107

Ich lass ihn gehen

W
nur letzlich bleibt eines: Für Dein Selbstwertgefühl bist Du ebenso verantwortlich wie dafür, dass Du zuläßt, dass andere diesen schädigen.
Dies waren die Stellen, an denen ich den Brief etwas verändert hätte.

Ich lese aber bei Dir einiges durchaus positive zu diesem Komplex.

Und natürlich möchte ich festhalten, dass die eigene Verantwortung nicht bedeutet, dass jemand anderes sich wie ein A... verhalten und auf Gefühlen anderer herumtrampeln darf!

Ich komme übrigens auch aus NRW und wir hatten in der Region (Oberhausen) schonmal ein Treffen mit mehreren Leuten, die letzten beiden haben aber nicht geklappt und bei dem zweiten war ich auch nicht.

Würde es aber dennoch gut finden, wenn sich so etwas organisieren ließe. Lokale Treffen sind dabei sicher einfacher, ob das quer durch die Republik sein muß, muß wohl jeder für sich selbst und in Abhängigkeit der eigenen zeitlichen sowie energetischen Ressourcen und natürlich den Spritpreisen entscheiden.

18.08.2014 18:42 • #241


Paulie
Ja natürlich weiß ich, dass ich für mein Selbstwert selbst verantwortlich bin und es natürlich auch zugelassen habe, dass diese so verletzt wurde.

Ich weiß auch, dass es überhaupt keinen Sinn macht, da mein Ex wirlich ernsthaft krank ist und mir 4 Jahre lang meine Lebensenergie geraubt hat.

Deswegen verstehe ich meinen Schmerz und meine Trauer über das Ende ja auch manchmal nicht. Ich habe mich ja jetzt bewusst entschlossen erst einmal alleine zu bleiben und zu mir wieder zu finden und Kraft zu tanken, damit ich wieder ICH werden kann.
Diese Rückfälle sind für mich nur eben manchmal auch schwierig zu verstehen und zu bewältigen. Aber durch dieses Forum und eingige Fachliteratur gelingt es mir immer mehr.

Ich bin ja auch für meine 11jährige Tochter verantwortlich (habe ja vor 6 Jahren die Trennung von meinem Mann nach 16 Jahren auch geschafft).

@Wolfstanz: Danke für Deine aufmunternden Worte

18.08.2014 19:00 • #242


A


Ich lass ihn gehen

x 3


Satine
Mensch, hier geht es ja rund. Ich komme gar nicht mehr hinterher. Würde immer so gern auf alles genau eingehen, aber irgendwie verliere ich den Überblick und mir fehlt die Zeit. Ich versuche es trotzdem mal:

@Paulie:

Dein Brief ist wirklich hart, aber ich kann ihn verstehen. Absenden würde ich allerdings auch nicht. Was sollte man darauf für eine Antwort erwarten bzw. wenn überhaupt eine kommt. Er wird es wahrscheinlich sowieso nicht verstehen. Der Verlasser wird niemals nachempfinden können, wie es sich anfühlt. Und wenn wir mit uns selbst im Reinen sein wollen, sollten wir irgendwann doch alles einmal ruhen und es hinter uns lassen. Ich habe meinem Ex heute auch einen Brief geschrieben. Allerdings nur, um einige Dinge zu klären. Ich habe mich sehr bemüht, ehrlich zu sein und unsere gescheiterte Beziehung außen vor zu lassen. Es ging mal wieder um Missverständnisse. Wenn Ihr wollt, kann ich den Brief ja nochmal reinstellen. Als ich ihn mir nochmal durchgelesen habe, hatte ich das Gefühl, es klingt mittlerweile schon etwas anders, wenn ich ihn anschreibe. Nicht mehr so verletzt. Keine Ahnung. Kommt mir jedenfalls so vor.

@FraumitKind:

Herzlichen Glückwunsch zur neuen Wohnung! Das sind ja tolle Neuigkeiten. Du machst Dich echt gut. Respekt! Klopf Dir mal auf die Schulter. Du bist schon so weit gekommen.



