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Ich war die Frau nach der Ehe

alleswirdbesser
@NotSoEasy mir ist was Ähnliches passiert, du bist da definitiv nicht alleine mit so einem Fehler. Manchmal funktioniert es sogar, nur meist eher weniger. Aber man lernt daraus und du bist noch jung, hast kein Kind, dass in diese Geschichte reingezogen wurde, musst nicht umziehen…. Dein Leben geht weiter, nur dieser Herzschmerz - da muss man einfach durch. Aber den Fehler machst du kein zweites Mal

04.06.2024 22:06 • x 4 #46


S
Liebe @NotSoEasy
Zitat von NotSoEasy:
kam es so, dass es mir vor ein paar Wochen sehr, sehr schlecht ging. Ich hatte einen Unfall und kam psychisch nicht gut damit klar und die Zeit hat mir auch gezeigt, wie wenig ich von meinem Partner habe. Er konnte nicht bei mir bleiben und mich pflegen, immer musste irgendwas mit Anwälten geklärt werden oder was weiß ich was. Ich habe mich furchtbar einsam gefühlt und habe ihm eines Tages dann erzählt, wie es mir geht. Das hat ihn tierisch unter Druck gesetzt und er meinte, er könne sich jetzt damit nicht beschäftigen, er hätte selbst zu viel um die Ohren.

Das zeigt doch seinen wirklichen Charakter. So würde man doch einen ganz „ normalen“ Freund schon nicht behandeln…..

Vielleicht ist es ja so, dass er einfach ein Egoist ist. Vielleicht ist ja seine Ehe auch daran gescheitert und seine Ex so schlecht auf ihn zu sprechen…..Würde mich ehrlich gesagt nicht wundern.

Soll aber alles nicht dein Problem sein. Selbst wenn er sich 24/7 allein um sein Kind kümmern würde, hätte er, wenn er es wirklich gewollt hätte, hier für Dich da sein können.
Was willst du mit jemand, auf den du dich nicht verlassen kannst, dauerhaft in deinem Leben?

Natürlich tut es jetzt sauweh, aber da solltest du dir mehr wert sein……

05.06.2024 08:04 • x 8 #47


A


Ich war die Frau nach der Ehe

x 3


N
Danke für die vielen lieben Nachrichten. Das hilft ein wenig, mit diesem ekligen Gefühl klarzukommen.

Gestern habe ich mich das erste mal seit der Trennung getroffen, da ich ihm seine Sachen wiedergegeben habe.
Das war emotional sehr anstrengend. Wir haben sehr lange geredet, viel geweint und uns leider auch einmal geküsst. Aber Schwamm drüber.
Er betonte gestern immer wieder, dass es ihm sehr schlecht geht, es würde etwas mit ihm nicht stimmen und er würde sich jetzt Hilfe suchen. Er wisse nicht mehr, wer er ist und hätte kein Gefühl für sich selbst.
Er meinte, er kann mir nicht weiter wehtun aber das würde er gerade immer wieder. Er müsste sein Leben auf die Reihe bekommen, bevor er überhaupt in einer Beziehung sein kann.
Er hat sich immer wieder entschuldigt, mich da mit reingezogen zu haben und meinte, ich hätte keine Chance gehabt ausser zu allem weiter ja und amen zu sagen und das will er unter keinen Umständen mehr.
Ich verstehe das alles, aber es schmerzt unglaublich.

Wenn ich in einem Satz gesagt habe, dass ich ihn liebe, hat er jedesmal die Augen geschlossen und ich dich auch geflüstert, als würde ihm das physische Schmerzen bereiten. Und wenn wir uns umarmt haben, hat er mich so fest an sich gedrückt und seine Nase in meinen Hals versenkt und ist in Tränen ausgebrochen.
Ich glaube ihm schon, dass er diese Gefühle für mich hat, aber das macht es eigentlich nur schmerzhafter.

Ich habe ihn zum Schluss gefragt, ob er denkt, dass wir irgendwann wieder ein Paar werden können und ob er sich das wünschen würde. Da meinte er nur, dass das eine unfaire Frage wäre. Er nichtauf keinen Fall, dass ich auf ihn warte. Er will, dass ich glücklich bin und das ginge momentan nicht mit ihm.

