Ich bin ganz neu hier. Es muss raus. Meine Freundinnen ertragen dieses Thema schon zu lange. Ich trage mich mit einer Entscheidung, die mir extrem schwer fällt.
Ich möchte meinem Mann heute Abend sagen, dass er bis zum 31.10. ausziehen soll. Vielleicht ist das auch ein großer Fehler. Warum? Weil ich gar nicht möchte, dass er uns verlässt.
Zur Geschichte:
20 Jahre, davon 10 verheiratet. 2 kleine Kinder. Gemeinsame Ziele erreicht, hatten bis zum Schluss gemeinsame Visionen. Tolles, selbst aufgebautes Zuhause an tollem Ort.
Er war immer da. Hat alles gemacht, das Haus gebaut und nachts die Kinder beruhigt. Ich war überfordert. Leitende Vollzeitstelle und Kinder. Ich war ca vier Jahre müde, traurig antriebslos. Lust war all die Jahre für mich kaum ein Thema. Ich fing oft an zu streiten, war unzufrieden ohne zu merken, dass er das Beste ist, was passieren konnte. Ich fühlte mich nicht mehr als Frau. War einfach nur da. Dann verliebte ich mich. Ich sah ihn nahezu täglich, ohne die Liebe zu leben und entfernte mich immer mehr von meinem Mann.
Plötzlich machte es klick. Ich sah meinen Mann, erkannte wie furchtbar ich war und verliebte mich quasi neu. Der andere war nicht mehr relevant. das hat 2 Jahre gedauert. Ich fing an an mir zu arbeiten, wollte raus aus Antriebslosigkeit, Meckerei und Frust. Ich wollte wieder fröhlich, tatkräftig und attraktiv sein.
Schritt für Schritt gelang mir das.
Vor einem Jahr, nach einem erneuten sinnlosen Streit, erklärte er mir, dass er mich nicht mehr liebt. Ich war geschockt, konnte aber nur zu gut verstehen, wie wir dort angekommen sind. Wir wollten es miteinander versuchen, änderten aktiv aber leider nichts. Kleine Verbesserungen zeigten sich. Wir gingen harmonischer miteinander um. Der Körperkontakt fand häufiger und inniger statt. Hin und wieder ein sinnloser Streit blieb.ich übernahm Dinge, die sonst nur er tat um ihn zu entlasten.
Im Sommerurlaub dann der zweite Schock: seine Gefühle sind leider nicht zurück. Er hält eine Trennung nun für unvermeidbar. Nein! Nicht wir! Wir haben uns darauf verständigt uns im Haus räumlich zu trennen, unternahmen getrennte Urlaube mit den Kindern und gaben uns zweimal die Woche Freiräume für Sport und Freunde. Weiterhin halten wir als Paar. also keiner fing aktiv was neues an.
Aber mein Mann verliebte sich in den letzten 3 Monaten in eine Frau, die er zufällig kennen lernte und mittags zum Reden traf. Ich glaube sogar, dass da noch nicht mehr lief, aber er ist fasziniert von ihr und zwar so sehr, dass er nun nicht weiter machen kann.
Mit uns. Seit 3 Wochen sind wir getrennt, leben noch zusammen und meistern unseren Alltag wie immer. Er ist da, kümmert sich rührend, war da als ich nicht mehr konnte. Er macht das Frühstück, bringt mit mir die Kinder ins Bett. In Gesprächen wirkte er immer sehr bedrückt. Er hatte gehofft, dass mit der Zeit die Gefühle zurück kämen. Warum ich immer soviel mut ihm darüber diskutieren musste? Er wollte nur Luft zum Atmen, ich habe ihm durch die stäbdigen Gespräche noch mehr unter Druck gesetzt. Vor der Trennung hätte er die Treffen mit ihr gemieden. Hat sich Brote geschmiert. Aber es fiel im schwer, bis sie sich nach 3 Wochen zufällig wieder sahen und wieder regelmäßig die Pause mit Reden verbringen und wohl auch damit sich immer mehr zu verlieben. Er hat ihr gesagt, dass er sich in aller erster Linie um uns, die Trennung, und das Organisatorische kümmert. Das hätte die nächsten Wochen Vorrang weil seine Familie, vor allem seine Kinder, immer Priorität haben werden.
Vor anderthalb Wochen, war er völlig neben der Spur. Er entschuldigte dich, bat mich im Verzeihung für all meinen Schmerz, er hätte den Weg nicht gesehen, den ich für uns sah, er war blockiert und er fühlt, dass er um uns und seine Familie kämpfen will. Nach ein paar Stunden erklärte er völlig verzweifelt, dass er sich was vorgemacht hat. Er sei so verliebt. Ich dachte ich tue ihm was. Am Ende könnten wir wieder ruhig miteinander sprechen haben beide geweint u d ins gesagt, wie unendlich wichtig wir uns sind u d dass es den Kindern unbedingt gut gehen muss.
Er sagte er sucht nun eine Wohnung wo auch die Kinder ein zweites Zuhause finden.Er ist einfach immer da, so wie sonst auch. Aber er sortiert die Unterlagen legt getrennte Ordner an und hat sich ein neues Notebook gekauft, auf welches er alle Daten zieht. Wir haben zwischendurch mal Ende des Monats als Auszugszeitpunkt festgemacht. Er hat nichts mehr gesagt. Ich kenne den aktuellen Stand nicht.
Ich muss loslassen, aber natürlich wünsche ich mir, dass er irgendwann merkt, dass seine Familie das Allerwichtigste ist und dass unser aufgetürmten Ballast abgetragen werden kann, wenn beide bereit sind.
Sag ich ihm also heute nochmal klar dass er bis zum genannten Datum gehen muss und Frage, ob er was neues hat. Oder warte ich ab und hätte der Dinge?
Ich bin sehr zwiegespalten
17.10.2018 13:47 •
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