So, nun mein Update:

Mir geht es wieder etwas besser. Mein Sohn schläft jetzt heute auf morgen und Donnerstag auf Freitag bei meinem Ex. Gestern Abend haben wir noch ein paar Nachrichten ausgetauscht. Natürlich rein organisatorischer Natur. Er schrieb mir dann irgendwann, dass Oma am Mittwoch mit unserem Sohn Abendbrot essen will (sie holt ihn ab und fährt dann zu meinem Ex mit ihm) und ich unseren Sohn doch bitte dann erst um 19 Uhr abholen soll.

Hab mich etwas geärgert, weil mein Ex sich immer wieder beschwert hat, ich würde bestimmen etc. Diesmal war es umgekehrt. Ich hatte ihm geantwortet, dass es okay ist mit Mittwoch, ich aber gern gefragt werde. Daraufhin meinte er, dass der letzte Satz es so hat wirken lassen, aber eigentlich wäre es eine Frage gewesen. Okay, hab ich akzeptiert die Entschuldigung. Dann schrieb ich ihm heute morgen, dass unser Sohn heute baden muss. Darauf er: nee, is klar. Ich habe wieder geantwortet: Doch ist so. Er hat Samstag gebadet und sollte dann heute baden. Ansonsten muss ich ihn morgen direkt nach der Arbeit abholen. Mein Ex hat es mal wieder falsch verstanden und war angenervt. Er hat geantwortet: Und genau das meine ich. Du verlangst von mir immer Termine und du darfst machen so wie es dir passt. Und dann erpressen wir noch ein bisschen ... schönen Tag

Ich dachte, was ist denn jetzt los. Hab ihn angerufen. Er ging nicht ran. Hab ihm geschrieben, er soll zurückrufen und dass ich nicht streiten möchte. Ich möchte das klären. Nicht gelesen. Als ich meinen Sohn in der Kita abgegeben habe, sah ich ihn auf dem Fußweg. Also habe ich angehalten und ihn zur Rede gestellt. Ganz freundlich natürlich, denn ich wollte mich wirklich nicht streiten und er hat es tatsächlich in den falschen Hals bekommen. Ich habe es ihm erklärt und er hat es offensichtlich verstanden und akzeptiert. Trotzdem merkte ich, dass es noch weiterer Worte bedarf. Einfach für unser Verhältnis. Deshalb habe ich ihm den Brief geschrieben. Ich stelle ihn hier einfach mal rein und Ihr könnt ja mal Euer Urteil abgeben.

Ein bisschen muss ich schmunzeln, weil er von sich vor ein paar Tagen behauptet hat, er hätte ja kein Problem damit, sich mit mir an einen Tisch (beim Grillfest am kommenden Donnerstag) zu setzen. Ich frage mich allerdings, warum er sich immer so schnell so schlecht behandelt fühlt. Liegt es daran, dass ich ihm gestern nochmal geschrieben habe, dass ich für September einen Umgangsregelungsplan erstellen will, um den gewünschten Abstand einzuhalten? Als ich meinen Sohn gestern abholen, war es relativ entspannt zwischen uns. Er wirkte locker und nicht gestresst. Erzählte mir ein paar Dinge von unserem Sohn aus der Kita. So war es die letzten Male häufiger. Eigentlich bin ich immer diejenige, die sich dann relativ zügig wieder vom Acker macht. Ich will halt nicht klönen mit ihm. Ich habe das Gefühl, er würde das schon gern. Aber egal, was immer er will, ich kann und will es jetzt nicht.

So, hier ist der Brief (Vorsicht, lang!) ... viel Spaß beim Lesen und Kommentieren:

Hallo S.,

ich habe mich schon entschuldigt vorhin, aber ich wollte trotzdem noch ein paar Sachen sagen.

