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Ich möchte ein zweites Kind aber er nicht / was tun?

M
Hallo zusammen, Dies hier ist mein erster Post.

Ich sehe viele Parallelen zu meiner Situation:
Ich, 35, bin seit 5,5 Jahren in einer Beziehung zu ihm, 45. Wir haben ein Kind. Es war schon immer klar, dass ich mehrere Kinder wollte. Es war schon immer klar, dass ich ein Mensch mit Träumen, Zielen und Ambitionen bin. Ganz normalen Träumen, Zielen und Ambitionen. Sowas wie: Mal zusammen Paddeln oder ins Kino gehen, guten Draht zu Eltern und Geschwistern halten, mehrere Kinder (2 oder 3), wieder Arbeiten gehen, relativ viel Frieden und Harmonie zu Hause.

Und nun droht unsere Beziehung an meinem erneuten Kinderwunsch kaputt zu gehen. 2 Jahre Bedenkzeit habe ich ihm nun gegeben, und er will nur eines: noch mehr Zeit. Aber die habe ich nicht. Ich kann nicht mehr hoffen, sehnen und weinen. Ich muss nun handeln oder Abschied nehmen. Es kostet mich jetzt schon viel an Nerven und Leistungsfähigkeit.
Er will einfach kein 2. Kind, und will es mir nicht in aller Härte sagen, weil er mich dann verlieren würde. Ich verstehe das, denn eigentlich ist es mir ja klar.

Es ist aber nicht nur das 2. Kind. Meine Trauer darum verschreckt ihn geradezu. Er will ja jetzt schon viel mehr Rückzug und Ruhe, schafft es aber nicht, sich mal selbst zurück zu ziehen. Mit mir mal zu zweit etwas schönes unternehmen? Völlig undenkbar, sein Kind braucht ihn ja so sehr, weil es nicht alleine bei den Großeltern/Babysitterin bleiben möchte. Während der Kita treffen wir uns zum Mittagessen und mehr, das ist super, aber mehr geht mit ihm nicht.

Er macht mir viele Vorwürfe, zB. dass ich Streit suche. Dabei bin ich nur mäkelig und sage, wenn mir was nicht passt. Ich gebe mir mühe, dies empathisch zu tun, und ja, da ist noch Luft nach oben.

Ich bin sehr emotional, habe starke Gefühle. Aber das beruhigt sich meistens schnell. Ich brauche mehr Zuwendung und Zuspruch als einige andere Frauen. Aber ich gebe auch gerne und viel Zuwendung und Zuspruch, und noch viel anderes! Ich bin kein Fisch im Aquarium, oder eine Topfpflanze. Ich bin eher ein Meerschweinchen oder ein Beagle-Hund. Ich gehe ein, wenn man mich wie eine Topfpflanze behandelt.

Er ignoriert es oft, wenn ich weine oder Angst habe, kann mich nicht trösten, und meint, ihm fehlen die Kapazitäten dazu. Er meint auch, er habe, um mir ein Kind zu schenken (er wollte keins, hat sich mir zuliebe darauf eingelassen, um mich nicht zu verlieren), die Kapazität eingebüßt, Freundschaften zu pflegen oder einzugehen, seine Hobbies, die ihn glücklich machen, zu pflegen, und sich zu erholen. Er meint, er müsse fortwährend unser Kind beschützen. Immer. Dass ich das auch kann, scheint egal zu sein. Außer, Monsieur ist krank. Oder Monsieur muss arbeiten und sich konzentrieren. Und mind. eine wunderbare Kollegin, die ihm gerne eine gute Freundin ist, hat er auch. Und wenn er musizieren will, tut er das, und es ist nie ein Problem für uns. Das er sagt, er habe wegen Familiengründung keine Freunde und keine Hobbies, finde ich so verlogen.

Ich mag seine wenigen Freunde, und manchmal initiiere ich den Kontakt, weil einige inzwischen auch meine Freunde geworden sind. Er interessiert sich kaum für meine Freunde. Meine Eltern, va meinen Vater, kann er nicht ausstehen und meidet sie, wo es geht.

Einiges könnte ich überbrücken, aber ich fühle, dass ich alle Brücken selber und alleine bauen müsste. Und das kann ich leider nicht.

