Alles fing vor 9 Jahren soooo schön an. Ich habe meinen Mann damals auf der Arbeit kennen und lieben gelernt.
Wir hatten immer Spaß, wir hatten gemeinsame Interessen und Freunde. Es lief alles ganz harmonisch bis vor 6 Jahren, der Beginn der Selbstständigkeit meines Mannes. Ich weiß heute das ich Ihm hätte davon abraten sollen, da er einfach nicht der Typ für die Selbstständigkeit ist. Dies hat er leider auch bis zum heutigen Tage bewiesen. Damals habe ich auch noch gut verdient und er konnte sich ausprobieren. Teilweise schien meine Zweifel an dieser Unternehmung dann doch unberechtigt zu sein aber dann kam eigentlich ein Tiefschlag nach dem anderen. Meine Zweifel an bestimmte Handlungen meines Mannes wischte dieser immer wieder mit Gegenargumenten vom Tisch so dass ich wieder nachgegeben hatte.
Seit 3 Jahren bin ich leider erkrankt, wurde berentet und kann seit dem nicht mehr Ganztags arbeiten. Die Selbstständigkeit meines Mannes lief mehr oder weniger bis heute zur Pleite.
Es gibt jede Menge Kredite und nun kommt evtl. ein weiterer dazu.....Durch mehrere Krisen die immer mit dieser Firma zusammenhängen haben wir uns menschlich und gefühlsmäßig völlig von einander entfernt.
Ich bin heute einfach enttäuscht über die Tatsache das er meine Zweifel nie ernst genommen hat. meine Bemerkungen das unsere Ehe den Bach runter geht wenn hier nicht irgendetwas passiert. Ich habe im letzten Jahr eine Paartherapie vorgeschlagen, jedoch habe ich das Gefühl das ich ganz doll arbeite und mein Mann mit den Worten Aha ja wenn du das so siehst oder ähnlichem antwortet. Wenn ich was von Gefühlen und Aufmerksamkeiten, Zärtlichkeiten erzähle schaut er wie ein kleiner Junge rein und versteht das nicht. Macht zumindest den Anschein.
Habe mich durch die Firma meines Mannes leider auch verschuldet, da ich doch eine beachtliche Summe als Kredit für seine Unternehmung aufgenommen habe. Ich weiß ich habe wirklich selber Schuld aber in einer solchen Situation in der ich damals war voller Hoffnung und mit Glauben an meinen Mann habe ich diese Dummheit nun mal begangen.
Ich glaube mir ist klar das wenn ich mich trenne werde ich mich von vielen Lieb gewonnen verabschieden müssen von meinen Pferden von meinem Hund etc..
Es macht mich traurig das diese alte Zeit in der wir doch immer wieder gut harmoniert haben, viel Spaß hatten nicht mehr da ist.
Wenn diese Situation mit seiner Naivität einer Selbstständigkeit gegenüber und der damit verbunden Leichtigkeit nicht wäre, vielleicht hätte dann noch eine Chance bestanden. Aber jetzt wo letztendlich alles zusammenbricht und das Gefühl der Innigkeit seit geraumer Zeit nicht mehr da ist und auch kein Gefühl von Zärtlichkeit mehr aufkommt ist für mich die Entscheidung und der Gedanke an Trennung immer mehr im Vordergrund.
Nicht das man mich falsch versteht, die Pleite ist sicherlich die eine Sache, die wäre vielleicht noch irgendwie abzuwenden aber dafür müsste meinem Mann klar sein das er sich drehen muss.
Es geht mir insbesondere um die verlorenen Gefühle und ich habe das Gefühl das uns eigentlich nur noch die Tiere verbinden und die Gewohnheit an einander. Seit gut 3 Jahren läuft außer Küsschen oder Händchenhalten nichts mehr. Sicherlich einerseits durch meine Krankheit aber auch jetzt im Genesungsprozess kommt da einfach nichts mehr kein Verlangen oder begehren. Ich vermisse aber die Zärtlichkeiten und ein wenig Romantik. Ich wünsche mir das und habe dies auch meinem Mann mehrmals gesagt, er hat es leider nicht ernst genommen und nun fühle ich mich ausgehungert. Die Frage die sich mir stellt ist die Trennung das Vernünftigste in dieser Situation? Er sagt er will sich nicht Trennen weiß aber auch nicht was sich ändern muss. Auch wenn ich ihm sage ich brauche mehr Gefühle wie Zärtlichkeit etc.. Ich habe das Problem das ich nun eine Entscheidung treffen muss denn so geht es auf keinen Fall weiter. Ich lauf momentan gegen eine Wand und befinde mich in einer Sackgasse
Ich hoffe ich habe hier keinen verwirrt aber es tat gut dies hier so runter zu schreiben.
13.04.2012 22:32 •
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