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Ich lass ihn gehen

A
Hey Satine,

da hast du wahrlich einen langen Text geschrieben! Wow, ich bin überwältigt. Und wieder denkst du schon sehr weit, lässt eure gemeinsame Zeit Revue passieren und ziehst deine Schlussfolgerungen. Ich denke, du hast bereits einen guten Abstand gewonnen, um dir selber über viele Dinge klar zu werden. Andere Fragen werden sich vielleicht erst nach längerem Abstand auflösen, hierbei ist die Zeit dein Freund.

Wer von euch beiden mehr geliebt haben könnte, wird niemand mit Bestimmtheit sagen können. Jeder Mensch fühlt unterschiedlich, liebt anders, kann sich anders öffnen und hingeben. Ich denke, er hat dich geliebt, sonst wäre er nicht all die Zeit bei dir geblieben. Vielleicht fiel es ihm einfach schwerer, sich ganz drauf einzulassen, musste er zuviel nachdenken und war kritischer? Und ich denke, auch er ist dir entgegengekommen.

Wenn du jetzt das Gefühl hast, dich für ihn verbogen zu haben, dann ist das eine Lehre, die du aus dieser Beziehung mitnimmst. Ich habe mir auch oft die Frage gestellt, ob ich mich in meiner letzten Beziehung hinten angestellt hatte und mehr ihre Bedürfnisse erfüllte. Aber ich kann das heute mit einem klaren nein beantworten. Klar hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich etwas nur für sie tat. Aber ich konnte alles immer für mich selber vertreten. Und eine Partnerschaft bedeutet immer auch, Kompromisse einzugehen - von beiden Seiten aus. - Wenn du das nun aufrechnest und fest stellst, dass du viel mehr gegeben hast, so solltest du es in Zukunft anders machen. Denke mehr an dich, auch oder gerade in einer Beziehung! Wer sich für den anderen aufgibt findet sich irgendwann selber nicht wieder.

In den kommenden Tagen und Wochen werden deine Fragen alle beantwortet werden. Was dir heute noch unklar erscheint, wird sich aufklären. Genieße es, wenn es dir gut geht. Nutze Tage des Schmerzes, auch diese Gefühle anzunehmen.

Liebe Grüße,
Alex

08.07.2014 10:29 • x 1 #16


Satine
Ich dachte immer, es seien Kompromisse. Daran zweifel ich aber jetzt. Natürlich muss man den Menschen so nehmen wie er ist. Das habe ich auch immer getan. Aber es ist ungesund, wenn man das auf eigene Kosten tut. Ich glaube, ich will das einfach nicht mehr. Ich möchte mehr.

Nur um das zu verdeutlichen: Ich werfe ihm nicht vor, dass ich mich zu sehr nach ihm gerichtet habe. Er ist so wie er ist. Und es stimmt: Er ist ein sehr introvertierter Mensch, er lässt sich schwer in die Karten schauen, ist sehr kritisch und überlegt lange, bevor er Entscheidungen fällt. Und er ist ein Pessimist. In meinen Augen. Ich bin manchmal naiv und euphorisch und absolut optimistisch. Normalerweise. Ich habe das Gefühl, dass ich mich nie richtig entfaltet habe seinetwegen. Er wollte das sicherlich gar nicht. Aber es war und ist immer schwer gewesen, ihn einzuschätzen. Ich habe es irgendwann gelernt, bin aber auch immer wieder an meine Grenze gestoßen. Unsere Freunde sagen selbst, dass er einfach ein Eigenbrödler ist. Er macht alles mit sich selbst aus. Nur in Grenzfällen ließ er die Mauer mal fallen. Ich merke halt gerade nur, dass mir das doch immer mehr zu schaffen gemacht hat, als ich mir eingestehen wollte. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich gar nicht mehr kämpfen kann und will. Zum Einen, weil es sowieso nichts bringt. Entweder er liebt mich oder nicht. Und zum anderen habe ich keine Kraft mehr dafür. Oder besser gesagt: Ich will dafür keine Kraft mehr aufbringen. Sie ist aufgebraucht. Er wäre jetzt im Zugzwang, sofern er es denn wollte.

