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Ich lass ihn gehen

A
Hallo Satine,

es tut mir sehr Leid für Dich, ich drücke Dich und dein kleinen Mann!
Ich weiss leider wie Du Dich fühlst, deine Geschichte ist fast wie meine, nur bei mir sind Samstag 5 Monate hier. Ich möchte Dir nur sagen dass ich am dem Tag als er ging gestorben bin. Ich habe nicht geatmet aber seit paar Tage kann ich es langsam wieder.
Ich habe leider mit dem Freuden die über ihn gesprochen haben und ihn gesehen haben den Kontakt abgebrochen da es mir nicht gut tat über Ihn etwas zu erfahren. KS ist das wichtigste was uns ins Leben wieder bringt. Wie haben 3 Kinder aber nur der kleinste geht zu Papa da die Mädchen es nicht mehr möchten.

Liebe grüße Aga

09.07.2014 20:20 • #31


Satine
Huhu,

hab mich ja nun seit ein paar Tagen nicht mehr gemeldet und wollte Euch auf den aktuellen Stand bringen.

Erst einmal ein großes Dankeschön für Eure tollen Beiträge! Die helfen mir wirklich sehr.

So, nun zum Wochenende:

Es kam, wie es kommen musste. Wir sind Weltmeister! Und für mich war es die schlimmste WM, die es jemals gab. Mein Mann und ich sind 1998 ein Paar geworden, im Sommer 1998 war WM. Dann 2002, 2006 (waren wir das erste Mal auf den Malediven, als das Endspiel lief. Zum Glück sind wir vorher rausgeflogen. Nicht auszudenken, wir wären Weltmeister geworden und mein Mann und ich auf den Malediven. Das haben wir jedenfalls damals gedacht.), 2010 und jetzt 2014. Das Jahr unserer Trennung.

Es fiel das Tor und ich fing an zu weinen. Alle jubelten draußen und ich war tottraurig. Traurig darüber, dass ich nicht mehr bei ihm sein kann bzw. er nicht mehr bei mir sein will.

Aber was soll ich sagen? Ich habe es überlebt.

Heute geht es mir schon wieder besser. Ich akzeptiere diese Momente.

Morgen wird wieder so ein Tag sein. Wir haben unseren 7. Hochzeitstag.

Ich werde diesen Tag und vor allem den Abend aber nicht verdrängen durch Ablenkung. Erstens kann ich das nicht, weil ich nicht weg kann wegen meines Sohnes und zweitens werde ich diesen Moment nutzen, um den Schmerz nochmal zuzulassen. Ich denke, das wird mir helfen. Ein Gläschen Rotwein und vielleicht alte Fotos anschauen. Ich kann davor eh nicht wegrennen.

Noch gut zweieinhalb Wochen, dann wird mein Mann seinen ganzen Krempel endlich aus der Wohnung geschafft haben. Er kommt Donnerstag Abend vorbei und wir klären die Hausratsaufteilung. Das wird sicherlich auch nochmal schwer. Und natürlich der Tag, wo er die Sachen abholt. Aber da habe ich mir schon vorgenommen, nicht anwesend zu sein. Ich will ihm nicht dabei zusehen müssen.

Und dann wird er weg sein. Ich habe ihm bereits gestern mitgeteilt, dass ich dann, wenn endlich alles abschließend geklärt ist, bis auf Weiteres ausschließlich schriftlichen Kontakt zu ihm halten werde. Natürlich sehe ich ihn bei der Übergabe unseres Sohnes immer, aber das möchte ich so kurz wie möglich halten und nicht viel reden. Ich kann es einfach nicht mehr. Es wirft mich immer wieder zurück. Ich will nichts von ihm hören. Nichts von seiner neuen Wohnung oder seinem neuen Leben. NEIN !

Meine Wohnungssuche hatte bisher leider noch keinen Erfolg. Aber ich dränge mich auch zu nichts. Ich will schließlich eine schöne und nette Wohnung haben und nicht irgendwas, nur weil ich muss. Eine Zeit lang kann ich das mit der Miete noch überbrücken. Ich fange auch schon langsam an, mich auf MEINE neue Wohnung zu freuen. Alles selbst aussuchen und einrichten. Gefällt mir.

