Er kann die Beziehung gerade nicht mehr führen

Hallo zusammen, ich bin gerade frisch getrennt von meiner großen Liebe! Er hat am Sonntag mit mir Schluss gemacht, nachdem er mir am Donnerstag gesagt hat er muss über alles nachdenken. Das kam so überraschend für mich! Wir hatten zwar am Mittwoch einen Riesenstreit, aber trotzdem hätte ich das nie erwartet. Wir waren am Samstag genau ein Jahr zusammen, ich weiß das hört sich jetzt für einige von euch total kurz an. Aber ich habe auch eine 8jährige Beziehung als Vergleich, es war gefühlt nicht nur ein Jahr.
Mir geht es so dermaßen schlecht, manchmal möchte ich einfach nur noch sterben. Ich weiß das ist keine Lösung. Und es ist grad mal vor zwei Tagen passiert. Ich fühle mich als hat man mir den Boden unter den Füßen weggezogen! Er hat mir drei Gründe genannt, aber ich kann sie nicht nachvollziehen, bzw können wir sie alle ganz einfach lösen! Er sagt auch er hat noch die Gefühle, das macht es irgendwie nicht besser. Außerdem sag er andauernd, er kann die Beziehung gerade nicht haben bzw so kann er die Beziehung nicht weiterführen. Das lässt bei mir natürlich andauernd das Gefühl entstehen er könnte sie anders weiterführen und das würde ich ihm so gerne zeigen. Ich hoffe ihr helft mir weiter, ich war vor knapp zwei Jahren schon mal hier und das hat mir sehr geholfen.
Liebe Grüße

Hey Ste87,

das tut mir unheimlich leid für dich... und das jetzt auch noch vor Weihnachten....
Ich kann - wie wohl viele hier - nachempfinden, wie es dir geht. Bei mir ist es ein halbes Jahr her. Ich glaube, wie lange die Beziehung war, spielt keine Rolle, es kann unheimlich weh tun, egal wie lang man zusammen war.

Vielleicht schiebt er die Gründe nur vor? Das mit den Gefühlen macht es wirklich nicht leichter. Meiner meinte auch Er GLAUBT die Gefühle REICHEN NICHT und er hofft, dass er die Entscheidung nicht irgendwann bereut. Ja toll... will man sich damit noch ein Türchen offen halten?
Willst du nochmal mit ihm reden? Vielleicht aber erstmal auf Abstand gehen....

Liebe Grüße

Liebe Wiene,
Danke für deine Antwort!
Ja ich versteh das echt alles nicht, wieso ziehen sich Männer immer so in ihren Kokon zurück und reden nicht mit uns, vielleicht auch bevor es zu spät ist.
Wie lange seid ihr denn zusammen gewesen?
Ja ich würde sehr gerne nochmal mit ihm sprechen, er ging auch bis gestern noch and Telefon. Heute morgen hab ich ihn leider mit Nachrichten bombardiert. Ich werde jetzt aber versuchen den Kontakt abzubrechen. So hilft es ja in keine Richtung.
Ja vielleicht sind die Gründe vorgeschoben, oder in seinem Kopf scheinen sie tatsächlich unlösbar. Ich glaube er hat auch noch was anderes was ist, aber er spricht nicht darüber. Er sagt nur er habe keine Energie mehr also im Allgemeinen und muss sich gerade in seinen Kokon zurück ziehen.
Ich versteh das alles einfach nicht...

Wir waren 12 Jahre zusammen Ich dachte immer, wir können ganz toll reden... aber am Ende... ich glaube ich habe geredet und er nicht. Wir hatten vor zwei Jahren schon eine Trennung, ihm ging es psychisch nicht gut, was er sich aber nicht eingestehen wollte. Das was du ansprichst, ist genau der Punkt: Man hätte reden können, bevor es zu spät ist - auch bei uns. Hat er aber nicht.

Ich finde es dann auch umso schwerer, wenn man diese Entscheidung nicht nachvollziehen kann.. so geht es mir zum Teil auch. Vielleicht ist da wirklich noch was anderes und er ist sich selbst nicht klar darüber?

Mir hat es am Ende gut getan, mal nichts zu hören und etwas zur Ruhe zu kommen. Aber ist schwer, wenn noch so viele Fragen offen sind.

