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Ich überlege ernsthaft die Trennung nach 30 Jahren

Gitarrenfrau
Moin, ich bin die neue.


Mein Mann und ich sind seit 30 Jahren verheiratet, kennen und 37 Jahre, also sehr jung. Wir sind beide mitte 50.

Ich habe mich ihm angepasst, wir haben 2 Kinder, welche beide erwachsen sind. Unsere jüngere Tochter, mittlerweile 20, ist schwerstkrank auf die Welt gekommen. Immer wieder war ich mit ihr stationär, sie hatte im lauf ihres Lebens schwere OPs, war im Koma, hat eine Herztransplantation hinter sich, musste alles neu lernen, und hat nun mehrere Begleiterkrankungen, die zusätzlich belasten. Zusätzlich habe ich meine Mutter bis in den Tod gepflegt, meinen Mann immer unterstützt, er hatte Unfälle, war auch mal 6 Monate wege zertrümmertem Knie hilfsbedürftig, dann mal Armbrüche, irgendwann auch mal ein neues künstliches Knie, ect. Im letzten Jahr dann meine Schwiegermutter unterstützt, mein Schwiegervater ist verstorben. Natürlich leidet die Ehe. . immer wieder viele Gespräche mit meinem Mann geführt, auch ich steckte immer wieder zurück, hatte einen Zusammenbruch, viele Erkrankungen, Burn Out, Klinikaufenthalt. Mein Mann hat ebenso gelitten, es irgendwie immer geschafft, zu arbeiten. Derzeit ist er im Burn Out, ich habe seine überaus schlechte Laune ständig ertragen. Vor einem Jahr habe ich ihm gesagt, dass , wenn ich ihm zu sehr auf die Nerven gehe, er gern auch ohne mich leben kann. . ich habe Rente, könnte ohne ihn leben, er müsste nicht mal viel zahlen. . Es war das erste Mal, dass er mit mir geredet hat. Über seine Ängste, er sagte, er möchte mich nicht verlieren, er möchte nicht alleine leben. Es wurde von dem Zeitpunkt an tatsächlich besser. Allerdings ist er im totalen Burn-OUt. Er war jezt gerade in Reha und als er wieder kam, hab ich Hoffnung geschöpft. Er hat tatsächlich mir gegenüber mal Empathie gezeigt, als er wieder kam. Das war so schön, wenn auch nicht auf der Gefühlslage, das kann er nunmal nicht, so aber doch von der Logig her. . Ich habe so Hoffnung geschöpft. . Nun gab es in der Familie mehrere Coronafälle und mein Mann war eine Kontaktperson zu einem solchen am vergangenen sonntag. Sein Test am vergangenen Mittwoch morgen hat gestern morgen negativ ausgesagt. Ich habe ihn darum gebeten, dass wir uns möglichst räumlich trennen, bis die Inkubationszeit von 10 Tagen vorbei ist. Denn ich habe Angst um unsere Tochter. Sie lebt hier. Er findet das völlig übertrieben, will nicht reden, ist sauer. Ich finde keinen Zugang zu ihm. Ich denke, er hat Schuldgefühle, denn das ist alles total doof gelaufen. . meine Schwägerin hatte Kontakt zu einer Frau, welche nächsten Tag positiv war. Der Test meiner Schwägerin war zunächst negativ, jedoch weitere Personen Positiv. Sie hatte dann Kontakt zu meiner Schwiegermutter. Sie hat sich wegen dem negativen Test in Sicherheit gewogen. Dann ging es meiner Schwägerin schlecht. Dennoch glaubte niemand, dass sie Corona hat und schon gar nicht, dass sie zwischenzeitlich meine Schwiegermutter angesteckt hat,so ist es aber nunmal, seit Dienstag ist meine Schwägerin positv getest, hat schlimm Fieber. . ja, und mein Mann hatte Kontakt zu meiner Schwiegermutter, welche seit gestern auch positiv getestet ist und krank ist. Mein Mann meint, weil sein Test negativ war, ist er aus der Nummer raus. . Und ich habe einfach nur Angst.