Nun ja, mehr brennt mir gerade nicht auf der Seele. Ich melde mich aber bestimmt bald wieder.



Satine

15.07.2014 12:15 • #32


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Ich lass ihn gehen

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G
Hallo Satine,

bewundernswert, wie Du Deine Situation erkennst und damit umgehst.
Ich glaube, Du verhältst Dich richtig, je stärker Du bist, desto eher hast Du vielleicht die Chance Deinen Mann zurückzubekommen.
Ich habe im Bekanntenkreis auch ein Paar, das wie Ihr, relativ spät Eltern geworden sind..der Mann meint jetzt, das seine Frau einfach nur noch Mutter ist und hat eine Affäre..weil er mit Ehe und Kind überfordert ist, einfach das gleiche Klischee, wie bei Dir und vielen, deshalb Hochachtung und DU SCHAFFST DAS schon.


15.07.2014 13:28 • #33


Satine
So, heute ist also unser Hochzeitstag.

Ich halte mich wacker, aber ich habe schon die ganze Zeit Herzklopfen. Die wollen einfach nicht weggehen.

Heute Abend gegen 19 Uhr kommt mein Mann und bringt meinen Sohn vorbei. Er hat letzte Nacht bei ihm geschlafen. Ich bekomme es einfach nicht hin, nicht zu hoffen, dass dann irgendetwas passieren wird. Furchtbar! Mein Verstand sagt, dass nichts passieren wird, aber meine Hoffnung steht mir dermaßen im Weg, dass ich schon fast wütend werde.

Ich weiß, Frauen sehen viele Dinge anders als Männer, aber ich stelle mir die ganze Zeit eine Frage: Warum in Gottes Namen trägt er unseren Ehering noch? Ich trage meinen jetzt seit knapp zwei Wochen nicht mehr und dabei bin ich diejenige, die verlassen wurde. Ich sehe einfach keinen Grund mehr, ihn zu tragen. Wir sind zwar (noch) verheiratet, aber nicht mehr miteinander verbunden.

Ich muss aufhören damit. Ich kann es aber gerade nicht. Hoffentlich ist dieser Tag bald vorüber. Vor dem Abend graut es mir auch schon.

Gestern Abend habe ich Fotos sortiert. Ich hab eigene und er natürlich auch. Aber ich muss natürlich auch die gemeinsamen Fotos irgendwie aufteilen. Schön ist es nicht, dass machen zu müssen. Bin auch nicht fertig geworden. Das strengt wirklich an. Ich muss mir unser ganzes Leben ansehen. Ich wurde immer wütender und gleichzeitig trauriger. Wie gesagt, hab es dann abgebrochen. Mache evtl. heute Abend weiter.

Den PC hab ich auch nebenbei aufgeräumt. Dasselbe Spiel ... Fotos, Videos aufteilen bzw. kopieren. Er nimmt den PC mit, ich habe eine externe Festplatte und kaufe mir einen Laptop.

Das ist echt hart. Aber es nützt ja nix.

So, nun werde ich weiterarbeiten, auch wenn es mir schwer fällt, weil sich meine Gedanken mal wieder im Kreis drehen. Ätzend!


Satine

16.07.2014 09:20 • #34


Paulie
Hallo Satine,

du bist stark. Wahnsinn. Also erst einmal viel Kraft für die kommenden TAge und für heute. Es ist wichtig, dass Du die Dinge klar erkennst, das höre ich bei Dir heraus. Du wirst es auch schaffen, aber der Weg tut weh. Es ist vielleicht besser, wenn Du nicht mehr die Dinge aus eurer gemeinsamen Zeit sortieren musst. Die Fotos meide ich von meinem Ex und unserer Patch-Work-Familie.
Ich war Montag in Bochum und habe das erste Mal keine Angst gehabt, ihm und seiner neuen zu begegnen. Aber ich glaube, wenn er vor mir gestanden hätte, oh man, dann hätte ich es wahrscheinlich nicht so locker hinbekommen.

Liebe Satine, Du bist auf dem Weg. Ich hatte es woanders schon erwähnt, ich habe mir ein tolles Buch gekauft: Zu zweit am Ende... hilft mir momentan, wenn der Kopf nicht zur Ruhe kommt....

Ich wünsche Dir für heute alles Gute. Du schaffst das.