Ich habe die Befürchtung, wenn ich mir ihm bleibe, verweigert er mir das 2. Kind, und lässt mich in meiner Trauer darum alleine. Und das geht gar nicht für mich.

Ich würde glaube ich lieber mein 2. Kind alleine per Samenspende bekommen. Und eine Chance auf eine funktionierende Beziehung, in der ich ich selbst sein darf, ohne meinen Partner zu belasten. Klingt das zu verrückt? Will/Brauche ich zu viel? Bin ich manipulativ? Ich weiß es nicht.....Aber traurig bin ich. Wir, Er und ich, könnten doch alles zum Guten wenden. Wir könnten doch schauen, was wir vereinbaren können, und wie wir unser Leben so ändern, dass es für uns beide passt, und wir uns weiter lieb haben können. Wir haben Geld, Gesundheit, Zuneigung, Treue und ein wunderbares Kind. Er sagt mir, ich bekäme den Hals nicht voll, sei unersättlich; egal, wie viel ich habe, es genüge mir niemals.

Ich will nicht lügen, ich habe wünsche offen: Ich will ein 2. Kind (mindestens), einen Job, und so wie ich bin als Persönlichkeit akzeptiert werden. Ist das wirklich zu viel verlangt?

Danke fürs lesen!

10.09.2023 06:31 • #1


Einfachatmen
Habt ihr schon mal über eine Paarberatung nachgedacht. Familienberatung bei der Diakonie?
Die ist kostenfrei und hilft erst mal zu kommunizieren.

10.09.2023 11:21 • x 6 #2


A


Ich möchte ein zweites Kind aber er nicht / was tun?

x 3


Lebensfreude
lebt ihr zusammen?

10.09.2023 11:25 • x 2 #3


Vilya
Du möchtest ein 2. Kind, einen Job und mehr Paarzeit?
Wird das mit einem 2. Kind nicht eher schwieriger?

10.09.2023 11:35 • x 13 #4


T
Zitat von Morgentraenchen:
Ich will nicht lügen, ich habe wünsche offen: Ich will ein 2. Kind (mindestens), einen Job, und so wie ich bin als Persönlichkeit akzeptiert werden. Ist das wirklich zu viel verlangt?

Nein, aber vielleicht kann dir dein Partner das einfach nicht geben.

Ich würde euch auch dringend zu einer Paar-/Familienberatung raten, damit ihr euch beide über eure Wünsche und Ziele klar werden könnt und Inwiefern ihr diese gemeinsam realisieren könnt.

Deine Wünsche sind okay, aber ebenso wenn er sie dir absolut nicht erfüllen kann.
Dann müsstest du - falls du es so nicht ertragen kannst - nach einem alternativen Weg für dich suchen.
Denn du kannst ja niemanden zu mehr Kindern zwingen.
Ich würde dir aber auch raten, nicht für den anderen auf deine Träume und Wünsche zu verzichten - was, wenn er dich irgendwann verlässt oder es eh nicht mehr paßt? Du würdest ihm nie verzeihen.
Kompromisse sollte man nur eingehen wenn man wirklich damit leben kann, sonst ist es kein Kompromiss sondern Selbstkasteiung.....

10.09.2023 11:39 • x 7 #5


B
Liebe @Morgentraenchen,

schön dass du dein eigenes Thema eröffnet hast.
Zitat von Morgentraenchen:
Wir haben ein Kind.

Wie alt ist euer Kind?
Zitat von Morgentraenchen:
Es war schon immer klar, dass ich mehrere Kinder wollte.

Ich lese aus deinem Text, dass er schon zum ersten Kind nur dir zuliebe ja gesagt hat.
Zitat von Morgentraenchen:
Ich kann nicht mehr hoffen, sehnen und weinen.

Zitat von Morgentraenchen:
Ich brauche mehr Zuwendung und Zuspruch als einige andere Frauen.

Zitat von Morgentraenchen:
Er ignoriert es oft, wenn ich weine oder Angst habe, kann mich nicht trösten, und meint, ihm fehlen die Kapazitäten dazu.

Hm, wofür steht denn dein Hoffen, Sehnen, deine Tränen? Woran misst du, dass du mehr Zuspruch brauchst als andere Frauen, welche Bedürfnisse werden damit erfüllt?
Zitat von Morgentraenchen:
Wir, Er und ich, könnten doch alles zum Guten wenden.