Wieder bin ich am überlegen. ich werde einige Tage vergehen lassen, werde versuchen, wieder mit ihm zu reden, wenn sich alles beruhigt hat, und wir, so hoffe ich, kein Corona in unser kleinen Familie haben. Wenn mein Mann dann aber wieder nicht reden will, wieder anfängt, mich so zu behandeln, das kann ich einfach nicht mehr ertragen. Es macht mich auch krank. Ich habe über ganz viel hinweg gesehen. Und nein, es ist kein anderer Mann im Spiel, ich habe einfach so die schnauze voll. . Er hat aber mal virtuell in Datingportalen geflirtet. Ob er auch fremd ging, weiß ich nicht. Es war einmal eine Seite auf seinem Rechner geöffnet, als ich zu ihm ins Büro ging, die hat er schnell geschlossen und ich konnte damals nicht reagieren, weil ich mit meiner Tochter notfallmässig ins Krankenhaus musste. . Ich habe damals für mich entschieden, dass ich es belasse.

Vielleicht schreibe ich mir einfach alles so von der Seele. Derzeit ist es für mich schlimm.

26.03.2021 11:21 • #1


T
Hallo,
du hast sehr viel für andere Menschen geleistet. Ohne dabei auf dich zu achten und ich lese heraus, dass du wohl weit über deine Grenzen hinaus bist!

Da ich verlassen wurde, mir wünschte, dass meine Frau mit mir geredet und an unserer Problemen gearbeitet hätte, kann ich nur meine Meinung äußern!

Ich verstehe dich, verstehe, dass nun deine Tanks leer sind!
Aber da ich verlassen wurde, könnte ein weiteres Gespräch vielleicht schlimmeres vermeiden. Oder eine Paartherapie?
Also den Schritt zu gehen, ohne wirklich nochmal Versuche zur Veränderung zu versuchen, sehe ich persönlich als schwierig an! Aber das natürlich nur, weil es mir ja so ging und ich mir wünschte, dass meine Frau gesprochen hätte, sodass ich eventuell Veränderungen mit erarbeiten hätte können. Aber sie ist nach 17 Jahren gegangen und ich hatte keine Chance!

Nichts desto trotz, du musst für dich was gutes tun. Die Tanks füllen, Kräfte tanken und Inspiration in den neuen Wegen finden! Vielleicht hilfst du damit auch deinem Mann auf die Sprünge?

Das mit deiner Tochter ist sehr schlimm, das tut mir wahnsinnig leid und als Vater weiß ich, das ist etwas extrem schlimmes!
Um so mehr Respekt habe ich vor dir, deiner Kraft, deiner Leistung!
Daher beginne endlich damit, dir mal was Gutes zu gönnen und wer weiß, vielleicht ändert sich dein Mann gerne und euere Ehe wird ein Neubeginn?
Ich wünsche dir viel Kraft, tolle Erlebnisse und Hoffnung, dass es wieder gut wird!

Herzliche Grüße
To

26.03.2021 11:37 • x 1 #2


A


Ich überlege ernsthaft die Trennung nach 30 Jahren

x 3


S
Bist du glücklich? Nein!
Meinst du, ihr könntet das irgendwie hinbekommen, dass du wieder glücklich mit ihm werden kannst? Meinetwegen Paartherapie oder so?
wie lange bist du schon unglücklich mit ihm?
Wenn er auf Datingportalen ist, scheint er ja auch nicht mehr zufrieden zu sein?
Läuft es schon lange nicht mehr und ihr seid vielleicht nur wegen eurer kranken Tochter zusammen geblieben?`

Versuche dir diese Fragen zu stellen um klarer zu sehen.
Eine Trennung ist immer schwer - aber man lebt ja nur einmal.

Vielleicht auch erstmal eine räumliche Trennung, hast du eine Freundin oder so, wo du für ein paar Wochen leben könntest? Um in Ruhe nachdenken zu können, ohne ihn um dich zu haben?

26.03.2021 11:54 • #3


Gitarrenfrau
@To19

Ich bin diejenige, die reden möchte. Ich habe ihm gesagt, dass ich verstehen kann, dass er nun total unsicher ist, vielleicht sogar Schuldgefühle hat. Denn als er erfahren hat, dass meine Schwägerin krank ist, ist er dennoch noch eine ganze Stunde bei meiner Schwiegermutter geblieben..... das macht schon was mit einem. Ich denke, er fühlt sich nicht gut. Ich habe da Verständnis. Wenn er aber nicht reden will, kann ich ihn nicht zwingen. Er hält sich auch nicht immer an unsere Vereinbarungen, um unsere Tochter zu schützen. Unsere Tochter ist darüber entsetzt, denn sie hat keine Lust das zu bekommen, sollte er, was Gott bitter verhüte, doch noch positiv sein.... Er läuft ab und zu ohne Maske durchs Haus. Das findet unsere Tochter nicht gut.