Ich bin heute völlig erschöpft von diesem Treffen und den Emotionen. Heute kann ich nichtmal mehr weinen. Er fehlt mir und ich weiß nun sicher, dass er will, dass ich weiterziehe. Und das tut höllisch weh.

05.06.2024 09:56 • x 8 #48


LostFeelings
Zitat von NotSoEasy:
Ich bin heute völlig erschöpft von diesem Treffen und den Emotionen.

Ich nehme dich mal ganz feste in den Arm. Du bist mit deinen Erfahrungen nicht alleine und viele hier können dich verstehen, fühlen und halten. Versuche vieles von dem zu tun, was dir gut tut, spazieren, gutes Essen, Journaling etc. Und einfach weinen…
Er hat bestimmt auch Gefühle für dich, so wie du für ihn. Das macht es gerade so unfair.

Wenn du ein bisschen getrauert und deine Wunden geleckt hast, dann kannst du aus dieser Erfahrung sehr viel über dich und deine Bedürfnisse lernen. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob du danach gefragt hattest, aber mir sprangen ein paar Passagen ins Auge:
Ich hab mal ein paar Beispiele rausgepickt, (vermutlich weil ich auch eine Frau 3 Monate nach 15 jähriger Ehe war)

Zitat von NotSoEasy:
hatten etliche Gespräche am Anfang unserer Beziehung, in denen ich ihn mehrfach gefragt habe, ob er sicher ist, dass er schon bereit ist und Platz für eine neue Beziehung hat

Dein Bauchgefühl schlägt also an, wenn etwas nicht stimmt. Das ist doch schon mal positiv.

Zitat von NotSoEasy:
Ich habe ihm nicht gesagt, wie schlecht es mir geht, weil ich keinen zusätzlichen Stress machen wollte. Er hat aber auch nicht wirklich gefragt, obwohl er natürlich von dem Unfall wusste

Hier bist du im Grunde darauf eingegangen, dass er nicht bereit ist für eine Beziehung und nahmst deshalb deine Bedürfnisse zurück. Und du kannst klar benennen was dir gefehlt hat (mehr Zeit, Nähe - sonst einsam, traurig), vielleicht ein bisschen zu spät.

Zitat von Larissa789:
Er hätte doch auch ganz klipp und klar sagen können: Ich mag dich, ich verbringe gerne Zeit mit dir aber werde noch sehr viel Zeit benötigen mich ernsthaft auf etwas festes einzulassen.

Würde ein frisch verlassener Mann aus einer langen Ehe erstmal an sich arbeiten, um eigene Muster zu erkennen(, die auch mit zum Aus der Ehe führten,) statt sich auf OD oder Dating generell zu konzentrieren, würden er ganz schnell selbst erkennen, dass er für nix Ernstes bereit ist. Das trifft sicherlich nicht auf jeden zu, aber auf viele. Deshalb kann ich als Frau nur auf mich und mein Bauchgefühl hören.

Zitat von SchlittenEngel:
Das hat ihn tierisch unter Druck gesetzt und er meinte, er könne sich jetzt damit nicht beschäftigen, er hätte selbst zu viel um die Ohren.

Genau, dann nimmst du dich mal nicht zurück und er kann schnell feststellen, dass er keine Kapazität für dich hat. Ich vermute da schwant ihm schon der Eindruck, er kann dir gar nicht so viel geben…und nachdem ihr euch trennt….

Zitat von NotSoEasy:
Er wisse nicht mehr, wer er ist und hätte kein Gefühl für sich selbst.

…ist auf einmal sein Rucksack auf seinen Schultern zurück, den du getragen hast. (Symbolisch gemeint) Überforderung, Ohnmacht. Er merkt so wie es ist, kommt er für sich nicht weiter und hat noch viel aufzuarbeiten.

Zitat von NotSoEasy:
Er will, dass ich glücklich bin und das ginge momentan nicht mit ihm.

