Hallo!
Ich habe hier schon mal geschrieben. Ich habe versucht, Dinge zu ändern. Es hat nichts gebracht. und jetzt, kurz vor der Zukunft - vielleicht habe ich einfach Angst, wie es weitergeht und verliere mich komplett in dieser alten Geschichte. Verzeiht. Bitte reagiert einfach nicht, wenn euch mein Schreibsstil zu wirr ist. Ich schaff's einfach grad nicht, die Gedanken zu ordnen, und die Geschichte ist auch so unheimlich lang und wahrscheinlich für mich am mühsamsten. Bitte keine Belehrungen. Ich möchte gerne eine virtuelle Umarmung und Verständnis. Denn ich mach mich selbst gewiss schon genug runter. Danke.
Ich bin in einem Dilemma. Meine Freunde können mir nicht weiterhelfen, vielleicht ist es nützlich, mal wieder eine völlig objektive Meinung und Hilfe einzuholen. Ich stehe zwischen zwei Männern und kann mich nicht entscheiden. Es ist gerade besonders akut, ich habe Weinkrämpfe und ... naja, den ganzen irren Liebeskummerschmerz eben.
Beide Männer kommen aus dem Ausland. Der 1. wohnt in meiner Lieblingsstadt, ja, das könnte mit reinspielen. Ich habe ihn vor 4 Jahren kennengelernt. Er war damals off in einer On-Off-Beziehung mit einer Frau, die er damals schon 7 Jahre zur Freundin hatte. Als sie von mir gehört hat, hat sie Besitzansprüche geltend gemacht. Es war ungesund, und weil sich meine Gefühle rein anfühlten, habe ich versucht, um ihn zu kämpfen. Es ging hin und her, er hat mir das Herz gebrochen, kam wieder an, Herz gebrochen. ich habe lange gelitten, besonders auch, weil die guten Zeiten einfach perfekt waren und ich dieses Leben wollte (eines, verbunden mit der Natur). Ein Jahr später das gleiche. Ich musste dann insgesamt knapp zwei Jahre unseres Kennenlernens meine Lieblingsstadt verlassen, und gleich den Kontinent dazu, ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten, nichts ging mehr.
Ich bin in die USA. Dort habe ich schon nach drei Wochen einen Mann kennengelernt (nicht, dass ich auf der Suche war), in den ich mich relativ schnell verliebt habe. Es war anders, leichtlebig und nah. Ich hatte allerdings besonders am Anfang noch sehr viele Gedanken an die verflossene Romanze und habe mich deshalb irgendwie falsch gefühlt. Ich habe dieses Gefühl mit der Zeit aber eindämmen können. Ich bin für den Amerikaner in der Stadt geblieben, in der ich nicht sein wollte. Wir wollten zusammen reisen. Es war später, als erwartet, aber nach einem halben Jahr sind wir los. Dann musste ich erst mal ein paar Monate zurück nach Österreich. Zu dieser Zeit hatte ich einen beruflichen Termin in meiner Lieblingsstadt und - wie der Zufall es will... der Verflossene meldete sich. Er habe vor 3 Wochen schluss gemacht.
Er wolle mich sehen. Nach 1 1/2 Jahren ohne Kontakt - was für ein Timing. Ich war relativ gefestigt und wollte mich dem Treffen als letzte Klärung für mich stellen. Aber es hat mich umgehauen. Wir haben uns Dinge an den Kopf geworfen, die aus lauter Verzweiflung aus uns rausstörmten. Ich wußte, ich konnte ihn nicht noch mal treffen - meines Freundes wegen - und habe ihm dann einen ehrlichen Brief geschrieben. Zu ehrlich, denn er nahm es als Anlass, mir zu schreiben, obwohl wir abgemacht hatten, keinen Kontakt zu haben. Ich habe das zu Anfang verstanden, denn ich bin auch so. Aber irgendwann wurde es zu viel. Ich bin eine Woche nach unserem Treffen nämlich zurück zu meinem Freund in die USA. Und dort ist unsere Beziehung fast zerbrochen, an meiner Unsicherheit und Verzweiflung.