Es lief in der ganzen Zeit sehr häufig so ab, dass er die Erkrankung unserer Tochter herunter gespielt hat. Wie oft bin ich mit ihr ins Krankenhaus, wie oft war Notsituation, Not OP.... Und wie oft hat er mich als die überbesorgte Mutter dargestellt , gesagt,ich übertreibe....und er ist ja der Coole..... Es gab daraus oft egoistische Verhaltensweisen wie heute, die mir zusätzlich geschadet haben. Derzeit aber gefährdet er unsere Tochter.....

Ich werde, sobald sich hier die Situation gelegt hat, einen Versuch starten, mit ihm zu reden. Ich bin halt müde, immer diejenige zu sein, die sich kümmert, die kämpft.

26.03.2021 12:16 • #4


downie
Hallo,

Eure Tocher ist ja mit Sicherheit eine sog. Risikopatientin. Ist sie als solche denn nicht geimpft?

Gruß
downie

26.03.2021 12:20 • #5


Gitarrenfrau
Zitat von Samuela:
Bist du glücklich? Nein! Meinst du, ihr könntet das irgendwie hinbekommen, dass du wieder glücklich mit ihm werden kannst? Meinetwegen Paartherapie oder so? wie lange bist du schon unglücklich mit ihm? Wenn er auf Datingportalen ist, scheint er ja auch nicht mehr zufrieden zu
...


Derzeit bin ich nicht glücklich. Wir waren schon mal bei seiner Therapeutin. Darauf dränge ich auch, nochtmals zu ihr.
Und ja, es läuft natürlich nicht super....ich war ein ganzes Jahr mit meiner Tochter im Krankenhaus, als sie auf ein Spenderherz wartete, dann oft in Kliniken, Reha, sie musste ja wieder alles neu lernen, es ist so viel passiert. Ja, ich war oft nicht zu Hause, oft mit meiner Tochter in Kliniken, wir kommen insgesamt auf ca. drei Jahre...... hatte keine Kraft und auch keine Lust auf meinen Mann...... sich dann aber auf Datingportalen anzumelden...


Auf Zeit bei einer Freundin unterzukommen habe ich auch schon überlegt, ja

26.03.2021 12:21 • #6


Gitarrenfrau
Zitat von downie:
Hallo, Eure Tocher ist ja mit Sicherheit eine sog. Risikopatientin. Ist sie als solche denn nicht geimpft? Gruß downie


Wir bekommen keinen Impftermin, habe ich schon oft versucht. Ich hoffe, dass bald die Ärzte impfen dürfen. Hausärzte, Diabetologen, Kardilogen, Neurologen, mir egal wer, ich würd da sofort anrufen. Die 116117 konnte auch nicht helfen. Leider.

26.03.2021 12:23 • #7


Löwin45
Liebe Gitarrenfrau
Vielleicht gehst du Schritt für Schritt und regelst für dich zuerst einmal die akuten Dinge.
Du schreibst, du hast Angst:
Zitat von Gitarrenfrau:
Sein Test am vergangenen Mittwoch morgen hat gestern morgen negativ ausgesagt. Ich habe ihn darum gebeten, dass wir uns möglichst räumlich trennen, bis die Inkubationszeit von 10 Tagen vorbei ist. Denn ich habe Angst um unsere Tochter. Sie lebt hier. Er findet das völlig übertrieben, will nicht reden, ist sauer. Ich finde keinen Zugang zu ihm. Ich denke, er hat Schuldgefühle, denn das ist alles total doof gelaufen. . meine Schwägerin hatte Kontakt zu einer Frau, welche nächsten Tag positiv war. Der Test meiner Schwägerin war zunächst negativ, jedoch weitere Personen Positiv. Sie hatte dann Kontakt zu meiner Schwiegermutter. Sie hat sich wegen dem negativen Test in Sicherheit gewogen. Dann ging es meiner Schwägerin schlecht. Dennoch glaubte niemand, dass sie Corona hat und schon gar nicht, dass sie zwischenzeitlich meine Schwiegermutter angesteckt hat,so ist es aber nunmal, seit Dienstag ist meine Schwägerin positv getest, hat schlimm Fieber. . ja, und mein Mann hatte Kontakt zu meiner Schwiegermutter, welche seit gestern auch positiv getestet ist und krank ist. Mein Mann meint, weil sein Test negativ war, ist er aus der Nummer raus. . Und ich habe einfach nur Angst.

