glaube ich, eine sehr schlechte idee......... denn frischgetrennte können nicht so einfach gleich in kumpelschaft übergehen. später ist durchaus möglich, aber gleich?

13.02.2015 10:32 • #5


S
Da hast du mich falsch verstanden - die Kumpelschiene will ich gerade nicht, deshalb hab ich ja auch nur wegen des Termins distanziert geschrieben und mich sonst nicht gemeldet. Ich meinte, dass ich Angst habe, in der Kumpelschiene zu landen, weil er sich eine Freundschaft sicher vorstellen kann. Und ich momentan absolut nicht. Das lässt mich aber trotzdem ratlos zurück - ich kann die Kontaktsperre natürlich durchziehen, aber die Frage ist, ob ich irgendwann einen Schritt auf ihn zugehen sollte (wiederum auf die Gefahr hin, dass er das freundschaftlich auffasst) oder nur auf ein Signal von ihm warten. Ich merke, ich schreibe momentan etwas wirr, aber es ist wirklich eine furchtbare Situation und er fehlt mir unglaublich.

13.02.2015 10:44 • #6


G
ah so, jetzt verstehe ich.
naja, du kannst aber nichts erzwingen, wenn er meint seine gefühle reichen nicht für mehr.
manchmal zerstört man so viel, dass man die chance auf veränderung verwehrt bekommt.

13.02.2015 10:51 • #7


L
Naja, ich fühle mich tatsächlich nur durch die KS wieder so gut. Etwas anderes wird dir in dieser Situation auch schwerlichst helfen. Mein Ex wollte auch gerne sofort eine Freundschaft, aber ich konnte das einfach nicht, weil ich ihn wirklich sehr liebe. Und ich liebe ihn immernoch, aber das ist mittlerweile okay, weil ich nichts von ihm sehe oder höre. Ich nehme mich und meine Gefühle sehr ernst und möchte tatsächlich auch etwas ändern, damit eine neue Beziehung schön sein kann. Wenn du ein Problem mit dem Klammern hattest, dann frag dich, warum! Ich habe ein Problem mit wahnsinniger aufopferung für meinen Partner. Das hatte ich schon immer. Ich habe mich entschlossen genau daran zu arbeiten, denn ich bin als single immer sehr glücklich und mache so viel für mich. Wenn ich mich dann wieder verliebe, vergesse ich mein Wohl und stelle das des anderen darüber.
Ich habe in den wenigen Wochen nun schon herausgefiltert, dass es mir an Selbstwert oder Selbstliebe mangelt und habe mich gefragt, wieso. Ich lese keine Beziehungsratgeber, sondern Arbeitsbücher um mein inneres Kind zu besänftigen. Das hört sich alles so komisch an, aber ich versuche wirklich Taktiken anzuwenden, damit ich mich selbst besser fühle - und es klappt. Weil ich es will! Ich glaube das ist auch der einzige Weg um mit solchen Dingen fertig zu werden: sich seiner Baustellen bewusst zu werden, daran zu arbeiten und den unbedingten Willen mitbrigen sein Leben bestmöglich zu gestalten. Ich habe letztens auf dem Nachhauseweg getanzt, weil ich auf einmal eine Welle von Glück gespürt habe. Wenn mich Trauer über meine Trennung einholt, dann versuche ich sie anzunehmen und nehme mir die Zeit zu trauern.
Die Tatsache und das Bewusstsein, dass ich das alles allein meistere und mein Leben zum positiven Verändere hilft mir auch sehr stolz auf mich zu sein. Vielleicht tut dir diese Auszeit auch ganz gut. Es ist wirklich schwer mit Kontakt zum Ex wieder klar zu kommen...

13.02.2015 11:14 • x 1 #8


SaBe
Hallo Gast. Ich wollte dir nur kurz danke sagen, weil deine Worte auch genau auf mich zutreffen und meine Situation ähnlich ist wie bei Sunshine.

