Hallo liebes Forum,
ich glaube, ich muss mir einfach mal meinen Frust von der Seele schreiben und wäre sicher auch dankbar für den ein oder anderen Ratschlag.
Die Kurzform der Situation:
Mein Ex und ich haben uns vor etwa 3 Wochen getrennt (er 34, ich 32). Wir waren 8 Monate zusammen, ich war seine erste Partnerin nach seiner gescheiterten Ehe. Er war mit ihr sehr lange zusammen und davon 5 Jahre verheiratet, sie haben ein gemeinsames Kind. Er hat sich getrennt, weil er sie nicht mehr geliebt hat. Nur 2 Monate nach seiner Trennung haben wir uns kennengelernt. Nicht geplant oder auf einer Dating App, wir haben uns einfach in einem Café gesehen und waren beide geflasht voneinander und ich habe ihm meine Nummer auf den Tisch gelegt.
Es war eigentlich alles viel zu früh nach seiner Trennung und obwohl wir unendlich verliebt waren, hatten wir nie diese himmelhochjauchzend-Phase, weil einfach das Thema Ex und Scheidung ständig auf dem Tisch war. Sie hat ihn seine Tochter nicht oft sehen lassen und hat der Kommunikation zwischen den beiden immer Steine in den Weg gelegt, was ihn natürlich völlig fertig macht. Er ist zerfressen von der Angst, dass man ihm den Kontakt zu seiner Tochter verwehrt. Das ist absolut verständlich, aber das war für unsere Beziehung eine ungemeine Belastung, da es bei jedem Treffen um dieses Thema ging. Ich habe mich darüber aber nie beschwert und immer versucht, so gut es ging, eine Stütze für ihn zu sein.
Irgendwann haben sie eine Regel gefunden, bei der er sie einmal wöchentlich und alle zwei Wochen auch am Wochenende bei sich haben durfte.
Das hat mich natürlich für ihn sehr gefreut und eigentlich war es auch so gedacht, dass wir dann gemeinsam etwas mit ihr unternehmen, aber dazu ist es nie gekommen. Er hatte weiterhin Angst, dass seine Tochter seiner Ex von mir erzählt und sie dann aus Eifersucht den Kontakt zu ihr wieder einschränkt. Da ich auch das irgendwo verstehen kann, hab ich es so hingenommen. Es hieß ja immer Nach der Scheidung wird das alles einfacher.
Nun kam es so, dass es mir vor ein paar Wochen sehr, sehr schlecht ging. Ich hatte einen Unfall und kam psychisch nicht gut damit klar und die Zeit hat mir auch gezeigt, wie wenig ich von meinem Partner habe. Er konnte nicht bei mir bleiben und mich pflegen, immer musste irgendwas mit Anwälten geklärt werden oder was weiß ich was. Ich habe mich furchtbar einsam gefühlt und habe ihm eines Tages dann erzählt, wie es mir geht. Das hat ihn tierisch unter Druck gesetzt und er meinte, er könne sich jetzt damit nicht beschäftigen, er hätte selbst zu viel um die Ohren.
Am nächsten Tag kam er zu mir und entschuldigte sich. Wir haben uns dann liebevoll und weitestgehend einvernehmlich getrennt. Ich war selbst einfach so verletzt von seinem Verhalten, dass ich es als die einzige Lösung gesehen habe.
Seitdem haben wir uns nicht gesehen, aber er hat mir immer mal wieder Nachrichten geschrieben, dass er mich vermisst, dass es nicht an mir liegt, er mich unglaublich liebt und ich eine Traumfrau bin. Er müsse einfach erst sein Leben auf die Reihe kriegen.
Ich glaube ihm das, weil ich sowohl merke, wie sehr er mich liebt, als auch, wie wenig er sein Leben momentan strukturiert hat und auch, dass ich darin einfach keinen Platz habe momentan.
Aber es schmerzt und ein Teil von mir würde so gerne nochmal über alles reden (er hat zweimal vorgeschlagen, dass wir reden und ich habe es beide Male abgelehnt, weil es mir zu weh täte, ihn zu sehen). Nur, was soll das bringen? Die Situation wird sich ja nicht ändern. Die Scheidung kann frühestens in zwei Monaten eingereicht werden und Gott weiß, wie lange es dauert, bis alles durch ist.
Ich fühle mich so, als hätte ich 8 Monate in einer Warteschleife gehangen und kurz bevor ich dran war, bin ich aus der Leitung geschmissen worden.
Ich habe noch seine Sachen bei mir und es graut mir davor, sie ihm zurückzugeben, weil es dann so endgültig ist. Andererseits will ich das auch erledigt haben, damit ich nicht weiter hoffe, dass auf magische Weise alles wieder gut wird.
Danke für's Zulesen.
03.06.2024 08:42 •
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