16.07.2014 10:14 • #35


Satine
Die Fotos etc. muss ich leider sortieren. Er zieht demnächst in seine eigene Wohnung und ich möchte, dass er alles auf einen Schlag mitnimmt. Dazu gehören die Fotos leider auch. Ich kann leider nicht davor wegrennen. Ich stelle mich dem ... in Etappen. Viel ist es auch nicht mehr und dann packe ich die Fotos erstmal gaaaanz weit weg.

Lustig. Das Buch habe ich mir auch bestellt. Kam Freitag an. Hab es am Samstag bereits durchgelesen. Jetzt lese ich ein anderes Buch Trennung in Liebe ... damit Freundschaft bleibt. Das finde ich bis jetzt aber nicht so gut. Wahrscheinlich kann ich mich darauf auch noch gar nicht einlassen. An Freundschaft ist momentan nicht zu denken, dafür bin ich noch viel zu verletzt.

Ich erwähnte schon, dass ich mir zuviele Gedanken mache, oder? Leider sind diese Gedanken wieder bei ihm anstatt bei mir. Meine Hoffnung wird immer größer. Grund? Ich habe das (natürlich subjektive) Gefühl, dass er seit der WM anders ist. Er wirkt auf mich ruhiger und ... trauriger. Und was tue ich? Ich denke natürlich: Aha, jetzt fängt er an, es zu bereuen. Er merkt, dass er mich vermisst. Das ist doch echt bescheuert, oder? Ich will das nicht, aber ich kann es nicht lassen. Wenn ich ihn doch nur nicht immer sehen müsste. Ich brauche so dringend Abstand. Selbst der kleinste Kontakt nervt. Ich komme einfach nicht zur Ruhe. Aber nun gut, in zwei, drei Wochen wird er umziehen. Ich hoffe, dass es dann ein großes Stück besser wird.

Satine

16.07.2014 10:21 • #36


Paulie
Hallo,

witzig mit dem Buch. Ich fand und finde es sehr hilfreich.

Ja, habe verstanden, dass DU das mit den Fotos heute erledigen musst. Klaro, das machst Du ja auch prima und dafür bist Du echt stark. Kannst Dir mal auf die Schulter klopfen.

Das mti der Sehnsucht und Hoffnung kann ich gut verstehen. Du bist nicht bescheuert! Achtung meine Geschichte in kurz:

4 Jahre Beziehung, drei mal habe ich diese beendet. Warum?

1. Jahr: Er hat Angst- und Panikattacken, ich habe ihn getragen, gehalten, aber er war immer nur verzweifelt, traurig, nieder... ich hingegen lebensfroh, brauche Menschen um mich rum, es gab immer Streit, ich bin gegangen.

er hat gefleht und ich bin zurück, ich liebe ihn halt irgendwie

2. Jahr: Er bekam ein Burn Out (wurde aber nicht vom Arzt bestätigt, war seine eigene Diagnose). Ich sollte immer für ihn da sein, ich habe eine Tochter, Ärger mit dem Vater gehabt, selbst Angstattacken mal gehabt, mein Vater ist verstorben, es wurde mir zuviel.

3. Jahr: Er bekam Depressionen. Ich war zwischenzeitlich mit ihm zusammengezogen und den Kindern (er hat 2 Söhne). Ich war total überfordert, die Kinder haben sich nur gekloppt, wir hatten 155 qm, er hat sich aus allem rausgehalten und wollte immer nur schlafen. Dann hat er mich angegriffen, angeschrien, da bin ich ausgezogen. Er ist in eine Therapie gegangen, wollte sich das Leben nehmen. Ich bin zu ihm zurück. Getrennte Wohnungen.

4. Jahr: Er kam aus der Therapie mit Zwangsgedanken, ob er homos.uell ist oder nicht. Ende März gehen wir essen, ich frage ihn, wie seine Party am Tag zuvor war (er hat sonst nie Einladungen, da er keinen Freundeskreis hat, das war eine alte Freundin seiner Ex-Frau). Er hat eine neue kennengelernt. 2 Wochen Beziehungspause gefordert. Danach auf mein Anfragen, per Email gesagt bekommen, tschüss, ich bin verliebt.

