Ich schaffe es irgendwie nicht

E
Lieber Wizard!

Zuerst einmal gratuliere ich dir zu deiner Stärke! Tatsächlich scheint es die Verlassenden enorm zu verunsichern, wenn der Verlassene plötzlich nicht mehr das Häufchen Elend ist, dass sie sonst immer vorgefunden haben....Erstaunlich,oder? Und dort fängt dann ja auch oft der Prozess an, wo viele sich wieder annähern....Versteh mich jetzt nicht falsch, ich will dir keine falschen Hoffnungen machen, aber koste doch den Triumpf ein bisschen aus, dass du sie verunsichert und nachdenklich gemacht hast!

Mir geht es auch schon etwas besser, ich mache mir jetzt keine Hoffnungen mehr - und seit dem kann ich endlich loslassen. Ich liebe meinen Freund auch noch immer sehr...(und ich kann immer noch nicht Ex sagen), aber ich habe inzwischen nach einigen Gesprächen mit ihm und einer Erklärungs-Mail von ihm die Erkenntnis gewonnen, dass er wohl wirklich nicht der Richtige für uns ist. Und ich nicht für ihn. Seit dem passiert mir das gleiche wie dir:

meine tränen fließen immer seltener, was mir eigentlich zeigt, daß die schmerzen nachlassen, aber, meine lieben freunde, die ihr mir sehr geholfen habt, es ist dermaßen schwer, loszulassen. ich habe angst vor der zukunft, angst davor was wird, kann ich jemals wieder eine partnerin finden und ihr die liebe schenken, wie ich sie meiner frau geschenkt habe? ich würde (fast) alles dafür tun, wenn jetzt jemand da wäre, der mich liebt, in den arm nehmen würde, drückt und mir mut macht.

Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich kann mir jetzt auch noch nicht vorstellen, jemand anderem je wieder zu vertrauen. Ich habe wahnsinnige Angst, wieder verletzt zu werden. Ich bin in meinem Leben nur einmal so verletzt worden, und es hat sage und schreibe 14 Jahre gedauert, bis ich wirklich wieder jemandem echte Liebe entgegenbrachte - aber auch der wollte sie plötzlich nicht mehr....
Also lohnt es sich dann überhaupt, sich wieder auf eine neue Liebe einzulassen? Viele hier werden sagen: Ja! Aber ich sage: ich weiß es nicht. Ich werde es wissen, wenn der Schmerz vielleicht eines Tages vorbei ist. Jetzt bin ich über kleine Schritte froh und versuche, in kleinen Schritten zu genießen, was aber halt noch eher selten ist. Aber jeden Tag, den ich überstehe, ohne in Tränen auszubrechen, streiche ich mir rot an. Jeder Tag, an dem ich mich unbeschwert gefühlt habe und sogar mal wieder gelacht habe, kriegt ein Sternchen! Dann kann ich meine Erfolge ein bisschen besser nachvollziehen, wenn es mal wieder kleine Rückschläge gibt!

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und denke an dich!

Liebe Grüße

Ela



14.09.2002 00:33 • #16


E
Lieber Wizard

Das ist schon ein seltsamer Zufall?? das mit dem Namen. Aber ich glaube nicht an Zufälle.
Den Namen Wolfsfrau hab ich mir ausgesucht, weil ich ein Buch habe das heißt Die Wolfsfrau - Die Kraft der weiblichen Urinstinkte von Clarissa Pinkola Estes. Schwer zu lesen und zu verstehen, aber wunderschön. Ein Buch von Frauen, über Frauen, für Frauen. Können Männer aber auch lesen. Außerdem mag ich Wölfe sehr, also auch dich (jetzt muß ich selber grinsen)  ;D .

Es ist schön und beruhigend zu hören (lesen), das deine Enttäuschung langsam in neuen Lebensmut übergeht. Aber du solltest auch darauf gefasst sein, das es gelegentlich einen Rückfall geben kann. Mal ist es schlimmer, mal weniger schlimm. Mal kann es länger dauern, mal kürzer. Aber es geht wieder vorbei. Wenn dir nach weinen zumute ist, dann tu es (nach Möglichkeit aber nicht vor deinem Sohn).
Wenn mir nach weinen zumute ist, dann wehre ich mich nicht dagegen. Hinterher geht es mir besser.
Aber ich lenke mich auch ab. Ich habe wieder alte Hobbies angefangen und probiere Neues aus.

