Hallo!
Meine Freundin hat sich von mir getrennt.
Ui. bei nochmaligem durchlesen des Texts merke ich, dass der doch ganz schön lang und ausführlich geworden ist! Ich bedanke mich jedenfalls bei jedem der den Text liest und mir einen Ratschlag geben möchte! 3
Ich fange einfach mal ganz vorne an:
Ich (38) und meine Exfreundin (26) haben uns vor gut 3 ½ Jahren kennen gelernt und haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Nach endlosen Dates mit viel Tee und langen Gesprächen, hat es dann nach über vier Wochen endlich bei uns gefunkt und wir waren ein sehr glückliches Paar. Wir waren trotz des relativ großen Altersunterschiedes total auf einer Längenwelle und hatten von Anfang an die gleichen Ziele und träume im Leben. Viele unserer Freunde sagten uns immer wieder, wie glücklich wir gemeinsam aussehen und dass man uns den Altersunterschied gar nicht ansieht, weil wir uns total auf Augenhöhe befinden. Es hat halt gepasst wie der sprichwörtliche Deckel auf den Pott!
Nach ungefähr anderthalb Jahren ist sie dann auch bei mir eingezogen (bzw. ich bin in der Zwischenzeit extra in eine größere Wohnung gezogen, weil wir da schon geplant hatten, dass Sie irgendwann dazu ziehen wird).
Wir waren mehrmals zusammen im Urlaub, haben uns immer eine rosige Zukunft ausgemalt und offen darüber gesprochen, dass wir ja irgendwann gemeinsam Kinder und ein Haus haben wollen und haben in dieser Spinnerei sogar schon überlegt wo man eine Hochzeit feiern kann und wie wir das erste Kind nennen wollen.
In den letzten Monaten haben wir uns sogar intensiver auf Haussuche begeben und uns sogar einige Objekte sehr ernst angesehen. Im Dezember vergangenen Jahres hätten wir sogar beinahe eine Immobilie gekauft, aber es scheiterte am Ende nur an der Sturheit des Verkäufers, der von dem geforderten Verkaufspreis keinen Cent abweichen wollte.
Da wir aber keine Eile hatten und die Immobilie mit einigen kleineren Kompromissen verbunden war, haben wir das Haus dann am Ende doch nicht gekauft.
So ging unser Leben dennoch sehr glücklich weiter. Wir hatten selten Streit, und wenn, dann nur über die üblichen Dinge (Du hilfst zu wenig im Haushalt! oder Immer willst viel zu oft v*geln!), nicht wirklich schlimm und danach haben wir uns immer wieder relativ schnell beruhigt, über den Streit geredet und alles war wieder gut.
Vielleicht ist es wichtig dazu zu sagen, dass meine Exfreundin und ich einen Art Deal hatten. Ich habe die Einkäufe erledigt (da ich mit meinen Eltern eh einmal die Woche einkaufen gehe) und die Wäsche gemacht, dafür hat sie sich um den Haushalt gekümmert. Ich habe mich vielleicht daraufhin etwas zu sehr auf diesem Deal ausgeruht, bzw. mir immer selber gesagt, dass sie doch nur sagen müsse, wenn ich ihr helfen muss. Sie hat es aber nie explizit gesagt WAS ich machen soll, nur DAS ich mal etwas mehr helfen soll. Also ein typisches Mann Frau Kommunikationsproblem, außerdem bin ich ganz männertypisch bestimmt nicht gerade der fleißigste! Aber wenn sie mir dann doch mal gesagt hat, dass ich zum Beispiel den Müll runter bringen soll oder die Spülmaschine einschalten soll, dann habe ich das auch wirklich immer sofort gemacht.
Meine Exfreundin hat außerdem auf er Arbeit sehr viel Stress, sodass sie oft daran gedacht hat die Arbeitsstelle zu wechseln. Ich habe sie immer ermutigt das zu tun, aber sie wollte es dann doch nicht, weil einige (wenige) Kolleginnen dort sehr nett wären. In ihrem Großraumbüro herrschte oft Zickenkrieg, auf den sie natürlich gar keinen Bock hatte. Einmal ist sie sogar Opfer einer regelrechten Mobbing-Attacke geworden, zumindest habe ich das so empfunden. In ihrer Abwesenheit haben einige Kolleginnen ihre Arbeit überprüft und ihre Arbeitsweise bei der Geschäftsleitung schlecht gemacht. Das ist auch gar nicht lange her! Ich habe ihr immer gesagt, dass sie ruhig kündigen kann. Sie hätte schnell was Neues gefunden und mein Gehalt hätte glücklicherweise auch völlig ausgereicht!
