Frau zieht wegen Arbeitskollegen aus

Zitat von Freudenfeuer65:

Meine Frau hat mir vor ca. 7 Monaten gesagt, dass sie mit mir nicht mehr glücklich ist.

Welche Gründe hat sie für ihre Unzufriedenheit genannt? Welche Maßnahmen oder Veränderungen wurden getroffen um an der Situation etwas zu verändern? Gab es überhaupt eine Chance für positive Veränderungen oder war das mehr so in die Richtung Ich knall dir meine Unzufriedenheit auf den Tisch, es ist deine Schuld und jetzt seh zu das du mich wieder glücklich machst?

Zitat von Freudenfeuer65:

Wir haben auch seit längerer Zeit keinen körperlichen Kontakt mehr.

Es steht niemandem zu die Qualität einer Beziehung anhand der intimen Aktivitäten zu bewerten. Letztendlich entscheidet jedes Paar und die Beteiligten Partner selbst wieviel Intimität gewünscht/gebraucht und somit in Ordnung ist.
Die Frage stellt sich mir trotzdem: Ist der fehlende Körperkontakt für dich wirklich in Ordnung gewesen? Oder resultierte der fehlende Körperkontakt als direkte/verspätete Konsequenz auf deine Untreue? Siehst du die fehlende Intimität vlt. sogar ein Stück weit als gerechtfertigte Strafe?
Kurzum: Ist diese Abstinenz in eurer Beziehung von dir tatsächlich GEWOLLT oder hast du dich damit in den Jahren einfach nur ABGEFUNDEN und gelernt deine Bedürfnisse zu unterdrücken?

Zitat von Freudenfeuer65:

Das rührt wohl auch daher, dass sie mir nicht verzeihen konnte oder kann, weil ich vor ca. 20 Jahren einen Seitensprung hatte! Diesen wirft sie mir bis heute alle paar Monate vor, was ich auch verstehe.

Beim letzten Satz bin ich erschrocken. Tut mir Leid das ich genauer Nachfrage. Reden wir hier von einem einmaligen Seitensprung im Sinne von einem One-night-Stand oder reden wir hier von einer Affäre die sich über einen kurzen/längeren Zeitraum gezogen hat?
Darf ich fragen wie ihr deinen Fehltritt damals aufgearbeitet habt?
Verarbeitet ist dieses Thema offensichtlich nicht, denn sonst würde es nicht alle paar Monate(!) seit 20(!) Jahren als Vorwurfsattacke hochkommen.
NEIN! Dafür musst du bitte kein Verständnis haben!
Ja, was damals passiert ist bzw. wie du dich damals Verhalten hast ist eine bodenlose Nummer. Es ist dem Partner gegenüber einfach nur respektlos, demütigen, verletzend etc. Ich bin kein Freund von Untreue, was auch immer damals deine Beweggründe gewesen sein mögen, tut mir Leid für die klaren Worte.
Dennoch habt ihr euch beide dazu entschlossen in dieser Partnerschaft zu bleiben. Aus meinem persönlichen Empfinden heraus sollte es nach dieser Entscheidung doch eigentlich das Ziel sein diese bestimmt traumatische Erfahrung aufzuarbeiten, zu verarbeiten, seine Lehren für die Zukunft daraus zu ziehen, abzuschließen und dann mit der Zeit zu heilen. Das ist bei euch nicht der Fall. Irgendwo im Verarbeitung-und Heilungsprozess ist irgendetwas schief gelaufen. Denn wenn ihr diese Krise wahrhaftig überwunden hättet, würdet ihr euch damals wie heute auf Augenhöhe begegnen, ihr würdet anerkennen und akzeptieren das diese negative Erfahrung nun eben zu eurer Beziehungsgeschichte gehört und das sie eben genau dies ist, nämlich GESCHICHTE. Es wäre euch möglich in angebrachten Situationen darüber zu sprechen, wenn ihr denn darüber sprechen wolltet, ihr würdet wissen welche Stärken negativen Emotionen ihr damals ausgesetzt gewesen seid ohne diese tatsächlich in vollem Umfang wieder erleben zu müssen. Das alles wären gesunde Anzeichen für einen fortgeschrittenen laufenden oder abgeschlossenen Heilungsprozess. Dieser Heilungsprozess im nennen wir es mal Endstadium macht eines mit Sicherheit völlig überflüssig, nämlich dass der Partner immer und immer wieder mit seinem Fehlverhalten konfrontiert wird, das er immer wieder in die Täterrolle und in ein Büßerhemd gesteckt wird. Das verhindert eine wirkliche Heilung, es verhindert das sich beide Partner auf Augenhöhe begegnen können, sondern befördert den einst betrogenen Part in eine Macht Position in der keiner der beiden stehen sollte.
Das die Heilung einer Verletzung die durch Untreue entsteht teils Jahre dauern kann ist nicht selten. Das Vorwürfe, gerade in der Anfangszeit, vorkommen ist irgendwo menschlich und gehören vermutlich auch zu den ersten Varianten sich Luft zu machen und irgendwie mit allen Emotionen klar zu kommen. Aber die Vorwürfe sollten doch mit der Zeit und voran schreiender Heilung nachlassen. Oder bin ich da einfach zu naiv?

