Heute muss ich meinen Thread nochmal aus der Kiste holen, weil es mir so erbärmlich geht, wie ich es nach 8 Wochen Trennung und Kontaktsperre nie erwartet hätte.
Die endgültige Trennung von meinem Mann kam für mich sehr abrupt. Schwierig war und ist das Unklare daran. Also um es nochmal genauer zu beschreiben:
Ende Oktober fuhr ich ein paar Tage weg und am Abend zuvor fand der finale Streit statt ( was mir dann erst später klar wurde ). Mein Mann wollte mich ursprünglich zum Flughafen bringen und nach diesem Streit sagte ich, in dieser Stimmung wolle ich nicht, dass er fährt, wir ( meine erwachsene Tochter und ich ) würden den Zug nehmen.
Er wollte uns aber unbedingt trotzdem fahren, als freundliches Angebot, nahm auch meine Hand noch am Abend und sagte etwas Verbindliches. Die Fahrt anderntags zum Flughafen war er aber total kalt und unfreundlich zu mir und fuhr mich während der Fahrt auch wegen etwas an. Er wollte mich zum Abschied nicht umarmen und sagte nur ein unbewegtes Erhol dich.
Ich war dann sehr niedergeschlagen, gleichzeitig sauer wegen seinem feindseligen Verhalten auf der Fahrt. Ich ließ zwei Tage verstreichen und hoffte, dass von ihm etwas Verbindliches käme. Kam aber nicht. Ich schrieb dann eine SMS mit dem Inhalt, ich sei sehr traurig wegen der Situation und er wahrscheinlich auch und liebe Grüße. Es kam darauf nichts und dieses Schweigen hat mir große Angst gemacht. Ich konnte den Urlaub nicht genießen, über allem lag diese Angst, warum er schweigt. Und auch Wut und Ohnmacht, dass er mir das antut und mir den Urlaub durchtrieben.
Als ich zurückkam begrüßte er mich freundlich aber distanziert, ich durfte ihn nicht umarmen. Er eröffnete mir, dass er sich in der Gästewohnung eingerichtet hätte und wir in einer ganz schwierigen Situation seien. Ich fragte ihn, was er mit mir oder uns vorhätte. Daraufhin meine er Nichts, ich bin dir ganz wohlgesonnen, ich will nur dass wir erst wieder getrennt wohnen und jeder seinen Rückzug hat, bevor wir uns wieder aufeinander zubewegen. Dazu ist zu sagen, dass mein Auszug aus seiner Wohnung bereits geplant war wegen der sich zuspitzenden Streitereien, seit ich in seine Wohnung gezogen war. Und in den nächsten Tagen stattfinden sollte. Er ging dann weg und die Distanz blieb, nur Höfliches Organisatorisches wurde ausgetauscht, dazwischen machte ich Szenen, weil ich damit nicht klarkam, was aber nichts nützte.
Ich war wie betäubt. Ich zog aus und wollte erst gar keinen Kontakt mehr, schrieb eine Mail, dass ich mich nun aus seinem Leben komplett zurückgezogen hätte und er mich in nächster Zeit nicht kontaktieren soll, ich würde mich dann melden. Ich wollte aber in Wirklichkeit, dass er zu Kreuze kriecht und damit diesem Albtraum ein Ende setzt, konnte es nicht fassen, dass er bereit ist, mich zu verlieren oder das sogar will. Nach ca. 1 1/2 Wochen knickte ich ein und rief ihn an. Wir trafen uns in einem Café. Er hatte einen Tisch gewählt, an dem man maximal weit auseinander saß. Ich fand das alles so unnatürlich. Wir waren doch vor nicht allzu langer Zeit so eng zusammen gewesen, er war immer auf ganz viel Körperkontakt aus gewesen, wobei es aber ein immerwährendes Hin und Her zwischen ganz eng und mich brauchen ( in diesen Phasen dann auch sehr reflektiertes Nachdenken über das eigene Verhalten und bestimmte sich wiederholende Muster ) und dann wieder Distanz ( dann lag die Schuld wieder eher im Außen und dass wir unterschiedliche Vorstellungen von der Beziehung hätten ) gegeben hatte.
