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Ich stalke meinen Ex! Echt?

S
Zitat von Bekloppt33:
Ist es denn eigentlich wirklich schon Stalking? Ich fahre 1 bis 2 x pro Woche bei ihm vorbei. Ohne Anhalten! Telefonischer Kontakt geht ja nicht mehr seit seinem Nummernwechsel. Und ist es nicht ok, Kollegen nach ihm zu fragen? In sozialen Netzwerken ist er nicht vertreten. Leider oder zum Glück. Er kriegt also eigentlich nichts mit von meinem Problem.


Nein, sehe ich jetzt nicht so.
Du kannst hinfahren wo du willst!

16.08.2020 15:20 • x 1 #31


S
Liebe TE

Ich empfehle dir, weiterhin an den Sitzungen teilzunehmen. Nebenbei sorgst du für ein bisschen Aufregung in deinem Leben. Hast du Freunde? Hast du Hobbies? Irgendeine Leidenschaft? Wenn nicht, wird es an der Zeit, dich selbst neu zu entdecken.

16.08.2020 15:21 • x 3 #32


A


Ich stalke meinen Ex! Echt?

x 3


B
In den Sitzungen hackt die Therapeutin auf meiner Kindheit rum. Davon soll ich mich lösen, sagt sie. Meine Mutter war sehr liebevoll aber der Vater nicht. Der war streng und mochte mich wohl nicht. Ich kann mich an wenig gutes mit ihm erinnern dafür aber an sehr viel schlechtes. Meine Mutter hat sich dafür mal bei mir entschuldigt. Aber sie konnte ja nichts dafür. Ich war eben nicht das was er sich von seinen Kindern wünschte. Meine Schwester war sein Liebling und später auch ihr Mann. Sogar deren Hund mochte er mehr als mich. So war's bisher mit allen Männern in meinem Leben. Solange die bekamen, was sie wollten war's ok. Aber meistens wollten die nicht viel. Und nach kurzer Zeit war's vorbei. Es ist ok. Ich erwarte keinen Traumprinzen mehr. Nur dieses Vermissen von ihm und diese Stalkerei geht mir selbst auf den Nerv.

Ich war gerade was Essen außer Haus, weil mir zu heiß zum kochen war. Es war ein schönes Gartenlokal und ich dachte, ich könnte ihm einen Gutschein von dort kaufen und in den Briefkasten werfen. Ich habe es nicht gemacht, weil er sich darauf sowieso nicht melden würde. Und wenn doch, würde alles von vorne anfangen. Ich will das nicht mehr im Kopf haben. Ich will einfach nicht mehr an ihn denken. Und trotzdem werde ich nächste Woche wieder durch seine Straße fahren und sein Auto suchen. Bekloppt ist der richtige Name für mich.

16.08.2020 15:44 • x 2 #33


B
Ich hab mich immer sehr angestrengt, damit mein Vater mich mag. Sogar meinen Beruf hab ich im technischen Bereich gewählt. Aber weil's mir nicht lag, war ich auch nicht gut darin. Ich wurde gemobbt und ausgenutzt und schließlich zwangsweise versetzt. Da hab ich dann als überqualifizierte Sekretärin gearbeitet. Das hat mir aber nichts ausgemacht. Ich hab gerne für alle Kaffee gekocht und abgewaschen und hab meine Briefe alle selbst getippt. Als ich dann in den Außendienst sollte, hab ich gekündigt und umgeschult auf Pflege. Da hab ich ihn dann kennen gelernt. Ich mag diese Arbeit jetzt viel lieber als meinen alten Job. Aber durch den Schichtdienst ist es schon hart.

Zu meinen Eltern hab ich keinen Kontakt. Mein Vater sieht mich als Versagerin, weil ich aus dem alten Beruf raus bin. Die Ausbildung habe ihn viel gekostet sagt er. Er hat mich raus geschmissen weil er meiner Schwester viel Geld geben wollte für ihr Haus. Ich sollte was unterschreiben wegen dem Erbe. Da gab's dann Streit. Dabei hab ich sogar unterschrieben. Ich hab ihm nur nicht geglaubt, das ein Notar das Schreiben geprüft hat. Tja, jetzt hab ich mehrere Jahre nur noch zu meiner Schwester Kontakt. Meine Mutter ist tot. Als sie starb bekam ich die Nachricht von einer Schwester im Krankenhaus. Mein Vater hat eine neue Frau wohl. Er wohnt jetzt weit weg.

