hab allen grund dazu. die letzten 20 jahre schlecht zu reden, wäre ja noch beschämender als es so schon ist, mir einzugestehen, dass LIEBE schon länger nicht mehr in mir war. und vergleiche zu ziehen ist ebenso daneben
Hast du deinen Mann überhaupt mal geliebt, oder warum hast du ausgerechnet ihn geheiratet?
aber was glaubt ihr denn, wie so eine beziehung in freiheit beginnt,
In Freiheit?
Glauben kann ich in der Kirche.
Ich versuche mir die ganze Zeit über vorzustellen, was dein Mann für ein Mensch ist.
Ich komme immer zu dem selben Bild, daß er sicherlich so ein ruhiger, gemütlicher und gutmütiger Mensch ist, der keiner Fliege etwas zu leide tun kann.
Andererseits gibt es auch so ein Bild im mir, welches mir einen Menschen zeigt, der in jungen Jahren die Familie terrorisiert hat und in seinen Alk. alle unterdrückt hat.
Nun ist er etwas älter und die Kräfte schwinden und nun sitzt er da, vor den Scherben seines Lebens und stellt fest, daß er niemanden hat, an dem er sich festhalten kann.
Was mich wirklich verblüfft, ist der Umstand, daß du ohne Vorkenntnisse nur von einem Bauchgefühl gesteuert der Überzeugung bist eine neue Beziehung zu führen.
Nun sitze ich schon den ganzen Morgen hier und versuche mir, mit den paar Informationen, welche ich habe, mir dein Leben vorzustellen.
Jung geheiratet, Kinder bekommen, die Pflichten eine braven Hausfrau erfüllt, gerne wieder dem Beruf nachgegangen aber aus irgendwelchen Gründen hat es sich nicht realisieren lassen.
Irgendwann dann mal sein Leben Revue passieren lassen und festgestellt oder sich die Frage gestellt, was du von deinem Leben gehabt hast.
Dann tritt da plötzlich ein Mensch in dein Leben, der so vollkommen anders ist, als der Mensch, mit dem du zwanzig Jahre verheiratet bist.
Und plötzlich merkt man, daß man lebt.
Man genießt die Gemeinsamkeiten mit diesem neuen Menschen. Die Ansichten sind identisch, man hat den selben Humor und viele Dinge sind plötzlich wieder neu und man verspürt Lust auf Leben.
Und dann stellen sich Zweifel ein, weil man feststellt, daß man gar keine Erfahrung auf dem Gebiet einer neuen Beziehung hat. Man hört sich Meinungen und Ansichten an und mit der Zeit, wird Frau immer unsicherer.
Aber auf der anderen Seite ist da auch diese Zuneigung. Das Gefühl geliebt zu werden und nicht nur ein Teil einer langjährigen Beziehung zu sein, wo sich der Alltag eingeschlichen hat und wo alles Routine und Gewohnheit ist.
Wahrscheinlich ist dein neuer Partner auch noch in einer Ehe und weiß genau so wenig wie du, wie er es seiner Familie klar machen soll und wie er sich geschickt, mit reiner Weste aus dieser Umklammerung befreien kann.
Tja, und irgendwann, holt euch dann der Alltag ein und ihr stellt fest, daß es doch gar nicht zu harmonisch verläuft, wie man es sich in seinen tausend Tagträumen vorgestellt hat und was werdet ihr dann machen?
Zurück zu euren Partnern und reuig und demütig darum bitten, wieder aufgenommen zu werden.
Ich könnte jetzt stundenlang weiter spekulieren und mir so meine Gedanken machen.
Aber ehrlich, ich will nicht mit euch tauschen.
Das ihr euch entliebt habt, oder keine Gefühle für eure Partner mehr in euch tragt, daß kann ich bedingt noch nachvollziehen, aber wie ihr euch trennt und vor allem wie du es deinem Mann gegenüber praktizierst, erschreckt mich dann schon.
Nimm es nicht zu persönlich, es sind nur so ein paar Gedanken.
09.10.2004 10:20 •
#15