Danke dass Du an mich denkst und Dich austauschst ! Heute kam das Buch, das ich mir bestellt hatte: Bindungsangst erkennen und überwinden. Habe gleich darin geschmökert und abgesehen davon, dass die Distanz bildenden Strategien meines Noch-Ehemannes sehr gut beschrieben werden und ich mich erstmal ganz doll als Opfer davon fühlen durfte ( was getröstet hat ), musste ich leidergottes feststellen, dass ich als passiver Vermeider auch meine Rolle bei diesem Drama spiele Denn wenn ich mal ganz ehrlich zurück denke und Bilanz ziehe, dann habe ich die Männer, die bereit waren, sich voll auf mich einzulassen, eher gemieden und mich mehr zu Männern hingezogen gefühlt, die eine Herausforderung darstellten.
Und nun, da mir das so ziemlich klar geworden ist ( eigentlich auch vorher schon, da ich nicht geglaubt habe, dass man zufällig an solche Partner gerät oder solches Pech hat und schließlich habe ich ja schon nach nicht allzu langer Zeit in dieser Beziehung die Defizite deutlich gespürt und bin trotzdem geblieben ), gilt mein ganzes Interesse nun der Frage, wie ich meine eigene Bindungsangst heilen kann. Ich habe in den letzten Tagen einige Vorträge von Robert Betz gehört. Sein Vorschlag zur Heilung geht - wie ich es verstanden habe - so: 1. Zugrunde liegende ( noch aus der Kindheit stammende wie Angst, Scham, Schuld, Hass etc. ) negative Gefühle in sich wahrnehmen und aushalten ( also nicht durch Ablenkung, Alk., Süßigkeiten etc. davor davonlaufen ). 2. Diese Gefühle liebevoll annehmen, sie quasi in den Arm nehmen wie ein kleines Kind. 3. Sich von ganzem Herzen wünschen, dass Heilung geschieht. 4. Die Heilung dann Der Gnade überlassen.
Als Hilfestellung bei diesem Prozess empfiehlt er auch The Work von Byron Katie und Meditation, beides im Dienste von so was wie Gedankenhygiene und Abschalten von den ganzen vielen stresserzeugenden Gedanken., die wir tagein tagaus so vor uns hin denken. Das lässt sich sicherlich nicht von heute auf morgen umsetzen. Aber ich habe nun das Gefühl zu wissen, an welcher Stelle es sich lohnt, dass ich meine Energie hinein investiere.
Ich bin sehr sehr traurig, dass ich diesen Weg nicht gemeinsam mit meinem Expartner gehen kann. Also dass wir beide jeweils wissen, was unsere Baustelle ist und wir uns gegenseitig aus diesem Verständnis heraus unterstützen, nicht in die typischen Fallen tappen, uns gemeinsam die Hilfe holen, die jeder braucht etc. Also gemeinsam und in Liebe den Weg gehen. Das tut mir weh. Aber der Karren ist leider schon so festgefahren, dass das utopisch ist. Außerdem müsste mein Ex ja auch am gleichen Punkt angekommen sein und ich glaube, er will lieber weiterhin sein Weltbild seinen Ängsten anpassen, als sich seinen Ängsten zu stellen.
Ich sollte darüber auch nicht mehr nachdenken, sondern mich nur noch um mich kümmern. Fällt mir aber schwer, da ich ja so gewöhnt daran bin, ihm dabei zu helfen, sich zu ändern ...
Liebe DieMadame, Dir auch einen Lichtstrahl und viel Kraft !
10.12.2013 16:47 •
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