Ich war gestern tatsächlich enttäuscht über die Sache mit Deiner Mom morgen. Das klang wirklich so, dass Oma das so „möchte“ und ich muss mich danach richten und ihn dann halt später abholen. Diesmal war ich diejenige, der es so vorkam, als würde man einfach über mich bestimmen. Du hast gesagt, dass es so nicht gemeint war, und das glaube ich Dir auch. Das habe ich gestern auch geschrieben. Was mich traurig macht, ist, dass Du meine Nachricht heute Morgen dann falsch interpretiert hast. Ich erkläre es Dir nochmal genauer: Mir fiel heute Morgen im Bad ein, dass N. zuletzt Samstag gebadet hat und dann eigentlich am besten heute baden sollte. Ich dachte mir, ich schreibe es Dir kurz, damit Du mich später nicht fragen musst, wann er zuletzt gebadet hat. Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht, wie das bei Dir ankommen könnte, weil ich eben einfach keinen bösen Hintergedanken dabei hatte. Dann kommt von Dir die Antwort „nee, is klar“. Da war ich stutzig bzw. überrascht und anschließend fing ich an, mich zu ärgern, weil Du mir damit das Gefühl gegeben hast, dass ich Dir das „auf’s Auge drücken“ will. Das ist aber nicht so. Deshalb habe ich versucht, es Dir zu erklären und habe Dir geschrieben, dass er zuletzt Samstag gebadet hat. Wenn Du es heute nicht schaffst, ihn zu baden, war mir klar, dass er dann spätestens morgen baden muss. Morgen bleibt er aber bis 19 Uhr bei Dir. Bis wir zu Hause sind etc. ist es dann schon halb acht und - wie ich finde - zum Baden zu spät. Deshalb habe ich geschrieben, dass ich ihn sonst direkt nach der Arbeit abholen muss. Das sollte keine Erpressung sein oder eine Retourkutsche wegen Deiner Mom. Ich hatte gesagt, dass es okay ist und das meinte ich auch so. Ich finde es halt auch doof, wenn er nach dem Baden dann noch wieder raus muss. So warm ist es ja nun nicht mehr. Kein anderer Grund steckt dahinter.

Ich weiß, dass Du gestresst bist wegen Deines Umzuges. Mir geht es ja nicht anders. Du hast mir letztens geschrieben, ich habe es als selbstverständlich angesehen, dass Du N. nach der Trennung so oft genommen hast, obwohl es für Dich purer Stress bedeutete. Damit hast Du leider recht, auch wenn ich es nicht gern zugebe. Ich habe es wirklich als selbstverständlich angesehen. Ich war der Ansicht, dass N. ja schließlich auch unser gemeinsamer Sohn ist und wir beide die Verantwortung für ihn tragen. Mir war es egal, ob das für Dich stressig ist oder nicht. Das war unfair von mir und es tut mir leid. Ich war viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Mir ist nicht in den Sinn gekommen, dass Du das für mich tun könntest, denn das hätte ich nach alledem sowieso nicht annehmen wollen. Ich wollte nicht, dass Du etwas für mich tust, denn ich habe Dich in dieser Zeit gehasst. Ich war froh darüber, wenn N. bei Dir war. Nicht, weil ich dann „Freizeit“ hatte, sondern weil ich die Zeit dringend für mich brauchte. Ganz ehrlich? Ich war in den ersten Wochen total überfordert mit N.. Es war mir einfach alles zuviel. Die Trennung, der Schmerz, die Trauer, die Wut und dann musste ich noch irgendwie N. gerecht werden. Dadurch, dass Du ihn oft bei Dir hattest, konnte ich es relativ gut steuern und diese Gefühle dann zulassen, wenn N. nicht bei mir war. Das ging aber auch nicht immer. Ich hatte ein ganz schlechtes Gewissen, weil mir N. leid tat, dass seine Mutter in der Zeit keine richtige Mutter sein konnte. Ich war wie versteinert, gefühlstot und mit den Nerven am Ende. Natürlich habe ich ihn vernünftig versorgt und mich auch mit ihm beschäftigt, aber ich war nicht gerade die fröhliche, entspannte Mutter, die N. verdient hat. Ich habe mich sehr darüber geärgert, als Du geschrieben hast, dass Du N. trotz der Umstände so oft genommen hast, damit ich „meine Ruhe“ habe. Das klingt so, als hätte ich in der Zeit „Party“ gemacht. Letzten Endes hast Du das dann doch für N. gemacht, denn er hat am meisten davon profitiert, wenn er NICHT BEI MIR war. Ich habe einen dicken Kloß im Hals und Tränen in den Augen, während ich das schreibe, weil es so weh tut zu erkennen, dass ich für N. in der Zeit nicht richtig da sein konnte. Deshalb danke ich Dir an dieser Stelle dafür, dass Du ihn trotz der Umstände so oft zu Dir genommen hast. Jetzt bin ich auch in der Lage, zu wertschätzen, dass Du das für mich und für N. getan hast. Mittlerweile ist einige Zeit vergangen und alles läuft wieder viel besser. Ich bin wieder ausgeglichener, komme mit allem wieder ganz gut klar und ich freue mich auf meine neue Wohnung. Ganz ehrlich, S.? Eigentlich sträube ich mich gerade sehr davor, Dir soviel gefühlsmäßig von mir preiszugeben, aber ich möchte, dass Du verstehst, wieso ich so gehandelt habe und wo ich gerade stehe. Du hast recht, dass ich in der ersten Zeit nur „nett“ getan, aber eigentlich etwas anderes gefühlt habe. Leider blieb mir nichts Anderes übrig. Wir mussten miteinander kommunizieren wegen N. und den Umzügen, obwohl ich Dich am liebsten komplett aus meinem Leben verbannt hätte. Ich weiß, dass meine Wut und Verletztheit immer wieder durchgedrungen sind. Ich konnte es nicht verhindern, so sehr ich mich auch bemüht habe. Trotzdem finde ich, dass wir das dann doch noch ganz gut hinbekommen haben. Und dafür können wir uns ruhig mal auf die Schulter klopfen.