Das ist auch wirklich eine lange Zeit, das tut mir sehr leid für dich!
Wie kam es, dass ihr nach eurer ersten Trennung nochmal zusammen kamt, wenn ich Fragen darf?
Das wünsche ich mir so sehr, dass ich es mit ihm nochmal versuchen kann und alles besser machen kann.
Am Sonntag meinte er zu mir, er kann das einfach nich zurück nehmen mit der Trennung, wenn er es einmal gesagt hat.
Ich habe leider gerade die Kontaktsperre nicht gehalten und versucht ihn anzurufen. Ich komme mir echt dumm vor, dass ich es nicht mal eine Woche schaffe. Ich hab dann nur so Angst er wäre ganz weg.
Das ist natürlich Quatsch denn im neuen Jahr werden wir uns sowieso auf der Arbeit wieder sehen.
Ich muss ihm einfach Zeit lassen und in dieser Zeit versuchen ihn loszulassen. Anders wird es nichtfunktionieren, rein logisch weiß ich das auch. Nur leider kann ich momentan einfach nicht logisch denken.
Ich vermisse ihn so unglaublich!

@Ste87

Zitat von Ste87:

Er hat mir drei Gründe genannt, aber ich kann sie nicht nachvollziehen, bzw können wir sie alle ganz einfach lösen!

es wäre hilfreich, wenn du uns ein bisschen über die von ihm genannten gründe berichten würdest

Danke für eure Nachfragen, das tut irgendwie gut!
Es waren die folgenden drei Gründe:
1. Ich sage oft im Streit wir können uns ja auch trennen oder sage ich will mich trennen
2. Er will nicht aus seiner Stadt wegziehen (wir wohnen in unterschiedlichen Städten)
3. Er braucht momentan einfach Zeit für sich

Gefühle hätte er aber noch.

Ein bisschen Hintergrund dazu:
1. Ja das tue ich. Er weiß, dass es aus Angst ist ihn zu verlieren. Quasi gleichzeitig als er mir gesagt hat er muss über alles nachdenken am Wochenende, habe ich erkannt wie ich ihn damit verletzte und er vielleicht auch Angst hat ich könnte mich trennen. Das habe ich ihm gesagt und gesagt ich werde das ändern. Das hatte ich bisher noch nie.
2. Wir wohnen ca. 200 Kilometer auseinander und haben momentan ein gemeinsames Projekt in seiner Stadt. Ich wollte dort nicht hinziehen und hab ihm das immer deutlich gesagt, weil ich die Stadt nicht so mag. Er will nicht wegziehen. Am Sonntag habe ich ihm hat gesagt, dass mir die stadt egal ist, weil mir der Mensch wichtig ist. Ich also auch in seine Stadt ziehen würde.
3. Ich würde ihm alle Zeit der Welt geben. Und habe ihm gesagt ich gebe ihm Abstand. So etwas wie eine Pause o.ä. lehnt er aber generell ab.

Ich weiß dass ich gerade mit dem ersten Punkt viel kaputt gemacht habe. Hatte diese Erkenntnis am donnerstag aber das erste Mal und weiß ich kann mich ändern.

habe noch gar nicht alles gelesen bin aber daran hängen geblieben: wir können uns ja auch trennen

weshalb hast du das gesagt?

Ich hatte immer ganz schrecklich Angst, dass er sich trennt.
Irgendwie war es eine Schutzstrategie es dann selbst zu sagen, als ob es an einfacher wäre wenn ich mich getrennt hätte.
Ich wollte mich nie wirklich trennen, nie.

Ich weiß das Verhalten war absolut dumm und nicht förderlich und am Ende hat er sich genau deshalb getrennt.

Ich kann es nur leider nicht mehr rückgängig machen, auch wenn ich es liebend gerne täte.

Hallo @ste87,

Zitat von Ste87:

1. Ich sage oft im Streit wir können uns ja auch trennen oder sage ich will mich trennen

Eine Trennung als Drohung einzusetzen ist ein Machtspiel. Du nimmst ihm damit die Sicherheit und das Vertrauen. Ganz automatisch baut jeder bei einer solchen Drohung einen Schutz auf und distanziert sich emotional. Zum Selbstschutz. Du schreibst, du sagtest das oft im Streit. Ihr habt euch oft in einem Jahr gestritten? Warum? Und du hast es oft gesagt? Jedes Mal hast du ihn ein bisschen vertrauter mit dem Gefühl der Trennung von dir gemacht. Bis es zu einer ganz normalen Option wurde. Nun hat er sie umgesetzt.

Zitat:

2. Er will nicht aus seiner Stadt wegziehen (wir wohnen in unterschiedlichen Städten)

Wieder ein Machtkampf. Wenn eure Beziehung eine Zukunft haben soll, muss er also zu dir kommen. Warum sagst du das so radikal? Bis das Zusammenziehen konkreter wird, musstest du dich doch gar nicht so radikal positionieren. Und es gibt auch Kompromisse. Übergangszeiten, Wochenendlösungen, Jobwechsel und vieles mehr. Es musste ja keiner auswandern, es geht um 200 km. In die Mitte ziehen und schon ist es eine Pendlerdistanz. Natürlich hast du jedes Recht für dich zu sagen, du willst nicht aus deiner Stadt weg. Er auch. Dann muss man eben gemeinsam eine Lösung finden. Du hast ihm praktisch zu verstehen gegeben, entweder so wie ich will oder keine gemeinsame Zukunft.

