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Ich möchte die Trennung, ohne ihn unnötig zu verletzen

Z
Ihr Lieben,

in meinem anderen Thema ging es um den jahrelangen Kampf um unsere Beziehung mit allen Höhen und Tiefen.

In den letzten Wochen habe ich meinem Herz und meinem Bauchgefühl endlich nachgegeben und mich entschieden, die Beziehung zu meinem Mann zu beenden.

Ich liebe ihn nicht mehr, wir haben wirklich alles versucht. Inkl Paartherapie. Nun hatte ich bereits mit unserer Therapeutin, die auch als Mediator arbeitet einen Termin und habe einen ersten groben Fahrplan. Auch mit meinem Mann habe ich gesprochen und ihm meine fehlenden Gefühle erneut gestanden und ihm gesagt, dass ich keine Hoffnung habe, dass sich daran etwas ändert. Wir sind meilenweit voneinander entfernt. Ich bin unglücklich. Er ist es auch. Aber er liebt mich noch sehr und hofft und fleht. Ich verstehe ihn, aber mein Weg ist klar.

Wir haben drei Kinder und schon deswegen möchte ich, dass wir uns so gütlich wie möglich einigen. Wir warten auf den Termin mit unserer Therapeutin. Könnte allerdings leider etwas dauern.

Jetzt meine Frage an euch: was hat euch geholfen, die Trennung zu akzeptieren? Was hat euch verletzt? Wie soll ich mich verhalten, um es ihm leichter zu machen. Und natürlich den Kindern. Und an die Verlassenden, was hab ihr gemacht, um es euren (Ex)Partnern leichter zu machen. Bzw welche Fehler sollte ich vermeiden.

Es gibt noch keine Gedanken oder Gespräche in Bezug auf Auszug oder nicht oder Eltern-WG oder wie es jetzt weiter geht. Wir fangen gerade erst an. Dazu muss er natürlich das Ganze erstmal akzeptieren. Ich wäre euch wirklich dankbar, wenn ihr mir mit euren Erfahrungen weiterhelfen könntet.

Liebe Grüsse Die Zweiflerin, die endlich nicht mehr zweifelt

26.11.2021 11:45 • x 1 #1


K
Dein Hauptanliegen ist es ja, einerseits die Trennung auf jeden Fall durchzuziehen, aber er soll aus der Nummer so heil wie möglich rauskommen.

Dir ist ja klar, dass Du ihm den Trennungsschmerz nicht nehmen kannst. Kann niemand. Er liebt noch, ergo muss er sich selbst entlieben. Ein Prozess, in dem Du ihm nur bedingt helfen kannst. Du musst es aushalten, dass Du ihm auf gewisse Weise diesen Schmerz zufügst (musst Du eben auch - Deine Entscheidung macht das zur Konsequenz).

Was mir immer wichtig war, wenn ich verlassen wurde, war, dass man mich immernoch mit Respekt behandelt. So waren meine Trennungen bislang auch immer.

Was Du vermeiden solltest (und ja auch willst) sind weitere Kränkungen. Streit, Vorwürfe, wer es verkackt hat etc. würde ich alles vermeiden. Im Leben läufts halt so, das kann man ihm sagen. Es gibt keine Garantie, Du schätzt ihn immernoch sehr, Du willst, dass es ihm gut geht.... nur euer beider Beziehung kann nicht fortgeführt werden. All das sind Aussagen, die ihn unterstützen können beim Abschluss.

Ansonsten.... schwierig. In Paartherapie seid ihr ja und den nächsten Termin gibt es. Also habt ihr schon Support. Den Abschluss muss er so oder so selbst schaffen. Wird er auch. Aber Du müsstest wahrscheinlich geduldig mit ihm sein.