Ich möchte Dir auch nochmal sagen, dass ich keine bestimmten Termine von Dir verlange, die mir „in den Kram“ passen. Wenn Du ehrlich bist, habe ich Dich auch immer gefragt, ob Dir diese Termine recht sind, weil ich nicht wollte, dass Du das Gefühl hast, nach meiner Pfeife tanzen zu müssen. Natürlich habe ich Vorschläge gemacht und auch um bestimmte Termine gebeten, aber Du hättest auch „Nein“ sagen können. Ich wollte das mit Dir abstimmen, aber irgendwie ist es immer etwas anstrengend, Dir eine Entscheidung zu entlocken. Liegt wohl auch an dem Stress, den Du hast. Und ich bin dann auch noch schnell genervt davon, weil auch ich unter den gegebenen Umständen gestresst bin. Das tut mir leid. Ich weiß, dass Du immer noch im Stress bist wegen Deiner Wohnung und es Dir momentan sicherlich auch zuwider ist, feste Termine mit mir abstimmen zu müssen, aber Du hast mir versprochen, dass ich mir nach Deinem Umzug den nötigen Abstand zu Dir nehmen kann, weil wir dann erstmal das Wichtigste geklärt haben. Um diesen Abstand gewährleisten zu können, brauche ich klare Regelungen wegen N.. Das ist für uns beide von Vorteil, denn so können wir unsere „N.-freie“ Zeit entsprechend planen. Mir ist das wirklich sehr wichtig. Und weil ich davon ausgehe, dass Du momentan den Kopf mit anderen Dingen voll hast und somit kaum Zeit und Lust hast, einen entsprechenden Plan vorzubereiten, habe ich geschrieben, dass ich so einen Plan erstmal für September vorbereite. Nicht, damit ich die „Bestimmerin“ bin, sondern weil ich ja auch diejenige bin, die einen Plan haben möchte. Ich habe ja auch geschrieben, dass wir den dann natürlich noch abstimmen müssen. Dabei sollen auf alle Fälle auch DEINE Wünsche berücksichtigt werden.