Ja, das kann ich seht gut verstehen, zudem die Tests ja auch nicht 100% sind und es auch vorkommt, dass sich das Ergebnis erst entwickelt.
Vielleicht lässt du dich selbst testen und verlangst einen weiteren Test von deinem Mann, wenn er deinen Forderungen einer räumlichen Trennung nicht nachkommen möchte.

Die momentane Situation ist nicht einfach, ganz besonders wenn es Erkrankungen im direkten Umfeld gibt und gleichzeitig besonders gefährdete Menschen, wie deine Tochter.
Wenn dein Mann für deine Ängste kein Verständnis zeigt, dann ist es leider so. Dennoch muss er mit deinen Konsequenzen, die du daraus ziehst, leben.
Denn du hast Verständnis verdient und deine Tochter Schutz.

Dann schau dir deine momentane Beziehung an und analysiere mal für dich, was sich ändern müsste, damit es so ist, dass auch du glücklich bist. Denn es ist deine Lebenszeit, die ebenso wertvoll ist, wie die der anderen.
Was müsste sich ändern?
Was ist absolut inakzeptabel?
Wo wäre ein Kompromiss möglich?
Was wünschst du dir von deiner Zukunft?
Was könnte dein Mann dazu beitragen?
Und dann die Kernfrage: Liebst du ihn noch?

Zitat von Gitarrenfrau:
Er war jezt gerade in Reha und als er wieder kam, hab ich Hoffnung geschöpft. Er hat tatsächlich mir gegenüber mal Empathie gezeigt, als er wieder kam. Das war so schön, wenn auch nicht auf der Gefühlslage, das kann er nunmal nicht, so aber doch von der Logig her.

Du sagst er hat Empathie gezeigt, aber ist nicht in der Lage deine Gefühlswelt zu verstehen.
Das verstehe ich nicht.
Weißt du, selbst wenn er mehr der Typ ist, die Dinge vom Verstand her verstehen zu wollen um dann logische Schlüsse zu ziehen, ersetzt dies doch nicht die Bereitschaft, sich mit den Bedürfnissen und Gefühlen des geliebten Partners auseinanderzusetzen.
Wenn dein Mann nicht in der Lage dazu ist, deine Bedürfnisse zu sehen und zu beachten, frage ich mich, ob er es bei sich selbst kann.
Versteht er denn, dass du dich wieder ernsthaft mit dem Gedanken einer Trennung beschäftigst?

Vielleicht würde euch tatsächlich eine professionelle Unterstützung in Form einer Paartherapie helfen, selbst wenn das Resultat Trennung bedeuten sollte.

26.03.2021 13:00 • x 1 #8


Jane_1
Ich würde erstmal die zwei Probleme trennen.
Das eine ist, dass er eure Tochter, die als Herztransplantierte sowas von Hochrisikopatientin ist, nicht ausreichend schützt.
Das ist Fakt. Dass er dich als überfürsorglich darstellt, ist doch ein Witz.
Wenn er sich nicht separiert, muss deine Tochter es machen, du natürlich auch.
Wobei, ganz ehrlich, ich glaube ich würde ihn rausschmeißen.

Nicht als Trennung, sondern als Schutz für eure Tochter. Danach kann man dann das zweite Thema, eure Beziehung, angehen.

26.03.2021 13:41 • x 2 #9


Gitarrenfrau
Zitat von Löwin45:
Vielleicht lässt du dich selbst testen und verlangst einen weiteren Test von deinem Mann, wenn er deinen Forderungen einer räumlichen Trennung nicht nachkommen möchte.


