Hallo Mee,
Zitat:s tut mir leid, dass ich überhaupt nicht mehr klar reflektieren kann, entschuldige mich für mein Brett vorm Kopf
Es ist doch oft so, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht, wenn man selbst mittendrin steht..
Zitat:Genau was Du beschreibst, ist mir anfangs gut gelungen. Wenn er heftig wurde, konnte ich intuitiv Grenzen setzten, die dazu geführt haben, dass er es einsah und wir über uns sprechen konnten.
Wann ist diese Grenze nur verwischt?
Ok, das ist ein neuer Aspekt... bei Deinem ersten Beitrag war mein Eindruck, dass Du im von Anfang an keine Grenzen gesetzt hast. Offenbar war das nicht so. Dann stellt sich tatsächlich die Frage, seit wann und warum das nicht mehr klappt.
Ging das etwa zu der Zeit los, als ihr euch nach den drei Tagen Funkstille wieder versöhnt habt und Du angefangen hast, Dich auf die Beziehung einzulassen? Könnte es sein, dass Du Dich ab da nicht mehr getraut hast, Grenzen zu ziehen, aus Angst ihn damit vor den Kopf zu stossen und von Dir wegzutreiben? Dass er Dir sozusagen zu wichtig geworden ist?
Zitat:Es ist einfach so, dass er in einem regelrechten Scheidungkrieg steckt.
So ein Scheidungskrieg ist kräftezehrend und nervenaufreibend... mit der Information kann ich seine Wechselhaftigkeit etwas besser nachvollziehen. Nicht im Sinne einer Entschuldigung, aber doch einer Erklärung. Es ist sicher schwierig, von Scheidungskriegmodus umzuschalten auf liebevollen Beziehungsmodus...
Du hast geschrieben, dass eine Frau oft Thema ist und ihr deswegen oft streitet. Worüber genau streitet ihr da? Geht es um die Tatsache, dass er diesem Thema so viel Zeit und Energie widmet, die für eure Beziehung fehlt? Oder darum, wie er sich seiner Frau gegenüber verhält? Oder ganz was anderes?
Zitat:Mittlerweile fehlt es an Augenhöhe. Kann ich diese wieder erreichen?
Augenhöhe geht Hand in Hand mit Gleichwertigkeit und Unabhängigkeit. Den anderen WOLLEN, aber nicht BRAUCHEN. Die Anliegen des Partners nicht höher und nicht niederer zu bewerten als die eigenen, sondern beide gleich ernst zu nehmen. Kooperativ zu sein, ohne die eigenen Ziele zu verraten.
Da die Balance zu finden setzt allerdings voraus, dass man sich seiner eigenen Ziele und Anliegen bewußt ist, dass man sich klar ist, was man will, wo man hin will, welche Art von Beziehung man führen will, was man dafür zu geben bereit ist und wo die Grenzen sind.
Mein Eindruck ist, Du bist momentan so fixiert darauf, ihn zu halten / nicht zu verlieren, dass Du Deine eigentlichen Anliegen und Ziele nicht mehr erkennst bzw. aus den Augen verloren hast.
Zitat:Stehen die Zeichen wirklich unwiederbringlich auf Trennung?
Unwiderbringlich würde ich nicht sagen. Aber um die Beziehung zu erhalten und zu verbessern gehören zwei dazu, die das wollen. Eigentlich bin ich schon dafür, dass man Probleme in einer Beziehung offen anspricht. Aber in seinem momentanen Gemütszustand ein klares Bekenntnis für die Beziehung von ihm zu fordern bzw. ihn direkt zu fragen, ob er die Beziehung überhaupt noch will... Ich füchte, das könnte ihn so unter Druck setzen, dass er endgültig hinschmeißt und flüchtet. Von daher würd ich eher sagen, versuch Dich auf Dich und auf Deinen Anteil und Beitrag zur Beziehung zu konzentrieren... dann muss sich zeigen, ob er sich davon anstecken und motivieren lässt, seinen Beitrag zu leisten.
Eine andere Option wäre, dass ihr einen Gang herunterschaltet bis das Scheidungsthema bei ihm durch ist. Hab ihr über diese Möglichkeit schon mal gesprochen? Ist absehbar, wie lange sich das noch hinzieht?