Im Moment bin ich, ehrlich gesagt, etwas enttäuscht und traurig darüber, dass Du nicht siehst, wieviel Rücksicht auch ich auf Dich in den letzten drei Wochen, wo Du N. das letzte Mal hattest, genommen habe. Natürlich sollte das auch eine Art „Wiedergutmachung“ sein für die Zeit, in der ich nicht so „nett“ zu Dir war und Du N. oft zu Dir genommen hast. Ich habe abgewartet, bis Du gesagt hast, dass Du N. jetzt wieder nehmen kannst und Dich wegen Deines Umzuges in Ruhe gelassen. Und obwohl Du ihn nimmst, merke ich, dass es Dir eigentlich gar nicht passt, weil Du noch nicht „fertig“ bist mit Deiner Wohnung. Ich verstehe, dass Du gern alles fertig haben möchtest. Es geht aber gerade leider nicht anders. In meiner Wohnung sieht es auch nicht viel besser aus, wie Du weißt. Im Wohnzimmer kaum Möbel, kein Sofa, Flur leer usw. Auch das soll kein Vorwurf an Dich sein, ich wollte es ja so. In der neuen Wohnung wird es zunächst aber auch nicht besser werden. Mein neues Sofa kommt erst in sieben Wochen. Die Küche am Umzugstag, muss dann aber auch erst noch eingebaut werden. Es wird weiterhin „Chaos“ herrschen. Es lässt sich aber nicht ändern. N. vermisst Dich und auch deshalb ist es mir so wichtig, dass er jetzt wieder öfter bei Dir ist. Ich bekomme immer einen Kloß im Hals, wenn N. mich zwischendurch mit fragenden Augen ansieht und „Pappa?“ sagt. Deshalb hatte ich ihm letztens auch ein Foto von Dir gegeben. Das wollte er fast nicht mehr aus der Hand geben. Also haben wir Dir ein Küsschen gegeben. Das hat er noch drei weitere Male gemacht. War total süß! Ich will Dir damit um Gottes Willen kein schlechtes Gewissen oder Dich traurig machen, aber ich möchte Dir das auch nicht vorenthalten, weil es nur zeigt, wie sehr Dein Sohn Dich liebt und vermisst! Ihm ist es egal, wie Deine oder meine Wohnung aussieht. Er genießt es, bei Dir oder mir zu sein. Ach, eigentlich weißt Du das ja auch. Ich will nicht klugscheißen. Ich wollte Dir nur sagen, dass es mir das Herz zerreißt zu sehen, dass Du ihm fehlst. Auch deshalb ist es mir so wichtig, dass Du ihn wieder öfter bei Dir hast.

S., ich denke, ich bin noch nicht so weit, normal und frei von Emotionen mit Dir umgehen zu können, das gebe ich zu. Deshalb ist es so wichtig für mich, Dir dies alles nochmal zu schreiben, damit Du mich und mein Verhalten besser verstehen kannst und vor allem um Missverständnissen vorzubeugen. Ja, ich bin noch immer sehr traurig und auch wütend auf alles, was mit uns passiert ist. Aber ich versuche, diese Trauer und Wut aus meinen Entscheidungen rauszulassen. Zum größten Teil gelingt es mir auch, denke ich. Mich macht es traurig, dass Du mich oft falsch einschätzt und Dich sehr schnell von mir ungerecht behandelt fühlst. Das ist absolut nicht meine Absicht. Ich will nicht so sein bzw. werden wie diese ollen, verbitterten, verlassenen Ehefrauen, die ihren Exmännern das Leben zur Hölle machen, ihre Kinder als Waffen und Druckmittel benutzen und niemals wieder glücklich werden. Deshalb bemühe ich mich so, es irgendwie besser bzw. richtig zu machen. Es ist nicht einfach, das gebe ich zu. Umso wichtiger ist es, dass wir weiterhin miteinander kommunizieren, wenn etwas schief läuft. Die Briefform fällt mir zurzeit allerdings noch immer am Leichtesten. Ich hoffe, Du kannst das verstehen.

Wenn Du noch etwas zu allem sagen oder besser gesagt schreiben möchtest, kannst Du das gerne tun. Ich würde mich sogar darüber freuen. Wenn nicht, ist das natürlich auch in Ordnung. Ich möchte nur davon ausgehen können, dass etwaige Missverständnisse hiermit erstmal wieder aus der Welt geschafft sind und wir wieder „unbelastet“ weitermachen können.

N.

19.08.2014 12:29 • #243


NewLife14
Wow. Ich musste weinen und bin sprachlos. Er ist einfach nur schön. Und du sprichst mir ebenfalls aus der Seele. Die Umstände sind genau die gleichen. Nur kann ich nicht ohne Wut etc. mit ihm umgehen. Ich bin weit davon entfernt, so fair zu sein. Hut ab und das meine ich wirklich ehrlich sehr bewundernd! - das will ich auch. Aber ich glaube, dafür bin ich nicht anständig genug. Zu böse?! Ach keine Ahnung! Du bist auf jeden Fall toll!

