Hallo, ich habe mich jetzt auch entschlossen meine Geschichte zu teilen und hoffe auf ein paar Tipps wie es weiter gehen soll.
Mein Exfreund und ich waren etwas mehr als ein Jahr zusammen. Es lief sehr gut. Wir lernten uns im ersten Semester kennen und es funkte sehr schnell, weil wir wahnsinnig viele Gemeinsamkeiten hatten und wir waren sehr glücklich. Da wir dual studieren führten wir alle drei Monate für drei Monate eine Fernbeziehung sahen uns aber sehr oft in diesen Zeiten. Im zweiten Semester habe ich praktisch bei ihm und seiner MUtter gewohnt und wir waren unzertrennlich, ohne uns einzuengen. Wir ließen uns genug Freiraum für Freunde und Hobbies.
Wenn wir stritten, dann meist aus Unsicherheiten oder Missverständnissen. Wir haben immer miteinander kurz darauf geredet und Dinge aus der Welt geschafft.
Er hat sich rührend gekümmert als ich Sommer längere Zeit nach einer OP krank war. Wir haben in den Praxisphasen mehrmals täglich miteinander telefoniert, oft hat er mich in seiner Mittagspause angerufen, auch als ich wieder in der Arbeit war nach der Krankheit. Klar, war ich nicht dauernd so gut drauf, einfach weil ich physisch doch ziemlich fertig war nach den zwei Monaten. Er war ziemlich gestresst mit seiner Arbeit und selber gesunheitlichen Problemen. Aber wir hatten (meiner Meinung nach) nie wirklichen Streit. Und er hat zu mir immer gesagt er will das mit mir schaffen und wir müssen reden. Sobald jemand zweifelt oder irgendwas hat, muss er es dem andern sagen.
Und er hat Pläne gemacht im August und September was wir alles machen wenn wir wieder im Semester zusammen sind, und wie er sich freut wenn er nur ins Auto steigen muss abends etc. Und er hat mir tagsüber unter der Arbeit oft geschrieben, dass er mich vermisst, auch abends wenn er mit seinen Freunden unterwegs war.
Es ging zeitlich nicht, dass wir uns im Sept. am Wochenende sahen. Mitte Sept. kam es dann zu dem Streit. Ich bat ihn am Telefon um eine Meinung zu meiner wissenschaftlichen Arbeit. Mir war seine Meinung unfassbar wichtig. Er stöpselte aber nur rum. Ich meinte nur, dass mir Kritik von ihm helfen würde und dass ich jetzt noch Zeit hab Sachen zu ändern. Und er hat immer weiter rumgestöpselt…Dann bin ich irgendwann still geworden, weil ich halt enttäuscht war. Wir beendeten das Gespräch aber freundlich also ohne Ärger.
Abends kam eine Nachricht Denkst du jetzt ich finde deine Arbeit schlecht?. Erst einige Zeit später habe ich sie gelesen. Ich wollte am nächsten Tag (So) anrufen. Mittag ging er nicht hin. Abends würgte er mich kalt ab, er ist jetzt bei einem Freund, wenn dann später.
Als er sich bis Dienstag nicht gemeldet hat, schrieb ich ihm ob wir wieder miteinander reden könnten. Dann beendete er quasi unsere Beziehung am Telefon.
Die Woche war eine Katastrophe. Viele Tränen flossen beiderseits am Telefon. Freitagnacht hatten wir dann ein gutes Gespräch. Um ein Uhr morgens wollte er auf einmal zu mir fahren. Was ich ablehnte, weil er ein sehr altes Auto hat (350km) und sehr müde war. Ich wollte auch, dass er seine Gedanken erstmal entwirrt.
Samstagmittag kam eine sehr lange Nachricht in der er sich für alles entschuldigt hatte, es war alles sein Fehler. Er liebt mich. Aber er überlässt es mir ob wir weitergehen, auch das Tempo. Er wollte mich nie verletzen und wenn er ausblendet, dass er mir nochmal so wehtun könnte will er es mit mir gerne versuchen. Natürlich wollte ich. Ich rief ihn an und es war soweit wieder gut. Als ich ihn abends als ich anrief, blockte er mich kalt ab und meinte er isst jetzt. Ich dachte mir kein Thema (er entschuldigte sich auch kurz drauf dafür, also war es wirklich nicht nur mein sensibler Eindruck), aber am nächsten Tag war er auch abweisend, dann paar Stunden später wieder total liebenswürdig.
