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Ich will die Trennung nicht wahrhaben

D
hallo goldbeere,

wie geht es dir heute?

ich habe am wochenende das buch jein von stephanie stahl gelesen, da standen ein paar wahre worte drinne.

z.b. dass man ständig in einem emotionalen kontrollverlust lebt, ähnlich wie kurz vor ner prüfung oder beim anfänglichen verliebt sein, wo man noch nicht weiß, ob der andere auch will. nur dass sich dieser kontrollverlust durch die beziehung zieht und so fühlt es sich ständig wie verliebt sein an. aber in wahrheit ist es angst. eben weil der andere sich nicht klar bekennen kann. das war sehr interessant. ich kann es echt empfehlen um es nochmal besser zu verstehen und auch los zu lassen, denn mit so menschen ist kein blumentopf zu gewinnen.

ich drück dich und schick dir einen sonnenstrahl

09.12.2013 18:50 • #16


goldbeere
Danke dass Du an mich denkst und Dich austauschst ! Heute kam das Buch, das ich mir bestellt hatte: Bindungsangst erkennen und überwinden. Habe gleich darin geschmökert und abgesehen davon, dass die Distanz bildenden Strategien meines Noch-Ehemannes sehr gut beschrieben werden und ich mich erstmal ganz doll als Opfer davon fühlen durfte ( was getröstet hat ), musste ich leidergottes feststellen, dass ich als passiver Vermeider auch meine Rolle bei diesem Drama spiele Denn wenn ich mal ganz ehrlich zurück denke und Bilanz ziehe, dann habe ich die Männer, die bereit waren, sich voll auf mich einzulassen, eher gemieden und mich mehr zu Männern hingezogen gefühlt, die eine Herausforderung darstellten.
Und nun, da mir das so ziemlich klar geworden ist ( eigentlich auch vorher schon, da ich nicht geglaubt habe, dass man zufällig an solche Partner gerät oder solches Pech hat und schließlich habe ich ja schon nach nicht allzu langer Zeit in dieser Beziehung die Defizite deutlich gespürt und bin trotzdem geblieben ), gilt mein ganzes Interesse nun der Frage, wie ich meine eigene Bindungsangst heilen kann. Ich habe in den letzten Tagen einige Vorträge von Robert Betz gehört. Sein Vorschlag zur Heilung geht - wie ich es verstanden habe - so: 1. Zugrunde liegende ( noch aus der Kindheit stammende wie Angst, Scham, Schuld, Hass etc. ) negative Gefühle in sich wahrnehmen und aushalten ( also nicht durch Ablenkung, Alk., Süßigkeiten etc. davor davonlaufen ). 2. Diese Gefühle liebevoll annehmen, sie quasi in den Arm nehmen wie ein kleines Kind. 3. Sich von ganzem Herzen wünschen, dass Heilung geschieht. 4. Die Heilung dann Der Gnade überlassen.
Als Hilfestellung bei diesem Prozess empfiehlt er auch The Work von Byron Katie und Meditation, beides im Dienste von so was wie Gedankenhygiene und Abschalten von den ganzen vielen stresserzeugenden Gedanken., die wir tagein tagaus so vor uns hin denken. Das lässt sich sicherlich nicht von heute auf morgen umsetzen. Aber ich habe nun das Gefühl zu wissen, an welcher Stelle es sich lohnt, dass ich meine Energie hinein investiere.
Ich bin sehr sehr traurig, dass ich diesen Weg nicht gemeinsam mit meinem Expartner gehen kann. Also dass wir beide jeweils wissen, was unsere Baustelle ist und wir uns gegenseitig aus diesem Verständnis heraus unterstützen, nicht in die typischen Fallen tappen, uns gemeinsam die Hilfe holen, die jeder braucht etc. Also gemeinsam und in Liebe den Weg gehen. Das tut mir weh. Aber der Karren ist leider schon so festgefahren, dass das utopisch ist. Außerdem müsste mein Ex ja auch am gleichen Punkt angekommen sein und ich glaube, er will lieber weiterhin sein Weltbild seinen Ängsten anpassen, als sich seinen Ängsten zu stellen.
Ich sollte darüber auch nicht mehr nachdenken, sondern mich nur noch um mich kümmern. Fällt mir aber schwer, da ich ja so gewöhnt daran bin, ihm dabei zu helfen, sich zu ändern ...
Liebe DieMadame, Dir auch einen Lichtstrahl und viel Kraft !