Ziemlich traurig das ganze. Aber noch trauriger, weil ich so alleine bin. Freunde hab ich auch kaum noch. Die leben ja auch anders mit Familie und so. Da stör ich nur.

16.08.2020 16:03 • x 1 #34


Heffalump
Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht. Das du dein Leben in die Vergangenheit verstehst, in die Zukunft lebst und die Gegenwart zum begreifen nutzt.

statt dich mit was auch immer zu bewerfen, weil dein Vater schon immer so und so. War er eben, kannste nicht ändern, ist rum ums Eck. Du kannst stolz sein, für dich die Nische gefunden zu haben, wo du dich wohl - und angenommen fühlst. Ist das nichts?

16.08.2020 16:07 • x 1 #35


B
Ja klar. Da bin ich auch stolz drauf. Meine Schwester hat es nicht geschafft, sich abzugrenzen. Mit seiner großzügigen Schenkung damals hat er sie gekauft. Sie macht immernoch was Papa sagt. Und ihr Mann ist ein Vollidiot! Ja, ich muss noch was suchen, was mich ausfüllt. Denn die Arbeit ist toll und anstrengend aber man baut da nichts auf. Die Leute, die man versorgt, sind da um zu sterben. Das zieht schon auch runter. Ich brauch was erfreuliches zum Ausgleich. Was, wo man Erfolge sieht.

Mein Vater ist wie er ist. Den wird niemand mehr ändern. Und wie er mich ausgebootet hat, das verzeihe ich ihm nicht. Das muss er sich selbst verzeihen. Ich hab mich davon gelöst, das das meine eigene Schuld war. Er ist und bleibt ein narzistisches Machoaschloch. Und ich lasse mich von keinem Mann mehr so behandeln. Ich hab mich so angestrengt, damit mein Ex mich liebt. Hat er aber nicht. Ihm gefiel meine Figur nicht. Tja, die ist aber wie sie ist. Ich bin kein Reh aber auch kein Wal. Einfach normal eben. Wem das nicht reicht, dem kann ich nicht helfen.

16.08.2020 16:21 • x 1 #36


Heffalump
Trotzallem schwehlt in dir noch Glut aus alter Zeit.

16.08.2020 16:22 • #37


B
Ja stimmt. Da schwelt noch was.

16.08.2020 16:26 • #38


S
Daran sieht man, das wir alle die Kinder unserer Eltern sind....
Einfach einen Schalter umlegen und sagen damit bin ich fertig ist leider nicht so einfach.

16.08.2020 17:01 • x 2 #39


S
Zitat von Bekloppt33:
In den Sitzungen hackt die Therapeutin auf meiner Kindheit rum. Davon soll ich mich lösen, sagt sie.


Tief in dir drin, unterbewusst, hast du das Gefühl, nicht zu reichen. Das kleine Mädchen von damals hat noch immer das Gefühl, sich überanpassen zu müssen, um zu genügen. Deshalb verstellst du dich, kaufst Geschenke und sagst zu allem ja und amen. Ich verstehe das, schliesslich hat der erste Mann in deinem Leben, dein Vater, dich enttäuscht. Das hat aber nichts mir dir zu tun. Du kannst ihn aber nicht verändern, du kannst nicht deine Vergangenheit verändern. Du kannst aber was für deine Zukunft tun.

Das nächste Mal fährst du in die andere Richtung und nicht an ihm vorbei. Anschliessend belohnst du dich und deine Widerstandsfähigkeit mit Schokolade

16.08.2020 17:12 • x 1 #40


S
Zitat von Shakur:

Tief in dir drin, unterbewusst, hast du das Gefühl, nicht zu reichen. Das kleine Mädchen von damals hat noch immer das Gefühl, sich überanpassen zu müssen, um zu genügen. Deshalb verstellst du dich, kaufst Geschenke und sagst zu allem ja und amen. Ich verstehe das, schliesslich hat der erste Mann in deinem Leben, dein Vater, dich enttäuscht. Das hat aber nichts mir dir zu tun. Du kannst ihn aber nicht verändern, du kannst nicht deine Vergangenheit verändern. Du kannst aber was für deine Zukunft tun.