Wir haben zu Hause die Tests von Aldi ,ich habe sowohl mich, als auch meine Tochter damit getestet. Wir sind beide negativ.
Heute morgen lief er wieder ohne Maske durchs Haus und ich sprach ihn an. Seine Antwort war, ob ich unserer Ärztin nicht vertraue. Ich sagte, dass innerhalb der Karenzzeit immernoch ein positives Ergebnis kommen kann. Ich habe ihm vorgeschlagen, dass wir täglich einen Test machen können, es sind ja noch drei Tests über. Das möchte er nicht.

Ich persönlich habe heute nachmittag einen Termin in einem Testzentrum.

Ich bin froh, dass wir seit Jahren getrennte Schlafzimmer haben. Weil mein Mann sehr lauter Schnarcher ist. Eine Schlafmaske akzeptiert er leider nicht, hat er mal probiert, sehr schade, weil er ja auch Aussetzer hat. Aber das ist gerade Glück, dass wir getrennte Zimmer haben.

Danke für Deine Anregungen, Löwin. Nein, er weiß nicht von meinen Trennungsgedanken. Ich möchte mit ihm reden, wenn er wieder auf normalem Kurs ist. Derzeit macht es keinen Sinn.

@Jane_1 , danke für Dein Feedback.

Danke für all Eure Anregungen.

26.03.2021 14:07 • x 2 #10


Jane_1
Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Als Mutter muss es sehr schwer sein, sich über 2 Jahrzehnte hinweg soviele Sorgen machen zu müssen, während einer Pandemie muss es noch schlimmer sein. Ich kann das vermutlich nicht mal erahnen.
Für deinen Mann ist es sicher auch nicht einfach, aber es gibt Situationen, da muss man stark sein. Den Part hat er anscheinend an dich abgegeben.

Alles Gute!

26.03.2021 22:29 • x 1 #11


Gitarrenfrau
Zitat von Jane_1:
Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Als Mutter muss es sehr schwer sein, sich über 2 Jahrzehnte hinweg soviele Sorgen machen zu müssen, während einer Pandemie muss es noch schlimmer sein. Ich kann das vermutlich nicht mal erahnen.
Für deinen Mann ist es sicher auch nicht einfach, aber es gibt Situationen, da muss man stark sein. Den Part hat er anscheinend an dich abgegeben.

Alles Gute!


Ich danke Dir, ja, so fühlt es sich an. Genau so, den Part hat er an mich abgegeben.


Zitat:
Vielleicht ist es der Wille des Schicksals ... ?!

Ich habe vorhin gelesen, dass Rostock die Impfungen vorerst einstellt, weil eine Mitarbeiterin (45) vom Krankenhaus bzw. Pflegedienst an dieser Impfung verstorben ist.... Klar doch, Einzelfälle (!).



Mittlerweile habe ich sogar in HTX Foren gelesen, dass Impfungen bei immunsuppressierten Patienten wirkungslos sind, weil keine Antikörper gebildet werden. Das hat was mit den Medikamenten ansich zu tun, die das Immunsysthem auf einem sehr niedriegen Level halten.

Gestern ist es für mich extrem gewesen. Ich habe in Ruhe mit meinem Mann sprechen wollen, er wurde laut und wütend. Immerhin hat er sich gestern aber auch nochmals testen lassen, ebenso ich, beide negativ. Für unsere Tochter sehr entlastend, die hat sich Sorgen gemacht , weil mein Mann mehrfach ohne Maske durch das Haus lief. Zumindest gestern war er auch noch total uneinsichtig, als ich ihn bat, Sonntag nochmal einen eigenen Test zu machen, den wir zu Hause haben, und Dienstag wieder im Testzentrum. Dann sind 10 Tage zum Kontakt mit meiner Schwiegermutter um. Er war gestern stinksauer.

Ich habe die Nacht gegrübelt, dann hab ich den Entschluss gefasst, bis nach dem Geburtstag meiner Tochter zu warten, und mir ein Zimmer zu nehmen. Heute morgen war ich sehr wortkarg, aber mit meiner Entscheigung im Reinen. Vor ca. einer Stunde fing mein Mann an zu sprechen. Dass es ihm leid tut.... Gott sei Dank, ...er hat an meinem Verhalten gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Wir werden einen Paartherapeuten aufsuchen. Ich kann wirklich nicht sagen, ob es für mich dafür ist, eine gute und faire Trennung anzustreben oder ob ich mit ihm zusammenbleiben will. Ich bin aber sehr froh darüber, dass er eingelenkt hat. Damit hat er einen großen Sprung getan.

