Der Thread von Gigi hat zumindest eines erreicht. Alle Singles hier können nun eine Pause vom Blues nehmen, weil die Berichterstattung über diese Ehe wirklich so grausam ist, dass man doch froh ist, man ist alleine. Vom schlecht riechen bis über die offene Toilettentür - mir hat sich der Magen umgedreht bei dem Gedanken, solch einen Menschen an meiner Seite ertragen zu müssen.
Da wird mir mein Elend doch gleich erträglicher.
Und ich verstehe gut, dass eine Frau Mitte 50, wenn sie ihren Mann verlässt, nicht unbedingt ihr neues Leben jenseits der Jugend in einer kleinen Butze mit geringstem Budget verbringen will. Welche Aussichten hat sie denn? Der Traumprinz auf dem weißen Pferd wird nicht mit Rosen vor der Tür auf sie warten.
Die Lebensperspektive für Frauen ab 55 + mit wenig Geld sind nicht gerade hochmotivierend.
Geld ist sicher nicht das Allheilmittel für alles. Aber mit Geld kann Frau zumindest verreisen, sich eine schöne Umgebung/Wohnung leisten und auch wenn sie alleine bleibt, kann sie sich das Leben angenehm einrichten. Fehlt ihr jedoch noch das Kleingeld und sie muss mit jedem Cent rechnen, dann sieht die Lebensperspektive in der Regel düster aus.
Was bleibt, wenn die Jugend, das Geld, der Ehemann etc. weg sind? Ich denke, selbst gefestigte Charaktere (die wahrlich selten sind), benötigen hier einen guten Optimismus, um ihr Leben positiv zu gestalten.
Was würdet ihr eurer jungen Tochter raten, damit sie in jungen Jahren schon den richtigen (falls es diesen überhaupt gibt) Weg einschlägt? Die finanzielle Unabhängigkeit ist sicher eine der wichtigsten Voraussetzungen.
Denn heute ist es doch so, dass du mit 50 sowohl den Mann als auch den Job verlieren kannst. Beides kann dich in soziale Schieflagen bringen. Und ein Neuanfang mit 50 fühlt sich weitaus schwerer an als ein Neuanfang mit 30 oder 40 Jahren. Einen richtig guten Job bekommst du mit 50 nur im Ausnahmefall; einen Mann findest du noch schwerer (zumindest wenn du keinen Pflege- oder Sozialfall nehmen willst).
@Sorgild
Du bist noch im besten Alter. Stelle daher deine Weichen auf jeden Fall so, dass es für DICH gut ist. Lasse dich nicht mit dem falschen Menschen ein.
Die Frage, die sich stellt, ist, gibt es überhaupt eine falsche Wahl im Leben oder ist ohnehin alles vorbestimmt und wir sind somit gar nicht in der Lage, groß die Entscheidungen zu beeinflussen. Wir hängen zu lange in den falschen Beziehungen oder Jobs und schaden uns dadurch nur selbst.
Ich merke gerade selbst, wie wichtig es ist, nach wirklich heftigen Krisen wieder aufzustehen. Momentan fühle ich mich als stolpere ich ständig vor mich. Ich will aufstehen, mich aufrichten und dann knalle ich wieder heftigst zu Boden. Ich kann nicht im Außen die Schuld suchen, es liegt an mir.
Vielleicht will meine Seele aber einfach im Moment nur liegenbleiben und momentan gerade nichts anderes tun, als diesen Schmerz zu spüren, während ich natürlich gar nicht erpicht darauf bin, den Schmerz zu fühlen. Am liebsten würde ich ihn betäuben durch viel Arbeit und viel Erfolgserlebnisse (im Job). Aber das funktioniert gerade nicht.
Andere stürzen sich vielleicht in Affären, um den Schmerz nicht zu spüren, jeder hat da ja sein eigenes Muster. Aber all die
Abwehrmechanismen nützen nichts, manchmal muss man einfach in dieses Fühlen gehen, um dann gestärkt weitergehen zu können.
Die schlimmsten Situationen sind immer die Hamsterräder. Wenn sich nichts ändert. So wie bei Gigi. Wenn man weg will, sich trennen, aber bleibt. Dann jammert man bis zum letzten Stündchen. Jammern war ja schon immer leichter als handeln.
Wer handelt, hat auch erstmal ein Riesen Thema. Aber danach wird es dann irgendwann besser. Es hat ja Gründe, warum die meisten Menschen lieber im alten verharren, als sich auf den Weg zu neuen Ufern zu machen. Bei dem einen ist es Angst, beim anderen fehlt der Mut. Aber alle, die neues tun, haben schon gewonnen. Es gibt keinen falschen Weg. Es gibt nur Erfahrungen. Aber es gibt auch Zeiten, in denen Handeln einfach unmöglich erscheint. Oder einem der Berg, der vor einem steht, zu groß erscheint.
Alles hat seine Zeit. Und jeder Mensch hat sein eigenes Tempo. Wir haben nur ein Problem. Wir sollten innerhalb der 80 Jahre, die uns möglicherweise bleiben handeln. Die meisten Menschen vergessen, dass wir nicht unendlich leben. Und jeder einzelne Tag unendlich wertvoll ist.
02.10.2019 11:30 •
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