Ich bin seit 10 Tage getrennt, wurde von heute auf morgen verlassen und habe keine Erklärung außer ich liebe dich nicht mehr bekommen. Nun stehe ich da und habe immer zwei Gedanken im Kopf. 1. Soll ich kämpfen? 2. Ist es das Beste sich erst einmal gar nicht zu melden mit der Angst, dass ich ihn dann ganz verliere. Ich glaube er braucht Abstand, was ich ihm auch gewähre. Ich habe nur Angst ihn ganz zu verlieren, hört sich blöd an!? Ja, denn ich habe ihn ja bereits verloren Das sind eben die wirren Gedanken einer/eines Verlassenen.
Wir hatten eine wunderschöne Beziehung (2 Jahre, wohnen seit 3 Monaten erst zusammen). Wir hatten meines Erachtens die normalen Problemen, die es in einer Beziehung zu bewältigen gibt, die er aber nicht zu bewältigen weiß.

Ich versuche jeden Tag das Warum zu verstehen. Ich schwanke immer zwischen er hat eine Neue / er liebt mich einfach nicht mehr. Wobei ich mich frage, wie man erst so glücklich sein kann und plötzlich soll alles vorbei sein!? und 2. er läuft von den Problemen weg. Dieser Gedanke resultiert daraus, dass er sich unseren Streitkeiten und Problemen in der Beziehung nie richtig gestellt hat. Heißt, er kann schlecht über Gefühle reden und diese auch schlecht zeigen.

Ich kann einfach nichts tun und das macht mich fertig. Wahrscheinlich erwarte ich auch zu viel und zu schnell. Wir sind erst 10 Tage getrennt. Es tut nur einfach weh... Und das schlimmste ist, wir leben noch in der gemeinsamen Wohnung. Ich bin unter der Woche dort und er am Wochenende. Es ist schrecklich.

Heute hat er Geburtstag. Es scheint die Sonne, es ist ein Traumwetter draußen. Ich will ihm nichts schlechtes, aber ich muss die ganze Zeit daran denken, dass er sich einen tollen Tag macht und so tut als wäre nichts passiert. Einfach ungerecht...

Vielen Dank für´s zuhören... Das Schreiben hilft. Und sorry für eventuelles wirrwarr

13.02.2015 12:20 • #9


G
Hallo zusammen,

irgendwie geht es mir wie SaBe - ich wurde heute vor zwei Wochen von meinem Partner verlassen, aus heiterem Himmel!
Wir waren 2 Jahre zusammen, hatten die Zukunft geplant, wollten im Sommer mit dem Kinderzeugen anfangen, er baut gerade ein Haus, in das er mich sehr stark eingeplant hatte, weil er unbedingt wollte, daß ich mich bei ihm wohlfühle etc.
Bis zum 6. Januar waren wir ein sich liebendes Paar, das natürlich auch schon Höhen und Tiefen durchstanden hat, aber an denen sind wir gewachsen. An Weihnachten und Silvester hat er mir noch richtig schöne Liebesbekundungen gemacht (und das von einem Rationalisten wie ihm!).
Doch am 6. Januar lernte er die andere Frau kennen und es war um beide geschehen! Beide wurden vom Blitz getroffen, wie er mir dann erzählte, er konnte nichts gegen seine Gefühle tun.
3 Wochen lang hat er sie nicht getroffen, so erzählte er später, aber die Gefühle ließen nicht nach, er hat sich wieder mit ihr getroffen und mit mir Schluß gemacht.
Letzte Woche hat er mir dann meine Sachen zurückgebracht, die ich noch bei ihm hatte, und er hat nochmal mit mir geredet. Er meinte, er hätte mich wirklich bis zum Tag X sehr geliebt, ich wäre die Frau gewesen, mit der er zusammen sein wollte, niemals hätte er gedacht, daß ihn einmal der Blitz so aus der Bahn werfen würde. Aber er hielt es für ungerecht, mich zu belügen, daher die Trennung.
Mit der anderen Frau ist er jetzt aber trotzdem nicht zusammen, da sie verheiratet sei und er die Ehe nich zerstören wolle.
Da keimten bei mir natürlich sofort wieder Hoffnungen auf...
Er sagte zwar, daß ich mir keine Hoffnungen machen solle, seine Gefühle wären so stark, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß die Liebe, die er bis dato zu mir hatte (und ich habe sie sehr deutlich gespürt), so einfach weggeblasen ist.
Am liebsten möchte ich ihn auch zurückhaben, wohlwissend, daß ich quasi überhaupt keine Chance habe, aber ich liebe ihn so sehr! Er ist zwar mit der anderen jetzt nicht zusammen, aber seine Gedanken werden sicher nur um sie kreisen, nicht um mich. Hab Angst, daß er mich vergessen wird.
Was soll ich tun?
Denkt Ihr, es besteht eine realistische Chance, daß er sich seiner wahren Liebe besinnt? Wenn die Verliebtheit bei ihm abgeklungen ist z.B.
Bin verzweifelt!
LG,Susanne