19.08.2014 13:09 • x 1 #244


F
Hallo,
ja, mich haut das auch um. Du schreibst so schön und so viel, in meinem Kopf sind gar nicht so viel Wörter, die das alles umschreiben können.
Renne hier seit 3,5 Wochen mit ner Mattscheibe im Kopf rum, es geht gerade noch so, hier einigermaßen zusammenhängende Sätze zu schreiben.
Vieles was du geschrieben hast, würde auch auf unsere Beziehung passen..aber ich könnte das nicht so schön formulieren, und ich glaube, mein Mann legt da auch keinen Wert mehr drauf.
Gestern hat er meinem Sohn etwas angepampt, da bin ich ihm aber auf die Eisen gestiegen, hat er eingesehen, aber mit so einem Brief könnte er, glaube ich, nicht umgehen. Egal

Aber was ich dir unbedingt sagen möchte, wenn dein Mann immer noch nicht kapiert hat, was er das für eine tolle Frau hat gehen lassen, dann ist ihm nicht zu helfen und ich hab kein Mitleid, aber auch so gar keins, mit ihm.
Was willst du denn noch mit ihm?
Da draußen sind sicher 1000de Männer, die sich die Finger abschlecken würden, wenn sie so eine tolle Frau bekommen würden.
Du hast das Ende der Trennung doch schon erreicht, deine neue Wohnung wartet,das ist der Anfang und bald wird sich da sicher auch wieder jemand in dein Leben schleichen da bin ich mir ganz sicher.
Das du das alles nochmal gradrücken willst, versteh ich sehr, habe dieses Gefühl auch noch immer wieder, und kann nicht an mir halten, es rauszulassen.
Es ändert aber nicht die Situation.
Wenigsten kümmert sich mein Mann um unseren Sohn, auch wenn ich glaube, er sieht das alles durch die rosarote Brille...alles kein Problem, sagt er, er wird immer da sein, aber das wird so nicht gehen, kann ja nicht auf Abruf hier immer ankommen (wohnt ja weit weg), mit Telefon ist es nicht getan. Er hat da vieles nicht bedacht, war ja total unüberlegt, die Trennung, hat er gestern selbst gesagt, ich denke, da macht er sich noch was vor.

Also Satine, los, leb dein neues Leben und versuch weiter so toll mit ihm umzugehen, das wird schon, es muß sich ja auch erst alles einspielen, waren ja viele Themen erstmal abzuarbeiten (Arbeit, Wohnung.....)

Liebe Grüße an euch alle Eva (die jetzt, wieder ausmisten geht)

19.08.2014 13:40 • #245


Satine
Mein Ex kann mit so einem Brief umgehen. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass ihm das ebenfalls die Tränen in die Augen schießen lässt.

Das war aber nicht meine Absicht. Ebenso wenig wie ihn zu etwas wie Mich-zurückhaben-Wollen zu bewegen. Es steckt keine Hoffnung in dem Brief, sondern nur der Wunsch, weiterhin vernünftig miteinander umgehen zu können. Für unseren Sohn. Dazu gehört es wohl auch, entstehende Missverständnisse, die offensichtlich zwangsläufig entstehen, wenn man sich voneinander entfernt, aus der Welt zu schaffen.

Natürlich vermisse ich ihn und wünsche ihn mir auch immer wieder zurück. Aber ich weiß, es wird nicht passieren und auch nicht funktionieren. In meinem ersten Posting habe ich auch geschrieben, mein Ex ist kein A.sch! Das wird er auch nie werden. Genau deshalb kann ich ihm auch so einen Brief schreiben. Und ich weiß auch, dass ihm klar ist, was er für eine tolle Frau hat gehen lassen. Das ändert doch aber nichts daran, dass er mich leider nicht mehr liebt. Er kann ja nicht mal was dafür. Niemand von uns. Das Einzige, wofür er was kann, ist, dass er in meinen Augen nicht gemeinsam mit mir nach einer Lösung für unsere Probleme gesucht hat. Das werfe ich ihm vor. Darüber bin ich entsetzt und enttäuscht. Vielleicht sieht er das irgendwann selbst ein. Vielleicht aber auch nicht. Es ist wie es ist, nämlich VORBEI!

Ich bin dabei abzuschließen und neu anzufangen. Alle Gleise sind gelegt. Ich muss nur noch losfahren. Ach ja, und das Winken nicht vergessen, hahaha.

