Hallo, ich lese schon einige Zeit mit, muss mich jetzt aber auch mal hier ausheulen/beraten lassen. Aber Vorsicht es wird lang.
Ich bin mit meinem Freund seit fast 12 Jahren zusammen und denke jetzt über eine Trennung nach.
Wir kommen beide super miteinander klar, haben die gleichen Vorstellungen vom Leben, Ziele und Träume. Soweit alles toll, nur verhungere ich emotional bei ihm.
Er ist nicht fähig mich in den Arm zu nehmen, mich zu küssen, kuscheln usw.
Wenn ich kuscheln möchte, dann erträgt er es nur ganz kurz. Es kommt immer gleich Abwehr, es sei zu dicht, es drückt hier oder da.
Wenn ich zu ihm sage er soll mich mal in den Arm nehmen, dann schafft er das für keine 5 Sekunden. Lasse ich dann nicht los, dann drückt er so doll das es wehtut oder er drückt mir auf die Rippen was dann ja auch weh tut und ich los lasse.
Küssen? So flüchtig zur Begrüßung und zum Abschied. Mehr ist nicht drin.
Der S. ist dementsprechend, kein Küssen, kein streicheln, bzw. möchte er mich so anfassen wie es für ihn gut ist.
In 12 Jahren hat er mir nicht einmal gesagt das er mich liebt. Wenn ich ihm 'Ich liebe dich' gesagt habe, bekam ich als Antwort entweder nichts oder 'Danke'.
Ich glaube er hat es geschafft 3 oder 4 mal zu sagen ' Ich hab dich lieb'. Ist aber auch schon ewig her.
Ich muss das nicht ständig gesagt bekommen, wenn denn sein Handeln etwas mehr danach wäre.
Ende letzten Jahres musste ich mein Pferd einschläfern lassen. Er war bei der Diagnose und beim einschläfern mit dabei. Ich war nur am heulen und er steht daneben, hat mich nicht einmal in den Arm genommen, nicht eine Berührung oder ein Wort um mich zu trösten.
Vor fast zwei Jahren starb mein Opa, auch da gab es keinen Trost von ihm.
Bei mir war es damals Liebe auf den ersten Blick bzw. war ich sofort hin und weg von ihm als wir uns kennen lernten. Wir haben auch gleich die Nacht zusammen verbracht und zwei Tage später rief er mich an. Von da an waren wir zusammen. Meißtens waren wir dann auch bei ihm und ich zog nach 1,5 Jahren auch zu ihm.
Nach 4 Jahren hatte ich dann meine erste Affäre. Bitte keine erhobenen Zeigefinger. Wahrscheinlich hätte ich damals schon die Notbremse ziehen sollen und aus der Beziehung aussteigen.
Nach 6 Jahren lernte ich dann jemanden kennen der auch zu haben war und ich trennte mich und zog aus. Leider war der andere ein Idiot, es passte auch überhaupt nicht mit ihm. Er hatte komplett andere Ansichten vom Leben, außerdem mochte er meinen Hund nicht.
Ich wohnte dann bei einer Freundin, sah ihn aber fast täglich, einfach schon weil ich meinen Hund tagsüber bei ihm lassen musste. Das ganze dauerte ca. 5 Monate und mir wurde in der Zeit klar das ich ihn will. Wir verstanden uns auch super in der Zeit und irgendwie passte es ja.
Also bin ich wieder zu ihm gezogen und er hat sich eine kurze Zeit lang etwas Mühe gegeben, aber lange nicht so viel das es mir gereicht hätte.
Nach 10 Jahren dann kam der nächste Mann. Die Zeit war nicht schlecht und ich war ganz glücklich. Zu Hause er mit dem Leben was ich mir vorstellte und das emotionale gab es bei dem anderen.
Im 11. Jahr trat dann noch ein Mann in mein Leben und ich machte mit dem anderen Schluss. Bei diesem Mann jetzt gibt es die Option auf ein Leben mit ihm. Er hat all das was ich mir eigentlich von meinen Freund wünsche.
Ich weiß. viele Männer. sch. Verhalten meinerseits.
Die letzten Monate wird der Wunsch immer stärker eine Beziehung zu haben in der ich mich geliebt fühle und ich nicht ständig lügen und betrügen muss um nicht zu verhungern.
Ich habe ihm schon oft gesagt was ich möchte, also mehr Nähe, Zärtlichkeit usw., aber er kann es nicht oder will nicht. Keine Ahnung, sein Hund bekommt jedenfalls mehr Zuneigung und Streicheleinheiten als ich.
Und es war schon immer so, vielleicht im ersten halben Jahr nicht.
Eigentlich weiß ich ja was ich will. Ich will aus der Beziehung raus, aber es fällt mir so schwer.
Das Haus gehört ihm, wo soll ich hin ziehen? Hier gibt es nur so blöde Wohnungen im Block, wohin mit meinem Hund wenn ich arbeite?
Und dann haben wir ja auch noch Pferde und Rinder. Rein rechtlich sind das fast alles meine, aber Ich denke er würde sich da weiter drum kümmern bzw. wir zusammen, so wie jetzt auch.
Mich halten nur die äußeren Umstände.
Vor zwei, drei Monaten habe ich die Begrüßung- und Abschiedsküsse eingestellt. Es kam von ihm aber auch sofort nichts mehr. Habe auch sämtliche Kuschelversuche eingestellt, scheint ihn nicht zu stören.
Das einzige was er ab und zu versucht ist S. mit mir zu haben. Und wenn ich nur daliegen würde und still halten, dann würde er es auch einfach machen.
Jedenfalls ist es sehr abgekühlt mittlerweile zwischen uns, mich darauf ansprechen oder mit mir reden würde er aber nie tun. Seiner Ansicht nach ist das was ich will auch nicht normal. Ich würde da übertreiben mit kuscheln und Co.
Dann sind da noch meine Eltern, die mögen ihn sehr und vor denen darf ich mich dann auch erklären.
Warum ich hier schreibe wenn ich doch weiß was ich will? Vielleicht Unterstützung, Mut, andere Ideen?
07.05.2018 21:41 •
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