Was mich hier ins Forum führt, sind viele Beobachtungen die ich in meinem Freundeskreis mache, ich bin auch der Meinung, dass man um die Liebe kämpfen soll und muss aber miteinander und zwar Affären frei. Wie @Jein schreibt, ein Seitensprung ist etwas in das man mal reinschlittern kann, danach beginnt man vielleicht zu überlegen, was habe ich bloss getan, bereue im besten fall aber eine Affäre zu haben ist eine andere Geschichte, sie bedeutet, dass ich meinen Ehepartner aus meiner Sicht wie ich zu beginn geschildert habe nicht mehr liebe denn dann würde es keine andere Person in dieser Form in meinem Leben geben. Wenn ich keine Bereitschaft dazu habe meine Partnerschaft zu kitten oder es versucht habe und es nicht mehr geht, dann ist flüchten um gleichzeitig zu bleiben der falsche Weg.
Wenn man sich in jemanden verliebt und eine Partnerschaft eigentlich verlassen möchte aber dies nicht tun kann, weil wie @Gefühl schreibt Verpflichtungen, Kinder, Schule, Immobilie da sind, spiele ich ein Spiel auf Kosten aller die in diesem Spiel involviert sind, ich halte zwar aus aber ich tue niemandem einen Gefallen damit, würde irgendein Ehepartner glücklich sein, wenn sein Partner ihm sagt ich bleibe bei dir wegen den Verpflichtungen, der Kinder, der Schule und Immobilie aber eigentlich ist mein Herz anderswo Kein Mensch hat das verdient auch wenn ich weiss dass viele in diesem Moment hoffen es kommt schon wieder gut und deshalb habe ich auch gesagt, dass man jemanden nicht festhalten soll der eigentlich seine Segel schon gesetzt hat, dass man ihm von Herzen Glück wünschen sollte und das beste daraus machen für alle beteiligten.
Den Kindern zeigen dass man Krisen bewältigen kann und es weitergeht anstelle stehen zu bleiben und man wieder glücklich werden kann. Die tiefe Bindung habe ich extra weggelassen, denn wenn eine tiefe Bindung besteht dann sucht sich jemand auch keine Affäre, nur wenn diese tiefe Bindung zerrüttet ist oder eben doch nicht so tief ist wie man gerne glauben möchte.
Ich habe viele Freunde deren Eltern genau solche Konstellationen hatten und der eine Partner schlussendlich geblieben ist aufgrund der Verpflichtungen, die Freunde haben es als Kind mitbekommen, dass beide Elternteile nicht glücklich sind und als sie dann erwachsen waren und sich die Eltern getrennt haben, hat es sie tief getroffen, nicht weil sie sich getrennt hatten sondern weil sie es immer mitbekommen haben dass sich ihre Eltern nicht mehr verstehen und lieben und sie sich dann irgendwo tief drin die Schuld gegeben haben, dass die Eltern zusammen geblieben sind wegen ihnen und beide viele Jahre ihres Lebens so verbracht haben.
Abgesehen davon, ist für mich niemandem damit geholfen wenn ein Partner bleibt der einem nicht mehr liebt, denn ich als Frau möchte nicht mit einem Mann zusammen sein, der in seinem Kopf eine andere Frau hat und ebenso gilt das für Männer, kein Mensch hat es verdient sich diese Demütigung anzutun, für wen macht man das genau? für sich selbst? definitiv nein, wer möchte schon gedemütigt werden. Für die Kinder? nein, möchte ich als Kind wissen dass ich in einer Scheinwelt lebe die man für mich aufrecht erhält? Fürs Umfeld? ja teilweise bestimmt, wer möchte nicht das perfekte gegen aussen repräsentieren. Für meinen Partner? ganz bestimmt nicht, er ist mir in dem Moment nämlich auch egal denn ich würde nur meine Welt in Ordnung haben wollen aber nicht seine...
In meinem Freundeskreis gibt es die glücklichen oder zumindest zufriedenen Paare die eine Einheit sind, immer eine Lösung für ihre Probleme finden und bei jedem Problem bereit sind es zusammen zu lösen, es gibt Probleme die man nicht von Heute auf Morgen lösen kann aber die Bereitschaft ist da weil sie sich lieben.
Dann gibt es die die weniger glücklich sind aber es doch reicht um noch weiterzumachen obwohl sie sich nach etwas anderem sehnen aber die Hoffnung nicht aufgeben und beide aneinander festhalten.
Dann gibt es die wo der eine Partner wie ein zusätzliches Kind behandelt wird, auf eine Weise geführt wird, immer um Erlaubnis fragen muss aber selbst keinen Einfluss auf den Kalender haben darf, wo keine gleichberechtigte Partnerschaft besteht, da würde ich vielleicht auch selbst in eine Affäre flüchten um mich selbst wieder für ein paar Stunden verwirklichen zu können denn wenn ein Partner so weit ist, jemanden anderen die Zügel komplett in die Hand zu geben und keine Kraft hat sich zu widersetzen, wird er niemals den Mut finden zu gehen auch wenn er vielleicht davon träumt.
Dann gibt es die die nicht gehen können aus gesellschaftlichem oder privatem Druck, wegen Verpflichtungen, sie stellen in dem Moment sich selbst zurück und ergeben sich dem Schicksal.
Dann gibt es die die sich die Kraft im Aussen suchen.
Und dann gibt es noch die die eine Affäre haben seit vielen Jahren, diesen anderen Menschen lieben aber trotzdem nicht gehen können aufgrund der schon erwähnten Dinge... Verpflichtungen, Druck, sie wollen vermutlich teilweise auch ihrem Partner nicht weh tun weil es auch Mut erfordert jemandem zu sagen, dass man nicht mehr glücklich ist... Schuld ist ein grosses Thema denke ich.
Ich weiss es nicht, jeder Mensch handelt wie es sich für ihn im Moment am besten anfühlt aber ich denke einfach, dass wenn man tief in sich hineinhört und bewusst auch zuhört, viele Dinge einfacher werden könnten auch wenn sie sich für den Moment vielleicht als schwieriger Weg oder ein riesiger unbezwingbarer Berg darstellen, ist es jemandem geholfen in einer unglücklichen Partnerschaft festzustecken? Ist es jemandem geholfen an einem Partner festzuhalten der nicht mehr mit einem zusammen sein will? oder er es nur tut um einem nicht weh zu tun...