19.08.2014 13:49 • #246


Satine
Das Einzige, wovor ich etwas Angst habe, ist, dass ich mich mit dem Brief kleiner mache als ich bin. Ich hoffe, das kommt nicht so rüber. Ich fühle mich nämlich eigentlich auch gar nicht klein. Ich wollte nur ehrlich zu ihm sein, um ihm auch zu zeigen, wie wichtig es mir ist, unser Verhältnis zueinander für unseren Sohn auf eine gute Basis zu bringen. Ob daraus jemals so eine Art Freundschaft werden kann, kann ich momentan vor lauter Emotionen noch nicht sehen. Macht aber auch nichts. Kommt Zeit, kommt Rat. Oder auch nicht.

19.08.2014 13:56 • #247


M
Liebe Satine,
ich lese schon eine ganze Weile bei dir mit und kann Deine Ups and downs so sehr nachvollziehen. Mir gehts genau so.

Ich habe mich extra angemeldet, da ich dir etwas zu Deinem Brief schreiben wollte. In meinen Augen wirkt er zu sehr nach einer Entschuldigung. Ich denke nicht, dass Du irgendetwas erklären musst. Er hat sich von Dir getrennt und Dich genauso in ein Organisationschaos gestürtzt wie sich selber. Das sind die Konsequenzen Eurer Trennung, die er initiiert hat. Auch dass Du unter Gefühlsschwankungen leidest. Er ist der letzte, der dir das übel nehmen darf.

Er hat Deine sms missverstanden? So what? Ist Dir umgekehrt auch schon passiert. Je mehr Du versuchst Missverständnisse geradezubiegen, denkst Du zu sehr über seine Gefühle nach. Ganz ehrlich? Momentan: DRAUFGESCHISSEN! Du bist wütend. Richtig so! Das gehört zur Verarbeitung.

Bleib bei Dir und grübel nicht so sehr darüber nach, in welchen falschen Hals er was gekriegt haben könnte. Das zieht Dich nur weiter runter, zieht Deine wertvolle Energie auf ihn. Du bist immer noch die Super-Satine und machst dich nicht zum schlechten Menschen, wenn Du deine Gefühle in einer manchmal etwas patzigen sms zeigst. Ist meine Meinung.

Ansonsten: weiter so!
die Moni

19.08.2014 14:45 • #248


W
Hi Satine,
ich finde ganz und gar nicht, dass Du Dich mit diesem Brief klein gemacht hast! Im Gegenteil, Du hast vielmehr gezeigt, dass Du kein Klotz bist aber auf Deinen eigenen Beinen stehst.

Ein wenig verwundert mich oder vielleicht ist irritiert zureffender, dass das Nehmen des Kindes als Entlastung des Partners geschieht/gesehen wird.

Sicher ist es in der einen oder anderen Situation Vorteilhaft, wenn man ein Kind zwischen den Füßen weg hat. Beim Renovieren, beim Umzug oder oder, da iist es einfach eine Überforderung, gleichzeitig noch mit 2 Augen ein kleines Kind im Blick zu behalten, geschweige denn, ihm gerecht zu werden.

Aber schlußendlich ist es Euer beider Sohn und somit auch Euer beider Verantwortung, also nicht ausschließlich Deine und wenn ich es richtig sehe, ist er ohnehin mehr bei Dir, klar, bei einem lebt das Kind ja ständig.

Es wird aber vielfach unterschätzt: Vater hat das Kind am Wochenende, Kind erlebt mit Papa die Highlights und nach dem Wochenende wird das Kind zusammen mit der Tasche schmutziger Wäsche bei der gestreßten Mutter abgegeben...

Das meint nicht Dich, sondern soll vielmehr die Problematik verdeutlichen. Das 'Nehmen' des Kindes, sollte eigentlich für jeden Elternteil eine Selbstverständlichkeit sein. Belastet sind beide Seiten und die gemeinsame Schnittmenge an Problemen muß durch Gespräche, Absprachen und evtl Kompromisse gelöst werden. Das sehe ich weniger als 'ich habe Dir das Kind so oft abgenommen um Dich zu entlasten', sondern mehr als etwas Selbstverständliches. Entlastung könnnte ich dann sehen, wenn die Nehmenden Freunde, Onkel/Tante oder Eltern/Schwiegereltern sind! Deshalb sehe ich das Baden des Kindes, das Du thematisiert hast, auch als ein Stück der Verteilung der Verantwortung auf die beiden Verantwortlichen, was natürlich zulasten der 'Highlights' geht aber insgesamt völlig in Ordnung!

