@pinsANDneedles , also, bis 29 war er Jungfrau?
Ich habe mit 20 einen 27jährigen kennengelernt und mich bei unserem ersten 6 gewundert, weil er sich irgendwie unbeholfen und verklemmt gab. Aber ich dachte, halb so wild, das gibt sich noch.
Anderthalb Jahre später heirateten wir. Kurz darauf kam er damit heraus, dass
- ich im Grunde unanständig sei, denn er war bereits mein vierter 6ualpartner. Ich war seine erste. Aber eigentlich gehöre es sich so, dass der Mann der Erfahrenere und 6uell Führende sei;
- 6 nur der Fortpflanzung zu dienen habe, anderenfalls gehöre sich das nicht;
- ihm das alles - Ehe usw. - zu eng sei;
- dass er mich eigentlich nur geheiratet habe, weil es sich eben so gehört. Vor allem, da er Arzt war und sich irgendwann mit einer Praxis niederlassen wollte. Ich war Arztsekretärin und sollte dort mitarbeiten - als Ehefrau natürlich zum Nulltarif.
Etwas später fragte mich ein Kumpel von uns ganz direkt, ob mein Mann möglicherweise gleichgeschlechtlich sei: Er rücke ihm (dem Kumpel) immer irgendwie auf die Pelle und suche seine Nähe. Da kam ich ins Grübeln, denn mir fiel schlagartig auf, dass
- er sich gegenüber Frauen generell distanziert und sogar hochnäsig verhielt, gegenüber älteren und Single-Männern jedoch anbiedernd-unterwürfig;
- sein bester Freund und auch sein (von ihm sehr verehrter) Doktorvater tatsächlich gleichgeschlechtlich waren.
Gleichgeschlechtlichkeit war für meinen Mann jedoch ein Thema, das ihn entsetzte, weil es sich seiner Meinung nach nicht gehöre. Denn, siehe oben: 6 nur zur Fortpflanzung.
Mit 23 trennte ich mich von ihm und zog mir für diese Eigenmächtigkeit erneut seinen Unmut zu, da sich so was für eine Arztfrau, zudem so viel jünger und nicht-akademisch, ebenfalls nicht gehöre.
Zack, reichte er die Scheidung ein, wahrscheinlich als eine Art Machtdemonstration, um mich nicht schneller sein zu lassen.
Als er später erfuhr, dass ich kurz vor einem Umzug und meiner zweiten Heirat st and, reagierte er erbost, denn seiner Meinung nach hätte ich mir dafür zuvor seine Erlaubnis einholen müssen.
Was haben wir hier?
Aus meiner Sicht mit Anfang bis Mitte 20: einen Sonderling. Wobei ich die Tatsache, dass er seinen ersten 6 erst mit 27 hatte, damals zwar irgendwie schräg, aber nicht wirklich alarmierend fand.
Aus jetziger Sicht und mit psychologischem Laienverstand aber sage ich: Das vergleichsweise hohe Alter für den ersten 6 und dieses Gedöns mit Nähe und Distanz sind Alarmzeichen. Da hat jemand ein paar krasse Probleme beim Umgang mit dem anderen Geschlecht und mit dem Thema 6. Nicht konkret personenbezogen, sondern ganz allgemein.
Und er hat Probleme, sich das einzugestehen. Lieber lässt er's z. B. an einer andersgeschlechtlichen Partnerin aus und sucht Ausreden, mit denen er von seinem eigenen Unvermögen ablenken kann.
Wer jedoch solche Probleme mit sich selbst hat, der taugt auch für niemanden als Partner.
11.04.2021 11:12 •
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