Wir redeten freundlich miteinander und ich sagte rundheraus, dass ich ihn wiederhaben wolle, dass ich Fehler gemacht hätte u.s.w. Wir hielten uns dann an der Hand (auf meine Initiative, nachdem ich mit meinem Stuhl neben ihn gerutscht war ), es liefen ihm auch Tränen runter und schien offensichtlich noch Gefühle für mich zu haben. Ich fragte ihn auch, ob er mich noch liebe, und er sagte ja, aber er wollte, dass jeder eine Liste macht mit Dingen, die er von der Beziehung erwartet und dass wir uns dann in einer Woche erneut treffen mit dieser Liste. Er begleitete mich noch ein Stück und wir hielten uns an der Hand. Kaum war ich zuhause klingelte das Telefon und er war dran. Er war erfreut, dass das Gespräch so gut verlaufen war und lachte sogar und meinte, ich könne mich ruhig früher ( also vor Ablauf dieser Woche ) melden, er hätte es ja auch gerade getan. Es schien wieder Nähe da zu sein und ich hatte Hoffnung. Anderntags schrieb ich ihm eine liebevolle SMS und darauf kam nichts. Da war es wieder, das Hin und Her, der Rückzug.
Am nächsten Morgen rief ich ihn an und stelle ihn zur Rede, warum er mich erst ermuntern würde, ihn zu kontaktieren und dann aber nicht darauf zu reagieren. Er meinte daraufhin, wir müssen erst klären, was jeder von der Beziehung erwartet und wenn das nicht passen würde, dann wäre es um so komplizierter wieder auseinanderzugehen, wenn man vorher wieder zusammengerückt wäre. Ich sagte daraufhin, er solle es doch gleich sagen, was er von der Beziehung will, warum eine Woche warten und alles hinausziehen ? Daraufhin eröffnete er mir, dass er nicht mehr verheiratet sein wolle, weil er das als Zwang empfände. Und eben, dass ich erst dann meine wahre Liebe zu ihm zeigen würde, wenn ich das akzeptiere, weil es mir ja sonst nur um die Sicherheit ginge. Und er schlug zwei bis drei Monate Trennung vor, damit jeder erst mal wieder zu sich selbst finden könne.
Das hat mich dann umgehauen, bin in Tränen ausgebrochen und war unfähig, das Gespräch weiter zu führen. Ich habe seither die Kontaktsperre eingehalten und weiß auch, dass ich eine Beziehung auf der Basis der Scheidung nicht aufrechterhalten will. Weiter oben habe ich mal geschrieben, dass mein Mann nie geheiratet und eine Familie gegründet hat, seine Partnerinnen mussten immer selbstständig sein, er wollte nie Verantwortung übernehmen und vor allem nicht sein Geld mit jemandem teilen.
Nach seinem schweren Unfall, der uns sehr zusammengeschweißt hat, sah er alles ganz anders und deshalb haben wir geheiratet. Nun ist es wohl so, dass er sich wieder zu dem Mann zurück entwickelt hat, der vollständig autonom sein will, der Angst davor hat, sich festzulegen und Verantwortung zu übernehmen. Ich weiß, dass er große Angst hat vor dem finanziellen Verlust bei einer Scheidung, der ja immer größer wird, je länger man verheiratet ist. Und dass er deswegen so schnell wie möglich geschieden werden will. Die Heirat war vor einem dreiviertel Jahr und ich glaube, dass ab dem Zeitpunkt die Angst immer größer wurde, sich in dieser Weise festgelegt zu haben, also vor allem finanziell angreifbar zu sein. Vor seinem Unfall war sein Geiz oft unerträglich und Anlass zu manchem Streit. Nach dem Unfall schien ihm endlich klar zu sein, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hat, indem er das Anhäufen von Geld zu seinem höchsten Ziel gemacht hatte. Aber das hielt eben leider nicht an.
Vor etwa drei Wochen bekam ich eine Mail von ihm mit dem Vorschlag, über das gemeinsam Erlebte miteinander zu kommunizieren , weil uns das beiden vielleicht hilft. Die Mail klang förmlich und gestelzt, ohne Gruß nur mit Namen unterschrieben. Ich habe geantwortet dass ich nicht nicht so weit bin. Er bat mich dann mich zu melden, wenn ich so weit sei. Ich stelle mir vor, dass das wie so eine Abschieds-Rückschau sein soll und ich habe Angst davor.
Heue Nacht habe ich geräumt, dass er eine Neue hat und mich das auf ganz fiese und respektlose Weise wissen lässt. Im Traum wohne ich noch bei ihm und packe dann meine Sachen, fühle mich wie ein Stück Dreck
Stehe nun heute morgen auf und habe nicht das geringste Selbstwertgefühl. Und Sehnsucht danach, dass alles wieder gut wird
Wo doch alles so offensichtlich den Bach runter ist, weshalb wünsche ich mir immer noch, dass er wiederkommt ? Dass er mich um Verzeihung bittet ? Ich habe so viel Hilfreiches gelesen, hier im Forum und anderswo, ich sehe all diese eindeutigen Hinweise, dass er es durchzieht und mich absägt, ich weiß dass ich mich nicht so behandeln lassen will und dann so ein Tag wie heute ...
Wie komme ich da nur wieder raus ? Bitte helft mir
03.01.2014 13:20 •
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