Das du deiner Frau keinen Hass entgegen bringst, finde ich bemerkenswert. Leider ist das bei mir nicht so. Bei mir hat sich schon Hass entwickelt, nicht so sehr wegen der Trennung selbst, sondern, wie die Trennung abgelaufen ist und was sich vorher alles abgespielt hat. Trotzdem will ich mit meinem Mann keine Feindschaft. Habe aber erst einmal eine Kontaktsperre gefordert, soweit dies eben möglich ist.
Den Kindern gegenüber sage ich nie etwas schlechtes über ihren Papa. Sie lieben ihn sehr und er sie. Sie können auch jederzeit Kontakt zu ihm haben und er zu ihnen.
Wenn es sich dann doch nicht vermeiden läßt, das ich Kontakt zu ihm haben muß, versuche ich mit ihm sachlich und ruhig zu reden, anstatt ihm voller emotionen die Worte entgegen zu schläudern. So hab ich wenigstens das Gefühl, in dem Moment, die Situation zu kontrollieren. Außerdem geht es mir hinterher besser.
Ich hoffe, das ich irgendwann mit meinem Mann normal reden kann, aber im Moment sind einfach bei mir zu viele Gefühle (Gute, wie Schlechte) im Spiel. Deshalb brauche ich etwas Abstand.

Lieber Wizard, ich hoffe, das es dir etwas besser geht. Zu Anfang meiner Trennung hab ich gedacht, ich würde daran zerbrechen. Aber ich lebe noch und auch wieder gerne. Ich bin doch stärker und habe doch mehr Kraft in mir, als ich dachte.
Auch die Kinder lachen wieder (hat mir meine Mutter erzählt. Die Kinder sind alle zwei Wochen, wenn ich arbeiten muß, bei meinen Eltern).
Natürlich muß auch ich immer wieder mal mit einem Tiefpunkt rechnen, aber ich weiß, das ich da wieder herauskomme.

Lieber Wizard, ich bin mir sicher, das auch du diese Kraft und Stärke in dir hast. Und wenn du erst mal nur für deinen Sohn da bist. Die Freude am Leben kommt dann *auf leisen Sohlen*, ohne das du es erst vielleicht merkst, ganz von selber.

So, nun muß ich aber Schluss machen. Mein Posting ist schon wieder sehr lang geworden. Muß mir mal angewöhnen kürzer zu schreiben (werd ich aber wohl nie hinkriegen) ;D. Außerdem ist es auch schon wieder sehr spät bzw. früh geworden. Wird Zeit, das ich ins Bett gehe.

Ich wünsche dir eine gute Nacht.
Auch an Wilde Flocke und Mirjam einen netten Gruß .

Bis dann eure Wolfsfrau

14.09.2002 01:03 • #17


A


Ich schaffe es irgendwie nicht

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E
Lieber Wizard,

es ist bewunderswert und toll, daß Du Deine Haltung bewahren konntest. Du bist schon ein gutes Stück Weg vorwärts gekommen.

Dein letzter Absatz ist mir gut vertraut, auch wenn ich noch nicht soweit bin, daß meine Tränen seltener fliessen. Und ganz konkret wünscht man, bzw. wünsche ich mir halt auch nicht irgendeinen Menschen, der mich in den Arm nimmt und tröstet, sondern einen ganz bestimmten Menschen.
Wie Du habe auch ich Angst vor der Zukunft.
Aber ich habe hier im Forum schon eine erste Lektion gelernt. Diese Angst ist erlaubt. Sie ist natürlich und gehört dazu, wenn man verlassen wird. Sie darf uns nur nicht auf Dauer bestimmen.
Mein Wille ist, auch eine Zukunft zu haben, diese Angst und all die anderen Ängste zu verarbeiten.
Mein Leben ist nicht auf Monogamie ausgelegt. Ich weiß, daß ich auch eine Partnerin brauche, die mein Leben mit mir teilt und an deren Leben ich teilhaben darf.
Und ebenfalls weiß ich, daß dies noch eine Weile dauern wird, bis ich dazu wieder in der Lage sein werde.
Das Gefühl wirst Du aber bestimmt auch kennen.

Hier im Forum bekommen wir Unterstützung für den Weg, den wir jetzt antreten mußten. Auch wenn es sich virtuell schwer verwirklichen lässt, aber auch hier werden wir in den Arm genommen.

Es ist schön, daß Du hier bist - auch wenn der Grund nicht so schön ist.
Wie ich Dir schon geschrieben habe: Wir werden es schaffen.