So, ich bin und war so bescheuert, bin zu ihm gefahren, habe gebettelt komm zurück. Am 07. Juli 2014 habe ich ihn noch einmal getroffen, er hat mir gesagt, ich liebe die neue, dich auch, aber nicht mehr so udn übrigens, meinst Du ich bin homos.uell?

Hallo? Ich war zerrissen, fertig, getreten, gedemütigt, es tat weh zu hören, dass er sich sofort verliebt hat. Seine neue ist psychisch krank, instabil und er kann sie nicht verlassen und er will auch nicht.

Also, das zum Thema bescheuert sein. Ich liebe einen psychisch kranken Mann, habe immer gedacht, der verlässt Dich mal für einen Kerl und jetzt das und ich hole mir immer wieder emotional eine Ohrfeige von ihm ab.

Wir müssen das bleiben lassen. Die Vergangenheit liegt jetzt hinter uns. Die Gedanken werden hoffentlich weniger.

Ich drücke Dich lieb. Viel Glück für heute.

16.07.2014 11:23 • #37


Satine
@Paulie:
Deine Geschichte ist wirklich heftig. Drück Dich mal ganz dolle.
Ja, wir müssen wirklich endlich loslassen. Wir gehen sonst kaputt.
Lass uns aufhören, unser Leben von anderen Menschen zu bestimmen,
die eigentlich nur an sich selbst denken und auch keine Rücksicht auf
unsere Gefühle nehmen. Wir sollten dasselbe tun!



So, nun zu gestern:

Ich habe früher Feierabend gemacht. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Zu Hause habe ich mich einfach hingelegt und etwas geschlafen. Leider habe ich wieder ganz blöde Sachen geträumt. Ich träume ständig von meinem Mann.

Gegen 19 Uhr brachte er mir dann meinen Sohn. Natürlich passierte NICHTS BESONDERES.

Nachdem ich meinen Sohn ins Bett gebracht hatte, habe ich mich wieder an den PC und die Fotos gemacht. Es ging. Ich habe nur ein paar Tränen verdrückt, als ich mir ein Video über unseren Hochzeitstanz angesehen habe. Hab es aber geschafft, es wieder abzubrechen.

Bin dann relativ zeitig ins Bett gegangen.

Ich hatte eigentlich gedacht, mich überkommen noch Heulkrämpfe, aber nein.

Heute wachte ich auf mit etwas Wut im Bauch. Die nutze ich jetzt dazu, endlich den Abstand zu gewinnen, den ich brauche. Bei Whatsapp habe ich ihn jetzt blockiert. Ich hatte ihn eh gebeten, mir nur noch über Threema zu schreiben.

Heute morgen holte mein Mann meinen Sohn dann wieder ab. Eigentlich war es heute so vereinbart, dass er dann, wenn mein Sohn schläft, nochmal rumkommt wegen der Besprechung des Hausrats.

Heute Morgen fragte mein Mann mich dann, wie das nun heute Abend laufen sollte. Ich war schon wieder genervt, hatten wir doch alles bereits besprochen. Ich sagte ihm, dass er meinen Sohn gegen 18 Uhr bringt und dann nochmal vorbeikommt, wenn er schläft, so gegen 20/20.30 Uhr. Er meinte, das sei ja blöd, weil er dann ja zweimal kommen müsste. Ich sagte ihm, dass er hier nicht zwei Stunden warten kann und es dann halt so sei. Er war verärgert. Ich sagte ihm, dass er doch nur fünf Minuten mit dem Fahrrad hierher braucht und es wohl überleben wird.

Er zog ein Gesicht und ging dann mit meinem Sohn los.

Wieso kapiert er das einfach nicht?

Dann kam eine Nachricht von ihm:

Warum machen wir das nicht gleich um 18 Uhr? Dann bist du mich eher los. Vielleicht ist es ja auch entspannter, wenn N. dabei rumläuft.

Ich sehe das anders! Wenn mein Sohn dabei rumläuft, will er Aufmerksamkeit, die wir ihm nicht geben können. Das nervt zusätzlich und wird ihm nicht gerecht. Außerdem möchte ich die Zeit abends mit meinem Sohn ALLEIN verbringen. Ich habe überlegt, wie ich vernünftig antworten kann. Zumal ich ja nicht immer wieder betonen will, wie sehr mich seine Nähe verletzt.