10.12.2013 16:47 • #17


A


Ich will die Trennung nicht wahrhaben

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D
nur ganz kurz, weil ich noch arbeite. in dem buch von stepahnie stahl stehen auch sachen mit dem inneren kind und so. und wichtig für mich war nochmal die rolle des partners. ich schmöcker nochmal am wochenende drin rum und schreib dir dann mal eine nachricht

da steht auch was von sehnsucht zu dem partner, sie vergleicht es mit ner sucht. und deswegen ist es auch so schlimm, wenn das suchtmittel weg ist. war auch nochmal eine gute erkenntnis.

ja genau, das ist das allerwichtigste! an dich denken. ich hab in meinem fred auch als ich das erste buch gelesen habe sofort gedacht, ich will, dass er das liest. damit er mal sieht, dass er nicht der einzige unter dieser glasglocke ist. aber was bringt es?

danke für den lichtstrahl und ganz liebe grüße zurück

10.12.2013 17:08 • #18


goldbeere
Zitat von DieMadame:
ich schmöcker nochmal am wochenende drin rum und schreib dir dann mal eine nachricht:)

Danke, freu mich drauf !
Zitat von DieMadame:
da steht auch was von sehnsucht zu dem partner, sie vergleicht es mit ner sucht. und deswegen ist es auch so schlimm, wenn das suchtmittel weg ist. war auch nochmal eine gute erkenntnis.

Dazu habe ich irgendwo auch schon mal was gelesen. Nämlich dass dieser emotionale Stress, der mit einer unglücklichen Beziehung verbunden ist, ein bestimmtes chemisches Milieu im Körper erzeugt mit viel Adrenalin. Und dass das süchtig machen kann, also dass der Körper dieses Milieu dann als normal erachtet und es aufrechterhalten will. Da stand auch, dass es oft aus der Kindheit kommt, also wenn ein Kind in einer emotional stressgeladenen Umgebung aufwächst, sich die dazugehörige Körperchemie ausbildet und verfestigt und dann auch für spätere Beziehungen die Assoziation besteht, dass das zu Nähe und Liebe dazu gehört. Deshalb würden Betroffene friedliche und vertrauensvolle Beziehungen oft als langweilig empfinden und lieber das Drama suchen.

10.12.2013 17:33 • #19


D
hmhmhmhmhmhmhm.

ich hab auch viel drüber nachgedacht und in dem buch ist nochmal gut erklärt wann und wie so bindungsängste entstehen in der kindheit. wobei ich ganz klein schon sehr behütet aufgewachsen bin in unserem weiberhaushalt. ich hab ne sehr junge mama und hatte immer noch meine oma und uroma. ich kann mich auch an viele dinge erinnern. und da sind nur warme und schöne erinnerungen. ok, ausser das morgendliche haareziepding wenn meine oma mir fürn kindergarten die haare gekämmt hat, man war die unsensibel. aber die kleine stille revoluzzermadame hat sich irgendwann mit der nähschere der uroma einfach die zöpfe abgeschnitten hahaha problem erkannt problem gebannt. das ist weiterhin ein fachgebiet von mir kreative utopische problemlösungen. die zwar nicht umsetzbar sind aber oft für ein befreiendes lachen sorgen.

ich freue mich darauf, einfach wieder der mensch zu werden mit einer leichtigkeit im herzen und im kopp und vielen positiven gedanken.

im moment fällt es mir oft noch schwer, heute morgen vermisse ich ihn auch wieder. es werden jetzt 7 wochen am sonntag als der mond auf die erde gefallen ist, 6 wochen kontaktsperre. ich nutze jeden strohhalm um etwas zu machen. diese woche bin ich sogar richtig ausgebucht. und an der arbeit ist grad soviel los, dass ich gar keine zeit zum denken habe. ich freu mich schon auf meinen kontostand im januar und februar. davon werd ich weiter neue klamotten shoppen, mir mein tattoo gönnen und eventuell, wenn ich einen bratzen ala hundesitter finde ein wochenende nach wien düsen, da steht schon lange eine einladung von meiner ersten großen liebe, den ich freundschaftlich noch sehr sehr gerne mag. es geht langsam aber stetig vorwärts und das wünsche ich dir auch ganz ganz dolle.

