Hallo Tasia,
eigentlich wollte ich zu Deiner Geschichte nicht schreiben, eben weil sie mich doch irgendwie zu sehr an meine eigene erinnert. Aber das mein Thread hier ja nun mit angeführt wurde, werde ich es doch tun. Vielleicht hilft es Dir ja, die Dimensionen Deines Handels zumindest im Ansatz zu begreifen. Wenn nicht jetzt, dann zumindest irgendwann.
Sollte Dein Mann irgendwann die Wahrheit erfahren, dann werden ihm folgende (und noch viel mehr) Fragen durch den Kopf schießen:
- Womit habe ich das verdient?
- Was habe ich ihr getan?
- Wer ist diese Frau?
- Warum hat sie das getan?
- Liebt sie mich? Hat sie mich je geliebt?
- Wieviele waren es noch?
- Sind die Kinder wirklich von mir?
- Wenn ich meine Frau schon nicht kenne, wen kenne ich dann?
- Wem kann ich vertrauen?
- Wer sind meine Freunde?
- Bin ich vielleicht doch allein auf der Welt?
- Was war noch eine Lüge?
Diese Liste ließe sich beliebig lang fortsetzen. Vielleicht hast Du gerade zumindest auf eine Hand voll Fragen eine Antwort. Das Problem ist nur: egal wie gut überlegt Deine Antwort sein wird... er wird sie Dir nicht glauben. Selbst ein unumstößlicher Beweis wird für ihn nichts anderes sein als ein wages Indiz, das beim kleinsten Windstoß in sich zusammen fällt.
Die Tatsache, dass Ihr Euch in seinem zu Hause miteinander vergnügt habt, macht die Sache nicht unbedingt besser. Meine Frau war zumindest nur so dreist, ihren Lover zum Kaffee trinken in unseren Garten zu holen. Dort wo er gesessen hat, wächst heute kein Rasen mehr. Ich habe die Stelle einen Meter tief ausgehoben weil ich jede Hautschuppe dieses Menschen aus meinem Heim verbannen wollte. Jetzt stell Dir bitte vor, wie Dein Mann sich in Eurem Haus fühlen wird. ICH würde es bis auf die Grundmauern abbrennen wollen. Glaub mir.
Doppelt hart ist es, wenn es auch noch der beste Freund ist, der beteiligt ist. Seit der Entdeckung ist die Liste meiner Freunde, also derer die ich als solche bezeichne, stark geschrumpft. Und wie sehr mich diese Sache verändert hat, brauche ich sicher nicht zu erklären. Und dafür hasse ich meine Frau noch immer, denn es hört nicht auf weh zu tun.
Und wozu das alles? Weil Du, liebe Tasia Deine Hormone nicht im Griff hast. Weil Du zu schwach bist um zu Deinem Mann zu stehen. Weil Du lieber Deinen niederen Gelüsten nachgehst anstatt gegen sie zu kämpfen und damit zu Deinem Mann zu stehen, der noch immer an Euer Treueversprechen glaubt. (Wenn Dir dieser Absatz jetzt nicht gefällt: multipliziere ihn mit 10.000 und Du hast ne ungefähre Vorstellung, was Dir aus Richtung Deines Mannes entgegen schlagen wird).
Ich habe selbst lange darüber nachgedacht, was ich von meiner Frau erwartet hätte, außer die Beine zusammen zu halten. Darum gebe ich Dir jetzt folgenden Rat:
Zeige Ar*ch in der Hose und trenn Dich sofort von diesen Typen. Das kann man nämlich, wenn man will. Und dann sorge dafür, dass Dein Mann NIEMALS hinter dieses dunkle Geheimnis kommt. Lerne, mit Deinem Gewissen zu leben anstatt es zu bereinigen, indem Du das Leben Deines Mannes in Stücke kloppst. Und bläue auch diesem Typen ein, dass er sich hüten soll, irgendwann beichten zu wollen (obwohl: so wie ich den einschätze... macht der eh nicht). Und dann bete, dass der Plan funktioniert!
Für den Fall, dass er es doch irgendwann herausfinden sollte (Du also im Jahr 2030 nachts aus dem Bett gerissen wirst) solltest Du zumindest etwas vorsorgen. Schreibe einen Brief, in dem Du ihm erklärst, WARUM Du NICHT gebeichtet hast. Warum Du die Affaire beendet hast und warum er sich sicher sein kann, dass es eine einmalige Sache war. Denn wenn er es doch irgendwann herausfindet, dann wird Dein schlechtes Gewissen nicht mehr so nagen wie es angebracht wäre. Behalte also etwas aus der Zeit des Betrugs zurück. Glaub mir, mir hätte das sehr geholfen.
Normalerweise wünsche ich den TEs an dieser Stelle viel Glück. Aber das kann ich hier nicht. Denn das Glück, es niemals heraus zu finden, niemals in diesem Wissen leben zu müssen, wünsche ich eher Deinem Mann.
Blechpirat