Ich will die Kraft jetzt für mich und meinen Sohn nutzen.

Heute schaue ich mir zwei Wohnungen an. Und eben habe ich noch eine dritte im Netz gefunden, die perfekt wäre. Es muss und wird weitergehen. Auch ohne ihn. Irgendwann kann ich ihm sicher auch verzeihen. Aber jetzt muss ich gar nichts außer für mich sorgen. Und das tue ich jetzt.

08.07.2014 10:47 • #17


A


Ich lass ihn gehen

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A
Hey Satine!

In einer Trennungsphase oder mit Abstand sehen viele Dinge immer anders aus. Ich denke, du hast dich nicht aufgegeben, aber vielleicht häufiger zurückgesteckt. Alleine, dies jetzt zu erkennen, ist schon mal ein wertvoller Schritt. Nur wenn du erkennst, was du zukünftig anders machen möchtest, entwickelst du dich weiter.

Ich lese bisher keinen Groll gegen deinen Ex in den Texten, von daher hast du nichts zu vergeben. Wie du selber sagst, er ist einfach er selber.

Es scheint mir so, dass du inzwischen erkennst, dass es so nicht weiter gegangen wäre. Selbst, wenn er sich nicht getrennt hätte, wärst du doch auf mittlere oder lange Sicht nicht glücklich geworden. Von daher nimm es als Chance an, viele Themen in deinem Leben aufzuräumen.

Ja ich weiß, es tut weh, du wolltest das nicht so, es belastet dich nun zusätzlich. Genauso ging es mir anfangs auch, für mich war das Leben von einem auf den anderen Tag eine Pein. Aber mit jedem Schritt vorwärts erkannte ich, dass es keine Strafe oder das Ende meines Glücks war. Nein, es war nötig, damit ich wieder zu mir selber finde, erkenne was ich will und ein besseres Leben führen kann.

Schon jetzt lese ich so viele Erkenntnisse in deinen Berichten, die bei mir teilweise erst nach Monaten kamen. Du machst deinen Weg, da bin ich mir sicher!

Liebe Grüße,
Alex

08.07.2014 10:59 • x 1 #18


Satine
Danke, Alex !

Ja, es tut wirklich sehr weh. Davor hatte ich immer Angst. Deshalb habe ich vielleicht auch nie etwas gesagt und es weiterlaufen lassen.

Ich habe nichts angesprochen, immer nur so larifari. Und ich werfe es ihm selbst vor, dass ER nicht mit mir geredet hat. Tja, da haben wir wohl beide nicht den Mut gehabt. Es ist einfach nur schade, weil die Basis wirklich eine Tolle war.

Wir werden sehen, was die Zukunft für mich noch bereit hält. Und - wenn gewünscht - lasse ich Euch weiterhin daran teilhaben. Mir gibt es gerade sehr viel, mir hier alles von der Seele zu schreiben. Bisher habe ich auf der Arbeit immer Mails an mich selbst geschickt, wenn ich nicht wusste, wohin mit meinem Gedanken. Aber hier ist es viel besser, weil man doch sehr aufbauende Resonanz bekommt.

Dafür danke ich Euch !

Satine

08.07.2014 11:12 • #19


A
Hallo Satine,

ja, es tut weh. Ich denke sogar, dass es umso mehr weh tut, je mehr man geliebt hat. Aber ich hatte gelernt, mit dem Schmerz umzugehen. Bei mir stellte sich nach zwei Wochen ein Rhythmus ein, dass ich morgens unter der Dusche einen Heulkrampf bekam, dann nochmal im Auto auf dem Weg ins Büro. Vormittags konnte ich mich teilweise nicht konzentrieren und musste auch ab und zu mal in der Toilette verschwinden. Nachmittags und abends war es meistens gut und ich konnte relativ gut einschlafen. Am nächsten Tag dann wieder das selbe. Vor allem für die Abende halfen auch die vielen Verabredungen, Telefonate und Outdoor-Aktivitäten. - Interessant waren die ersten Tage, an denen ich morgens nicht mehr weinen konnte. Das fühlte sich anfangs komisch an, wenn die Trauer immer kleiner wird.