27.03.2021 10:46 • #12


Gorch_Fock
Ganz ehrlich, da hilft keine Paartherapie, sondern mal knallharte Konsequenz. Sein dummes Gehabe kann er dann mal alleine in Zukunft ausleben. Du bist eine bessere Putz- und Pflegefachkraft für ihn. Such Dir eine Wohnung und zieh aus.

27.03.2021 11:36 • #13


Gitarrenfrau
Also, ich brauch jetz meine Zeit. Er ist erst mal schockiert nun. Er benimmt sich sogar so, dass ich wirklich Hoffnung schöpfe... allerdings war es vor einem halben Jahr schon mal so, da habe ich ihn allerdings gefragt, ob er ohne mich leben will. Seine Antwort war, nein er möchte alleine sein. Darüber war ich ein wenig entsetzt, er hat relativiert, er möchte nicht ohne mich sein. Der damalige Auslöser war für mich, dass ich extreme Schmerzen hatte, wegen eines dreifachen schweren Bandscheibenvorfalls. Ich habe damals hoch Tramadol und Novalgin genommen. Ich habe die Luft oft zischend ausgelassen, weil das Aufstehen dann leichter zu ertragen war. Ich hab schon gemerkt, dass ihm das auf den Geist ging. Er hat dann zu mir gesagt, dass ihn mein Stöhnen nervt. Dass er mir das sagen möchte, dass er damit Probleme hat. Nun, wenn er dabei auch noch Verständnis gezeigt hätte, wär das für mich kein Problem gewesen.... er aber meinte, dass er sich endlich mal traut, zu sagen, was ihn an mir stört, und nun sei es auch wieder falsch..... Also, ich weiss, er ist nicht der empathischste Mensch, aber ich kann damit halt nicht mehr umgehen. Darum hab ich ihn damals vor die Wahl gestellt, ob er ohne mich leben möchte. Wenn ihn mein Verhalten so stört. Ich bin Rentner, bekomme Erwerbsminderungsrente und er müsste nicht so viel zahlen, dass er nicht mehr gut leben könnte. Das hat ihn damals aufgeweckt. Ich möchte auch betonen, dass zu einer Ehe immer zwei gehören, ich muss ebenso meinen Teil tragen. Sicherlich mach auch ich Fehler.

Es hat dann einige Wochen funktioniert, er hat seinen Launen nicht mehr an mir ausgelassen, dann ging es wieder los. Zusätzlich ist er auch im Burn-Out. Jedoch möchte ich mich nicht mehr so behandeln lassen. Ich denke auch tatsächlich, dass es für ihn schwerer wäre ohne mich, als für mich ansich. Die Zeit seiner Reha war für mich sogar ein wenig entlastend.

Jetzt gerade ist er am Putzen. Das finde ich toll. Ja, das macht er ab und zu mal, und gerade jetzt irritiert mich das dennoch. Klar ist, ich bin nicht gesund, habe den Haushalt trotz Schmerzen immer gemacht, soweit es ging. Teilweise konnte ich eine Haushaltshilfe haben, wegen des Pflegegrades meiner Tochter. Da sie aber normalerweise in einem Internat für körperbehinderte Menschen lebt , dirt eine Ausbildung macht, wird mir die Hilfe nicht mehr zugestanden. Denn in der Coronazeit ist sie zu Hause im Homeoffice.

Fest steht, ich bin einverstanden, zu einem Paartherapeuten zu gehen. Was immer dabei raus kommt. Fest steht, ich lasse mir das so nicht mehr gefallen. Ich bin sehr skeptisch, ob er sich wirklich so ändern kann.

Ich weiß halt nur nicht, wie ich das mit einem eventuellen Umzug mache.