Dir wird seit 20(!) Jahren in regelmäßigen Abständen ein und das selbe Vergehen vorgeworfen und du kannst dafür immer noch Verständnis aufbringen. Ich weiß nicht ob ich meinen Hut ziehen oder meinen Kopf schütteln soll.
Ich könnte das jedenfalls nicht.

Wenn ich in meiner Beziehung ein grobes Fehlverhalten an den Tag lege, die Beziehung dadurch stark zerrüttet wird und mein Partner sehr verletzt ist, dann muss ich die Verantwortung dafür tragen und zwar mit allen Konsequenzen. Wenn sich mein Partner dafür entscheidet bei mir zu bleiben und ich im Gegenzug alles mir mögliche unternehme gemeinsam mit meinem Partner die Beziehung zu stärken, die entstandenen Wunden zu heilen, einen erneuten Fehltritt zu vermeiden und in den darauf kommenden Monaten/Jahren keine groben Fehler mehr gemacht habe und eine gute Partnerin bin, dann DARF ich im Gegenzug auch erwarten nicht NUR auf diesen einen Fehler reduziert zu werden. Dann darf ich auch Anerkennung erwarten gemeinsam mit meinem Partner die Beziehung wieder auf Kurs gebracht zu haben, genauso wie mein Partner Anerkennung erwarten darf mich nicht in den Wind gejagt zu haben und mir nich eine Chance gegeben zu haben.
Denn seit 20 Jahren Vorwürfe wegen des selben Fehlers zu bekommen ist für mich mal sehr hart gesagt emotionale Misshandlung.
Was genau ist den Sinn und Zweck dieser Vorwürfe und in welchen Situationen kommen die den hoch?

Zitat von Freudenfeuer65:

Nach ihrem jobwechsel in der neuen Firma hat sie jemanden kennengelernt, in den sie sich wohl Hals über Kopf verliebt hat. Das hat sie mir dann gebeichtet.

Ist leider auch nur menschlich in einer langjährigen Beziehung mal Fremdverliebt zu sein. Es kommt dann immer darauf an wie damit umgegangen wird und ich sehe es sehr positiv das sie es dir gebeichtet hat.

Zitat von Freudenfeuer65:

Und irgendwann haben wir besprochen, dass sie dort hinzieht, um das Leben mit ihm auszuprobieren und damit sie überlegt, ob es mit uns noch eine Zukunft gibt.

Das ist sehr, sehr großzügig von dir. Kann mir sehr gut vorstellen, dass das emotional sehr viel von dir abverlangt hat diese Toleranz zu haben. Das könnten vermutlich die wenigsten. Was waren deine Beweggründe dem zuzustimmen?

Zitat von Freudenfeuer65:

Nach einiger Zeit wurde sie dort unglücklich. Sie hat dort nicht das gefunden, was Sie gesucht hat.