26.11.2021 12:17 • x 8 #2


A


Ich möchte die Trennung, ohne ihn unnötig zu verletzen

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I
Ich kann dir da nur schlecht raten,weil ich immer der Verlassene war und keine Kinder im Spiel waren. Aber eine Trennung lauft nie ohne Verletzungen ab, solange einer noch Gefühle hat. Das wirst du akzeptieren müssen...
Da dein Mann sagt er liebt dich noch sehr, halte ich das Modell Eltern WG für völlig fehl am Platze. So wird er die Trennung nie verarbeiten können. Findet eine Elternebene und damit hat es sich. Aber mach dir keine Vorwürfe, auch du hast das Recht glücklich zu sein und entgegen vieler Themen hier, hast du viel versucht die Familie zu retten, bist nicht einfach auf und davon. Dafür meinen Respekt

26.11.2021 12:37 • x 1 #3


ElGatoRojo
Zitat von Iunderstand:
Aber eine Trennung lauft nie ohne Verletzungen ab, solange einer noch Gefühle hat.

Du kannst machen, was du willst. Mit einer Trennung wirst du ihn mehr oder minder immer verletzen. Besonders aufgrund der in deinem anderen Thread geschilderten neuen Bekanntschaft, mit dem du ins Bett gehst - mit dem Ehemann aber nicht mehr.

Du wirst also nie sauber aus der Sache heraus kommen. Du kannst die Sache abmildern, in dem du auf Häme, Nachzocken von seinen Versäumnissen usw. verzichtest. Das ändert alles nicht an der Tatsache, dass egal was du tust und was deine Absicht ist, seine Reaktion durchaus heftig sein kann. Du musst dich schon darauf einstellen, dass er ganz kompromisslos reagiert und ihm deine guten Absichten einer sanften Trennung völlig egal sind.

26.11.2021 13:19 • x 1 #4


DieSeherin
trennen, ohne den anderen zu verletzten, das geht leider nicht. immerhin habt ihr schon begleitung und die solltest du nutzen.

für mich wäre wohl das wichtigste, dass eine trennung ehrlich und konkret ausgesprochen wird, begründet wird und dann nicht mehr rumgeeiert wird.... also konsequent bleiben

26.11.2021 13:23 • x 3 #5


ElGatoRojo
aus 03.2020:
Mein Mann will ja mit mir. Ich aber nicht mit ihm.

und das schon seit Frühjahr vergangenen Jahres - aber seit vorigen Sommer dann mit deinem Affärentyp. Mich wundert ohnehin, warum dein Ehemann bisher so ruhig geblieben ist und nicht von sich aus die Scheidung betrieben hat. Denn letztlich läßt du ihn eineinhalb Jahre zappeln, lehnst körperliche Nähe zu ihm ab und hältst die Fiktion aufrecht, dich um deine Ehe zu bemühen. Aber das ist nicht die Wahrheit - du hast dich schon längst von ihm abgewendet und nimmst nur noch mit.

Daher kann ich durchaus verstehen, dass du die Trennung endlich für überfällig hältst. Aber sie unter diesen erschwerten Umständen sanft hin zu bekommen, ist eine sehr optimistische Erwartung. Du hast ihm monatelang einerseits Hoffnung gemacht, gemeinsam psychologischen Rat angenommen und ihn doch andererseits am langen Arm verhungern lassen. Das lange Zögern wird er dir übel nehmen

Hättest du gleich im vorigen Sommer - nach dem S. mit dem Anderen - diesen Cut gemacht, wäre es für deinen Mann vermutlich einfacher zu verstehen gewesen.

26.11.2021 14:04 • x 7 #6


Z
Zitat von RyanG:
Dein Hauptanliegen ist es ja, einerseits die Trennung auf jeden Fall durchzuziehen, aber er soll aus der Nummer so heil wie möglich rauskommen. Dir ...