Zitat von Morgentraenchen:
Wir haben Geld, Gesundheit, Zuneigung, Treue und ein wunderbares Kind.

Das reicht dir offensichtlich nicht. Du bist dir sicherlich im Klaren, dass Kinder nicht dazu da sind, eigene Defizite auszugleichen. Wo stehst du in deinem Leben als Mensch, als Frau. Ich lese, du forderst mehr Zeit mit deinem Partner ein. Gleichzeitig willst du weitere Kinder. Die automatisch eure Paarzeit einschränken werden. Wie passt das zusammen? Du wünschst dir einen Job, willst wieder arbeiten. Gleichzeitig willst du weitere Kinder. Wie passt das zusammen?
Zitat von Morgentraenchen:
Ich will nicht lügen, ich habe wünsche offen: Ich will ein 2. Kind (mindestens), einen Job, und so wie ich bin als Persönlichkeit akzeptiert werden. Ist das wirklich zu viel verlangt?

Hier ist dein Zielkonflikt ausgesprochen. Einen Job plus mindestens noch ein Kind. Wie passt das zusammen? Weiter oben steht, du willst auch mehr Paarzeit. Inwieweit fühlst du dich als Persönlichkeit nicht gesehen? Was oder wer hindert dich aktuell, dir den Wunsch nach einem Job zu erfüllen?

Was tust du für dich, wie bist du in einer funktionierenden gesellschaftlichen Struktur verankert, bist du mit Freunden, Hobbys und Aktivitäten ausgelastet oder kannst du dein soziales Leben optimieren? Ich würde an deiner Stelle herausfinden wollen, für was diese Kinder stehen, welche Wünsche, welche Bedürfnisse du damit abdecken willst. Wie sieht aktuell dein Tagesablauf aus, wie verbringst du deine Zeit?

10.09.2023 11:47 • x 12 #6


T
Zitat von Brightness2:
Das reicht dir offensichtlich nicht. Du bist dir sicherlich im Klaren, dass Kinder nicht dazu da sind, eigene Defizite auszugleichen. Wo stehst du in deinem Leben als Mensch, als Frau. Ich lese, du forderst mehr Zeit mit deinem Partner ein. Gleichzeitig willst du weitere Kinder. Die automatisch eure Paarzeit einschränken werden. Wie passt das zusammen? Du wünschst dir einen Job, willst wieder arbeiten. Gleichzeitig willst du weitere Kinder. Wie passt das zusammen?

Ein Schlag in die Magengrube aller mehrfachen Mütter, die arbeiten gehen.
Wie passt das zusammen? ?
Na ja, viele Menschen bekommen eben 1 - 4 Kinder und gehen dann wieder arbeiten.
Das gilt für die Kassiererin wie die Lehrerin oder Ärztin!
Was passt da bitte nicht zusammen ?

10.09.2023 11:49 • x 3 #7


B
@thegirlnextdoor Ja nun, nur wem der Schuh passt, wird ihn sich anziehen.

10.09.2023 11:51 • x 1 #8


Milly85
Zitat von Morgentraenchen:
Er sagt mir, ich bekäme den Hals nicht voll, sei unersättlich; egal, wie viel ich habe, es genüge mir niemals.

Ich will nicht lügen, ich habe wünsche offen: Ich will ein 2. Kind (mindestens),

Mindestens… und was wenn es Zwillinge werden? Dann hat sich dein Mann erneut dazu hinreißen lassen, ein Kind zu zeugen, was er beim ersten Jahr schon gar nicht richtig wollte und hat dann noch mal zwei Säuglinge am Hals. Kann immer passieren

mach das doch mit der samenspende. Wenn es dein großer Wunsch ist?

10.09.2023 11:54 • x 1 #9


B
Zitat von Brightness2:
Du bist dir sicherlich im Klaren, dass Kinder nicht dazu da sind, eigene Defizite auszugleichen. Wo stehst du in deinem Leben als Mensch, als Frau.


Zitat von Brightness2:
Ich lese, du forderst mehr Zeit mit deinem Partner ein. Gleichzeitig willst du weitere Kinder. Die automatisch eure Paarzeit einschränken werden. Wie passt das zusammen?


Zitat von Brightness2:
Du wünschst dir einen Job, willst wieder arbeiten. Gleichzeitig willst du weitere Kinder. Wie passt das zusammen?