Japp, da hat er wohl recht. Sicherlich hat er dir nicht wehtun wollen. Er schätzt dich sehr und du bist ihm wichtig, deshalb will er, dass du glücklich bist auch ohne ihn. Und sich vielleicht auch etwas von der Scham befreien, dass er doch stark auf deine Ressourcen Zugriff.

Die Quintessenz: du hast alles was du brauchst bereits in dir, um ungeeignete Partner zu identifizieren in der Kennenlernphase.

Und danke für diesen Satz, er beschreibt eine Beziehung mit einem verlassenen Mann aus langer Ehe kurz nach der Trennung so treffend.
Zitat von NotSoEasy:
Ich fühle mich so, als hätte ich 8 Monate in einer Warteschleife gehangen und kurz bevor ich dran war, bin ich aus der Leitung geschmissen worden.


Mich würde noch interessieren, ob Du die Warteschleife gespürt hast während der Beziehung?

06.06.2024 01:24 • x 3 #49


T
Liebe @NotSoEasy es tut mir so leid, was du gerade durchmachst
Was dir passiert ist, ist sehr unschön.
Ich denke du bist ein traurigerweise ein klassisches Opfer des Rebound-Effektes geworden. Tatsächlich zu schnell eine neue Beziehung nach der gescheiterten Ehe/Partnerschaft.

Woran ich das hier festmache..?
Dein Unfall hat es ans Licht gebracht - das hat die Regeln des Rebounds für einen Moment auf den Kopf gestellt... und schon war Sense.

Meist ist es so, dass ein gebrochener frisch Getrennter versucht, am anderen zu heilen - du warst ja auch sehr hilfsbereit, deinem neuen Partner eine Stütze, wie du selbst sagtest, hattest immer ein offenes Ohr!

Das ist meistens so. Oft scheitern diese Beziehungen dann irgendwann nach einer Weile und der Andere (ehemals frisch Getrennte) sagt nein nein, es lag nicht an dir sondern an mir... aber ich werde dir für immer dankbar sein, ich war innerlich zerbrochen und du hast mich wieder heil gemacht/aufgefangen...

Was ist bei euch passiert..?

Ganz unvorhergesehen hattest du einen Unfall und brauchtest selbst Hilfe.
ER hätte nun etwas geben müssen... aber auch geben WOLLEN, wenn es ihm in eurer Beziehung wirklich um dich als Menschen gegangen wäre.

In einer normalen Partnerschaft ist so etwas kein Ding. Da ist man durchaus mal für einander da, und wenn nicht 24/7, so doch auf jeden Fall mit Herz und Anteilnahme.

Aber in einer Beziehung wo der Eine nur auf sich selbst, sein zerbrochenen Herz und seinen Scherbenhaufen fixiert ist, und wo es in der neuen Beziehung (fairerweise - meist unbewusst!) darum geht, nur selbst Streicheleinheiten zu bekommen und was Gutes mitzunehmen... ja, in einer solchen Beziehung (Rebound-Beziehung) tickt das dann sehr anders.

Wir hatten hier vor kurzem den tragischen Fall einer ganz jungen alleinerziehenden Mama, die ihrem Partner (frisch getrennt mit Ex und Baby) nach einem Suizidversuch geholfen hatte, ihn betüddelt hatte und rund um die Uhr für ihn da war.
Bis es ihm nach 1,5 Jahren besser ging und er sich von ihr trennte!
Als SIE dann suizidal war, weil sie so mit den Nerven am Ende war, war ihm das egal. Er sah nur sich selbst.

Ich weiß, ist ein anderer Fall als euer, aber:
Seine Reaktion nach deinem Unfall, in dem Augenblick als EINMAL Du Zuspruch brauchtest... die war bezeichnend!

Natürlich kenne ich weder dich noch ihn. Ich will ihm auch unbekannterweise keinesfalls unterstellen, ein schlechter Mensch zu sein.
Und vor Allem denke ich, dass er das dich sicherlich nicht absichtlich als Rebound benutzt hat.

Dennoch denke ich: er hat sehr gerne mitgenommen, was du ihm gegeben hast - und klar vermisst er dich deswegen immer wieder. Keine Frage.