liebe grüße

11.12.2013 08:35 • #20


goldbeere
Zitat von DieMadame:
das ist weiterhin ein fachgebiet von mir kreative utopische problemlösungen. die zwar nicht umsetzbar sind aber oft für ein befreiendes lachen sorgen.
Wieso nicht umsetzbar, die Lösung mit dem Zopf ab war doch ziemlich effektiv, oder ?
Bei mir begann die Trennung Ende Oktober, da bin ich mit meiner Tochter ein paar Tage weggefahren, es war mir aber nicht klar, dass dies das Ende war. Nach meiner Rückkunft dann scheibchenweise: sein Rückzug in der Zwischenzeit in die Gästewohnung, nur noch Höflichkeit und körperliche Distanz, auf Nachfragen die Auskunft: wenn wir wieder in getrennten Wohnungen wohnen, können wir uns annähern. War dann aber nicht so, sondern nach meinem Auszug kam erst das dicke Ende. War ihm wohl wichtig, sich ganz sicher vor mir zu fühlen, bevor er mir das eröffnet. Er hat sogar das Wohnungsschloss ausgetauscht, dabei hatte ich ihm die Schlüssel dagelassen.
Ich habe heute eine Geburtstagskarte für meine Tochter gebastelt und war ganz selbstvergessen, habe sogar dabei gesungen Wenn das nicht mal was ist ... Sonst immer noch viel Traurigkeit und Grübeln.
Wünsche Dir, dass es super gut klappt mit Hundesitter und Wien !

11.12.2013 23:11 • #21


D
Danke! Na das mit dem Singen ist doch ein toller Fortschritt.

https://www.trennungsschmerzen.de/nicht- ... 15353.html

hier ist mein fred falls du ein wenig schmöckern magst.

ich wünsche dir auf jeden fall schon mal eine gute nacht.

11.12.2013 23:33 • #22


goldbeere
Danke, wünsche ich Dir auch ! Ich habe jetzt die Hälfte Deines Freds durchgelesen ( andere Hälfte morgen ) und - mann - Du klingst wirklich so mutig und stark ( und humorvoll ) bei der ganzen Sache ! Ich war die ersten zwei drei Wochen so kläglich, dass ich gar nichts konnte außer in meiner Küche sitzen und nicht wissen, wie es weiter geht und quälende Gedanken denken. Auch jetzt noch suche ich meinen Anteil bei der Sache und bin irgendwie noch nicht richtig klar mit der Situation. Also ich habe Respekt vor Deinem Weg !

11.12.2013 23:57 • #23


goldbeere
Ich habe nun seit fast vier Wochen keinen Kontakt mehr zu meinem Expartner gehabt. Ich empfinde diese vollkommenen Abbruch jeglichen Austausches, nachdem man doch zuvor so nahe miteinander war, als total unnatürlich. Ich habe mir vor kurzem noch gewünscht, mit ihm über die Situation und die Fehler, die wir beide gemacht haben, reden zu können. Vielleicht auch so was wie gemeinsame Trauer um die Beziehung, die eben nicht funktioniert hat. Ohne dass ich das Rad zurückdrehen wollte, denn das kann ich mir nicht mehr vorstellen. Ich komme einfach mit der Feindseligkeit, die der momentanen Situation für mein Empfinden innewohnt, nicht klar.
Nun kam vorhin eine Mail von meinem Ex, dass er mit mir über das Vergangene reden will. Diese Mail klingt so kalt, dass ich sofort wieder Herzrhythmusstörungen bekam. Ich weiß nicht, was er damit bezweckt, vielleicht hat ihm das jemand geraten? Seine Begründung ist, dass es uns beiden vielleicht hilft. Aber wie gesagt, sehr höflich und kalt, ohne Gruß oder irgendein Zeichen von Versöhnlichkeit oder Trauer. Weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll.

12.12.2013 20:22 • #24


D
ich geb dir einfach ein wenig von der stärke ab.

manchmal fühlte ich mich gar nicht stark.

grade wenn die gedanken kreiseln. und ich da nicht raus komme. meist hilft es mit freunden zu reden, oder hier zu schreiben und zu lesen. und die zeit arbeitet auch für uns. ich denke zwar noch viel an ihn, aber es sind eher so flüchtige gedanken. ich versuche auch nicht noch mehr zuzulassen und zwinge mich auf mich zu konzentrieren. ja, ich glaub ich bin eigentlich schon eher ein positiv denkender mensch. auch wenn es manchmal agrundtief schwer ist. das war in der beziehung auch so. er hat sich die minimalen negativen sachen gemerkt und die waren entscheidend, während ich ganz viel positives gesehen habe.

das mit dem positiv denken, kommt verstärkt echt nochmal aus dem letzten jahr, als mich mein körper zu boden gestürzt hat. und ich dann noch meinen job verloren habe, das was in meinem leben am wchtigsten war und dafür gesorgt hat, dass ich nicht krank bin.