Viele Dank,

So waren unsere Gespräche jetzt auch. Wir wollen versuchen, weiterhin respektvoll miteinander umzugehen. Haben wir in den 23 Jahren immer. Und das soll auch so bleiben. Ich würde mich freuen und er hat mich da bestätigt, dass wir an unserem freundschaftlichen Verhältnis arbeiten. Wir hatten mal so unheimlich viel Spaß miteinander und konnten uns über Gott und die Welt unterhalten. Dort wollen wir auf jeden Fall wieder hin. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich ihm niemals die Kinder vorenthalten würde. Warum auch. Die lieben ihren Papa. Wir werden auch in den Sommerurlaub gemeinsam fahren. Schuldzuweisungen gibt es von meiner Seite gar nicht. ER gibt sich die Schuld. Ich bin der Meinung, dass wir tatsächlich beide unseren Anteil haben.

26.11.2021 17:07 • #7


Z
Zitat von Iunderstand:
Ich kann dir da nur schlecht raten,weil ich immer der Verlassene war und keine Kinder im Spiel waren. Aber eine Trennung lauft nie ohne Verletzungen ...

Ich befürchte auch, dass ich ihm mit einer Eltern WG die Chance nehme, das Ganze zu verarbeiten und zu akzeptieren… ich habe mich allerdings auch noch nicht ernsthaft mit dem Thema Wohnungssuche befasst… wir stehen gerade am Anfang und ja, ich muss es wahrscheinlich tatsächlich als nächsten Schritt planen…
ich weiß, dass es nicht ohne Verletzungen anlaufen wird, auch mir geht es gerade sehr schlecht, ihm mit Sicherheit noch schlechter. Ich habe ein unheimlich schlechtes Gewissen, dass ich jetzt diesen Schritt für mich gehen muss. Auch wenn die Therapeutin zu recht meint, ich müsse unbedingt aus diesem Schuldig-Denken raus. Für meine fehlenden Gefühle kann ich nichts. Und selbst das Fremdverlieben (ja, sie weiß es) war nur möglich es zwischen uns schon lange nicht mehr richtig passt.. Der Kopf weiß es.

26.11.2021 17:14 • #8


IntoTheSky
Ich lese hier nur raus, das Du Dich zwar Trennen möchtest (also partnerschaftliche Verpflichtung) aber eigentlich trotzdem alles schöne behalten möchtest.
Lachen und Freundschaft wäre toll, Eltern WG fändest Du evtl auch super... hat man auch immer einen der auf die Kinder auf passt.
Also eigentlich wie jetzt, nur das Dein Mann keinen Anspruch mehr auf Zuneigung hat, weil ihr ja getrennt seid.
Das klingt für mich sehr egoistisch.

26.11.2021 17:24 • x 5 #9


Z
@DieSeherin in Absprache mit der Therapeutin möchten wir gemeinsam "darauf hin arbeiten" (sprich Gespräche während der Therapie und zu Hause) dass ihm selbst auch bewusst wird, dass unsere Beziehung keinen Sinn mehr hat. Denn wir sind beide seit langem unglücklich. Nur er klammert sich immer noch an Strohhalme. Ich nicht mehr. Und dann werden wir gemeinsam einen konkreten Plan ausarbeiten. Was hoffentlich nicht mehr so lange dauert aber dennoch behutsam vorbereitet werden muss. Ich muss dazu sagen, mein Mann ist ein Mensch, der geprägt durch seine Eltern ein Geltungsbewusstsein und Ego besitzt und dazu leider sehr wenig Empathie. Und um hier Kurzschlussreaktionen zu vermeiden, ist ein harter Cut nicht möglich. Sondern wir müssen diesen Umweg gehen.

26.11.2021 17:35 • #10


I
Also ich muss meine erste Antwort etwas revidieren. Der ET klang so reflektiert und lange durchdacht, aber mit der Geschichte um die Affäre bekommt das ganze schon wieder einen ekligen Beigeschmack. Hätte ich hier nicht erwartet. Eigentlich wäre es somit schon vor einem Jahr an der Zeit gewesen reinen Tisch zu machen. Ohne begleitete Trennungstherapie, und irgendwelche Umwege und gemeinsames um den heißen Brei reden. Aber da hat wohl jemand die Euro Zeichen in den Augen...
Weiß dein Mann schon von seinem Glück, dass ihm die Trennung stückchenweise präsentiert wird?