19.08.2014 15:06 • #249


NewLife14
Guten Morgen Ihr Lieben. Könntet ihr mich bitte mal ganz kräftig schütteln? Mich in den Allerwertesten treten? Mann mann mann. Ich habe mich gestern total klein und zum Affen gemacht. Meinen Stolz über Bord geschmissen und mich total lächerlich gemacht. Ich bin jetzt total fertig und schäme mich....

20.08.2014 07:26 • #250


C
hi stupid,
erzähl, was ist passiert?

20.08.2014 07:42 • #251


F
Hallo, guten Morgen,

ja, erzähl, so schlimm wirds doch wohl nicht sein.
Wir sind hier alle in einer Ausnahmesituation!
Gruß Eva

20.08.2014 07:46 • #252


Satine
Hier wird niemand an den Allerwertesten getreten!

Schieß los!

20.08.2014 07:49 • #253


NewLife14
Habe mich gestern gefühlsmäßig total nackig gemacht. Ich die immer alles hinter einen stolzen und arroganten Maske versteckt. Habe ihm gesagt, das ich ihn immer noch liebe, jetzt weiß was ich für Fehler gemacht habe und den Gedanken an seine Tussen nicht ertrage. Ich eine Chance für einen fernen Neuanfang haben möchte und bla bla bla... ihr könnt euch sicher vorstellen was ich alles von mir gegeben habe! Schrecklich. Nur um von ihm zu hören, das er noch nicht an diesem Punkt ist und alles zu sehr genießt. Er mir aber nicht weh tun will und er ein skrupelloses A... loch ist und ich was besseres verdient habe. Bla bla bla... auch hier könnt ihr euch sicher vorstellen was so alles kam! Ich bin so blöd. Wie mein Nickname schon sagt!

20.08.2014 08:30 • #254


Satine
Ach Quatsch, du bist nicht blöd! Du bist ein Mensch mit Gefühlen, die irgendwann einfach mal übersprudeln und rausmüssen. Man kann sich nicht immer im Griff haben.

Sei nicht so hart mit Dir selbst!

Ich bin auch mal wieder ziemlich niedergeschlagen. Gestern habe ich einen Kühlschrank gekauft. Anschließend war ich noch im Baumarkt und habe die Sachen danach in meine neue Wohnung gebracht. In meine neue LEERE Wohnung. Da hab ich mich dann im Wohnzimmmer auf den Fußboden gesetzt und mir Musik auf meinem Handy angemacht, um in der Wohnung einfach mal anzukommen. Tja, was soll ich sagen, die Tränen kullerten mal wieder. Ich hoffe, dass diese furchtbare Traurigkeit bald verschwindet. Sie hindert mich am Freisein.

Und immer noch ist mir der Kontakt zu meinem Ex zuviel. Ich muss dringend diesen Plan für September erstellen. Das werde ich dann so machen, dass die Übergaben im Grunde über die Kita laufen, d.h. ich bring ihn hin, Ex holt ihn ab oder umgekehrt. Ich weiß, dass ich ihn dann noch mehr vermissen werde, meinen Ex, aber es ist besser für mich, das weiß ich.

Ich komme einfach nicht darüber hinweg, dass er mit einer anderen Frau zusammen ist. Ich kriege es nicht in meinen Kopf oder besser gesagt nicht wieder da raus. Ich verstehe es einfach nicht. Ich bin so furchtbar verletzt und traurig. Ich weiß gerade nicht, ob ich das jemals verarbeiten kann. Schnüff!

Ich will ihn so sehr zurück, aber ich weiß, es würde sowieso nicht gehen. Und dann frage ich mich zwischendurch, warum will ich ihn eigentlich zurück? Liebe ich ihn wirklich oder ist es verletzter Stolz? Ich war doch selbst nicht mehr so glücklich in der letzten Zeit mit ihm. Ach, das ist doch alles ganz große Kacke!

20.08.2014 08:43 • #255


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag