Liebe Community,
ich bin ganz neu hier und versuche mal meine Geschichte zu schildern:
Mein Mann (34) und ich (27) sind seit heuer 10Jahren zusammen, seit fast 4 Jahren verheiratet und haben 3 wundervolle Kinder (8, 3 und 2 Jahre).
Um unsere ganze Geschichte zu erzählen muss ich weit ausholen.
Wir haben uns damals über Facebook kennengelernt als mich mein Mann anschrieb da er mich vom sehen (wir stammen ursprünglich aus der gleichen Stadt) kannte und mich näher kennenlernen wollte. Wie es so sein sollte haben wir uns von Anfang an super verstanden, es hat mir, damals süße 17 natürlich total imponiert dass ein 7 Jahre älterer Mann mich toll fand und ich habe mich Hals über Kopf in ihn verliebt. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch noch 250km weit weggewohnt und kam nur an den Wochenenden in die Heimat. Wir hatten zu Beginn mehr eine Affäre von der ich schnell mehr wollte aber bei ihm hat es bisschen länger gedauert aber letztendlich hat er sich auch in mich verliebt. Nach nur 4 Monaten habe ich alles hingeschmissen und bin zu ihm in die Heimat gezogen. Weitere 3 Monate später (ich war inzwischen 18) haben wir festgestellt dass ich, ungeplant, schwanger war. Nach kurzer Überlegung war für uns klar dass wir das Kind behalten würden und ich trotz Kind dann eine Ausbildung machen würde. Wir hatten anfangs schon immer mal Probleme was so Sachen wie Haushalt anging weil es einfach mein erster Haushalt war und ich erstmal schauen musste wie ich mich organisiere. Wenn er mich kritisiert habe dass es bei uns Zuhause unaufgeräumt und dreckig wäre dann habe ich mich immer sehr angegriffen und verletzt gefühlt. Er hat auch immer so einen bösen/verletzenden Ton drauf was er oft nicht merkt.Ich muss dazu sagen dass ich schon immer ein sehr kleines Selbstwertgefühl habe und mir gerne Bestätigung 'von außen' hole.
Unsere Tochter wurde 2010 geboren. Mein Mann ist und war von Anfang an der perfekte Papa, er war sich für nichts zu schade, hat gewickelt, gebadet, gespielt - einfach rundum perfekt.
Das erste Drama entwickelte sich 2011 nachdem wir in ein Mietshaus gezogen waren. Ich, fast 20, in einem großen Haus mit Kind während alle meine früheren Freunde Abi machten (zu der Zeit hatte ich aber zu diesen Freunden keinen Kontakt mehr weil sich durch meine Tochter alles verlaufen hat - ich hatte eigentlich keine Freunde). Ich bin in eine kleine Depression gefallen, habe alles in Frage gestellt, wollte mehr Beachtung von ihm, mehr Anerkennung. Letztendlich habe ich via Internet jemanden kennengelernt, eins führte zum anderen und ich habe ihn betrogen weil ich dort das fand was ich bei meinem Mann vermisste. Mein Mann ist ausgezogen, zu seiner Mama vorübergehend. Ich habe mir mit meiner Tochter eine Wohnung gesucht, konnte und musste diese, dank finanzieller Unterstützung meiner Mama und Großeltern komplett einrichten. Es hat nicht lange gedauert da habe ich zu meinem Mann wieder Kontakt gesucht, habe ihn vermisst (oder es vermisst nicht mehr alleine zu sein?). Ich wollte ihn mit allen Mitteln zurückbekommen. Er hat mir nach langen Gesprächen verziehen bei denen er wirklich alle Details des Betrugs wissen wollte, aber konnte nie vergessen. Ich habe mir 1 Jahr lang jeden Tag anhören dürfen was ich verbrochen habe, was ich doch für ein Mensch sei. Ich bin von Haus aus kein besonderes körperlicher Mensch, also viel Körperkontakt, stundenlanges Kuscheln ist nicht immer meins aber von dem Zeitpunkt an wurde es noch weniger. Ich glaube im Nachhinein betrachtet ist durch seine Art meinen Betrug zu verarbeiten und mir vorwürfe zu machen etwas in mir kaputt gegangen. Er zog mit in die kleine Wohnung von mir und unserer Tochter, ich konnte meine Ausbildung sogar als Jahrgangsbeste vorzeitig abschließen, danach haben wir uns mitten in der Stadt eine super schöne Wohnung mit Garten gegönnt. Da klar war dass wir weitere Kinder wollen musste ich, von meinem Mann aus zwecks Elterngeld nach der Ausbildung ein Jahr vollzeit Arbeiten. Ich war abends unterwegs und lernte wieder jemanden kennen. Ich war zu der Zeit wieder sehr unsicher da ich die Veränderung des Vollzeit Arbeitens eigentlich nicht wollte, war in der Beziehung was einige Dinge betraf sehr unzufrieden und unglücklich. Ich hatte etwas schriftlichen und telefonischen Kontakt, das wars. Nachdem mein Mann das rausfand habe ich die Sache sofort beendet und mich wieder hinter meine Beziehung und die Arbeit daran geklemmt. Kurz darauf habe ich endlich meinen langersehnten Heiratsantrag bekommen und weitere 6 Monate später wurde ich mit unserer 2. Tochter schwanger und kurz darauf heirateten wir. Alles lief toll soweit, mein Mann arbeitete ja schon immer sehr viel (selbstständig im Familienbetrieb) also schon mal gut 50-70Std die Woche aber das war für mich okay. Kurz nach der Geburt unserer Tochter haben wir ein Grundstück auf das wir sehr lange gewartet haben gekauft und angefangen unser Haus zu planen. Ich habe mich sehr nach einem 3. Kind kurz darauf gesehnt und so wurde ich nur 8 Monate später erneut schwanger. 2016 war ein sehr hartes Jahr, mein Mann hat viel gearbeitet, gleich danach auf den Bau oft bis 22-23Uhr und das auch an Wochenenden. Wir hatten ein Dreiviertel Jahr kein Familienleben mehr was oft hart war aber ich hingenommen habe, das kommt halt mit dem Hausbau so. Ende 2016 sind wir dann endlich in unser Haus eingezogen. Seitdem haben wir immer noch 2 Baumängel wo viele Kräfte einfließen und meinem Mann keine ruhe lässt. Seit gut einem Jahr treibe ich wieder nach 10Jahren Sport, habe wieder mehr soziale Kontakte geknüpft mit alten Freundinnen und unternehme gerne etwas. Finanziell ist es jeden Monat sehr knapp durch den Hausbau. Wir leben gut, können auch einmal die Woche essen gehen aber große Sprünge sind nicht drin. Wir haben seit 3 Jahren keinen richtigen Urlaub ans Meer mehr gemacht und fliegen jetzt endlich in 2 Wochen in den Urlaub. Mir ist Urlaube, Unternehmungen und Aktivitäten schon immer sehr wichtig gewesen, mein Mann legt darauf gar keinen Wert.
Seitdem ich mir mehr Zeit für mich nehme, also seit gut 1 Jahr geht es stetig bergab. Wir haben kaum S. weil ich mich einfach nicht mehr von ihm angezogen fühle, ich fühle mich nicht erregt durch ihn und möchte auch nicht unbedingt angefasst werden, warum kann ich einfach nicht sagen. Ich mag es wenn er mir kleine Zärtlichkeiten mal schenkt, mal ein Kuss, ein Streicheln über den Rücken aber seitdem kommt noch weniger von ihm da er sagt dass meine ganze Körpersprache ausstrahlt dass ich eigentlich nicht angefasst werden möchte.
Er ist ein sehr komplizierter Mensch, er hat sich immer mehr von vielen Freunden abgewendet da diese ihm nicht mehr gepasst haben und mit 'sowas' brauch er sich dann nicht abgeben. Es geht schon soweit dass ich ungerne Freundinnen zu mir einlade weil ich bedenken habe dass sie ihm auch nicht passen und dann wird vor mir die ganze Zeit nur hergezogen (was schon der Fall war).
Ich frage mich zudem seit gut einem halben Jahr ob es das ist was ich vom Leben erwarten kann oder ob da noch mehr kommt? ich bin 27 und möchte ich so die nächsten 30 Jahre meines Lebens verbringen? ich möchte noch so viel erleben, Reisen, sehen und er ist so ein richtiger Stubenhocker geworden. Auch wenn wir die rMöglichkeit haben mal miteinander Essen zu gehen ist er zu müde, ich würde mir wünschen dass auch mal die Initiative von ihm kommt.
Ich zweifle meine Gefühle für ihn an da ich kaum mehr Zuneigung für ihn empfinde. Ich möchte ihn nicht groß Kuscheln, knutschen geschweige denn S.. Ich fühle mich zu jung um eine Beziehung ohne jede Körperlichkeit.
Zudem habe ich wieder vor 3Wochen jemanden kennengelernt der mir sehr gefällt und mit dem ich ab und an schriftlichen Kontakt pflege. Mein Mann weiß es nicht aber vermutet es und hat mir das auch schon so gesagt, da er meint ich wäre dann immer so und würde alles in Frage stellen wenn ich jemanden kennenlerne.
Wir haben vor 2 Monaten unsere Probleme schon festgestellt und wollten daran arbeiten wobei er da schon meine Gefühle für ihn angezweifelt hat da eben laut seiner Aussage nichts mehr von ihm käme.
Gestern haben wir erneut darüber gesprochen weil mein Mann meint dass die Situation eher schlimmer als besser wird und er so nicht mehr weitermachen kann. Er will mich so wie ich bin und ich soll mir endlich mal meiner Gefühle im klaren werden was ich möchte aber das weiß ich nicht
Wenn ich an eine Trennung an sich denke dann ist das okay, wenn ich dabei an die Kids denke, den Umzug, das Haus, alles was eben so dran hängt dann geht es mir schlecht. Dabei möchte ich doch einfach wieder glücklich sein ohne dass es egoistisch ist. Ich habe das Gefühl alles hängt jetzt an mir wie sein, mein und das Leben der Kids weitergehen wird und weiß einfach nicht weiter
Ich hoffe ich habe nicht zu verwirrend geschrieben.
05.05.2018 15:12 •
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