Also habe ich geantwortet:

Weil ich heute Abend dafür keine Zeit habe, bevor N. schläft.

Basta ! Kam auch nix mehr. Ich bin es echt leid, immer wieder von vorn anzufangen. Das geht auf meine Kosten, nur weil er zu faul ist, noch einmal mit dem Fahrrad loszufahren. Sein Problem, nicht meins! Wenn ihm das zuviel ist, dann kann er gerne einen neuen Termin mit mir abstimmen. Er will was von mir, nicht umgekehrt.

Immer dieser Eiertanz!

Gnatz !


Satine

17.07.2014 08:58 • #38


Paulie
Hallo Satine,

erst einmal Danke für Deine Worte. Ja es ist schon heftig, was ich erlebt habe. Deswegen habe ich ja auch Urlaub bitter nötig und Ruhe und will Kraft tanken.

Also Du hast es richtig gemacht mit Deinem Ex. Natürlich ist es viel entspannter über Dinge zu reden, wenn das Kind nicht dabei ist. Wenn er nur 5 Minuten von Dir entfernt wohnt, sollte es ja kein Problem sein.
Setzte Deine Bedürfnisse in den Vordergrund. Schließlich ist er gegangen. Denk an Dich. Verliere Dich nicht.

Die Träume und Verabeitung mache ich auch noch ständig durch. Aber es gehört zum Weg. Die Wut ist ja auch normal, empfinde ich auch und lasse es auch zu, warum auch nicht. Es gibt genug Gründe auch wütend zu sein.

Ich hoffe für Dich, dass die Besprechnung mit Deinem Ex gut verläuft und nicht eskaliert. Ich bin mit meinem Ex-Mann friedlich auseinander gegangen. Hat alles gut geklappt. Heute spricht er kein Wort mit mir, nur das nötigste, seine neue Frau will das nicht? Tja, ist immer schlimm, vor allen für die Kinder.

Meine Tochter ist jetzt noch mit ihm im Urlaub. Bald ist sie wieder bei mir und ich kann es kaum erwarten.

Heute fühle ich mich übrigens ganz gut. Ich gewinne immer mehr Abstand zu meinem Ex. Gestern war ich kurz davor ihn wegen einem technischen Problem anzuschreiben. Habe ich aber nicht gemacht.
PUH, Schulterklopfer.

Also, bleib stark, Du schaffst das. Ich bin in Gedanken bei Dir.

;o)

17.07.2014 09:40 • #39


Satine
Vielen lieben Dank für Deine Worte.

Eskalieren wird das Gespräch nicht, das weiß ich. Ich kriege das ganz gut hin. Bisher sind wir ja auch sehr friedlich miteinander. Er kann bloß wohl nicht richtig nachvollziehen, wie sehr mich diese Gespräche immer fertig machen. Für ihn ist es sicherlich einfacher, weil seine Gefühle bereits anders sind als bei mir. Ich kann mich schon recht gut beherrschen. Wir haben uns bisher nie wirklich gestritten oder angeschrien. Wir wollen das beide nicht. Wegen unseres Sohnes. Bisher klappt es wie gesagt auch ganz gut. Ich habe zum Glück noch keine negativen Folgen bei meinem Sohn feststellen können. Ich hoffe, das bleibt auch so. Ich tue mein Bestes.

Ich bin wirklich froh, wenn das alles erstmal bald vorbei ist. Und hoffentlich kann ich auch bald umziehen. Ich will endlich einen Neustart.

Satine

17.07.2014 10:09 • #40


Paulie
Das ist ja auch vernünftig, sich ruhig zu verhalten.

Haben wir auch nie gemacht. Meine Tochter hat das auch gut überstanden. Allerdingst ist eine Trennung für Kinder immer schwer. Heute noch, sie ist gerade 11 Jahre alt geworden. Aber ich fange sie gut auf und wir haben ein wunderbares Verhältnis, ich genieße die Zeit mit ihr.

