So Leute, zunächst mal vielen Dank für alle Eure Antworten - ich hatte mir hier keine Lösungen erhofft und auch mit Gegenwind gerechnet, insofern erstmal alles gut!
Ich will auf ein paar der angesprochenen Dinge eingehen, weil -und das hatte ich auch so erwartet, weil mir momentan so viel durch den Kopf geht, dass ich einfach nicht alles sehr geordnet zusammenfassen kann- ein paar Informationen fehlen.
Zuerst: nein, ich bin kein empathieloser Mistkerl. Ich versuche wirklich, eine Lösung zu finden, bei der alle Beteiligten möglichst wenig leiden müssen.
Dass ich keine Lust mehr auf sie habe, hat sich eingeschlichen, aber ich fürchte, es hatte tatsächlich was damit zu tun, dass ich bei der ersten Geburt dabei war (bei der zweiten wollte ich trotzdem auch, aber die Kleine kam so schnell, dass ich keine Chance hatte...). Ich glaube nicht, dass das entscheidend war, sondern dass meine Frau und ich zwar ganz toll alles aus allen Baby- und Elternratgebern beachtet und befolgt haben, um ja alles richtig zu machen (war ja unser erstes Kind!), und dabei das Kapitel Bei aller Liebe zum Baby - verlieren Sie sich selbst dabei nicht! (so oder so ähnlich werden diese Ratschläge ja zusammengefasst) außer Acht gelassen haben. Und das hat sich einfach mit der Zeit weiter in die falsche Richtung entwickelt. Ja, körperliche Attraktivität hat damit auch zu tun, aber war auch nicht entscheidend. Irgendwann war leider auch die Liebe weg, und das habe ich zu spät realisiert. Die Liebe, die jetzt noch da ist, ist so wie die zu einer Schwester, nicht, so wie es bei einer Partnerin sein sollte.
Zum Thema ich will alles behalten: Haus, Kinder, etc.: nee, das kam vermutlich missverständlich rüber: mir geht es die ganze Zeit um die Kinder. Die will ich möglichst nicht aus ihrem gewohnten Umfeld herausreißen. Meine Frau könnte sich das Haus alleine nicht leisten, ich vermutlich schon. Das wäre einfach die Alternative zu zwei neuen Wohnungen.
MIttel- bis langfristig könnte ich mit dem Haus, das perfekt für vier Leute geeignet ist, doch gar nichts anfangen, sobald die Kinder aus dem Haus sind.
Bei welchem Partner bleiben die Kinder: ich will keinen Rosenkrieg. Das ist eine Entscheidung, die ich den Kindern nicht völlig überlassen möchte (weil das für die bestimmt auch total hart ist), aber egal, wo sie sich dann überwiegend aufhalten, will ich nicht, dass ein Elternteil ausgeschlossen wird. Die brauchen uns beide.
Wirtschaftliche Abhängigkeit meiner Frau von mir: ja, das bereit mir große Sorgen. Momentan hat sie ja den 400-Euro-Job, soll dort jetzt eine halbe Stelle kriegen, so sie dann so ca. 1400 brutto kriegen würde. Ich will ganz bestimmt nicht der Mistkerl sein, der sie aus dem Haus jagt und von Hartz 4 leben lässt, deshalb denke ich momentan ja sogar darüber nach, sie nach dem Trennungsjahr freiwillig finanziell zu unterstützen, bis ich in Pension gehe und sie in Rente, weil sie dann ja ohnehin über den Versorgungsausgleich ziemlich gut gestellt wird.
Alle Kritik, die ich hier höre, habe ich mir auch schon selbst gedacht, das hat mich letztlich in dieses Forum getrieben, weil ich in meinen Gedanken gefangen war und gerne von jemand anders, der nicht im Spiel ist, die Meinung hören wollte.
Ja, wir haben uns damals für dieses Modell entschieden, und die letzten 16 Jahre (ob jetzt wirklich 16 Jahre zu Hause bleiben notwendig gewesen wäre, lasse ich mal dahingestellt, je jünger die Kinder, desto wichtiger fand ich das, aber inzwischen brauchen die mittags niemanden mehr, wenn sie aus der Schule kommen). Und ich bin mir auch, wenn ich mir die Kinder anschaue, sicher, dass das eine gute Entscheidung war.
Aber ich habe noch viele Jahre vor mir, hoffe ich. Ich mag mir nicht vorstellen, dass ich als Preis dafür, dass wir zusammen diese Kinder hingekriegt haben, danach noch weitere 30 oder mehr Jahre eine Frau an meiner Seite haben muss, die ich nicht mehr liebe. Und auch, wenn sie das Gegenteil beteuert: ich glaube nicht, dass sie mich noch liebt. Macht erstens keinen Unterschied, weil dazu immer zwei gehören, aber ich glaube, sie redet sich das ein.
Ach ja, eine Frage, die kam: nein, wir haben nie so etwas probiert wie Paartherapie etc. Das muss ich mir anlasten, ich versuche immer alles mit mir selbst auszumachen. Wenn ich mir erst einmal eingestehe, dass da ein Problem ist, ist es schon sehr intensiv da. Will sagen: Paartherapie hätte ich nie in Erwägung gezogen, als sie noch eine Chance gehabt hätte, inzwischen gibt es keine Chance mehr...
29.12.2018 16:11 •
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