Dazu hatte meine Exfreundin ein paar Probleme mit der Pille und hatte diese in der Vergangenheit auch schon mal in Absprache mit ihrer Frauenärztin gewechselt, aber sie hatte dennoch das Gefühl, dass sie durch die Pille weniger Lust auf S. hatte als früher. Deswegen ist es auch manchmal zu Diskussionen zwischen uns gekommen. Ich weiß, das ist eigentlich mies, aber ich habe mich dann oft schlecht gefühlt, wenn ich mal wieder zum zigsten Mal abgewiesen worden bin. Ich glaube, das hat ihr wirklich zu schaffen gemacht, weil sie Angst hatte, dass ich sie deswegen verlassen könnte. Ich habe ihr aber immer gesagt, dass ich das deswegen nie tun würde! Natürlich ist S. nicht unwichtig, aber dafür liebe ich sie einfach zu sehr, als dass ich deswegen alles hinwerfen würde. Es muss halt auch beiden Spaß machen! Ich habe immer versucht verständnisvoll zu sein und böse Worte sind bei solchen Diskussionen auch nie gefallen!
Jedenfalls haben wir dann beschlossen, dass sie die Pille absetzt und wir mit Kond. verhüten können. Wir waren uns einig, dass wenn es dann doch passiert es zwar nicht geplant und eventuell zu früh wäre (wir hätten schon gerne vorher ein Haus gekauft und geheiratet), aber den perfekten Zeitpunkt für eine Schwangerschaft gibt es ja bekanntlich nie.
Außerdem wäre es dann eh leichter, wenn wir später ein Kind haben wollen, weil die Pille ja manchmal noch Monate lang nachwirken kann das Ganze war ungefähr vor 6 oder 7 Wochen. Sie war gerade eh in der Pillenpause wegen der Menstruation und hat dann den neuen Streifen einfach nicht mehr eingenommen. Also so, wie man es auch machen sollte!
Vor gut dreieinhalb Wochen war es dann so, dass ich mal wieder eine Immobilie gefunden hatte, die ich interessant fand. Ich wollte ihr diese zeigen und sie sagte nur: Da habe ich vor dem Urlaub keinen Kopf mehr zu.
Okay, der Urlaub stand wirklich in wenigen Tagen an (den hatten wir Last-Minute erst zwei oder drei Wochen zuvor gebucht) und ich wusste, dass sie auf der Arbeit mal wieder sehr viel Stress ausgesetzt war.
Das war in der Woche, in der es hier in Deutschland sehr heiß war. Ich habe es also auf den Stress und die Hitze geschoben, aber irgendwie war sie komisch ihr wisst schon, sowas merkt man ja.
Als ich sie dann am selben Abend darauf angesprochen habe, was denn los sei und ob sie etwas hat, sagte sie nur, dass sie sich nicht mehr sicher ist und nicht mehr wohl fühlt mit mir und jetzt gehen müsse. Der letzte Streit sei einfach einer zu viel gewesen und sie nicht mehr damit klarkommt, dass ich ihr nicht im Haushalt helfe.
Der letzte Streit war der, wonach wir entschieden haben, dass sie die Pille absetzt. Also schon drei, vier Wochen her. Sie sagte auch, sie wisse nicht, ob sie vielleicht nicht auch gerade kalte Füße bekäme, weil ich so intensiv nach einem Haus suche.
Sie hat dann ein paar Sachen in einen Rucksack geworfen und ist zu ihren Eltern gegangen.
Ich war dann natürlich total verwirrt und habe die Welt nicht mehr verstanden. Vor zwei Wochen haben wir noch Urlaub gebucht, sie hat gerade erst die Pille abgesetzt und wir wollten ein Haus kaufen, am Wochenende hatten wir sogar noch miteinander geschlafen und dann wirft sie drei Tage später auf einmal alles hin, ohne Vorwarnung und haut einfach ab?! Ich konnte natürlich die ganze Nacht nicht schlafen und habe mir Gedanken gemacht.
Am nächsten Tag habe ich ihr eine lange WhatsApp Nachricht geschrieben. Ich habe ihr keine Vorwürfe gemacht, sondern Verständnis gezeigt und geschrieben, dass ich wirklich viel mehr im Haushalt machen könnte und das auch in Zukunft tun werde.
Sie hat daraufhin geantwortet, dass sie gut findet was ich geschrieben habe, aber erstmal bis zum Wochenende bei ihren Eltern bleibt und dann zurückkommt und wir uns dann unterhalten können.
Zwei Tage später kann sie dann zurück in unsere gemeinsame Wohnung. Sie sagte dann nur, dass sie es kurz machen wolle und es vorbei sei. Sie hat sogar schon eine kleine Wohnung gefunden, die sie auch schon in den nächsten Tagen beziehen kann (was wirklich sehr zufällig war, das glaube ich ihr wirklich) Ich war total perplex, habe etwas geweint, aber dann mit ihr kurz abgesprochen was sie aus der Wohnung mitnimmt (also welche Möbel und wie es mit unserem Kater weitergeht), sie hat noch einen Koffer mit Sachen gepackt und dann war sie auch schon wieder weg. Das hat alles in allem keine halbe Stunde gedauert!Den geplanten Urlaub (der anderthalb Wochen später losgehen sollte) wollte ich absagen, aber für eine kostenfreie Stornierung war es zu spät. So habe ich mich entschlossen die Reise mit meinem Vater anzutreten (als Rentner hat er glücklicherweise genug Zeit, für alle anderen Optionen wie Freunde oder Verwandte war es schlichtweg zu kurzfristig). Ich dachte halt, ein wenig Abstand tut mir auch ganz gut.