13.02.2015 15:28 • #10


S
Ihr lieben,
ich verstehe euch so gut, mir geht es ganz genauso! Im einen Moment denkt man sich: Er wird schon zur Besinnung kommen, es kann nicht sein, dass sich seit Neujahr und den Feiertagen so vieles verändert hat durch eine schwieriige Phase. Man denkt sich, dass er Zeit braucht und dass er einfach nicht nach so einer schwierigen Entscheidung direkt zurückkommen kann (man will ja auch nicht so eine impulsive Versöhnung). Und dann gibt es die Momente, in denen man Angst hat, dass er einen vergisst. Dass es ihm gut geht mit der Trennung und er die Entscheidung gar nicht hinterfragt - höchstens hofft, irgendwann eine Freundschaft aufzubauen, aber ansonsten nichts vermisst.
Ich denke, das ist ganz normal. SaBe, Susanne, auch bei mir war noch Anfang Januar alles in Ordnung. Er war bei meiner Familie, wir haben Silvester zusammen verbracht, waren im Urlaub... All das sollte durch Streitigkeiten in drei Wochen vorbei sein? Ich kann und konnte es nicht glauben und habe ihm das immer und immer wieder gesagt. Aber wenn ich eins durch die Trennung gelernt habe: Wenn man dem Partner Vorwürfe macht, wie das so schnell gehen konnte, ihn versucht zu halten, um Chancen anfleht, dann bleibt er wenn dann nur aus Mitleid mit einem zusammen und das hält nie. Ich denke, wir müssen alle das Selbstbewusstsein haben, dass wir tolle Frauen sind, eine schöne Beziehung geführt haben und dass das alles nicht aus dem Kopf zu kriegen ist. Wir sind nicht die einzigen, die vermissen, und während wir nur mit der Ohnmacht zu kämpfen haben, dass wir nichts tun können, müssen sie mit ihrer Entscheidung leben und wissen, dass sie die Situation selbst herbeigeführt haben - und sie (vielleicht) auch ändern können. Wenn es keine impulsive Entscheidung war, dauert diese Erkenntnis sicher länger... Und vielleicht kommt sie auch nie, diese Garantie kann uns leider keiner geben. Ich denke mir jetzt immer, wenn er mich liebt, kommt er zurück. Ich werde mich zurückziehen, wieder zu dem Menschen werden, der ich vor dieser schlimmen Beziehungskrise war und irgendwann stark genug sein, um ihn wiedersehen zu können. Mir hat es geholfen, eine Frist zu setzen. Am 9. März komme ich aus meinem Urlaub zurück und ich habe mir geschworen, ihn bis dahin nicht zu kontaktieren. Dann erst will ich schauen, wie es mir geht und ob ich bereit bin, ihn auf die Gefahr hin wiederzusehen, dass er mich nur freundschaftlich sehen möchte. Ich weiß nicht, ob das ein guter Plan ist...

13.02.2015 16:02 • #11


S
Susanne, tut mir wirklich leid! Ich denke, die Zeit ist bei dir sehr wichtig... Er wird aus Respekt vor dir dich nicht kontaktieren, bis seine Gefühle für sie weg sind. Ich denke schon, dass er über sie hinwegkommen und realisieren wird, was er an dir hatte. Aber das könnte dauern und du kannst es gar nicht beeinflussen leider. Also lass dir und ihm Zeit und versuch, loszulassen. Glaub mir, ich weiß wie schwer das ist! Aber niemand fühlt sich angezogen von jemandem, der einem hinterherschmachtet, sondern von jemandem, den man vielleicht doch nicht mehr haben kann! Das ist ja auch ein Grund, warum wir unseren Exfreunden jetzt, wo wir sie nicht mehr haben, so hinterhertrauern..