Aber... wahre Liebe war das jetzt einfach noch nicht.
Sonst hätte er vollkommen anders reagiert als es dir schlecht ging.

Dieser Mann ist innerlich (noch) nicht wirklich frei. Es war definitiv der falsche Zeitpunkt.

Ich wünsche dir sehr, dass du jemand unbelasteten kennenlernst und sehr glücklich wirst! ️

06.06.2024 04:13 • x 12 #50


Gorch_Fock
@
Zitat:
Gorch_Fock Du interpretierst ganz schön viel rein und reimst dir Dinge dazu, die weder so im Text stehen noch so stattgefunden haben.

Was solche Beiträge in einem Forum für Liebeskummer helfen sollen, ist mir ein Rätsel
?

Hi liebe TE, darfst Du gerne so sehen. Wieviele Infos Du erst auf Nachfrage auch von anderen Foristen geliefert hast, zeigt ja auf, dass ich wohl zum Zeitpunkt des Postings nicht ganz allein mit zu wenig Infos dastand.

Ich bin nicht seit gestern im Forum und einer meiner Punkte hier ist, dass ich Leuten nicht nach dem Mund rede, sondern meine Meinung und Ansichten vertrete.

Warum kommst Du denn in das Forum? Um Dir Bestätigung dafür abzuholen, dass Dein Verhalten richtig war?

Aus meiner Sicht zeigt Deine schon sehr ruppige Art auf Kritik zu reagieren nämlich sehr gut den Kern des Problems. So wie hier sich die Foristen Deiner Sicht anpassen sollen, so wirst Du Deinen Freund auch angehen. Halt passiv-aggressiv.

Das er sich getrennt hat, ist nachzuvollziehen. Druck, Verantwortung Dich nach einem Unfall zu pflegen und noch Deine Depression aufzulösen. Ganz klar, dass sind Aufgaben von einem Partner, der nicht fest mit Dir zusammenlebt und dessen Kind Du noch nicht mal als sozialer Elternteil erlebst. Das sind ganz schon hohe und überzogene Ansprüche. Nochmal die Frage: Warum hast Du kein soziales Umfeld, welches Dich dann auffängt? Wo ist Deine Eigenverantwortung? Aber ihn passiv unter Druck setzen (Du gibst selber zu Deine Erwartungen an ihn nicht konkret angesprochen zu haben) und sich dann über die Konsequenzen wundern? Find ich schwierig.

Und genau deshalb geht er aus der Beziehung, weil er vieles davon schon kennen wird und ihm die red flag in diesem Zusammenhang immer deutlicher wird. Absolut nachvollziehbar aus meiner Sicht.

06.06.2024 05:35 • x 1 #51


T
@Gorch_Fock ich glaube du hast die Beiträge der TE nicht gründlich gelesen - um all das ging es hier nicht!

Sie war ein Rebound für ihren Partner, und der fand es zwar gut, Streicheleinheiten und seelische Unterstützung von IHR zu bekommen - andersherum galt das aber leider nicht!
Dafür war einfach keine Kapazität da, da zuviel eigenes Elend.
Er war halt noch nicht frei.

Das ist aber NICHT die Schuld der TE - ja, wenn man so etwas noch nicht erlebt hat, kann man da durchaus naiv sein.

Es geht hier weder um das Kind, noch um unterstellte Depressionen (bitte aufmerksamer lesen- sie ist NICHT depressiv, sie hatte das zwei Wochen lang von einem Schädel-Hirn-Trauma, von einer Kopfverletzung!)

- Und sie wollte überhaupt nichts extremes von ihrem Ex!
Keine Rundumbetreuung oder dergleichen!

Er war nur leider zu NICHTS bereit, also auch nicht zu etwas Anteilnahme oder liebevollem Verhalten.

Ja, DAS ist eine Red Flag - zeigt es doch, dass da etwas ganz und gar nicht normal lief.
Schlicht: er hatte ihr emotional absolut gar nichts anzubieten.
Das ist leider zu wenig!

Kann jetzt nur etwas besseres kommen!