Es wird bald alles ruhiger und entspannter und Du bist auf dem richtigen Pfad. Toll!

javascriptemoticon(':D')

17.07.2014 10:23 • #41


Satine
Ich weiß. Kinder leiden am meisten darunter. Bin selbst ein Scheidungskind. Aber genau deshalb versuche ich, mein Bestes zu geben. Nur deshalb ärgere ich mich mit meinem Ehemann noch herum. Anderenfalls hätte ich den Kontakt wohl zunächst komplett abgebrochen. Nicht, weil er mir als Mensch nicht wichtig ist, denn ich schätze ihn immer noch, nein, weil es einfach zu sehr weh tut.

Er geht mir nur gerade tierisch auf die Nerven! Und ich will mich mit ihm vorerst einfach nicht mehr beschäftigen müssen. Aber es ist ja bald geschafft.

Ich werde berichten, wie es heute Abend gelaufen ist.


Satine

17.07.2014 10:49 • #42


Paulie
Hoffe es geht Dir gut.

War in Gedanken bei Dir.

Habe ganz schlecht geschlafen und nur von meinem Ex geträumt. Schrecklich.

Die Sonne scheint... es geht weiter...

18.07.2014 07:33 • #43


Satine
Ja, mir geht es relativ gut. Heute morgen war ich guter Dinge, jetzt gerade bin ich wieder etwas traurig.

Den gestrigen Abend habe ich gut überstanden. Mein Mann kam wie verabredet. Mein Sohn schlief bereits. Aber irgendwie hat er ihn wohl gehört und ist aufgewacht. An Schlafen war nicht mehr zu denken. Er weinte die ganze Zeit. Dann haben wir ihn einfach aus seinem Bett geholt und er war die ganze Zeit bei uns. Er hat es offensichtlich genossen, uns beide gemeinsam um sich zu haben. Mein Mann und ich waren darüber sehr traurig. Es tat uns furchtbar leid.

Mein Mann und ich haben uns sehr gut geeinigt. Ich habe das bekommen, was ich wollte, und er hat mehr bekommen, als er dachte. Er war sichtlich irritiert, dass ich auf so viele Dinge keinen Wert mehr lege und mir neue Sachen anschaffen will. Damit hatte er nicht gerechnet. Ich denke, er dachte, er müsse mehr kämpfen. Ich habe dazu aber keine Lust mehr. Ich freue mich, auch wenn ich Schulden machen muss, dass ich mir neue Dinge anschaffen kann. Ich will vieles Altes nicht mehr. Ich will Neues!

Wie gesagt, die wichtigsten Dinge kann ich behalten. Vor allem das Auto. Und die Waschmaschine, Staubsauger etc.

Dann hatte ich noch ein Hochzeitsbild von uns in der Hand. Das haben wir vor ein, zwei Jahren auf Leinwand ziehen lassen. Ich hatte es an dem Tag bei uns im Flur aufgehängt, als er sich abends von mir trennte. Ein paar Tage später habe ich es wieder abgenommen. Ich kann es nicht mehr sehen. Es tut zu sehr weh. Also wie gesagt, hatte ich es in der Hand und fragte ihn, ob er das haben möchte, ich würde es sonst wegschmeißen. Er war wieder irritiert. Dann meinte er, er hätte es dann gern. Ich fragte ihn, ob er das aufhängen will? Hätte ich komisch gefunden. Er wüsste es nicht. Er meinte nur, bevor ich es wegschmeiße, nimmt er es lieber mit.

Als wir so ziemlich durch waren mit der Aufteilung des Hausrats kam es tatsächlich noch zu einem Gespräch zwischen und über uns. Ich wollte das eigentlich gar nicht, aber die Atmosphäre war relativ entspannt und wir beide waren auch bereit dazu.

Ich habe ihm gesagt, wie ich unsere Beziehung gesehen und empfunden habe. Und dass ich auch schon lange nicht mehr glücklich war. Dass ich auch oft Trennungsgedanken hatte etc. Viel hat er dazu nicht gesagt, aber ich hatte das Gefühl, so richtig kauft er mir das nicht ab. Vielleicht denkt er tatsächlich, ich spiele ihm etwas vor. Nein, das tue ich nicht. Zwischendurch kamen auch ein, zwei Tränen von mir, aber es ging trotzdem. Ich hab mich selbst gewundert.

Dann hatte ich ihm noch gesagt, dass die Art, wie wir beschlossen haben damals, dass wir heiraten, mich doch sehr verletzt hat. Ich sei mir nicht mehr sicher, ob er mich wirklich heiraten wollte.

