Hallo, Ihr da draussen,
es gibt tatsächlich gute Tage, und das ein paarmal hintereinander. Ich freue mich an der Sonne und kann mich auf Lesen konzentrieren. Und das empfinde ich als großen Fortschritt.
Trotzdem hatte ich gestern einen Rückfall. Auf einmal kamen wieder diese Fragen nach dem Warum , Traurigkeit wegen der Veränderungen und Kummer wegen des Verlassenseins. Ich haderte, weil in meinem Alter sollte man eigentlich sein Leben in ruhigen Bahnen haben, sich zufrieden mit dem Leben fühlen. Davon bin ich weit entfernt. Statt dessen muß ich mit ansehen, dass bei meinem Mann eine andere Frau die Nummer Eins ist. Er erzählt, dass seine Freundin und ich große Ähnlichkeiten haben und sehr viele gemeinsame Interessen, es wäre sehr schön, wenn wir Freundinnen werden könnten, das würde gut passen.
Okay, im Moment ist mir wirklich nicht danach, mir graut schon, wenn sie vor Weihnachten wieder hierherkommt. Ich kriege das Akzeptieren einfach noch nicht hin. Nach 18 Jahren knutscht er und macht sonstiges mit einer Anderen. Zum Glück kriege ich ihr Hiersein ja nicht so lange mit, weil ich mich absetze über die Feiertage. Nicht wegen ihm, nicht wegen ihr, sondern wegen mir. Ich möchte schlicht und ergreifend meine Ruhe vor dem Ganzen haben. Und ich freue mich so sehr auf meine Insel. Hab den Veranstaltungskalender schon durchstöbert, viel Interessantes dabei für mich.
@Alexo
Du hast Recht, er macht es sich einfach, sucht sich das Beste raus und bemitleidet sich, weil er sein Leben wegen der Kinder und den Einschränkungen durch mich nicht frei leben konnte. Er genießt es jetzt, keine Verpflichtungen zu haben. Als Partnerin akzeptiert er mich natürlich nicht, aber als Freundin. Klar genießt er noch die Vorteile.
Aus privaten Gründen arbeiten wir noch bis nächste Woche sehr stark Hand in Hand, sind oft am Tag zusammen. Aber dann werde ich mich zurückziehen. Sicherlich nicht ganz, weil wir ja auch nicht im Streit auseinander gegangen sind. Nur diese Häufigkeit will ich nicht mehr und schon gar nicht soviel Nähe. Oh Jubel, da bin ich schon weit vorwärts gekommen. Seine Nähe brauche ich nicht mehr. Es sind diese Dinge, die mir zeigen, dass das Leben weitergeht. Und andere Dinge wichtig werden, die ich lange vernachläßigt habe.
Also, es geht weiter aufwärts. Stück für Stück, Minischritt zurück, großen Schritt weiter.
Lg