Mit dem Reden war es bei uns genau so. Während der Beziehung sprachen wir fast gar nicht über uns selber. Nicht, dass wir uns nicht unterhielten, aber es ging immer um die Arbeit, das nächste Wochenende, den Urlaub, Besuche, Essen, Möbel usw. Erst nach der Trennung konnten wir uns öffnen und über unsere Gefühle reden. Das hat mir soviel gegeben! Dies ist für die Zukunft ein ganz wesentlicher Bestandteil einer Beziehung bei mir, das habe ich nun erkannt.

Lass uns gerne teilhaben an deiner Entwicklung. Klar werden die Probleme irgendwann kleiner, nicht mehr so drängend. Und dann strengt das Forum plötzlich an, kostet Zeit, die du vielleicht lieber anders investierst. Aber bis dahin gibt es hier viele Mitleser und Leute, denen du mit deiner Geschichte Mut machst.

Liebe Grüße,
Alex

08.07.2014 11:25 • x 1 #20


Satine
Heute ist wieder ein schwieriger Tag.

Ich hatte meinen Mann am Sonntag gefragt, ob unser Sohn anstatt von Mittwoch auf Donnerstag – wie eigentlich vereinbart – nicht von Dienstag auf Mittwoch bei ihm übernachten kann, weil ich abends gegen 19 Uhr einen Besichtigungstermin für eine Wohnung habe. Er eierte rum. Fussball sei ja abends. Daraufhin meinte ich, dass täte mir leid, aber es geht leider nicht anders. Dann kam ein doofer Spruch: „Wir tauschen, dafür bekomme ich das Schlafzimmer.“ Daraufhin bin ich richtig zornig geworden. Er gucke blöd und meinte, „ich solle mich mal entspannen.“ Er bringt mich so auf die Palme! Na jedenfalls sagte ich mindestens fünf Mal, wenn es Dienstag nicht ginge, dann solle er das sagen. Ich finde dann eine andere Lösung. Er ignorierte mich einfach. Ich ärgerte mich. Dann meinte er: „Ja, ich krieg das schon irgendwie hin, sonst muss ich mir das ja ewig anhören.“ Ich verstehe ihn einfach nicht. Er hatte mir letztens gesagt, wenn ich mal eine Besichtigung habe, dann könne er unseren Sohn gern mal nehmen. Ich solle nur Bescheid sagen. Ja, ja, aber wenn Halbfinale ist, ist das natürlich was Anderes. Wie gesagt, er meinte, er bekommt das schon hin und er wollte wohl eh „zu Hause“ (also in der Wohnung seiner Tante) gucken.

So, nun war ja gestern der besagte Abend. Wir beide sind in einem Gruppenchat bei Whatsapp, wo auch alle unsere Freunde drin sind. Da schrieben natürlich gestern Abend alle fleißig wegen des Spiels. Ich auch. Meine Freundin war bei mir und wir schauten das Spiel gemeinsam. Nach dem vierten Tor von Deutschland ging die Frage rum, wo wir denn das Finale schauen und dass wir alle gemeinsam gucken sollten. Und ich wollte natürlich auch das Finale sehen. Mir war aber klar, dass mein Mann es auch sehen wollte, wobei wir noch nichts „abgesprochen“ hatten. Also dachte ich mir, wir brauchen einen Babysitter. Ich weiß, ich hatte ihm gesagt, ich will Abstand, aber mir ging es hier wirklich um das Spiel und meine Freunde. Ich möchte mir das wirklich nicht nehmen lassen. Wir sind auch genug Leute, so dass ich glaube, es könnte hinhauen. Ansonsten haue ich halt wieder ab. Jedenfalls schrieb ich ihm in der Halbzeit eine Nachricht:

„Kannst du deine Mutter mal fragen, ob sie Sonntagabend
babysitten kann? Also mit Übernachtung? “

Das Problem ist, wir haben nur seine Mutter als Babysitter. Da mir aber klar war, dass er auch gucken will, dachte ich mir, es müsste doch auch in seinem Interesse sein.