Das nächste Mal fährst du in die andere Richtung und nicht an hm vorbei. Anschliessend belohnst du dich und deine Widerstandsfähigkeit mit Schokolade



So schauts aus! Klasse Beitrag!

16.08.2020 17:15 • x 2 #41


A
Zitat von Bekloppt33:
In den Sitzungen hackt die Therapeutin auf meiner Kindheit rum.


Meinst du das so wie du es schreibst?
Wenn ja, wäre möglicherweise ein Wechsel zu einem Therapeuten ratsam , bei dem du dich sicher aufgehoben fühlst.

Ich habe deine Geschichte gelesen , um es mal kurz zu machen:

Wie deine Kindheit verlief, dafür hattest du keinen Einfluss und trägst keine Schuld.
Jedoch hast du Einfluss darauf , ob nun, wo du jetzt doch erwachsen bist , deine Umwelt und schlussendlich Du selbst darunter leiden.

16.08.2020 17:40 • x 1 #42


Kiskeya
Zitat von Anker1:

Meinst du das so wie du es schreibst?
Wenn ja, wäre möglicherweise ein Wechsel zu einem Therapeuten ratsam , bei dem du dich sicher aufgehoben fühlst.

Ich habe deine Geschichte gelesen , um es mal kurz zu machen:

Wie deine Kindheit verlief, dafür hattest du keinen Einfluss und trägst keine Schuld.
Jedoch hast du Einfluss darauf , ob nun, wo du jetzt doch erwachsen bist , deine Umwelt und schlussendlich Du selbst darunter leiden.


Das ist leichter gesagt als getan und ich kann da aus Erfahrung sprechen. Ich hatte auch keine leichte Kindheit und als Erwachsener ist man natürlich schlauer als vorher, aber die Kindheit beeinflusst uns trotzdem ein Leben lang. Man wird nie alles abstellen können.

Man kann Verhaltensweisen und Denkweisen ändern, aber das ist auch sehr schwer. Meine Mutter gab mir als Kind immer das Gefühl, dass ich nichts wert bin, eine Belastung bin, eine schlechte Tochter bin etc. Heute weiß ich, dass ich sehr wohl etwas wert und einzigartig bin, aber bis dahin war es ein steiniger Weg.

Ich habe auch Männer angezogen, die mir nicht gut taten und die Kindheit war einer der Gründe.
Wie auch immer. Auf jeden Fall sollte man sowas nicht einfach mal daher sagen. Ich wünsche der TE das sie es schafft und später eine glückliche Beziehung haben wird.

16.08.2020 18:18 • #43


A
Zitat von Kiskeya:

Das ist leichter gesagt als getan und ich kann da aus Erfahrung sprechen. Ich hatte auch keine leichte Kindheit und als Erwachsener ist man natürlich schlauer als vorher, aber die Kindheit beeinflusst uns trotzdem ein Leben lang. Man wird nie alles abstellen können.

Man kann Verhaltensweisen und Denkweisen ändern, aber das ist auch sehr schwer. Meine Mutter gab mir als Kind immer das Gefühl, dass ich nichts wert bin, eine Belastung bin, eine schlechte Tochter bin etc. Heute weiß ich, dass ich sehr wohl etwas wert und einzigartig bin, aber bis dahin war es ein steiniger Weg.

Ich habe auch Männer angezogen, die mir nicht gut taten und die Kindheit war einer der Gründe.
Wie auch immer. Auf jeden Fall sollte man sowas nicht einfach mal daher sagen. Ich wünsche der TE das sie es schafft und später eine glückliche Beziehung haben wird.


Selbstverständlich ist es das.
Mein Ratschlag war auch nicht ganz easy kurz hingesagt, dass sie es kurz mal ändert.
Was sich teilweise Jahrzehnte aufgestaut hat ist nicht in 3 Gesprächen Geschichte.

Es gilt jedoch Verantwortung zu übernehmen und ihr Entschluss therapeutisch Hilfe zu holen ist super.
Jetzt sollte es nur noch einer sein , der passt.

16.08.2020 18:21 • x 2 #44


B
Also meine Thera ist schon ok. Aber wir treten auf der Stelle. Die Zusammenhänge hab ich längst kapiert. Aber mit der Umsetzung hapert es. Man darf wahrscheinlich nicht zu viel von einer Therapie erwarten. Ich muss selbst was tun. Disziplin eben! Aber das ist so sch. schwer.

16.08.2020 19:18 • x 1 #45


A


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