Liebe Grüße

Frank
(Nordlicht]

14.09.2002 08:55 • #18


E
liebe ela, wolfsrau und frank-m,

habe ich über euroe postings gefreut. irgendwie konnte ich es heut früh kaum abwarten, hier ins forum zu kommen, weil es mich brennend interessiert hat, wie ihr über mein gestriges erlebnis und verhalten denkt.
habe gerade mit meiner schwiegermutter telefoniert, die ihre tochter heute zum erstenmal nach ihrem auszug bei mir sehen wird. sie will ihr nochmal die leviten lesen und in erfahrung bringen, was im kopf meine frau abgeht. ela ich kann auch noch nicht ex sagen, dafür ist dies trennung zu frisch und die beziehung mit 23 jahren zu lange.
danke für die gratulation, es zeigt mir, daß ich wohl auf dem richtigen weg bin und bin ganz deiner meinung, was die emfindungen der verlassenden angeht.
auch die umarmungen und küsschen, denke ich sind nur gemacht worden um ihr gewissen zu beruhigen, denn daß es ihr nicht geade gut geht, obwohl sie ja einen tröster hat, konnte man sehen und spüren.
vor allem, weil sie auch die verbindung zu unserem sohn nicht so aufbauen kann, wie sie sich das wohl dachte. in diesem punkt tut sie mir schon etwas leid, aber das ist halt nunmal der preis, den sie zahlen muss.
wolfsfrau, auch ich sage nie etwas schlechtes über sie, wenn unser sohn dabei ist, oder hetze ihn gegen sie auf. zum einen wäre es schlechter stil, zum anderen tue ich ihm weh damit, denn er liebt uns ja beide.
allerding schäme ich mich nicht vor ihm zu weinen, wenn ich eine rückfall habe und ich weiß, daß weitere kommen werden, und ihm damit wohl auch zu zeigen, wie schwer alles für mich ist, sein trost tut mir dann auch gut und ich denke das ist nicht gegen das fair-play
nein wolfsfrau, (freut mich, daß ich dich zum grinsen gebracht habe wegen des namens) ich hasse sie nicht, obwohl ich das wohl tun müsste, nach alldem was gewesen ist, aber kann man einen menschen, den man liebt gleichzeitig hassen?
ich vermute, wenn mal einige wochen oder monate vergangen sind, und ich das alles, hoffentlich, etwas nüchterner und mit sachlicher betrachten kann, und die liebe zu ihr weiter weg ist, wird es anderst sein.
hoffentlich kein hass, aber distanz.
frank, mein leben war auch nie auf monogamie ausgelegt, und es geht mir wie dir, ich möchte gerne einer frau (und am liebsten meiner frau) irgendwann einmal wieder meine liebe geben, eine frau, die mich liebt verwöhnen, für sie zu kochen und sie umsorgen. aber da muss ich ela recht geben, ob ich das jemals wieder kann weiß ich nicht und davor habe ich angst. angst, daß die fähigkeit zu lieben nachlassen könnte, wenn man pausiert.

so, ich muss schnell noch in die buchhandlung, habe mir bücher über die verabreitung einer trennung bestellt.
das schreiben tut gut, vor allem wenn man wie hier auf verständnis und unterstüzung bauen darf.

euch allen vielen dank, verbunden mit den liebsten wünschen daß ihr alle die kraft habt, die schlimmsten stunden, tage und wochen im leben eines menschen zu überstehen und irgendwann wieder positiv in die zukunft schauen mögt.
ich glaube man muss, nachdem man die wunden geleckt hat, etwas neues aus seinem leben machen. sich auch mal um sich selbst kümmern, ich habe es zumindest jetzt vor, denn man kann die vergangenheit nicht zurückholen. vor allem nicht, wenn die/der partnerin/partner die einen verlassen hat, neu verleibt ist.
den tatsachen ins auge zu schauen und neu anfangen, etwas neues aufbauen, muss unsere devise werden , auch wenn es so sehr schmerzt.
ich glaube mittlerweile erkannt zu haben, daß es keinen sinn mehr hat, zu versuchen sie zurück zu holen, sondern die dafür benötigte energie lieber in den neuanfang zu investieren.
vielleicht strafen mich diese gedanken noch lügen, wenn sie am sonntag wieder hier steht um unseren sohn zu bringen, aber es sind wieder 2 tage, die den abstand zu ihr verändern.

cu all.

euer wizard

14.09.2002 10:37 • #19


E
Guten Morgen Wizard,

hatte gerade einen Geistesblitz:
was hälst Du von einer neuen hübschen jungen Frau in ihrem
alten Zuhause namens Untermieterin?
Ob sie sich dann noch so selbstbewußt gut in ihrer neuen
Haut fühlt wie jetzt bei dem anderen? Wenn sie mitkriegt, das da wer um Dich herumwuselt?
Mit der Du dann auch frühstücken kannst anstatt virtuell mit uns hier.
Sie braucht ja nicht wissen, daß Du die Finger von der Lady läßt,
weil Du ja die Miete von ihr kriegst. Sich nur ein bißchen
wundern?