Was bekam ich als Antwort?

„Mach gefälligst selbst“

Ich dachte, ich lese nicht richtig! So hat er noch nie mit mir „gesprochen“. Ich verstehe es einfach nicht. Was ist das los mit ihm?

Ich habe darauf nicht reagiert. Ich schrieb seiner Mutter eine nette Nachricht und fragte sie, ob sie Sonntag zu Hause guckt und ob unser Sohn bei ihr schlafen kann. Sie sagte, wahrscheinlich und gibt mir Donnerstag Bescheid.

Als die zweite Halbzeit lief, verabredeten wir Freunde uns im Gruppenchat zum Autokorso. Den haben wir dann auch gemacht. Zum Kiez natürlich. Ein Freund hat dann auch noch im Gruppenchat ein, zwei Videos von uns gepostet.

Von meinem Mann kam gestern Abend im Gruppenchat nichts mehr.

Natürlich kann ich verstehen, dass er frustriert und verärgert war, dass er allein das Spiel gucken musste und noch nicht einmal später mitfeiern konnte wegen unseres Sohnes. Ich muss aber dazu sagen, dass ich bisher alle Deutschland-Spiele allein oder mit einer Freundin geguckt habe. Er war immer bei den anderen Freunden. Nur letzten Freitag war ich bei den Freunden, weil er nicht wollte/konnte. Und wer kann denn bitte ahnen, dass das Spiel so endet?

Ich weiß, ich sollte aufhören, darüber nachzudenken. Ich schaffe es einfach nicht. Ich bin so verletzt, weil er so blöd ist zu mir. Ich bin total fertig deshalb.

Vorhin schrieb er mich an, weil er am Samstag das Auto braucht. Die Nachrichten sind sowas von forsch, dass mir jedes Mal schlecht wird. Ich antworte immer kurz und sachlich, aber auch nicht unfreundlich, auch wenn es mir echt nicht leicht fällt. Ich bemühe mich und es gelingt mir. Schreiben ist ja zum Glück auch einfacher.

Ich bemühe mich so sehr, fair zu sein, und er? Was ist das bloß? Schuldgefühle? Schlechtes Gewissen? Aber wäre man dann nicht eher freundlich?

Er hat letztes meine beste Freundin zufällig getroffen. Es ist auch eine langjährige gute Freundin von ihm. Sie sind zusammen zur Schule gegangen. Jedenfalls unterhielten sie sich. Im Laufe des Gesprächs sagte meine Freundin ihm, dass ich ganz tapfer sei. Außerdem würde ich sehr gut damit umgehen, auch dass er eine neue Freundin hat. Ich würde keine Bösartigkeiten von mir geben etc. und ich mache das echt toll. Daraufhin meinte er zu: „Da weiß ich. Deshalb habe ich sie geheiratet.“

Mir gegenüber hat er am Samstag auch noch gesagt, dass er das sehr zu schätzen weiß, dass ich das alles so mache. Vor allem mit unserem Sohn.

Aber warum in Gottes Namen verhält es sich jetzt so? Hat er soviel Stress und Druck wegen der neue Wohnung usw.? Prasselt gerade zuviel auf ihn nieder (er hat ja vorher noch nie allein gewohnt). Aber warum bitte muss er das an mir auslassen? Oder habe ich tatsächlich etwas falsch gemacht?

Nach der Arbeit hole ich meinen Sohn bei ihm ab. Mir graust es jetzt schon davor, weil ich nicht weiß, ob ich mich richtig verhalten kann. Mir ist übel!