06.06.2024 05:48 • x 10 #52


T
Liebe @NotSoEasy bitte lass dich von Unterstellungen nicht abschrecken oder vertreiben.

Du musst dich hier nicht rechtfertigen... ziehe dir die Beiträge raus, die für dich hilfreich sind, von Usern die es gut mit dir meinen...

Wenn sich jemand getriggert fühlt, dass du unerfahrenerweise in einer Rebound-Beziehung gelandet bist... deren Problem, nicht deins.

Du hast klar beschrieben worum es ging und was bei euch gelaufen ist.

Fühle dich bitte nicht genötigt, dich zu rechtfertigen oder dich zu erklären nur weil mancher sich im Kopf Dinge dazureimt und ergänzt... das hat nicht wirklich mit dir zu tun.

06.06.2024 05:52 • x 7 #53


N
Erstmal möchte ich mich wirklich von Herzen für die vielen mitfühlenden und lieben Nachrichten bedanken. Die Nachrichten geben mir wirklich Kraft und ich lese sie mir in schwachen Momenten immer wieder durch, da sie mir zumindest kurzfristig einen Moment von Klarheit und Trost geben.
Danke auch für den Tipp mit der Ignorier-Liste. Ich wusste nicht, dass sowas geht, habe das aber nun gemacht.

Mir geht es nach wie vor nicht besonders gut. Meine Gedanken kreisen ständig, was sicher normal ist, trotzdem ist es einfach tierisch anstrengend. In einem Moment bin ich wütend und fühle mich benutzt, im nächsten Moment mache ich mir große Vorwürfe und überlege, wo ich mich hätte anders verhalten müssen, damit jetzt vielleicht alles gut wäre.. dann wieder muss ich mich stoppen, ihm nicht zu schreiben, dass wir das doch zusammen schaffen können, wenn wir uns beide lieben. Mir wird dann aber wieder klar, dass es eben gerade nicht geht, weil er zu viele Baustellen gerade hat und dann fühle ich wieder Leere..

Zitat von brokenforever:
Was war jetzt genau so toll an dem? Ein ziemlich egomanischer Rosinenrauspicker. Du bist noch so verblendet, dass du möglicherweise gar nicht erkennst, wie wertlos diese Beziehung für dich war.

Was hat er dir gegeben? Was hat von dir genommen?

Du hast sicher Recht, so toll wie er in meinem Kopf ist, wird er nicht gewesen sein. In manchen Momenten sehe ich das auch klarer. Dass er verantwortungslos und auch egoistisch war. Aber das war er ja nicht nur. Er hat mir als erster Mann das Gefühl gegeben, keine Angst vor Bindung zu haben. Das hat er anfangs immer wieder klar gesagt und gezeigt und auch immer von wir und uns geredet. Mir ist mittlerweile klar, dass ich mich habe blenden lassen, aber irgendwie macht es das nicht gerade weniger schmerzhaft und ich mache mir große Vorwürfe, dass ich eigentlich zum großen Teil selbst für mein Leid verantwortlich bin.

Zitat von LostFeelings:
Mich würde noch interessieren, ob Du die Warteschleife gespürt hast während der Beziehung?

Oh ja. Vom ersten Moment an. Anfangs hatte er noch als Profilbild das Hochzeitsfoto seiner Frau und sich drin, hat teilweise noch von wir und im Präsens gesprochen, wenn er von ihr geredet hat. Es war immer präsent, dass ich noch nicht dran bin. Und es hat vieles wehgetan, aber naiver Weise dachte ich eben wirklich, dass es mit der Zeit besser werden würde. Stattdessen wurde es immer schlimmer und ich habe immer weniger von ihm gehabt. Und wenn wir zusammen waren, ging es eigentlich fast immer um die Scheidung, irgendwelche Probleme, die daraus entstanden sind oder was er noch alles erledigen muss. Ein Gefühl von Paar und Zeit zu zweit, gemeinsamen Plänen gab es irgendwann garnicht mehr. Ich habe mir dann immer gesagt im August wird die Scheidung eingereicht, dann kann es bald mit uns losgehen. Auch naiv. Und leider fühle ich mich auch jetzt noch ein wenig wie in der Warteschleife. Zwar bin ich rausgeschmissen worden, aber mein gebrochenes Herz wünscht sich trotzdem, dass er irgendwann bereit ist..

Zitat von Soloperme:
Ich kämpfte in dieser Zeit mit der Diagnose Leukämie ums Uberleben, dazu sagte er, es sei nicht fair. Nicht fair, dass er nun ein neues befreites Leben beginnen wolle und ich ihn mit sowas belasten wuerde.

Liebe Soloperme, dein Beitrag hat mich total bewegt und ich möchte dir sagen, dass es mir unfassbar leid tut, was du durchmachen musstest. Sich solche Worte anhören zu müssen, während man eine solche Diagnose verarbeiten muss.. ich kann mir deinen Schmerz garnicht ausmahlen. Das tut mir furchtbar leid.
Geht es dir heute besser?

07.06.2024 11:59 • #54


T
Zitat von NotSoEasy:
In einem Moment bin ich wütend und fühle mich benutzt, im nächsten Moment mache ich mir große Vorwürfe und überlege, wo ich mich hätte anders verhalten müssen, damit jetzt vielleicht alles gut wäre..

Das Traurige ist, es macht bei einer normalen Beziehung durchaus Sinn, die eigenen Anteile zu hinterfragen, bei einer Rebound-Beziehung aber gar nicht.

So viel wie er gebraucht hätte/hätte haben wollen, hättest du nicht einmal geben können. Weil es nichts mit dir zu tun hat.

Ich denke auch nicht, dass der Mann grundsätzlich ein Egomane oder Egobrocken ist.
Ich denke, dass es mit der unverarbeiteten Beziehung und dem Rebound zusammenhängt.

Der Punkt ist - er hat sich so verhalten, weil seine Situation so ist wie sie gerade ist.

Hättet ihr euch tatsächlich ein, zwei Jahre später kennengelernt, hätte es unter Umständen ganz anders laufen können.

Wobei man auch sagen muss - wer weiß ob dann überhaupt etwas gelaufen wäre. Im Rebound-Modus suchen Menschen sich oftmals Partner, von denen sie sich dann trennen sobald sie sich wieder stabil fühlen.
Sie wollen dann wieder etwas anderes.

Insofern denke ich, dass deine ganzen Zweifel und Selbstvorwürfe hier eine große Energieverschwendung sind.
Du hast dir absolut nichts vorzuwerfen.

Du hast es versucht... es hat nicht geklappt.
Ich weiß, so simpel fühlt es sich für dich selbstverständlich nicht an. Wäre schön, wenn es so einfach wäre.
Und trotzdem ist es im Endeffekt so.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, zu heilen. So eine Erfahrung ist unschön. Du wirst aber darüber hinwegkommen und einen Mann finden, der frei für dich ist. Das wünsche ich dir sehr.

07.06.2024 12:55 • x 3 #55


N
Kann es denn sein, dass er in ein paar Monaten oder einem Jahr die Kapazitäten hat und es nochmal versuchen will? Oder bin ich als Rebound wirklich nur für den einmaligen Zweck da, ihn aufzupeppen? Sind die Gefühle, von denen er spricht wirklich garnicht für mich?
Aber wir haben doch so viele Gespräche gehabt, praktisch zusammen gelebt..

Will er mir nicht auf meine Frage, ob er sich wünscht, dass wir irgendwann wieder zusammenkommen, antworten, weil er mich schützen will oder weil er zu feige ist, die Wahrheit zu sagen?
Aber es wirkt so glaubhaft, wie er unter Tränen sagte, er wünsche sich nichts mehr als dass es mit uns klappt, aber er kann gerade kein guter Partner sein...

Hach.. ich weiß garnicht mehr, was ich glauben soll

07.06.2024 13:46 • x 1 #56


T
Zitat von NotSoEasy:
Will er mir nicht auf meine Frage, ob er sich wünscht, dass wir irgendwann wieder zusammenkommen, antworten, weil er mich schützen will oder weil er zu feige ist, die Wahrheit zu sagen?

Ich denke, weil er es in diesem Zustand einfach selbst nicht weiß und nicht sagen kann.


Zitat von NotSoEasy:
Aber es wirkt so glaubhaft, wie er unter Tränen sagte, er wünsche sich nichts mehr als dass es mit uns klappt, aber er kann gerade kein guter Partner sein...

So ist es leider wohl auch. Du solltest ihn da beim Wort nehmen.


Zitat von NotSoEasy:
Kann es denn sein, dass er in ein paar Monaten oder einem Jahr die Kapazitäten hat und es nochmal versuchen will?

Das kann dir leider keiner beantworten.
Möglich wäre es. Ich persönlich halte es nicht unbedingt für wahrscheinlich, aber das sagt natürlich nichts.

Zitat von NotSoEasy:
Oder bin ich als Rebound wirklich nur für den einmaligen Zweck da, ihn aufzupeppen?

Das war jetzt sicherlich so, weil er emotional nicht frei war.
Du sagst ja selbst er sprach noch häufig von seiner vorigen Beziehung in der Gegenwartsform und sagte von seiner Exfrau wir.

Wer von den beiden wollte denn die Trennung eigentlich?
Er nicht, oder? So kommt es zumindest rüber...


Zitat von NotSoEasy:
Aber wir haben doch so viele Gespräche gehabt, praktisch zusammen gelebt..

Du warst halt praktischerweise direkt ein Ersatz für die verlorene Zweisamkeit.

Wie gesagt - ich möchte dem Mann Null Böses unterstellen. Ganz bestimmt hatte er keine bösen oder schlechten Absichten. Den Egomanen, von dem andere gesprochen haben, sehe ich hier auch nicht.
Höchstwahrscheinlich ist ihm das mit dem Rebound ja selbst nicht einmal bewusst.

Nur, das nützt dir im Endeffekt ja auch nichts...

07.06.2024 14:33 • x 4 #57


Libellenfrau
@NotSoEasy Vermutlich möchtest du gerade anderes lesen, aber ich denke, seine Aussage war deutlich genug. Die Freundschaft war sehr ungleich, und auf eine einziges von dir geäußertes Bedürfnis hat er sehr ungut reagiert. Auch wenn er sich entschuldigt hat, tat er dies eine Abschlußerklärung. Wenn du dich jetzt (freiwillig) in eine Warteposition setzt, wird dir dies keine Beziehung auf Augenhöhe bescheren. Bitte versuche zu heilen, und nach deinen Bedürfnissen zu schauen. Dein übergroßes Verständnis wird nicht mit Liebe belohnt werden. Du hast dich unglücklich verliebt, dafür brauchst du dich nicht rechtfertigen, und du hast dir auch nichts vorzuwerfen. Ich hoffe, dass du einen klareren Blick für die Situation und dich selbst bekommst, sobald der erste Schmerz etwas nachlässt.

07.06.2024 14:41 • x 5 #58


N
Zitat von thegirlnextdoor:
Wer von den beiden wollte denn die Trennung eigentlich?
Er nicht, oder? So kommt es zumindest rüber...

Doch, die Trennung ging von ihm aus. Das war am Tag nachdem ich ihm am Telefon gesagt hatte, wie es mir geht und er sehr kalt reagiert hat. Er kam her, hat sich entschuldigt und wir haben uns kurz ausgesprochen. Dann meinte er schon da, er glaubt, dass er mir gerade nicht gut tut und er mich nur unglücklich macht und das wiederum würde auch ihm nicht gut tun. Ich habe einfach nicht widersprochen. Wir haben uns dann noch viel umarmt und auch gekuschelt und geweint.
Die nächste Woche hatte er immer mal wieder Nachrichten geschrieben, dass er mich vermisst, dass ich eine Traumfrau sei und er sein Leben erstmal auf die Reihe kriegen muss.

07.06.2024 14:47 • #59


T
@NotSoEasy ich meinte die Trennung von seiner Frau..?
Ist er der unfreiwillig Getrennte oder war er derjenige, der gegangen ist..?

Bei euch hatte ich schon verstanden, dass er sich getrennt hat, das ist auch logisch...

07.06.2024 16:11 • x 2 #60


A


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