13.02.2015 16:07 • #12


G
Hallo Sunshine,

danke für Deine lieben Worte, es ist immer sehr tröstlich, wenn man so etwas liest/hört.
Auch ich denke mir, daß er doch irgendwann zur Besinnung kommen müsste, immerhin hatten wir keine flapsige lockere Beziehung, sondern eine tiefe Liebe und viele Zukunftspläne, die ja sehr stark auch von ihm ausgegangen sind.
Ich versuche mir einzureden, daß erstmal die Verliebtheit zu dieser anderen Frau nachlassen muß ehe er verstehen kann, was er an mir hatte.
Aber ich habe so angst, daß diese Erkenntnis nie kommen wird bzw. das es viel zu lange dauern wird und er es dann nicht mehr versuchen möchte mit mir.
Mir fällt die Kontaktsperre sehr schwer...Am Montag hätten wir unseren zweijährigen Kennenlerntag gehabt, da hab ich ihm kurz geschrieben, daß ich ihn vermisse. War ein Fehler, ich weiß. Versuche jetzt standhaft zu bleiben und bis nach meinem Urlaub keinen Kontakt mehr aufzunehmen (bin bis 20. März weg).
Hab aber echt angst, daß er sich danach auch nicht melden wird.
Soll ich dann einen zaghaften Schritt machen?

13.02.2015 18:39 • #13


S
Hallo Susanne,

ganz genauso geht es mir auch. Es ist so schwer, diese Angst zu überwinden, vor allem weil man ja überhaupt nicht weiß, wie es dem anderen geht. Die Situation ist bei dir vielleicht eine etwas andere als bei mir, weil du etwas sehr emotionales geschrieben hast. Dass darauf keine Antwort kam, war wahrscheinlich absehbar. Selbst wenn er dich vermisst, kann er dir nicht das zurückschreiben, was du hören willst, denn bloßes Vermissen ohne Neuanfang bringt uns ja auch nicht weiter. Und dass er momentan noch seine Gefühle zu der anderen verarbeitet, weißt du ja. Mein Ex hätte sicher auch nicht zurückgeschrieben, wenn ich etwas zur Trennung geschrieben hätte, aber weißt du - eine Antwort bringt auch nur ein kurzfristiges Hoch. Ich war so glücklich, als ich seine Smalltalk-Nachrichten gesehen und gemerkt habe, dass er gerne mit mir reden würde, und einen Tag später ging es mir schlechter als zuvor, weil mir klar wurde, dass das nur freundschaftlich war. Das reißt einen so kurz nach der Trennung noch viel mehr runter als absolute Kontaktsperre.
Wahrscheinlich denken dazu viele anders, aber ich finde, es ist nichts dabei, nach einigen Wochen von sich aus Kontakt aufzunehmen, natürlich vorsichtig. Wenn man dann merkt, dass man noch so instabil ist, dass man es gar nicht erträgt, war es wahrscheinlich noch zu früh. Oder natürlich, wenn der andere noch nicht bereit ist. Einen Versuch ist es aber, denke ich, wert. Es kann natürlich auch so ausgehen, dass er dann schon längst mit allem abgeschlossen hat, aber andererseits hat man so in der Zwischenzeit die Gelegenheit, einander zu vermissen und (in meinem Fall, trifft auf dich jetzt nicht zu) an sich zu arbeiten. Und auch wenn die Worte weh tun - wenn wirklich überhaupt kein Interesse an Kontakt, nur Gefühlskälte usw. da wäre, würde es mir wahrscheinlich weh tun, aber ich wüsste dann, dass ihm das alles nicht so viel wert war wie mir.
Ich würde mich aber an deiner Stelle nicht verrückt machen, wenn im März noch keine Erfolge zu sehen sind. Er muss ja grade nicht nur die Trennung von dir verarbeiten, sondern auch die von der anderen und sich erst über seine Gefühle im klaren werden. Man kann sich in der Situation auch kaum einen Neuanfang erlauben (von seiner Seite), wenn man irgendwo tief drinnen noch Gefühle noch für jemand anders hat. Das sind dann Zweifel, die viel zu gravierend sind, deshalb gib ihm Zeit und lass den Kopf nicht hängen! Letztendlich steht er grade ziemlich blöd alleine da, denn er hat dich verlassen für eine, mit der er nicht zusammen sein kann. Das wird er irgendwann verstehen und zwar umso mehr, je mehr er merkt, dass es dir nicht so schlecht geht, dass du ihn unter allen Umständen wieder wolltest. Dann wird er bestimmt Angst bekommen, dass er sich jetzt alles verdorben hat - ich denke, in ein paar Wochen oder Monaten wird ihm diese kurzfristige Verliebtheit lächerlich erscheinen.
Halt durch, ich muss mich auch jede Minute zusammenreißen, um nicht zu schreiben, aber dann denke ich: Soll er mich doch vermissen! Wenn ich jetzt noch verfügbar bin, hat er nie das Verlustgefühl, das ich habe! Und das gibt Kraft.