28.03.2021 09:49 • #14


Gitarrenfrau
Es ist mittlerweile 1,5 Jahre her, dass ich hier schrieb.
Mittlerweile ist meine jüngere Tochter, herztransplantiert, Epileptiker, Asthmatiker, Diabetiker Typ 1 infolge Immunsuppressiva, seit 3 Wochen zu Hause, findet keine Arbeit. Sie hat ja 4 Jahre in Internaten verbracht, hat dadurch aber eine Ausbildung beenden können. Leicht ist es nicht, einerseits möchte sie einen Job, andererseits stellt sie natürlich ihre Ansprüche, was ich verstehen kann.

Unter der vielen Pflege, die Jahre zuvor und auch die ersten Jahre nach der Transplantation hat meine Gesundheit sehr gelitten. Ich bin Erwerbsminderungsrentnter. Auch hat unsere Ehe gelitten, siehe Text oben.

Mein Mann war die letzten Jahre fast dauerkrank. Er arbeitet zwar wieder, jedoch ist er wirklich sehr häufig krank geschrieben. Meiner Meinung und auch der Meinung seiner Ärzte nach, benötigt er dringend Therapie, auch das möchte er nicht mehr. Alles ist sch., alles ist negativ.

Es gab unendliche Bemühungen meinerseits, ich kann und will das gar nicht aufzählen. Er war einmal mit bei einer Psychotherapeutin, Paartherapie. Danach wollte er das nicht mehr.

Er hat keine Empathie und darunter leide ich sehr. So sehr. Ich will mich auch nicht mehr runter ziehen lassen.

Vor 2 Wochen wurde er dann wieder mal krank, diesmal Corona. Ich bin froh, dass es auf dem Campingplatz war, dadurch blieb unsere Tochter verschont und konnte bei ihrer Schwester bleiben. Wir sind wieder nach Hause, ich erkrankte 2 Tage nach meinem Mann. Mit Fieber, Kopfschmerzen, Durchfall, Husten, alles eben. Ich bin auch immer noch nicht wieder gesund.

Gestern musste ich zur Uniklinik, weil mein Augendruck sehr hoch ist, meine eigene Augenärztin selbst an Corona erkrankt ist. Hintergrund war, dass ich ein Medikament absetzen sollte, weil ich allergisch reagierte und zwei Wochen später in die Praxis kommen solle. Da war meine Ärztin selbst an Corona erkrankt. Ich ließ meinen Druck beim Optiker messen, der war da schon sehr hoch....
Ich musste in der Uniklinik sehr lange warten, obwohl ich eigentlich viel lieber im Bett geblieben wäre. Ich habe immer noch Fieber, trozdem ich seit 3 Tagen negativ bin. Heute nacht wieder sehr schlecht geschlafen. Ursprünglich wollten wir heut auf den Campingplatz, das Klima dort tut mir immer gut, es ist dort auch nicht heiß. Ich habe heute morgen schon einiges vorbereitet, dann habe ich mich noch eine halbe Stunde hingelegt, um die Fahrt dahin gut zu überstehen.

Mein Mann kam in mein Zimmer (wir schlafen getrennt, er ist extrem Schnarcher) und meinte, ob es nicht besser wäre, wenn ich alleine zu Hause bliebe, weil es mir nicht gut geht. Ich meinte, dass ich gerne mit auf den Platz möchte, weil ich mich dort besser erholen kann. Dann sagte er, dass er mit unserer Tochter lieber alleine fahren möchte, weil ihm mein Gestöhne und meine Worte, dass es mir schlecht geht auf den Geist gehen. Das würde sogar unsere Tochter auch sagen, dass ich viel stöhne.

Das traf mich tief. Ich sagte, ok, wenn ich euch so auf den Geist gehe, dann fahrt bitte alleine. Ich bin froh, dass die beiden nun weg sind und sortiere mich.

Er meinte noch, dass er mich gerne abholt, wenn ich wieder besser drauf bin. Ich weiß nicht, ob ich das will. Eigentlich nicht.

Es ist, so, er macht schon Sachen für mich, er fährt mich, er holt mir die Medikamente. Aber niemals kommt irgendwas an Gefühl von ihm.

Ich bin derzeit froh, um diese räumliche Trennung. In ca gut einer Woche fahre ich in eine Schmerzklinik. Eigentlich möchte ihch ihn (derzeit) bis dahin dann gar nich mehr sehen.

Das muss gerade mal sacken.

29.07.2022 11:38 • x 1 #15


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