Zitat:

3. Er braucht momentan einfach Zeit für sich.

Zitat:

Ich würde ihm alle Zeit der Welt geben. Und habe ihm gesagt ich gebe ihm Abstand.

Zitat von Ste87:

Heute morgen hab ich ihn leider mit Nachrichten bombardiert.

Zitat von Ste87:

Ich habe leider gerade die Kontaktsperre nicht gehalten und versucht ihn anzurufen.

Auch wenn ich emotional vollkommen nachvollziehen kann, warum du so handelst, weißt du bestimmt auch selbst, dass du gerade genau das machst, was er als Trennungsgrund angegeben hat. Das ist die Verlustangst, die aus dir spricht.

Vielleicht überlegt er es sich nochmal, vielleicht nicht. Aber du musst anfangen, dich auf dich zu konzentrieren. Versuche dich abzulenken, weine um ihn, sei auch mal wütend, dass er sich vor Weihnachten trennt und nicht mit dir geredet hat. Aber lauf ihm nicht nach. Das macht es für dich emotional immer schlimmer. Er weiß, dass du ihn zurück möchtest. Du musst es ihm nicht nochmal sagen. Ob er nochmal möchte, liegt ganz alleine an ihm.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und drück dich mal aus der Ferne.

Danke @Butterkrümel für die offenen und ehrlichen Worte!
Du hast mit allem Recht und ich weiß dass das alles falsch war.
Ich habe das nun auch erkannt nur leider ist es zu spät!
Wenn ich könnte würde ich alles rückgängig machen. Es waren eben immer die gleichen Themen über die wir gestritten haben und zwar hauptsächlich dass zusammenziehen, da war jeder stur.

Ja du hast recht es ist 100% Verlustangst.
Er hat angeboten im neuen Jahr nochmal über die Gründe zu sprechen aber auch betont, dass es nichts an seiner Entscheidung ändert.
Ich denke das ist irgendwie noch Mitleid.

Ich weiß auch, ich kann ihn ja nicht überreden mit mir zusammen zu sein. Und ich weiß am besten lasse ich ihn erstmal los, ob er dann nochmal zurück kommt, wird die Zeit zeigen.
Leider kann ich momentan sehr schlecht logisch denken.

Gegen halb fünf kommt meine beste Freundin vorbei, darüber bin ich sehr dankbar.

Ich habe hier heute morgen gelesen, irgendwer schließt sein Handy abends im Briefkasten ein, weil er dazu neigt, abends zu schreiben, ich finde die Idee irgendwie gut.

Hey Ste87,
wir waren damals getrennt, weil er sich über seine Gefühle nicht im Klaren war. Er war überarbeitet, gestresst und psychisch labil (was er sich aber nicht eingestehen wollte, ich glaube bis heute nicht). Er hat rumgeeiert, er wäre nicht mehr glücklich und vielleicht könnte es die Beziehung sein. Nach 5 Wochen Schwebezustand habe ich ihm gesagt, dass, wenn er sich nicht für mich entscheiden kann, ich das als Entscheidung gegen mich sehe und er ausziehen soll. Er hat dann immer noch irgendwie versucht Kontakt zu halten und ich habe ihm nach 2 Monaten ziemlich hart am Telefon gesagt, dass es aus und vorbei ist und ich jetzt einen Cut brauche. Zwei Wochen später kam er wieder.
Ich bereue es nicht, weil ich mir so nicht vorwerfen kann, ich hätte es nicht versucht. Wir haben gemeinsam gegen seine Depression und Burnout gekämpft, aber er hat mich schon sehr arg außen vor gelassen. Jetzt bekam ich zwei (für mich sehr harte Jahre) später den Laufpass: Er glaubt, die Gefühle reichen nicht mehr.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist oder ob er Gefühlskalt durch seine Depression ist... er hat auch Angst Entscheidungen zu treffen.
Klar, kann ich mir jetzt auch anhören: Warum hast du ihn zurück genommen? Aber es ist nicht alles nur schwarz und weiß.
Nochmal würde ich das aber nicht machen, das weiß er auch.