Satine

09.07.2014 12:33 • #21


A
Hallo Satine!

Ich hatte solch ein Verhalten von meiner Ex nicht. Aber ich habe auch anfangs erst einmal versucht, sie nicht irgendwo zu treffen. Eine Party kurz nach der Trennung wollte ich auch wegen des Freundeskreises nicht sausen lassen; der Schuss ging aber so nach hinten los, dass ich anschließend nicht dabei war, wenn sie sich angemeldet hatte.

Anfangs dachte ich auch, ich will das nicht verpassen, oder es sind doch auch meine Freunde. Aber die Freunde werden es verstehen und sind auch in ein paar Wochen noch da. Stattdessen habe ich mich dann immer separat verabredet, dann kann man auch viel freier Sprechen.

Ich rate dir, sein Verhalten hinzunehmen und den Kontakt auf das nötigste zu reduzieren. Mach dich selber rar und sei einfach mal nicht bei gemeinsamen Unternehmungen dabei. Kann sein, dass er sich jetzt komplett von dir abkapseln möchte. Das passiert häufig, weil auch der Verlasser Trauer empfindet. Dann will er sich bewusst abgrenzen und macht dich innerlich schlecht, damit es ihm leichter fällt. Geh nicht darauf ein, sondern distanziere dich auch ab. Mit genügend Abstand wird es meistens wieder besser.

Ich hoffe ihr seid beide so fair eurem Kind gegenüber, den anderen nicht schlecht zu reden?

Sei ganz lieb gegrüßt,
Alex

09.07.2014 13:27 • #22


Satine
Wahrscheinlich hast Du recht. Dann schmeiße ich meinen Plan jetzt wieder über den Haufen? Ich meine, das ist das Endspiel. Was ist, wenn wir Weltmeister werden? Klingt bescheuert, ich weiß, aber ich möchte dann nicht zu Hause hocken und nicht wegkönnen. Wobei zu feiern, wenn er dabei ist, ist auch schwierig. Vor allem, wenn ich sehe, dass es ihm gut geht ohne mich.

Mist!

Ich habe halt einfach das Gefühl, dass ich ihm damit wieder Macht gebe. Er will hingehen und gucken und ich muss mich nach ihm richten.

Er macht mich innerlich schlecht? Und Du bist sicher, dass geht wieder vorbei? Ich habe solche Angst, dass wir uns irgendwann überhaupt nicht mehr leiden können und das zulasten unseres Sohnes geht.

Ich mache meinen Mann vor meinem Sohn nicht schlecht. Aber ich kann auch nur für mich sprechen. Allerdings gehe ich bei meinem Mann auch nicht davon aus, dass er mich im Beisein meines Sohnes schlecht macht. Wenn ich meinen Sohn z.B. bei meinem Mann abhole und mein Sohn mich sieht und mich ruft, freut sich Papa mit und sagt dann auch: Ja, das ist Mama.

Ich überlege halt auch, ob ich sein Verhalten wirklich persönlich nehmen soll oder ob er einfach gerade total überfordert mit seiner Situation ist. Das würde mir es leichter machen, es wegzustecken, glaube ich. Aber leider kann ich ja nicht in ihn reinschauen.

Satine

09.07.2014 13:50 • #23


H
Liebe Satine,

zuerst einmal SUPER, wie du damit umgehst. Doch bitte schaue nicht wann er ON ist oder ähnliches!
Natürlich muss du ihn kontaktieren, wegen eurem Sohn, doch das geht auch über einen anderen Weg!
Du machst es dir nur noch schwerer, wenn du siehst, dass er ON ist und dir nicht schreibt.
Schreibe ihm nicht von Gefühlen. Es ist schwer, ich weiß es! Er muss dich vermissen und das passiert nicht, wenn du für ihn
ständig parat bist! Denke an dich und an deinen Sohn. Ich habe nun alles gelesen und es ist sehr spannend, doch willst du wirklich
diesen Mann zurück? Ich wurde auf das übelste behandelt und leide. Kann es selbst nicht verstehen. Zurück nein!
Aber dein Mann hat dich und euer Kind ausgetauscht! Natürlich will er den Kleinen nicht verlieren, aber was ist mit allem, was ihr durchlebt habt?