Alles Liebe, wir kriegen den Februar und die ersten Märzwochen schon irgendwie rum - wer weiß, vielleicht sieht dann alles anders aus?

13.02.2015 19:04 • x 1 #14


G
Hallo Sunshine,

auch wenn die Gründe für Deine Trennung andere waren als bei mir, das Endresultat ist doch dasselbe: wir wurden verlassen, wollten dies nicht, hatten nicht damit gerechnet, stehen jetzt vor dem Scherbenhaufen unserer Beziehung und sind verzweifelt wie nie zuvor!
Plötzlich ist alles anders, alle Zukunftspläne dahin, das einzige das bleibt ist ein schier unüberwindbarer schwarzer Berg an Hoffnungslosigkeit.
Unsere - wenn auch nur noch sehr geringen - Hoffnungsschimmer auf die Besinnung unserer Ex-Partner halten uns einerseits lebendig, andererseits ziehen wir uns damit unnötig runter, denn wir wissen doch eigentlich beide, daß nach einer Trennung die Chance auf einen Neuanfang vernichtend gering sind. Trotzdem halten und klammern wir uns daran fest, weil wir überzeugt davon sind, daß wir niemand anderes mehr so sehr lieben können wie diesen einen Menschen.
Warum ist das so?
Wir wurden verlassen, unsere Ex-Partner hatten dafür Gründe. Warum glauben und hoffen wir so sehr, daß sie zu uns zurückkommen und uns für den Rest der Lebenstage wieder über alles lieben würden?
Mag sein, daß es solche Paare gibt, die sich getrennt und dann wieder zueinander gefunden haben, aber die Wahrscheinlichkeit, daß es auch bei uns so sein wird, ist doch nicht wirklich groß.
Ich bin wirklich kein Pessimist, eher Realist, und wohl genau deshalb ist für mich die Tatsache, daß es wohl eher nix mehr wird, ganz besonders schlimm. Ich kann mich in keiner Hoffnung baden wie z.B. ein Optimist.
Und obschon ich gerade in diesem Moment das Gefühl habe, ihn nie wieder zurückzubekommen, macht sich auch schon wieder der nächste Hoffnungsschimmer breit...
Mein Herz und mein Verstand führen derzeit schlimme Kriege gegeneinander - ich hoffe, daß das bei meinem Ex auch gerade so ist, daß Herz und Hirn sich zermartern, vielleicht besinnt er sich dann wirklich... Aber wie Du schon gesagt hast: erst wenn wir nicht mehr da sind, haben unsere Ex-Partner die Gelegenheit, uns auch zu vermissen. Wir heulen ihnen deshalb so hinterher, weil wir sie jetzt nicht mehr haben. Nur mit dem Unterschied, daß wir verlassen wurden und nix dagegen machen konnten, während sich die beiden Herren bewusst gegen uns entschieden haben. Leiden sie deshalb genauso wie wir?

13.02.2015 21:28 • #15


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