Lieber Ruli,
jetzt möchte ich nochmal meine persönliche Meinung kund tun, die auf reiner Lebenserfahrung basiert.
Ersteinmal musst du dich grundsätzlich auf das Wesentliche konzentrieren und wenn du wirklich Hilfe bzw. halbwegs brauchbare Ratschläge erhoffst, dann musst du auch mal die ein oder andere Frage hier im Forum beantworten.
Ihr habt vier Kinder und obwohl ich eure persönlichen Verhältnisse nicht kenne, ist alleine diese Tatsache, eine echte Herausforderung und eine wirkliche Hausnummer (!). Hinzu kommen ja erfahrungsgemäß noch viele berufliche sowie andere private Verpflichtungen, die ebenfalls gestemmt werden müssen. Jeder Mensch hat seine Grenzen und da kann es immer zu Ausrutschern kommen.
Wer die Rolle einer Ehefrau und Mutter zu schätzen weiß, der weiß auch, was unsere Frauen tagtäglich leisten müssen. Hier ist von ganz entscheidenter Bedeutung, wie sich der jeweilige Partner einbringt.
Ich persönlich habe noch nie eine Partnerin für Haushalt, Wäsche, Einkauf, kochen oder für die Kindererziehung usw. benötigt. In meinen beiden bisherigen Partnschaften, hat es diesbezüglich immer ein faires und arbeitsteiliges Miteinander gegeben. Für mich gehört das zu einer modernen genau so dazu, wie abwechslungsreiche Unternehmungen und all die vielen anderen positiven Dinge. Das soll aber nur ein kurzer Hinweis zu meinen eigenen Ansichten sein, die du aber nicht teilen musst.
Die erste Frage ist natürlich, ob du deine Frau angemessen unterstützt oder vielleicht des Öfteren alleine gelassen hast? Es reicht natürlich nicht aus, nur die Kleinen gemeinsam ins Bett zu bringen.
Eine wesentlich bedeutsamere Frage ist aber, ob deine Ehefrau berufstätig oder momentan nur für die Kindererziehung, den Haushalt, für die Bespaßung des Ehemanns usw. zuständig war?
Sollte das Letztere zutreffen, dann ist die aktuelle Reaktion deiner Ehefrau völlig verständlich, denn das kann ja nicht nur der Sinn des Lebens sein. Ein Ausbrechen aus dem grauen Alltag, ist dann für mich die logische Folge aus dem sogenannten Ehekäfig.
Wenn wir einen Menschen lieben, dann glauben wir irrtümlicherweise, dass wir ein gewisses Besitzrecht auf diesen Menschen haben. Aber das Leben lehrt uns da etwas anderes und auch deine Ehefrau hat das Recht (!), darüber nachzudenken, ob sie sich ihr aktuelles bzw. ihr künftiges Leben weiterhin so vorstellt.
Momentan erlebt sie ein neues Gefühl der Freiheit, aber vielleicht erlangt sie ja irgendwann dennoch die Erkenntnis, dass auch dieses neue Leben, nicht das wirklich wahre Leben ist. Gib ihr also etwas Zeit, damit sie sich ordnen und finden bzw. realistische Entscheidungen kennen kann. Sollte sie anderseits Gefallen an den aktuellen Entwicklungen finden, dann wirst du es letztendlich auch akzeptieren und verkraften müssen. Wichtig ist dann nur, dass ihr trotz allem für eure Kinder da seid !
VG Holzer60
09.05.2017 06:45 •
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