Daraufhin sagte er mir, dass er mich auf jeden Fall heiraten wollte und dass er weiß, dass mich das verletzt hat, dass er mir nie richtig einen Heiratsantrag gemacht hat. Das sei ein sehr dunkler Fleck in seiner Vita. Als er das sagte, kamen ihm kurz die Tränen und er musste sich arg zusammenreißen.

Was ich noch herausgefunden habe, ist, dass er sich bereits in denen ersten drei Jahren, als wir beschlossen hatten, ein Kind zu wollen, von mir entfernt hätte. Er weiß aber gar nicht so genau, warum.

Wie auch immer, das Gespräch war okay. Ich meinte nur, dass ich es gut finde, dass wir jetzt etwas reden. Das hätte mir gefehlt. Er meinte nur, ich wollte ja Abstand, was ihm zeigen würde, dass ich dafür noch nicht bereit bin. So richtig ist er davon auch nicht überzeugt. Er meinte nur, dass wir dieses Gespräch noch einmal führen können, zu einem Zeitpunkt, wo der Abstand für uns beide noch größer ist.

Na, immerhin, wir reden. Das ist doch schonmal ein Anfang.

Ich mache mir deshalb keine Hoffnung, dass wir wieder zusammenkommen. Dafür ist erstmal zuviel passiert und es würde auch nicht funktionieren. Ich will es (jetzt) auch nicht. Ich will jetzt einen Neuanfang. Das Gespräch war aber trotzdem gut, um wieder ein gewisses gegenseitiges Grundvertrauen für uns beide aufzubauen. Ich finde das sehr wichtig.

Tja, wie gesagt, ich bin jetzt wieder traurig. Weil es einfach traurig ist, dass der Traum von unserer eigenen kleinen Familie geplatzt ist. Ich hatte mir das immer so sehr gewünscht. Aber wer weiß, es gibt auch noch viele andere Möglichkeiten, um glücklich zu sein. Man muss sie nur zulassen. Ist im Moment noch etwas schwer, aber ich arbeite dran.

So, mehr fällt mir gerade nicht mehr ein ...


Satine

18.07.2014 10:19 • #44


Paulie
Hallo liebe Satine,

wow. Einfach erst einmal ein dicker Drücker für Dich. DU bist verdammt stark und klar in Deinen Gedanken. Respekt.

Es hört sich aber auch sehr überzeugt an, Du willst den Neuanfang und Du machst ihn auch. Ich habe mich auch verschuldet und mein Haus damals verlassen und Ikea-Möbel gekauft, aber ich sage Dir was, das war toll, ich habe mich wohlgefühlt und befreit.

Ich glaube, ihr findet einen Weg auch zukünftig ruhig und vernünftig miteinander umzugehen. Das finde ich sehr vorbildlich - gerade auch Eurem Sohn gegenüber - denn die Kinder wünschen sich nichts mehr, als das Mama und Papa friedlich miteinander umgehen. Viel Erfolg weiterhin.

Ich habe die Nacht unwahrscheinlich viel von meinem Ex geträumt und war heute morgen wirklich durcheinander. Ich habe ein techn. Problem und wollte ihn erst fragen, aber ich denke ich lasse es, denn wir haben zuletzt vor 14 Tagen gesprochen und ich habe mich seit dem Gespräch gut gefestigt und wie DU beschlossen, nicht wieder zurück zu wollen, auch wenn es immer noch weh tut. ICh hätte keine glückliche Zukunft.

Jetzt heißt es alleine mal bleiben und gucken wo mein Weg hinführt.

Ich finde, dass Du eine tolle und starke Frau bist. Es tut mir gut, mich mit Dir auszutauschen.

Ich bin heute mit dem Rad zur Arbeit gefahren und werde gleich (dank flexibler Arbeitszeiten) abdüsen, da wir heute nachmittag von der Abteilung noch gemeinsam grillen.

Ich würde mich freuen, wenn wir weiterhin in Kontakt bleiben können. Es tut mir wirklich gut, mit Dir zu schreiben. Ich erkenne mich in vielen Dingen wieder.

Kopf hoch, es geht weiter, Du verdammt starke Frau....

18.07.2014 10:32 • #45


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