Bis dann
wilde Flocke

PS: Guten morgen auch an die anderen Sonnenscheins...
Wolfsfrau, Mirjam, warum haben wir denn so wenig Butter auf den Brötchen? Die schmeckt uns Nuggets nicht mehr, oder?
Wie wär`´s mit Früchtekefir und Reis mit Tomaten und Rührei drin statt Käsebrot ;D Wizard, viel Spaß noch beim
Trimmen. Wir auch, oder?

15.09.2002 11:00 • #20


E
Hallo wilde Flocke,

vielen Dank für die Idee, sie ist gar nicht schelcht. Aber ich glaube das würde ich nervlich nicht aushalten, wenn in meiner Situation eine junge hübsche Frau um mich herumwuseln würde. .

Soweit bin ich halt noch nicht.

Unabhängig davon, würde sie sich für mich feuen, daß ich wieder jemanden gefunden hätte, der mir, ihrer Meinung nach, Halt geben würde.

Aber wer weiß, vielleicht lässt sich die Idee ja irgendwann einmal umsetztn.

Zumindest besten Dank dafür, daß Du dir für mich Gedanken machst.
Das tut gut.

Und was das virtuelle Frühstück mit Euch betrifft, so ist es mir viel Wert geworden.

Liebe Grüße Wizard

15.09.2002 11:13 • #21


E
Hallo Wizard

Eigentlich wollte ich dir ja gestern schon schreiben (war auch kurz im Forum), hatte aber keine Kraft dazu. Mir ging es sehr schlecht. Hab viel geweint. Auch heute ging/geht es mir nicht so gut, wollte mich aber mal melden. Ich habe nur ständig an meinen Mann (kann auch noch nicht EX sagen) denken können. Ich schlafe in Gedanken an ihn ein und wache mit Gedanken an ihn auf. Nachts im Schlaf, träume ich von ihm und am Tag denke ich auch ständig an ihn. Nur wenn mich irgendeine Sache völlig fesselt, bin ich mal für die Zeit frei von Gedanken an ihn.

Ich bewundere dich dafür, das du dich von deiner Frau berühren und umarmen lassen kannst. Ich könnte es nicht. Wenn mein Mann das tun würde, käme mir das wie Hohn vor. Außerdem würde ich dann zusammenbrechen und meine nach außen hin mühsam aufgebaute Stärke würde sich wieder in Nichts auflösen und Verzweiflung, Tränen und Betteleien auslösen. Und das kann und will ich nicht zulassen. Ich kann es noch nicht einmal ertragen für längere Zeit mit ihm in einem Raum zu sein...also kein Kaffeetrinken, Frühstücken oder ähnliches. Vielleicht irgendwann einmal, aber jetzt ist mir das einfach nicht möglich.

Du fragst, ob man jemanden den man liebt auch gleichzeitig hassen kann. Ich glaube ja. Ich liebe ihn für die wundervollen Jahre, die wir zusammen hatten. Ich habe ihn immer für einen besonderen Menschen gehalten und hatte es nie bereut, ihn geheiratet zu haben und ich hasse ihn nicht dafür, das er mich nicht mehr liebt und sich von mir getrennt hat (auch wenn das sehr weh tut), sondern ich hasse ihn für seine Lügengenschichten, die er mir seit zwei Jahren ständig aufgetischt hatte, für seine Unehrlichkeit, für seine Spielchen, die er mit mir getrieben hat und dafür, das er es mir nicht selbst persönlich gesagt hat, das er mich nicht mehr will, sondern ich es von seinen zwei Freundinnen erfahren mußte, die es mir in einem Streit gesagt haben.
Aber ich weiß auch, das man die Vergangenheit nicht ändern kann. Vielleicht kann ich ihm irgendwann verzeihen. Ich weiß es nicht.

Auch ich habe schreckliche Angst vor der Zukunft...davor nicht mehr lieben und vertrauen zu können. Aber ich habe mich dazu entschieden, erst mal ohne einen Partner zu leben. Zumal ich noch nie allein gelebt habe. Ich versuche erst mal alles auf mich zukommen zu lassen.
Aber das fällt mir alles so schwer. Ich vermisse ihn und hab solche Sehnsucht nach ihm (verdammt jetzt weine ich schon wieder :'( ).
Warum dauert das alles so lange, bis man endlich loslassen kann ??? Es sind doch nun schon 8 Monate!!! Und es tut immer noch so weh.

Es tut mir leid, das ich mich hier bei dir über meine Gefühle so auslasse. Eigentlich wollte ich mich ja auch nur mal kurz melden, aber dann kam es einfach über mich.

Ich habe bei einem deiner Postings bei jemand anderem gelesen, das du dir das Buch Wenn der Partner geht gekauft hast. Das Buch ist gut, hab ich auch. Ich habe auch noch zwei andere Bücher zu dem Thema. Das eine heißt Und plötzlich wieder Single - eine Trennung bewältigen und neue Perspektiven entwickeln von Gina Kästele ISBN 3-466-30482-2. Das andere heißt Verliebt-verlassen-wie verwandelt
- Trennung durchleben und positiv verarbeiten von Susan Anderson ISBN 3-442-16382-X.
Kann ich auch beide empfehlen.

Lieber Wizard, ich hoffe, das du heute wieder stark sein konntest, als sie deinen Sohn wieder brachte. Wünsche dir auch weiterhin viel Kraft.

Ich muß jetzt Schluß machen. Mein Bett ruft. Muß die kommende Woche wieder arbeiten. Um 4 Uhr 30 ist die Nacht vorbei. Hoffentlich kann ich schlafen.

Bis dahin alles Gute

Wolfsfrau

15.09.2002 23:08 • #22


E
Liebe Wolfsfrau,

es tut mir aufrichtig leid, daß es Dir gestern so schlecht ging, ich glaube die Wochenenden sind immer am schlimmsten. Als ich gestern mit meinem Sohn und seiner Freundin im Schwimmbad war, brachten die Erinnerungen an gemeinsame Badetage ein paar Tränen hervor.
Aber abends war ich wieder ok.

Auch mir geht es heute nicht gut, obwohl ich gestern abend etwas triumphiert habe (siehe den beitrag Es ist verrückt). Ich habe heute abend geweint und versucht mich im Fitness-Studio und jetzt durch die Waschmaschine abzulenken. muss auch gleich die wäsche noch aufhängen.
Sie hat mich vorhin angerufen um mir zu sagen, daß es ihr besser geht, sie war beim Augenarzt. Aber ich hatte das Handy leise und sie sprach auf die Mailbox.
Als ich sah daß sie angerufen hatte, rief ich gleich zurück, weil ich dachte es sei etwas nicht in Ordnung.

Hätte ich nur erstmal die Mailbox abgehört, denn dort sagte sie mir, daß es heute abend schlecht sei, sie anzurufen.

Aber wie gesagt, das wusste ich ja noch nicht und sie sagte mir dann am Telefon, daß sie Besuch haben, weil ihr Neuer heute Geburtstag hat.
Es war wie ein Tritt in den Magen und seitdem stehe ich förmlich neben mir.

Ich verrecke hier bald vor Liebskummer und sie feiert mit ihm Geburtstag, ich konnte es kaum glauben. Gestern ihre Tränen wegen unserm Sohn und heute Party bei ihm.
Mir wird übel wenn ich nur daran denke.

Was die räumliche Nähe angeht, so habe ich es bisher immer genossen, in ihrer Nähe zu sein, aber langsam geht es mir wie Dir. Ich werde mir immer mehr bewust, daß es nach 23 Jahren das endgültige Aus unserer Ehe ist. Was die Träume angeht so kann ich Dir nachempfinden, wobei diese auch langsam nachlassen. Aber das einschlafen und aufwachen alleine in unserem Schlafzimmer ist die Hölle und immer die Gedanken daran, daß sie bei dem anderen liegt.

Deine Sehnsüchte und Liebe zu ihm ist mir wohl bekannt, auch wenn er gelogen hat, so sind die Erinnerungen an das Vergangene allgegenwärtig. Da können wir uns die Hand geben.
Aber dennoch hasse ich sie nicht.

Es tut mir leid, daß Dich das Schreiben hier so aufwühlt, aber Du brauchst Dich deiner Gefühle wegen nicht zu entschuldigen.
Ich bin ein guter Zuhöhrer/Leser und dankbar für jeden Austausch und für die Buchtips, werde mich aber fürs erste an das eine Buch halten.

Ich würde Dir gerne helfen aus dem ganzen Schlamassel irgendwie herauszukommen, wenn ich nur wüsste wie.

Viele liebe Grüße
Wizard

16.09.2002 21:49 • #23




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