Es war wieder eine sehr anstrengende Woche, weil er solche Schwankungen hatte und ich nicht wusste wie ich damit umgehen soll und warum dass alles passiert. Er sagte immer er kann nichts am Telefon klären und generell nicht am Telefon reden. Dann meinte er wir sollten erst wieder von Angesicht zu Angesicht miteinander reden.
Als ich dann am Montag wieder in dem Studienort war kam er abends vorbei. Wir waren beide verwirrt und haben uns eigentlich nicht losgelassen, beide geweint. Auf meine Fragen oder wenn ich versucht habe ein ordentliches Gespräch anzufangen sagte er immer nur die gleichen Sätze Ich kann gerade nicht ich sehe es gerade nicht mehr und nachdem er über 1 Stunde weinend in der Tür gestanden ist, sagte ich, er soll gehen. Am nächsten Tag fuhr ich zu ihm. Ich sagte, wir haben eine Krise und wir bekommen das wieder hin, wenn wir das beide wollen. Ich schwöre, als ER sagte wir kriegen des wieder hin (in der Stimme wie er immer mit mir geredet hat wenn wir alleine waren) und dabei gegrinst hat, freuten sich auch seine Augen. Ich kenne ihn ja doch. Wir verbrachten einen guten Tag, noch leicht angespannt, aber gut.
Am nächsten Tag wollte er abends unbedingt kommen. Als er da war hat er sich nur an mich gedrückt und nichts geredet. Als ich dann sagte, er müsse noch nicht hier übernachten wenn er noch nicht wolle, wir könnten ja langsam anfangen, fing er wieder weinend mit den gleichen Sätzen an. Ich bat ihn um Zeit, aber er meinte „mein Bauch meint gerade nein Und er stand wieder ewig weinend in der Tür. Wieder sagte ich irgendwann geh bitte.
Von da ab waren wir getrennt. Zwei Wochen später wollte ich nochmal mit ihm reden, generell ob er mir einfach erklären kann was passiert ist und ob er schon länger drüber nachgedacht hat zu gehen. Einfach irgendwas dass ich des ganze greifen kann.
Er meinte nur wir hatten seiner Meinung nach zu viel Streit und das ist ihm zu stressig und des geht nie wieder. Er war unfassbar kalt, so hab ich ihn noch nie erlebt, hat nur seinen Schlüssel auf den Tisch geknallt und wollte nicht mal seine Jacke ausziehen. Er ist erst aufgetaut als ich das Beziehungsgespräch beendet hatte und zu Smalltalk überging. Da war er auf einmal locker.
Ich versteh es einfach nicht, der der immer über Kommunikation gepredigt hat, hat nicht mit mir geredet. Er hat nie gesagt, dass wir zu viel Ärger haben oder dass ihn irgendwas stört. Und dann fällts ihm auf einmal auf, dass es ihn jetzt doch alles nervt und er wirft ein Jahr Beziehung und mich von heut auf morgen weg?
Wie kann den auf einmal alles so wertlos sein? Ich fühl mich natürlich irgendwie weggeworfen. Kein ernsthaftes Gespräch, kein Versuch der Beziehung eine Chance zu geben, bedeutet doch, dass wir/ich ihm nichts wert waren…
Dazu kommt hätte ich es kommen sehen müssen? Immerhin war ich seine vierte Freundin und die vierte mit der ER nach ziemlich genau EINEM JAHR die Beziehung beendet.. Länger will er vll einfach niemand in seinem Leben, ich weiß es nicht.
Ich akzeptier wie gesagt seine Entscheidung, aber ich kann es nicht verstehen. Und ihn jeden Tag zu sehen macht mich teilweise wirklich kaputt. Die ersten Wochen waren unfassbar schlimm. Mittlerweile kommt es abends wellenartig. Aber am schlimmsten ist es wenn er mich anlächelt, so wie früher. UNd er ist so hilfsbereit. Aber ich bin so verdammt unsicher und ich kann es nicht immer verstecken. Aus dem Weg gehen kann ich ihm auch nicht. Wir verbringen jeden tag knapp 8 Std miteinander. Er sitzt genau hinter mir. Kontaktsperre funktioniert auch nicht, da wir in den gleichen Projektgruppen sind.... Die quälenden Fragen ob er jetzt schon jemand neuen hat, wie es ihm wirklich geht, warum er so schnell mit uns abgeschlossen hat.
14.12.2014 21:58 •
#1