Ich finde auch, es liest sich ganz stark als würdest du dich von ihm abhängig machen. Dass er noch erreichbar ist, zeigt vielleicht auch, dass er ein netter Kerl ist, der dir nicht unnötig vor den Kopf stoßen will. Ich glaube auch: Abstand, Freunde treffen, trauern... aber nicht ihn bombardieren

Hi Wiene,
ich würde dir nicht sagen, wieso hast du ihn denn zurück genommen etc. ich finde auch es gibt nicht nur schwarz und weiß und schon gar nicht in der Liebe.
Mein Ex sieht das leider ganz anders, für ihn gibt es nur schwarz und weiß und deshalb sagt er auch, er kann seine Entscheidung nicht zurück nehmen.
Ich habe leider immer noch Hoffnung.
Ja wahrscheinlich mache ich mich abhängig von ihm und wahrscheinlich auch deshalb das Verhalten in der Beziehung. Ich wollte immer das er mich glücklich macht. Ich weiß dass das falsch war.

Nur jetzt wo ich diese Einsicht habe und auch etwas ändern möchte, ich möchte eine Therapie machen z.B., will er nicht mehr und das finde ich so tragisch.
Ich würde es ihm so gerne zeigen und beweisen können.
Für mich war er der spätere Vater meiner Kinder.

Ich weiß, das bombardieren das schlechteste ist. Deshalb habe ich mich auch hier angemeldet, weil ich glaube es hilft mir dabei.

Oh ja, das mit dem glücklich machen ist echt so ein Punkt.
Ich glaube / vermute mein Ex hat auch immer erwartet, dass die Beziehung ihn glücklich macht. Das hat auch lang funktioniert, aber geht nicht ewig und eigentlich darf es so gar nicht funktionieren. Glücklich sein muss man mit sich selbst und das darf man nicht von einem anderen abhängig machen.
Ich habe immer versucht, alles so zu gestalten, dass es ihm gut geht. Das hat mich ziemlich kaputt gemacht und enorm viel Kraft gekostet und ich habe mich bis heute noch nicht vollständig davon erholt. Und ich glaube, als ich diese Kraft nicht mehr hatte, als es nicht mehr gereicht hat, ist er gegangen.

Ja, das hier anmelden war eine super Entscheidung! Ich hatte auch ein paar Mal den Drang, ihm noch zu schreiben, ihn anzumaulen, für Dinge, die er getan hat oder um nach Antworten zu suchen. Ich wurde immer super überzeugt, dass das keinen Sinn macht.

Vielleicht hilft es ja, wenn du dich wirklich mit dir beschäftigst und dich um dich kümmerst, auch eine Therapie ist sicher ein guter Anfang! Eigentlich kannst du dann nur gewinnen: DICH. Und wenn er dazu kommt, schön. Und wenn nicht, hast du aber das wichtigste trotzdem. Dich halt

Mir tut es gut, dass ich mich mal wirklich mit mir selbst auseinander setze und mich um mich kümmere. Das kannte ich gar nicht mehr! Weil ich mich auch so auf ihn versteift hatte.

Ach Ste87, ich kann mich in deinem Beitrag tatsächlich ein bisschen wieder finden.
Meine Beziehung hat auch fast auf den Tag genau 1 Jahr gedauert und für mich war es auch eine sehr intensive Beziehung und ich war noch lange nicht so weit aufzugeben.
Ohne meine ganze Story zu erzählen kann ich Dir nur sagen, unser erstes Trennungsgespräch war Ende August.
Danach folgte Streit, Auszug, kein Kontakt, er hat sich wieder gemeldet, ich bin zurück gegangen, wieder Streit, er hat vor einem Monat wieder Schluss gemacht, jetzt stehe ich hier und schreibe meine kleinen Tröpfchen Weisheit in ein Trennungsforum :-/
Ich kenne auch die Verlustangst, die dazu führt das Du mit Trennung drohst, die Du nicht so meinst, nur weil Du nicht willst das er geht und Du die Verlassene bist.
Wenn Du wüsstest wie gut ich Dich verstehen kann! Aber das würde jetzt den Rahmen sprengen.
Aber bitte glaube mir, wenn Du ihn jetzt nicht zur Ruhe kommen lässt und sofort aufhörst ihn unter Druck zu setzen, machst Du alles nur noch schlimmer.
Gib Dir Raum, und ihm auch. Arbeite an Dir und Deiner Verlustangst und gib ihm Luft zum Atmen und sich aus freien Stücken wieder für Dich zu entscheiden oder eben nicht.
Ich weiß auch das sich das in deinen Ohren nach nichts anhört und Dein ganzer Verstand sagt: Will ich aber nicht, ich will ihn! Ich will das er sich für mich entscheidet!
Ich habe auch immer wieder diese Gedanken und ihn klaren Momenten denke ich wieder... lass endlich los!
Es ist ein Auf und Ab... und man muss sich echt selber bekämpfen.
Und wenn das mit dem Briefkasten hilft ihn nicht zu kontaktieren, dann mach das... manchmal muss man sich halt selber austricksen
Ich wünsche Dir sehr das Du es schaffst.