Hallo zusammen,
ich bin 36, Mutter von 2 Kindern (156) und wurde im Mai 2023 nach 15 1/2 Jahren plötzlich von meinem Mann verlassen.
Den Grund den er nannte - seine Gefühle reichen nicht mehr aus, er liebt mich nicht mehr.
Für mich ist eine Welt zusammengebrochen.
Er war für mich immer der Mensch, mit dem ich über alles gesprochen habe. Wir sind zusammen erwachsen geworden und haben alles durchgespielt was man so erlebt - Kinder, Hochzeit, Urlaube. Zukunftspläne - alles war dahin.
Wir hatten eine sehr gute Basis, funktionier(t)en super als Team, haben den Alltag bewältigt - klar gab es immer kleine Dinge die sich auch über Jahre -trotz ansprechen- nur kurzzeitig oder garnicht, geändert haben -von beiden Seiten aus. Muss gestehen, in den letzten 1-2 Jahren unserer Beziehung haben mich ab und an Gedanken an eine Trennung heimgesucht - aber ich habe weiterhin dran geglaubt, dass sich ja was ändern könnte.
Ich muss vielleicht auch erwähnen, dass wir in unseren über 15 Jahren auch 3 mal getrennt waren - meist so für etwa ein Jahr - auch immer von ihm ausgehend- weil er sich seiner Gefühle nicht bewusst war. Dennoch haben wir weiterhin zusammen gewohnt, in einem Bett geschlafen. Keiner hat sich anderweitig 'vergnügt'. Er hat sich gerne umgesehen, mehr aber auch nicht. Marktwert checken könnte man es nennen. Er kam dann immer wieder auf mich zu - er wolle doch nur mich.
Auch nach der Trennung 2023 haben wir uns -meinem Schmerz entsprechend- trotzdem gut verstanden. Im September 2023 ist er ausgezogen. Diesmal war es ernst.
Wir kamen weiterhin sehr gut aus - haben Dinge zusammen und/oder auch als Familie unternommen. Waren im Sommer 2023 zusammen im unserem vor der Trennung gebuchtem Urlaub, haben sogar im Oktober 2023 Urlaub für 2024 gebucht.
Zwischendurch kamen von ihm auch immer mal Eifersuchtsattacken, wenn ich zB mit Freundinnen unterwegs war. Daraufhin gab es im Januar 2024 einen ziemlich großen Knall - er hat mir Dinge anhängen wollen, die überhaupt nicht stimmten, die er sich in seinem Kopf zusammen gereimt hat.
Daraufhin wurde das alles ein wenig strenger, dass wir nicht so viel Kontakt hatten bzw dass auch die Zeit der Kinder viel aufgeteilter war. Es wurde wieder etwas besser zwischen mir und ihm - unsere gute Basis hat sich durchgesetzt und wir konnten auch wieder miteinander lachen.
Im April hatte er etwas mit einer anderen und hat sich bei mir regelrecht dafür entschuldigt - sein Gewissen habe ihn sehr geplagt. Das war nicht das was er wollte, er fühlte sich, als habe er mich betrogen - obwohl er sich fast ein Jahr zuvor getrennt hat!
Ich habe mich sehr viel mit mir und unserer Beziehung auseinandergesetzt, sehr viel verarbeitet, aufgearbeitet.
Im Juni 2024 kam er auf mich zu - er habe sich einige Gedanken gemacht und er überlegt derzeit viel in die andere Richtung - ob man nicht doch nochmal versuchen könnte, ob es sich zusammenfügt.
Wir waren im gemeinsamen Sommerurlaub - es schlich sich danach ein, dass er täglich zum essen hier war- Wir haben zusammen eingekauft, Essenspläne gefertigt, die Kinderwochenenden hat der das 6jährige Kind immer bei ihm geschlafen (beim 15jährigen Kind sehen wir das nicht so eng, die gestalten ihre Freizeit eh alleine). Wir haben die Wochenenden zusammen verbracht mit gemeinsamen Unternehmungen. Es war quasi nichts getrennt, nur dass jeder in seinem zuhause und in seinem Bett geschlafen hat.
Es gab keinerlei körperliche Annäherung!
Ich habe mich immer mal wieder rückversichert, ob wir denn noch auf dem Weg in die andere Richtung sind - dies wurde von ihm immer bejaht. So zuletzt Anfang Dezember 2024. Das ganze lief also etwa ein halbes Jahr so, mit sehr engem, täglichen Kontakt und eigentlich auch gemeinsamen Alltag.
Weihnachten und Silvester haben wir auch zusammen geplant und gefeiert.
Ich wollte jetzt aber gerne auch Gewissheit - entweder geht man dann jetzt auch mal einen Schritt weiter, nähert sich auch komplett wieder an - oder halt nicht. Es gab immer mal kleine Aufmerksamkeiten von ihm - aber dennoch habe ich irgendwie auch gemerkt, dass es nicht vorwärts geht . dass da nicht mehr kommt.
Ich bat um ein Gespräch. In diesem hat er mir dann offenbart, dass er im Sommer so gefühlt habe, dass sich aber nichts weiterentwickelt hat und er uns da nicht mehr zusammen sieht. Für ihn gibt es kein zurück mehr. Quasi sowas wie ein endgültiger Schlussstrich! Er schätzt mich und unsere Freundschaft, die wolle er auch nicht zwangsläufig aufgeben - aber als Paar sieht er da keine Zukunft mehr. Er möchte auch nicht mehr investieren oder an irgendwas arbeiten.
Das war für mich nochmal ein richtiger Schlag - ich habe 6 weitere Monate investiert, mein Bestes gegeben - und es hat nichts gebracht! Es war nochmal so, als wenn ich eine Trennung durchlebe - was es im Grunde ja auch irgendwie war.
Er sagte, wir sollen mal etwas Ruhe reinkommen lassen, jeder verarbeitet es für sich . dass Zeit sicherlich auch gut für uns ist - und wir dann auf freundschaftlicher Ebene gut weitermachen können. Ist auch von mir so gewollt.
5 Tage nach unserem Gespräch habe ich erfahren, dass er eine kennenlernt . sie schreiben, telefonieren, finden sich sympathisch, wollen sich treffen, näher kennenlernen, könnte was festes werden .
Er hält da mit Infos nicht hinterm Berg.
Muss gestehen, ich frage nach. Ich weiß, ist für mich nicht unbedingt hilfreich - vielleicht aber auch schon, damit ich sehe, wie weit er da eigentlich schon ist und wirklich mit uns abgeschlossen hat.
Mein Kopf ist nuuuur am denken - Wer ist sie? Ist sie direkt so viel besser? Vergisst er jetzt was wir hatten? Was wir haben? Will er die Freundschaft? Macht eine Neue das kaputt? Vergisst er unsere Zeit? Verliere ich an Stellenwert?
Und gleichzeitig bin ich so sachlich - ich weiß, dass sich nichts geändert hätte, wenn wir wieder zusammengekommen wären . wahrscheinlich hätten wir in 3-4 Jahren wieder an dem gleichen Punkt gestanden!
Gefühlsmäßig - überwiegt glaub ich eher die Gewohnheit - jetzt auch das Wegbrechen des täglichen Kontakts. eine gewisse (platonische) Liebe für ihn wird immer in meinem Herzen bleiben.
Mir ist bewusst, dass er nicht sein Leben lang alleine bleibt und da jemand Neues kommen wird.
Ich weiß auch, dass ich nichts davon habe, wenn ich sie direkt doof finde oder da irgendeine Bosheit versprühe.
Ich will überhaupt nicht die doofe ExFrau sein.
Es ist für alle beteiligten besser und einfacher - auch für mich- wenn ich die Situation jetzt akzeptiere. Ich bin da schon sehr bei mir - weiß, dass es jetzt wichtig ist, dass ich auf mich schaue. Und dennoch schweifen die Gedanken natürlich noch oft ab - auf ihn, auf die Neue.
Er sagt mir ganz klar, er möchte die Freundschaft, die wird niemand kaputt machen und das habe er bereits bei ihr so klar formuliert. Sie weiß Bescheid wenn er hier ist, wenn er mal zum Essen kommt. Er ist da schon sehr ehrlich.
Wir haben die Einigung getroffen, dass das Thema um die neue Frau erstmal keins ist, was zwischen uns beiden besprochen werden sollte. Manchmal kann ich es nicht lassen - er erinnert mich dran. Noch immer irgendwie ein Team.
Ich möchte mir meiner Art natürlich auch nicht das Gegenteil bezwecken, ihn im schlimmsten Fall nerven und wegtreiben.
Wie fällt es mir wohl leichter, mich aus meinem Gedankenkarussell zu befreien?
Da in vollkommene Akzeptanz zu kommen . und ihm im besten Fall sogar das beste Glück zu wünschen.
In meiner Idealvorstellung erleben wir gemeinsam ein neues Kapitel - Patchworkfamilie . und sitzen in ein paar Jahren mit neuen Partnern, einer Schar Kinder, irgendwo zusammen an einem Strand!
28.01.2025 13:08 •
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