Hallo zusammen,
In meinem Leben hab ich noch nie in ein Liebeskummer-Forum geschrieben, aber hey, ich versuche es mal, um eine klare Sicht auf meine Situation zu bekommen:
Eigentlich ist mein Fall ein mittlerweile leider wohl sehr klassischer. Ich lerne gerade einen Mann kennen, mit dem eigentlich- alles sehr schön läuft. Wir treffen uns, haben gute Gespräche, wir freuen uns aufeinander, vermissen uns wenn wir uns nicht sehen, schmieden sogar gemeinsame Reisepläne. Wir daten uns seit etwa 2,5 Monaten und ich hatte das gute Gefühl, dass das in die Richtung feste Beziehung gehen wird.
Gestern eröffnete er mir nun aber, dass er keine Beziehung wolle, aus Angst. Er hat sehr besondere, aber nachvollziehbare Ansichten was das Leben angeht, ist sehr spirituell, was für mich interessant ist, aber ich kann diese Euphorie darum eben nicht teilen. Er konnte allerdings seine Beziehungs-Angst für mich nicht logisch erklären, weswegen das Gespräch auch etwas ins Leere lief, ich glaube es ging ihm darum, dass er jemanden braucht, der diese Euphorie um Spiritualität teilen und mit dem er sich darüber intensiv unterhalten kann. Hm
Ich bin sehr verzweifelt weil mir genau das, immer und immer wieder passiert, ich lerne einen Mann kennen, es läuft eigentlich alles gut, ich verliebe mich und dann höre ich diesen für mich schlimmen Satz du bist toll, aber ich möchte keine Beziehung (meist weil die Männer sich alle Optionen offen halten wollten, dieses Mal ist es aber eben dieser andere Grund den ich ihm auch glaube) . und tut immer wieder verdammt weh!
Ich frage mich vor allem, was ist das denn DANN was man hat? Man verbringt Zeit miteinander, freut sich aufeinander, äußert Gefühle für den anderen, hat wirklich besondere Momente, man tut alles was man auch in einer Beziehung tut und dann soll das keine sein? Macht das Sinn so etwas weiterzuführen? Ist es so wichtig, dass dieser eine Baustein (in diesem Fall: Interesse für Spiritualität) für das Maximum in einer Beziehung fehlt, wenn doch alles andere stimmt? Wieso sind so viele nicht mehr kompromissbereit wenn doch aber Gefühle im Spiel sind? Ich würde mir wünschen, dass er das auch so sieht oder noch erkennt, und vielleicht war es zu früh darüber zu reden was man miteinander hat und wohin das führen wird? Oder muss ich im 21.Jahrhundert vielleicht meine (!) doch recht romantische, gar altmodische Vorstellung über eine feste Beziehung überdenken? Ist Beziehung nur eine Worthülse für eine gemeinsame Zeit mit einem doch wundervollen Menschen, der trotz, dass er es nicht als solche definieren mag, mir verspricht nicht einfach aus meinem Leben zu verschwinden, mich lieb zu haben und gerne Zeit mit mir zu verbringen? Ich weiß nicht mehr was richtig und verkehrt ist, soll ich es beenden bevor es noch mehr schmerzt, es aber wohlmöglich irgendwann bereuen, dass ich so darauf hadere mit Worten genau zu definieren was man miteinander hat, anstatt die Zeit miteinander zu genießen?
Wovor hat man eigentlich Angst, wenn das was man hat, nicht als feste Beziehung definiert wird? Dass der Mann noch andere Frauen nebenbei hat, sich plötzlich nie wieder meldet? All das kann in einer Beziehung doch auch passieren (und ist mir mittlerweile schon passiert). Ich hab ihm gesagt, dass ich über all das nachdenken muss, aber ich es ist so ein Chaos in meinem Kopf, ich weiß einfach nicht was ich tun soll.
Ich hoffe hier auf rationale Meinungen, Erfahrungen, Inspiration Danke.
Lena
30.06.2017 14:05 •
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