und jetzt will ich wieder ein eigenes leben. mit mir und ohne diese verkackte abhängigkeit und das sich klein machen und verstecken damit der andere einen toll findet.

ahhhh, jetzt hast du grade geantwortet:

was sagt denn dein inneres stimmchen? willst du reden wenn du grade das gefühl hast dir schlägt kälte entgegen?

glaubst du, du kannst mit ihm reden? und er dir zuhört und dich verstehen will? fühlst du dich für ein gespräch grade stark genug?

versuche auf dich zu hören. wenn es dir wichtig ist, dann mach es. aber erwarte am besten nix aus diesem gespräch, ausser, dass es dir danach eventuell noch mal schlecht gehen kann.

aber ich bin gerne für dich da wenn du magst.

12.12.2013 20:26 • #25


goldbeere
Ich danke Dir !
Reden würde ich schon gerne, nur nicht mit einem, der in mir den Feind sieht, den er mit allen Mitteln aus seinem Leben ausschließen muss durch Maßnahmen wie Schloss ausbauen, Kontaktabbruch, Scheidung ... Wenn ich mit solchen Augen gesehen werde, geht es mir schlecht, was muss ich für ein Monster sein, dass jemand solche Geschütze auffährt ? Aber das ist wohl auch der Knackpunkt, dass ich meinen eigenen Wert von seinem Verhalten abhängig gemacht habe, dass ich ihm diese Macht gebe Und so lange ich nicht mehr Selbstwertgefühl in die Waagschale legen kann, fühle ich mich extrem angreifbar, was ein solches Gespräch angeht. Ich wünsche mir ja immer noch, dass er sich bei mir entschuldigt und seine Fehler eingesteht, damit ich rehabilitiert bin . Wobei es mir wie gesagt nicht um die Wiederherstellung der Beziehung geht, sondern ich glaube, dass ich mich erst dann selbst wieder liebenswert finden kann. Einfach krass ...

12.12.2013 20:39 • #26


D
neinneinnein goldbeere!

du bist nicht der feind! der feind wohnt in ihm, aber er wird auf dich projeziert! er läuft nicht vor dir weg, sondern vor sich selbst.

und siehste! dein inneres stimmchen funktioniert super! ich bin grad ganz doll stolz auf dich! und könnt dich drücken. genau das ist es! du machst das toll. erstmal musst du wieder der starke und wertvolle mensch werden und auch mehr abstand zu der beziehung bekommen. und du bist ein liebenswerter mensch mit vielen tollen eigenschaften. und du brichst aus dem kreislauf des klein machens aus. und dann bestimmst du wann du mit ihm reden möchtest. nämlich wenn du bereit bist! mach dich nicht noch mehr abhängig von ihm.

mir hat es nix gebracht, dass er gesagt hat wie toll ich bin und was er an mir alles super findet als er mich verlassen hat. das macht es alles nur viel schwerer zu akzeptieren. du bist nicht abhängig von seiner meinung und auch so ein liebenswerter mensch.

selbst wenn er seine fehler sieht. es wird nix ändern.

ich drück dich!

12.12.2013 21:25 • #27


goldbeere
Hihi, dann werde ich wohl diesem Stimmchen nachhelfen müssen ... mit einem Mikro, Verstärker ....egal. Hauptsache, ich spüre das noch. Danke !

12.12.2013 21:46 • #28


D
und ich sponsere die dicken boxen dazu. dann machen wir ein dickes lautes konzert, dass allen hören und sehen vergeht. hehe

12.12.2013 21:53 • #29


A

und Goldbeere drehte das Mikro auf:

@goldbeere
Liebes Universum,
ich wünsche mir 5000 Euro monatlich ohne zu arbeiten, ein supersüßes Landhaus mit großem Garten und einen Mann, mit dem ich all meine vielen Ideen und meine Neugier auf alles mögliche austauschen und teilen kann und der mich von Herzen liebt. Bitte in spätestens einem Jahr. Danke !

Findet ihr das zu dicke ?




Aber nein, goldbeere, durchaus nicht. Es führt dem Adressaten doch nur recht deutlich vor Augen, welch' Prioritäten Du setzt.

Und da eine Schwangerschaft bekannter weise i. d. R. mit 9 Monaten abgehandelt ist, sollte das Zeitfenster von 1 Jahr ausreichen, das von Dir gesteckte Ziel zu erreichen.

13.12.2013 07:17 • #30


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