10.09.2023 11:58 • x 2 #10


Charla
@Morgentraenchen

Die Seite, die du von dir schilderst wirkt auf mich sehr Ichbezogen, mit wenig Kompromissbereitschaft.
Hiermit möchte ich dir nicht das Recht absprechen, dein Leben so zu gestalten, dass du damit zufrieden sein kannst, denn glücklich sein ist kein Dauerzusstand, wäre ja auch langweilig.
Er ist schon auf deinen Wunsch eingegangen und hat sich als Kompromiss für euer Kind entschieden obwohl er keins wollte.

Zitat von Morgentraenchen:
Er sagt mir, ich bekäme den Hals nicht voll, sei unersättlich; egal, wie viel ich habe, es genüge mir niemals.

Könnte er damit vielleicht Recht haben ?
Wer alles will, kann manchmal auch alles Verlieren . . .

Zitat von Morgentraenchen:
Wir könnten doch schauen, was wir vereinbaren können, und wie wir unser Leben so ändern, dass es für uns beide passt, und wir uns weiter lieb haben können.

Ihr kommt da aber nicht auf einen Nenner, was deinen größten Wunsch betrifft, denn er hat auch seinen eigenen - keine Kinder mehr - für die er vielleicht irgendwann nur noch Zahlvater ist und andere Vorstellungen von seinem Leben hat.

Zitat von Morgentraenchen:
Ich würde glaube ich lieber mein 2. Kind alleine per Samenspende bekommen.
Und eine Chance auf eine funktionierende Beziehung, in der ich ich selbst sein darf, ohne meinen Partner zu belasten.

Dem steht ja nichts im Wege, trenne dich und schaue, dass du jemanden findest der das ok findet und bestenfalls auch noch ein drittes oder viertes Kind mit dir realisieren will.

Viel Glück und alles Gute !

10.09.2023 11:59 • x 4 #11


aequum
Zitat von Morgentraenchen:
Er ignoriert es oft, wenn ich weine oder Angst habe, kann mich nicht trösten, und meint, ihm fehlen die Kapazitäten dazu.

Ihm fehlen die Kapazitäten?

Vielleicht solltest Du mal Bilanz ziehen und Dich anschließend fragen, ob Dich diese Beziehung überhaupt glücklich macht und ob Du in dieser Beziehung noch über Jahrzehnte verweilen möchtest.

Wo siehst Du Dich z.B. in 5, 10 oder 20 Jahren.

Finde zunächst heraus was Du willst und anschließend handel entsprechend.

10.09.2023 12:07 • x 4 #12


B
Zitat von Morgentraenchen:
Er ignoriert es oft, wenn ich weine oder Angst habe,

Weiß er, warum du weinst, kannst du es ihm nahe bringen? Weiß er, wovor du Angst hast, kannst du es erklären, deine Gefühle transportieren?

10.09.2023 12:11 • x 2 #13


B
Ich muss jetzt ganz blöd Fragen:
Ihr schafft es nicht mal mit einem Kind mal auszugehen oder als Paar etwas gemeinsam zu machen und er verzichtet auf seine Hobbys für ein Kind und du drängst dann auf noch eins? Wieso? Ich meine die Sache wird danach noch schlimmer , nicht besser

10.09.2023 12:29 • x 14 #14


Kummerkasten007
Woher kommt dieser fast hysterische Wunsch nach einem zweiten Kind? Denn das empfinde ich beim lesen Deines Threads.

Er wollte das erste Kind schon nicht - und kümmert sich trotzdem?

Du willst was mit ihm unternehmen - er lehnt es ab weil er das Kind niemanden anvertraut?

Er sagt Du suchst Streit - Du nennst es mäkelig?

Du versinkst in Trauer - er wendet sich von Dir ab?

Er kann Deinen Vater nicht leiden - was ist hier vorgefallen?

Du überlegst eine Samenspende - und willst mit einem zweiten Kind alleinerziehend im Job vorankommen, mit Ende 30 dann?

Er sagt Du bekämst den Hals nicht voll - Du nennst es Wüsche?

Könnt Ihr überhaupt miteinander reden ohne Vorwürfe, Streit, Anschuldigungen, unbewusste Forderungen?

10.09.2023 12:45 • x 9 #15


A


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