Wie ich in früheren Threads bereits beschrieb, hatte ich vor einigen Jahren eine Affäre mit einem Kollegen, die leider dramatisch endete. Ich kehrte damals zu meinem Ehemann zurück, der mich trotzdem er über alles informiert war, noch immer liebt und kündigte schweren Herzens meine Arbeitsstelle. Da ich aber dem AM noch lange nachtrauerte, hielt ich weiterhin Whatsappkontakt, der alles andere als erfreulich verlief. Wir zerfleischten uns gegenseitig in immer neuen Diskussionen über die Gründe seiner Ablehnung. Er war es nämlich, der zwar den S. mit mir scheinbar genossen hatte, eine Beziehung aber ablehnte. Unterbrochen wurde dies erst, als er eine neue Beziehung hatte. Vergessen konnte ich ihn aber trotzdem nicht, trauerte noch viele Monate, gar Jahre um ihn.
Heute weiß ich, worum ich eigentlich getrauert hatte: Es war das Gefühl begehrt zu werden. Ich fühlte mich in seiner Nähe endlich als ganze Frau. Ich bin nicht besonders hübsch, das war ich nie. Entsprechend hatte ich auch nie besonders viel Erfolg bei den Männern. Meinen Ehemann lernte ich mit 19 kennen. Er war mein erster Freund. Nach 12 Jahren bitten und betteln, erklärte dieser sich endlich einverstanden mich zu heiraten und eine Familie zu gründen. Es war ein langer Kampf. Danach wähnte ich mich am Ziel meiner Wünsche. Unsere Ehe lief gut, wir hatten einmal die Woche S. , hatten ein gut geratenens Kind, Haus, etc. Erst als ich meinen Beruf nach der Familienpause verlor, begann ich etwas zu vermissen, ohne sagen zu können was es war. Ich begann um eine neue berufliche Perspektive zu kämpfen und wurde schließlich im soz. Bereich fündig. Schon meine erste Stelle im neuen Beruf war der Knaller. Es ging mir gut, ich bekam Anerkennung und fühlte mich wohl. Dort traf ich dann auch meinen späteren AM, der mir ständig Komplimente machte. Zuerst waren diese auf den Job beschränkt, dann wurde es persönlicher. Ich nahm endlich ab, kleidete mich anders und blühte auf. Es kam wie es kommen musste, nach dem Tod der Ehefrau des Kollegen, war dieser wohl sehr ausgehungert nach S. und nach Berührung. Ich stand zur Verfügung, ja drängte mich förmlich auf, denn ich war inzwischen ja sehr verliebt in den Mann. Manchmal träumten wir sogar von einer gemeinsamen Zukunft, gemeinsamen Reisen, einem Leben auf dem Land. Da ich versuchte, meinem Mann gegenüber fair zu bleiben und ehrlich zu sein, gestand ich ihm meine Gefühle für den AM noch bevor wir zu ersten Mal im Bett waren. Ich trennte mich sogar, zog aus, ließ Mann und Kinder zurück. Erst dann bemerkte der AM wohl, was er in mir ausgelöst hatte. Und er zog sich von mir zurück, sehr konsequent. Alles Bitten und Betteln half mir diesmal nicht. Der AM tröstete sich derweil mit einer anderen Kollegin, die mir äußerlich sehr ähnlich war, nur ca. 30 kg leichter und entsprechend hübscher. Nach einem Brand in meiner Wohnung ging ich reumütig zurück zu meinem Mann, der mir dies sofort nahe legte, und es folgte der oben beschriebene unsägliche und quälende innere Eiertanz. Soweit so schlecht.
Meiner Ehe geht es trotz allem inzwischen wieder gut. Ich würde sogar sagen, besser denn je, denn wir haben viel an uns gearbeitet. Nur äußerlich habe ich mich wieder sehr zum Nachteil entwickelt, wohl auch wegen der vielen inneren Kämpfe die ich auszutragen hatte. Inzwischen bin ich sehr adipös. Mit einem BMI von 35 fühle ich mich ausgesprochen unwohl und hässlich.
Gestern dann ritt mich wohl der Teufel, nach einer Funkstille von 1,5 Jahren schrieb ich den AM wieder an. Sofort waren alle Gefühle wieder an der Oberfläche, Wut, Trauer, Ohnmacht, Sehnsucht, Verliebtheit. Der ganze Dreck, sofort wieder da. Entsprechend eskalierte unser Whatsappdialog und fand seinen Höhepunkt in der Aussage des AM, dass ihm mein Körper sowieso nie gefallen hätte. Treffer ins Schwarze. Genau das ist der wundeste Punkt in meinem Leben.
Ich frage mich jetzt, was zum Henker ihn damals geritten hat, trotzdem mit mir ins Bett zu gehen. Warum tun Männer sowas? Warum sagen sie einem nicht sofort, was Sache ist, sondern lügen einem was in die Tasche, bis sie endlich am Ziel sind. Ehrlicher wäre es gewesen, wenn er eine professionelle Dame benutzt und für ihre Dienste bezahlt hätte. Nur weil ich ihm diesen Service umsonst bot, nahm er meinen fülligen Körper in Kauf? Im Ernst? Oder sind Männer blind und taub, wenn einmal ihr bestes Stück die Regie übernommen hat. Dieser Mann hätte fast mein Leben ruiniert und nicht nur meins sondern auch das meiner Familie. Zugegeben, ich war daran nicht unschuldig, aber meine Sehnsucht danach, endlich einmal begehrt zu werden war so riesig groß.
Heute habe ich den schlimmsten Tag seit langem. Ich versinke ich in Trauer und Selbstmitleid. Inzwischen bin ich ja über 50. So etwas werde ich nie wieder erleben, denn natürlich werde ich mit zunehmendem Alter nicht unbedingt attraktiver. Wie kann ich mit mir wieder ins Gleichgewicht kommen?
Ich bitte dringend um Hilfe!
lg Shedia
20.03.2018 10:42 •
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