Du bist stark und diese Gefühle bleiben auch, Heulerei gehört dazu! Ich denke jeden Tag an ihn, auch im Urlaub.
Doch zurück möchte ich ihn nicht!
Satine, was hat er gemacht mit dir? Natürlich kann man gegen Gefühle nichts machen. Ich bin selbst Mutter von 2 Kindern. Am Anfang des Elternseins stecken Beide zurück. Doch man geht nicht gleich.

Du bist auf einem tollen Weg und lasse alles raus. Schreie, haue gegen die Wand, doch schreibe keine Gefühlsausbrüche an ihn. Bleibe kühl, auch wenn es schwer fällt.
Kopfhoch und ganz viel Glück…..

09.07.2014 14:49 • #24


Satine
Danke, ich werde versuchen, meinen Weg so weiter zu gehen. Ich mache Fortschritte.

Ich habe mir es noch einmal überlegt und nein, ich gehe nicht zum Endspiel Gucken. Habe alles über den Haufen geworfen. Ich werde mit einer Freundin zu Hause schauen. Ich weiß, mir wird es mies gehen, wenn wir Weltmeister werden und ich nicht mitfeiern darf. ABER ... mir wird es auch mies gehen, wenn ich in seiner Nähe bin. Egal, was ich tue, es wird Sonntag Abend schwer für mich werden. So ist es halt. Also mache ich das, was für MICH das Beste ist. Und das ist?
NICHT IN SEINER NÄHE SEIN!
Punkt.

Satine

09.07.2014 15:17 • #25


A
Hallo Satine!

Du musst doch nicht auf Spaß in deinem Leben verzichten. Hast du keine anderen Freunde oder Familie, die das Endspiel sehen? Geh aus, unternimm etwas, lebe dein Leben. Aber versuche in deiner jetzigen Situation nicht auf Krampf, irgendetwas zu tun, nur um ihm keinen Eindruck deiner Verletzlichkeit zu geben.

Du bist verletzt, es tut dir weh, die meisten werden es verstehen. Und habe keine Angst davor, dass deine Freunde es nicht verstehen; dann sind es keine Freunde! Jeder, der dich gut genug kennt, wird deinen Schmerz nachempfinden können und ist bestimmt bereit, sich auch so mal mit dir zu treffen, etwas zu unternehmen, ihn vielleicht mal nicht einzuladen. Und damit überlässt du ihm kein Terrain, denn irgendwann bist du doch wieder dabei. Ja, du richtest dich jetzt gerade nach ihm. Aber das machst du, weil es dir ansonsten zu sehr weh tut. Eines Tages ist es dir leid auf ihn zu achten, dann bist du soweit, dich wieder mit ihm zu konfrontieren. Vertrau auf dich, vertrau auf dein Leben.

Und versuche nicht seine Beweggründe nachzuvollziehen, es wird dir nicht gelingen. Nur er selber weiß, warum er eine konkrete Handlung ausführt; alle anderen können nur raten. Wenn du ihn verstehen willst, bist du wieder in seinen Gedanken. Stattdessen kümmere dich um das, was gut für dich ist, was du beeinflussen kannst. Es würde dir nicht besser gehen, wenn du seinen Grund kennen würdest. Es würde nur wieder neue Fragen aufwerfen, neue Zweifel. Letzten Endes ist es irrelevant und wird im Laufe der Zeit immer kleiner.