Ich glaube sie weiß selbst nicht was sie sucht und vlt. Ist sie auch einfach auf der Flucht vor ihren eigenen inneren Themen. Statt sich diesen zu stellen, umwandelt sie ihre innere Unzufriedenheit ins Außen und tritt im Außen die Flucht an. Wobei hier die Lösung eben nicht zu finden ist. Vlt. Ist es auch einfach eine Flucht die bereits seit 20 Jahren überfällig ist, weil sie sich durch den nicht heilenden Riss in eurer Beziehung emotional nicht mehr so sehr darauf einlassen konnte.
Wer weiß...

Irgendwie auch spannend: Wenn du sie betrügst/hintergehst wirft sie dir das 20 Jahre lang vor, aber wenn sie sich Fremdverliebt, auszieht, intim mit jemand anderem wird, dann hast du sie selbstverständlich dankend und klaglos zurück zu nehmen.
Da ich glaube, dass sie zur Zeit mit sich selbst und ihren Emotionen überfordert ist erspare ich mir die Frage, ob ihr bewusst ist was sie da macht.

Ich verstehe den Aspekt mit dem Null-Kontakt oder sich rar machen. Was mich wundert ist, bei deinem Wunsch zu bleiben in 6 Jahren mit ihr eine Weltreise zu starten. Keine Ahnung was ich an deiner Stelle wirklich machen würde, ob ich den Urlaub antreten würde oder nicht. Besteht die Möglichkeit, dass ihr zusammen fliegt und eine Unterkunft teilt, aber im Urlaubs Ziel dann trotzdem jeder sein Ding macht? Der Urlaub kann auch die Möglichkeit für einen gebührenden Abschluss für die letzten 31 gemeinsamen Jahre sein. Die Möglichkeit sich noch einmal richtig auszusprechen. Gefährlich finde ich nur, dass du emotional verständlicherweise noch nicht stabil bist.
Würdest du sie den überhaupt nochmal zurück nehmen wollen? Wenn ja, unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen? (Beispielsweise Paartherapie, der Verzicht dich weiterhin ihren all-monatlichen Vorwurfsattacken stellen zu müssen etc...)

Zitat von Freudenfeuer65:

Ich weiss nicht ob ich das alles mitmachen will. Aber ihr wisst schon das meine Frau und ich zur gleichen Teilen diesen Urlaub bezahlt haben und ...

Schenkt die Reise euren Kindern

Zitat von Freudenfeuer65:

das ist ja die verzwickte Situation und eine Woche vor urlaubsbeginn zu stornieren. Bei dem hohen Betrag würde uns das viel Geld kosten. Ich weiss ...

Der Ticket meines NM ist damals auch verfallen, wir haben nicht mal storniert. Der eigene Seelenheil ist mehr wert als 3000 Euro!

@darkenrahl

Zitat von darkenrahl:

das wird ihr Neuer kaum an dich zahlen

Keineswegs sollte der TE das seinem Nachfolger kostenfrei überlassen.
Aber er ist ja ohnehin fest entschlossen, die Reise anzutreten.

Zitat von Freudenfeuer65:

Nach ihrem jobwechsel in der neuen Firma hat sie jemanden kennengelernt, in den sie sich wohl Hals über Kopf verliebt hat.

@freudenfeuer, das heisst doch auch, sie wird ihn immer wieder sehen, oder?

Und dann darf der TE jede Menge Bilder von ihr machen, die sie dann umgehend dem Lover weiterleitet. Allein die Vorstellung und ständige Beteuerungen ihrerseits, dass es mit dem EM nichts läuft und sie lediglich wegen dem Geld mit ihm gefahren ist

Zitat von alleswirdbesser:

dass es mit dem EM nichts läuft und sie lediglich wegen dem Geld mit ihm gefahren ist

... oder gar die Wahrheit: dass die Reisen mit EM immer toll waren. Und ansonsten liefe sowieso nichts....

Zitat von Sonnenblume53:

... oder gar die Wahrheit: dass die Reisen mit EM immer toll waren. Und ansonsten liefe sowieso nichts....

Ich denke meine Variante würde dem anderen Mann besser gefallen