Der Verflossene hat weiter geschrieben, sicherlich fast ein halbes Jahr sehr regelmäßig. ich habe nie geantwortet, ich habe viele Dinge auch nicht lesen können, ich war wie in Trance. Mir ging es auch ohnehin nicht so gut mit dem Amerikaner, denn ich war in einer Stadt, in der ich nicht sein wollte und unser Plan, nach Europa zu gehen, zögerte sich immer mehr hinaus (von januar auf Sommer auf Oktober, das zerrte an meinem Vertrauen, oder ich hab es mir eingeredet). Ich wußte also: Es sind auch die Umstände, die gerade alles unschön machen, nicht er (auch, wenn er die Umstände generiert hat). Ich wollte ihn nicht verlassen, oder ich konnte nicht, ich weiß es nicht. Und wofür überhaupt. Für einen Mann, der wie obsessiv schreibt? Was sollte das bedeuten? War das nur, weil er mich nicht haben kann, oder weil er aufrichtige Gefühle für mich hatte, weil ... auch für ihn waren die wenigen Wochen, die wir gemeinsam verbracht haben, unheimlich wichtig (und sie waren nicht minder ausschlaggebend für die endgültige Trennung mit der langjährigen Freundin, denn durch mich erlebte er, wie es sein könnte. Aber nicht immer hat man ja die Kraft, sich gleich zu trennen, ich sehe es ja auch). Wie auch immer. Irgendwann musste ich was tun. ich konnte nicht mehr in dieser Stadt sitzen und entschied mich, im Sommer fortzugehen. Fast wäre ich in meine Lieblingsstadt, aber ich wußte auch, dass das gefährlich war. Also entschied ich mich am Ende für eine einsame Insel. Den ganzen Sommer lang. Ich hatte für ein paar Wochen das schwere Bedürfnis, dem Verflossenen zu schreiben, mich zu melden, ich wollte, dass wir uns sehen, aber noch viel mehr, um mich vielleicht auch zu lösen. Irgendwann gegen Ende sommer - da hatte er dann schon zwei Monate nicht mehr geschrieben - habe ich entschieden, in die Stadt zu fahren. Und als ich noch überlegte, ob ich mich melde, kam eine Nachricht von ihm (diese Timing-Sache, die immer wieder wie Schicksal aussieht, macht nichts einfacher, obgleich ich nicht ans Schicksal glaube, oder doch).
Dass er in Urlaub fährt (wenn ich da bin, was er ja aber nicht wußte) und er sich jetzt auf eine Beziehung eingelassen habe. Ich habe noch nie sofort geantwortet, aber ich habe mich leicht und gut gefühlt und habe lachend geschrieben, dass ich in dieser Zeit in Helsinki bin und es schon komisch ist, dass dieses Timing wieder so ist und so weiter, alles Gute etc. Dann schrieb er nun wieder, dass er ja dann und dann (gerade, wenn ich ankomme) eigentlich wieder da ist. und er ruderte von Beziehung zurück zu Dating, was ich irgendwie abstoßend fand, aber auch gut. Naja, wie auch immer, ich habe ihn vor einer Woche getroffen. Mir der Hoffnung, dass sich dann endlich was für mich klärt, tendenziell lieber in die Richtung für meinen Freund. Ich hatte riesige Angst. Berechtigt. Denn jetzt sitze ich hier und weiß nicht weiter. Ich glaube, ich habe tatsächlich immernoch so starke Gefühle für ihn. Aber wie finde ich raus, ob es nicht doch eher das Drama ist, was mir diese abstrusen Gefühle vermittelt. Und plötzlich denke ich auch wieder darüber nach, ob ich meinen Freund verlassen sollte, oder zumindest eine Pause einlegen.
Aber er kommt in einer Woche hier her, um bis zu einem Jahr mit mir hier zu wohnen. Er hat seinen Job aufgegeben, seine Wohnung. Ich weiß, nie ist irgendetwas sicher, aber ich kann nichts machen, ich fühle mich wie gelähmt. Er weiß nichts von der Sache. Ich hatte momente, in denen ich es erzählen wollte, aber es gab noch nie ein gutes Argument dafür, denn ich wollte bislang immer für IHN kämpfen. ich habe das erste mal so richtig das Gefühl, dass ich jetzt auch für mich kämpfe. Gleichermaßen will ich ihm nicht weh tun. Ich weiß, ich kann auf Zeit setzen. Aber inwiefern verrate ich mich dabei? Vielleicht will der verflossene nun auch gar keine Beziehung mit mir, wir haben das nicht mehr konkretisiert, warum auch, ich habe mich relativ abweisend gegeben. Ich weiß nicht. ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich versuche mich abzulenken, aber es geht kaum. ich will nicht mehr so leiden. Aber vielleicht gehört es auch einfach dazu. Wenn ich mich für den Verflossenen entscheide - ich habe große Angst, dass das nicht klappt. Mein Vertrauen ist jetzt wieder viel größer, als es vor einem Jahr war, aber ... ich kenne ihn ja kaum noch.
Ich merke, dass meine Nachricht extrem konfus wird, vielleicht sollte ich hier jetzt erst mal aufhören. Danke für's Lesen. Ich wünschte, das Niederschreiben würde helfen. Tut's aber nicht. Ich bin völlig von der Rolle.
10.10.2016 14:13 •
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