@hoffnung1963
Grundsätzlich stimme ich dir zu, aber deine Beweggründe sind aus meiner Sicht zweifelhaft. Distanziere dich nicht, um ihn zum Nachdenken und Vermissen zu motivieren. Tu es, weil es besser für DICH ist, weil es DIR damit besser geht. Alles weitere hält nur die Hoffnung aufrecht und verhindert den klaren Blick nach vorne. Das Leben ist schön, auch ohne den Ex. Als ich das erkannte, wurde es für mich alles wieder gut.

Liebe Grüße,
Alex

09.07.2014 15:24 • #26


Satine
Und ja, hoffnung1963, HEUTE würde ich ihn zurücknehmen. Gestern sah es anders aus. Und wie es morgen ist, weiß ich nicht. Aber MUSS ich es denn jetzt auch schon wissen? Nein. Ich hab genug zu tun. Ich werde mich jetzt nicht unter Druck setzen. Die Gefühle sind wie sie sind. Und heute sind sie so, dass ich ihn wieder schrecklich vermisse. Aber das kommt sicherlich auch von dem Kontakt seit gestern. Ich bin einfach noch nicht so weit, auch wenn ich mich zwischendurch schon sehr stark fühle. Kein Stress! Die Zeit wird kommen. Jetzt aber noch nicht. Also wieder Rückzug!

Satine

09.07.2014 15:25 • #27


A
Oha, da überschnitt sich wohl einiges.

Zitat von Satine:
Ich habe mir es noch einmal überlegt und nein, ich gehe nicht zum Endspiel Gucken. Habe alles über den Haufen geworfen. Ich werde mit einer Freundin zu Hause schauen.


Gute Entscheidung. Und warum sollte es keinen Spaß machen? Lade doch noch ein paar andere Leute ein, Familie, entferntere Bekannte?!

Alex

09.07.2014 15:27 • #28


Satine
Danke, Alex.
Das Problem ist tatsächlich, dass der Großteil meiner Freunde auch seine Freunde sind, bzw. es sind einfach unsere. Aber ich habe ja schon eine Freundin rausgefischt und eine zweite kommt evtl. noch dazu. Wir schauen die WM zusammen daheim bei mir. Und zwar deshalb, weil ich den Trubel draußen noch nicht richtig ertrage. Das ist mir gestern Abend auch wieder bewusst geworden, als wir auf dem Kiez waren. Alle sind fröhlich und haben gute Laune. Ich konnte mich davon leider gestern nicht anstecken lassen. Deshalb geht es mir besser, wenn ich meine Liebsten daheim bei mir habe und meinen Gefühlen freien Lauf lassen kann, wenn mir danach ist. Es sind meine beiden besten Freundinnen, also ist es von daher für mich die beste Variante.

Satine

09.07.2014 15:30 • #29


N
Hallo Satine,

bin neu hier und habe deine Geschichte mit Bewunderung gelesen Diese Kraft und diesen Willen den du an den Tag legst, hätte ich auch gerne.

Bin seit Mitte Mai vom meinem Mann getrennt. Er hat meine Tochter (11 Jahre) und mich nach 10 Jahren Beziehung und 7 Jahre Ehe innerhalb von 2 Tagen verlassen. Mir ging es die ersten Wochen sehr, sehr schlecht, bis ich eine absolute Kontaktsperre eingeführt habe. Habe mir sogar eine neue Handy Nr. geben lassen. Danach wurde es jeden Tag ein bisschen besser, solange, bis er sich wieder gemeldet hat (per E-Mail) und ich mich drauf eingelassen habe (Treffen und Reden). Seitdem habe ich wieder voll den Durchhänger.

Deswegen, ich kann nur aus Erfahrung sprechen, dass eine Kontaktsperre, dass beste ist, was man machen kann. Und nicht, damit man IHN wiederbekommt, sondern damit es UNS/DIR besser geht!

Und zur WM. Ich schaue auch alleine. Ist nicht schlimm, denn in 2 Jahren ist wieder WM und in 4 Jahren wieder WM. Und da feiern WIR mit

Wünsche allen noch einen schönen Abend und ein tolles Fussballspiel :wink

LG Nannu

09.07.2014 17:38 • #30


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