Nach ein paar Tagen habe ich ihr nochmal eine sehr ausführliche Nachricht geschrieben, dass ich lange überlegt habe, dass es vielleicht alles mit dem Stress und der Hormonumstellung von dem Absetzen der Pille kommen kann, dass sie jetzt gerade so ein Gefühlschaos hat (ich habe darüber viel im Internet gelesen! Das ist für viele Frauen ein echtes Problem!). Ich habe ihr wieder keine Vorwürfe gemacht, sondern wieder Verständnis gezeigt und ihr sogar angeboten, dass wir erstmal jeder in seiner eigenen Wohnung bleiben und uns finden können und vielleicht nochmal von vorne anfangen.Sie antwortete darauf nur relativ knapp, dass sie die Entscheidung mit dem Kopf und dem Herz getroffen hat und dass das nichts mit den Hormonen zu tun hat.Sie hätte sich die Entscheidung auch nicht leicht gemacht, aber sie hätte schon mehrmals darüber nachgedacht, doch jedes Mal hätte das Herz überwiegt. Nur dieses Mal halt nicht.Das tat natürlich sehr weh das zu lesen.
Ich habe dann ein paar Tage später mit ihrer besten Freundin telefoniert (mit ihr verstehe ich mich wirklich sehr gut, aber sie lebt leider etwas weiter weg) und sie sagte, sie wäre ebenfalls sehr überrascht gewesen und hätte sich das auch niemals vorstellen können. Sie könnte sich das alles auch gerade nicht erklären, aber das ein anderer Mann dahinter steckt konnte sie kategorisch ausschließen. Das habe ich allerdings auch nie gedacht! Das hätte sie mir wirklich erzählt.
Der Urlaub begann eine knappe halbe Woche später und war dann dementsprechend die Hölle für mich! Erstens war es mit meinem Dad fürchterlich langweilig (Rentner der sonst nicht viel erlebt und außerdem sehe ich den ja mindestens einmal in der Woche zum Einkaufen, also weiß ich eh alles was er erlebt!) und zweitens war ich natürlich total traurig, weil der Urlaub eigentlich total schön war. Genauso wie wir ihn uns vorgestellt hatten! Es hätte so romantisch sein können . Am letzten Urlaubstag habe ich dann eine WhatsApp Nachricht bekommen, in der Sie mir kurz geschrieben hat, dass sie jetzt alles aus der Wohnung raus hat und den Kater schon mitgenommen hat (abgemacht war eigentlich, dass ich den Kater zu ihr bringe, damit ich mich auch nochmal von ihm verabschieden kann).
Als ich dann aus dem Urlaub zurück gekommen bin waren natürlich alle ihre Sachen und Möbel aus der Wohnung und die Schlüssel lagen auf dem Tisch. Ein kleiner Zettel dabei auf dem stand: Wenn du irgendwas vermisst, was du behalten wolltest, sag Bescheid.
Sie hat sogar gemeinsame Bilder von Urlauben, die in der Wohnung hingen, aus den Rahmen genommen und mitgenommen, die Rahmen aber dagelassen.
Das ist jetzt knapp eine Woche her. Ich habe mich seitdem nicht mehr bei ihr gemeldet, obwohl ich so viele Fragen habe und ihr so viel sagen möchte.
Ich bin unfassbar traurig, weil ich nie damit gerechnet hätte, dass so etwas passiert. Mir ist der Boden unter den Füßen weggezogen worden und ich weiß nicht mehr ein noch aus. Ich könnte den ganzen Tag heulen (was ich auch oft tue). Zum Glück habe ich super gute Freunde, Geschwister und Eltern, die mich unterstützen und ablenken wo es geht, aber der Schmerz sitzt so tief.
Da denkt man an die nächsten Schritte im Leben, plant die gemeinsame Zukunft und von heute auf morgen ist alles vorbei und man sitzt wieder alleine in einer viel zu großen, halb leeren Wohnung.
Ich will sie nicht aufgeben. Ich will sie zurück, obwohl sie mir so weh getan hat. Aber sie ist nun mal die Liebe meines Lebens!
Natürlich respektiere ich ihre Gefühle, ihre Zweifel und ihre Ängste, aber sie hätte doch schon viel früher mit mir reden müssen! An so einem Punkt in einer Beziehung hat man doch eine Verantwortung gegenüber dem Partner.Oder kommt das doch alles von den Hormonen und dem Stress? Eine Mischung aus allem zusammen?
Ich habe nie an unserer Liebe gezweifelt, ich habe es immer gespürt, dass sie mich auch geliebt hat, aber im Moment erkenne ich sie nicht wieder! So kalt und gefühllos ist sie mir fremd. Ich weiß nicht, ob das bei ihr eine Art Schutzmechanismus ist?
Kann die Liebe so schnell weg sein?
Was ratet ihr mir? Soll ich sie aufgeben oder soll ich um sie kämpfen?
Ich bin so verwirrt.
22.07.2019 20:47 •
x 1 #1