Wenn du ihm die Trennung erleichtern willst, dann mach deinen Teil mit dir selbst aus, weil auch du wirst irgendwann alleine da sitzen, vielleicht ein Glas Wein zu viel, und ins Grübeln kommen. Dann kommen diese Anfütter- Nachrichten ich liebe dich doch eigentlich auch...
Und verabschiede dich von Freundschaft und wir fahren in den Urlaub, Pack dein Zeug und zieh aus. Je länger du mehr als nötig in seinem Leben bleibst, wird ihn die Hoffnung nicht verlassen.

26.11.2021 17:38 • x 1 #11


Z
Zitat von ElGatoRojo:
aus 03.2020: Mein Mann will ja mit mir. Ich aber nicht mit ihm. und das schon seit Frühjahr vergangenen Jahres - aber seit vorigen Sommer dann mit ...

Jetzt ist meine Antwort an dich irgendwie weg.
Also noch mal neu.

ich wusste, dass es auch Gegenwind geben wird. Und das ist auch verständlich.

ich hatte während der Therapie keinerlei Kontakt zu dem anderen. Gar nicht. Erst als sich abzeichnete, dass sich eben doch nichts ändert. Im Gegenteil, es noch schlimmer wurde. Und dann fehlte mir tatsächlich der Mut für eine erneute Trennung. Bis ich jetzt vor einem kompletten Zusammenbruch stand. Ich weiß, dass ich mich nicht mit Ruhm bekleckert habe. Ich hätte nach der Trennung nicht wieder zurück gehen sollen. Aber während der Therapie und unter den Bemühungen meines Mannes fühlte es sich richtig an.

er weiß von dem anderen nichts und das soll auch so bleiben. Was nützt uns und den Kindern ein Rosenkrieg.

26.11.2021 17:48 • #12


K
Zitat:
Mich wundert ohnehin, warum dein Ehemann bisher so ruhig geblieben ist und nicht von sich aus die Scheidung betrieben hat. Denn letztlich läßt du ihn eineinhalb Jahre zappeln, lehnst körperliche Nähe zu ihm ab und hältst die Fiktion aufrecht, dich um deine Ehe zu bemühen.

Krass..... wenn ich bedenke, dass der NM eventuell schon lange übern Berg sein könnte und ihm 1,5 Jahre Lebenszeit genommen wurden, dann werde ich grad arg sauer...... ich wusste nichts von der Vorgeschichte.......

Zitat von ElGatoRojo:
Du hast ihm monatelang einerseits Hoffnung gemacht, gemeinsam psychologischen Rat angenommen und ihn doch andererseits am langen Arm verhungern lassen.

Wo bitte ist da die Rücksichtnahme auf seine Gefühle, über die Du Dir in diesem Thread so Gedanken machst?

Zitat von Zweiflerin:
Nur er klammert sich immer noch an Strohhalme. Ich nicht mehr.

Hm.... wer weiss, wie lange schon. Und ihm hattest Du doch genau diesen Strohhalm gereicht......

26.11.2021 17:50 • x 1 #13


Z
@Iunderstand

keine Eurozeichen. Nein. Zu langes Zögern? Auf jeden Fall. Sicherlich auch Feigheit aber keinerlei Berechnung.

26.11.2021 17:54 • x 1 #14


K
Zitat von Zweiflerin:
er weiß von dem anderen nichts und das soll auch so bleiben. Was nützt uns und den Kindern ein Rosenkrieg.


Aber Du kennst ja seine Gefühle zu Dir.... meinst Du wirklich, dass da eine Eltern-WG Sinn macht? Wenn er Dich immer und immer wieder (abends am Wochenende oder wann weiss ich denn) verschwinden sieht zur Affäre? Sollte er nicht gerade aus dem Grund wissen, dass Du jemanden hast (und ja, das wird ihm weh tun). Deine Affäre wird sich ja auch nicht ewig lange mit semi-heimlichen Treffen zufrieden geben, oder?

26.11.2021 17:55 • x 2 #15


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